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Berliner Kurier 03.11.2019

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16 JOURNAL BERLINER KURIER, Sonntag, 3. November 2019<br />

Interviewmit Lily-Rose Depp (20)<br />

„Man ist nie zu jung, um<br />

Prinzipien zu haben“<br />

Die Schauspielerin über GretaThunberg, über<br />

Wutsowie die Angst,ausgenutzt zu werden<br />

Sie ist die Tochter<br />

von Johnny<br />

Depp und Vanessa<br />

Paradis:<br />

Lily-Rose Depp<br />

(20). Sie ist Model<br />

und Schauspielerin,<br />

ihr<br />

Netflix-Film<br />

„The King“ (zu<br />

sehen ab 1.11.)<br />

lief gerade auf<br />

dem Filmfestival in Venedig.<br />

Seit den Dreharbeiten soll sie<br />

auch mit Timothée Chalamet liiert<br />

sein, der in dem Historienfilm<br />

„The King“ König Henry V.<br />

(1387–1422) spielt. Lily-Rose<br />

Depp mimt seine Frau Catherine<br />

von Valois.<br />

KURIER: Ihr Regisseur sagte,<br />

er habe Ihnen die Rolle<br />

der emanzipierten Prinzessin<br />

gegeben, weil Sie selbst<br />

als Hollywood-Royalty wegen<br />

Ihrer berühmten Eltern<br />

gelten. Sehen Sie das auch so?<br />

Lily-Rose Depp: Ich glaube<br />

nicht. (Lacht) Auf jeden Fall habe<br />

ich durch dieses Projekt viel<br />

über Königshäuser gelernt. Mir<br />

hat die Recherche für die Rolle<br />

irre viel Spaß gemacht. So<br />

konnte ich die Figur mit Leben<br />

füllen.<br />

Fragen Sie sich im Showgeschäft<br />

manchmal, wem Sie<br />

vertrauen können?<br />

Natürlich frage ich mich das<br />

manchmal, und ich glaube, das<br />

hat nicht nur etwas mit dem<br />

Showbusiness zu tun. Das geht<br />

eher allen Menschen so.<br />

Manchmal fragt man sich, ob<br />

man nur ausgenutzt wird oder<br />

nicht. Das macht diesen Film<br />

auch so zeitlos und universell<br />

ansprechend. Jeder will wissen,<br />

ob die Vereinbarungen, die<br />

man im Leben getroffen hat,<br />

auch eingehalten werden.<br />

Gibt es Parallelen zwischen<br />

Ihrer Film-Figur und Ihrem<br />

Leben als Filmstar?<br />

Erst mal sehe ich mich selbst<br />

nicht als Star! Ich glaube auch<br />

nicht, dass das besonders gesund<br />

wäre. Ich stehe natürlich<br />

in der Öffentlichkeit. Wir alle<br />

„Mein<br />

bester<br />

Freund<br />

begleitet<br />

mich oft auf<br />

Reisen.“<br />

haben Menschen um uns, die<br />

uns unterstützen, aber auch andere,<br />

die uns Steine in den Weg<br />

legen. Man muss lernen, damit<br />

zu leben. Ich vertraue einfach<br />

meinem Instinkt, mein Bauchgefühl<br />

hat mich noch nie getäuscht.<br />

Lesen Sie, was die Klatschpresse<br />

über Sie schreibt?<br />

Nein, überhaupt nicht. Das tut<br />

einem nicht gut.<br />

In „The King“ will Timothée<br />

Chalamet als König Sie aus<br />

politischen Gründen heiraten<br />

und verliebt sich in Ihre<br />

Persönlichkeit. Wie war es<br />

mit ihm zu arbeiten?<br />

Absolut großartig. Ich war<br />

sehr beeindruckt, was für eine<br />

emotionale Spannbreite<br />

Timothée erfassen kann. Er<br />

spielt eine Figur, die etwas sehr<br />

Heldenhaftes hat, aber auch<br />

schrecklich verletzlich ist. Diesen<br />

emotionalen Spagat zu<br />

schaffen, ist wahnsinnig<br />

schwer! Aber Timothée beherrscht<br />

es wie kaum ein anderer,<br />

Stärke und Schwäche<br />

gleichzeitig darstellen zu<br />

können. Mich hat wirklich<br />

beeindruckt, wie er sich diese<br />

Rolle angeeignet hat. Für mich<br />

war es eine große Freude, ihm<br />

bei der Arbeit zuzusehen.<br />

Wer sind Ihre Vertraute?<br />

Meine Freunde und meine Familie,<br />

ich kann immer auf sie<br />

zählen. Mein bester Freund begleitet<br />

mich oft auf Reisen und<br />

ist heute auch hier in Venedig.<br />

Wir kennen uns, seit wir zwölf<br />

sind. Diese Menschen sind mir<br />

das Wichtigste im Leben.<br />

Wie lernen Sie eine Rolle?<br />

Für mich ist Musik sehr wichtig.<br />

Ich suche mir vorab Songs<br />

aus, die mir helfen, mich in die<br />

Szene hinein zu versetzen. Musik<br />

ist ein mächtiges Werkzeug<br />

in diesem Beruf. Übriges hilft<br />

Musik mir nicht nur, mich in<br />

die Rolle hineinzuversetzen,<br />

sondern auch, die Rolle am Ende<br />

des Tages hinter mir zu lassen<br />

und wieder zu mir zu kommen.<br />

Für das Mittelalter spielen<br />

Sie eine extrem moderne<br />

Frau!<br />

Fotos: Imago Images /Italy Photo Press, Netflix

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