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42 PANORAMA BERLINER KURIER, Sonntag, 3. November 2019<br />
2-Jährige von Whisky-<br />
Flasche getroffen<br />
Drama an Bahnhof in NRW: Die Flasche flog aus<br />
einem Partyzug, verletzte das Kind lebensgefährlich<br />
Kamen –Wer tut sowas? Als<br />
ein Vater seine kleine Tochter<br />
auf dem Arm die Bahnhofstreppen<br />
zum Gleis hinauf trägt,<br />
wird die Zweijährige plötzlich<br />
am Kopf von einer Whiskyflasche<br />
getroffen und lebensgefährlich<br />
verletzt. Die Flasche<br />
war aus einem Partyzug geschleudert<br />
worden, der gerade<br />
den Bahnhof in Kamen durchfahren<br />
hatte.<br />
Rettungskräfte brachten am<br />
Freitag das schwer verletzte<br />
Mädchen in ein Krankenhaus.<br />
Nach einer Operation war sein<br />
Zustand gestern stabil.<br />
Der Partyzug fuhr am Freitag<br />
zunächst weiter, im etwa 65 Kilometer<br />
entfernten Greven<br />
wurde er gestoppt. Die Bundespolizei<br />
rückte mit einem Großaufgebot<br />
an. Dutzende Beamte<br />
nahmen die Personalien der<br />
Reisenden auf. Die Passagiere<br />
verhielten sich dabei sehr kooperativ,<br />
schildert ein Polizeisprecher.<br />
Eine Festnahme gab<br />
es nicht, der Zug konnte weiterfahren.<br />
Die Staatsanwaltschaft<br />
Dortmund ermittelt weiter wegen<br />
fahrlässiger Körperverletzung.<br />
An Bord des zehn Waggons<br />
umfassenden Partyzugs, der am<br />
Freitag in Köln mit rund 500<br />
Personen gestartet und Norddeich<br />
Mole als Ziel gehabt habe,<br />
seien verschiedene einzelne<br />
Gruppen gewesen, teilte der<br />
Veranstalter Müller-Touristik<br />
mit. Getränke an Bord würden<br />
in weichen Pfandbechern ausgegeben.<br />
Grundsätzlich sei das<br />
Mitbringen von Getränken und<br />
Speisen nicht untersagt. „Ein<br />
Recht zur Taschenkontrolle<br />
haben wir als Reiseveranstalter<br />
nicht.“ Einige Fenster könnten<br />
–wie auch in alten ICs (Intercity-Zügen)<br />
–während der Fahrt<br />
geöffnet werden.<br />
Foto: dpa<br />
Der Partyzug wurde in<br />
Grevengestoppt,65Kilometer<br />
zuvor in Kamen<br />
warder Flaschenwurf.<br />
Polizei meldet Festnahmen<br />
nach Horror-Fund<br />
39 Tote im Kühllaster<br />
Verdächtige auch in Vietnam in Haft.Fahndung nach zwei Nordiren<br />
Fotos: dpa, AP<br />
In diesem Lkw wurden<br />
am 23. Oktober<br />
die Leichen entdeckt.<br />
Im Zusammenhang<br />
mit<br />
den 39 Toten<br />
im Lkw wird<br />
nach diesen<br />
beiden Brüdern<br />
gefahndet.<br />
Belfast –Eswar eine Reise in einen<br />
grausamen Tod: Die Leichen<br />
von 31 Männern und 8Frauen<br />
waren in einem Kühllaster in<br />
Großbritannien gefunden worden<br />
(wir berichteten). Zunächst<br />
gingen die Behörden davon aus,<br />
dass essich um Chinesen handelt.<br />
Nun scheint klar:Alle Opfer<br />
kamen aus Vietnam. Auch dort<br />
gab es nun weitere Festnahmen.<br />
„Im Moment nehmen wir an,<br />
dass alle Opfer vietnamesische<br />
Bürgersind“, teilte der Vize-Polizeichef<br />
der Grafschaft Essex,<br />
Tim Smith, mit. Bei den Toten<br />
handeltessichvermutlichumins<br />
Land geschleuste Migranten. In<br />
Vietnaminder ProvinzHaTinh,<br />
aus der auch einGroßteil der Todesopfer<br />
stammen soll, wurden<br />
nun zwei Menschen wegen des<br />
Verdachts des Menschenschmuggels<br />
festgenommen, wie<br />
die Polizei mitteilte. Den beiden<br />
Verdächtigen werde vorgeworfen,<br />
in den Fall verwickelt zu<br />
sein. Ihr Geschäftsmodell sei es,<br />
die Ausreise und den „illegalen<br />
Aufenthalt“ im Ausland für andereMenschen<br />
zu organisieren.<br />
Der Fahrer des Lastwagens, ein<br />
25-jähriger Nordire, sitzt in<br />
Großbritannien in U-Haft. Ihm<br />
werden Totschlag in 39 Fällen,<br />
Verschwörung zum Menschenhandel<br />
und Geldwäsche vorgeworfen.<br />
In Dublin wurde am<br />
Freitag ein 22-Jähriger festgenommen,<br />
die britische Polizei<br />
will seine Auslieferung beantragen.Zudem<br />
werden dringenddie<br />
nordirischen Brüder Christopher<br />
(34) und Ronan Hughes<br />
(40) gesucht, die in derStadt Armagh<br />
eine Transportfirma betreiben.<br />
Drei weitere in Großbritannien<br />
Festgenommene wurden<br />
gegen Kaution freigelassen.<br />
„Wir stehen in direktem Kontaktmit<br />
Familien in Vietnamund<br />
Großbritannien. Und wir glauben,einige<br />
Familien den Opfern<br />
zugeordnet zu haben, derenReise<br />
in einer Tragödie anunseren<br />
Ufern endete“, sagte Vize-Polizeichef<br />
Smith. Laut vietnamesischen<br />
Medien haben bis zu 28<br />
Familien in den Provinzen Ha<br />
Tinh und Nghe An Angehörige<br />
als vermisst gemeldet. Bislang<br />
konnte noch keinesder Opferoffiziellidentifiziert<br />
werden.<br />
Die „Times“ berichtete unter<br />
Berufung auf GPS-Daten des<br />
Lkw, dass das FahrzeugeineWoche<br />
vor dem grausigenFund am<br />
23. Oktober eine ähnliche Tour<br />
gemachthabe.Gehaltenhabeder<br />
Wagen auchauf einemFeldweg<br />
in Essex, der als Umschlagplatz<br />
für Menschenhandel gelte.<br />
Name verkauft<br />
Thomas Cook<br />
ist ein Chinese<br />
Peking –Nach der Pleite<br />
des britischen Reisekonzerns<br />
Thomas Cook hat die<br />
chinesische Unternehmensgruppe<br />
Fosun für elf Millionen<br />
Pfund (12,8Millionen<br />
Euro) die Rechte an der<br />
Touristikmarke gekauft.<br />
Wie der Konzern mitteilte,<br />
übernimmt er zudem die<br />
Thomas-Cook-Töchter Casa<br />
Cook und Cook's Club.<br />
Giftiges Diebesgut<br />
Polizei warnt<br />
Einbrecher<br />
Hannover –Einbrecher<br />
haben in Hannover drei<br />
Schnapsflaschen mit Gift<br />
erbeutet. Sie drangen über<br />
die Terrassentür in ein Einfamilienhaus<br />
ein und klauten<br />
den Tresor. In dem lagen<br />
laut Polizei drei kleine<br />
braune Flaschen der Marke<br />
Underberg, in denen allerdings<br />
das verbotene Pflanzenschutzmittel<br />
Parathion<br />
gewesen sei. Schon kleineste<br />
Mengen des Insektizids<br />
können hochgiftig sein.<br />
Falsche Ärztin<br />
Neue Hinweise<br />
eingegangen<br />
Fritzlar –ImFall der falschen<br />
Ärztin ausHessen sind<br />
nun Hinweise aus der Bevölkerung<br />
bei der Polizei eingegangen.<br />
Zum Inhalt der Hinweise<br />
machtendie Ermittler<br />
keineAngaben.Die48-Jährige<br />
sitztwegen mehrerer Todesfälle<br />
in einer Klinik in<br />
Fritzlar in Untersuchungshaft.SiesollohneAusbildung<br />
Patienten betäubt haben.<br />
Die Tür ist auf: Touristen strömen<br />
zur Tham-Luang-Höhle.