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TRENDYone | Das Magazin - Augsburg - August 2017

Bäckerei Balletshofer: große Neueröffnung in Lechhausen, Die Ehe für Alle: was sagt die Region dazu, Local Hero Werner Sedlmeir, Audi Testbericht: Politisierten Fahren, Die verschiedenen Freizeittypen - vom Actionfan bis zur Wasserratte

Bäckerei Balletshofer: große Neueröffnung in Lechhausen, Die Ehe für Alle: was sagt die Region dazu, Local Hero Werner Sedlmeir, Audi Testbericht: Politisierten Fahren, Die verschiedenen Freizeittypen - vom Actionfan bis zur Wasserratte

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Lokales<br />

Wer schicke und elegante Trachtenmode sucht, wird bei Sedlmeir’s<br />

Trachtenhof auf jeden Fall fündig. Schon über dreißig Jahre lang<br />

gibt es dort im idyllischen Schwabaich, 20 Kilometer südlich von<br />

<strong>Augsburg</strong>, eine Vielfalt an Markenmodellen sowie kompetente Fachberatung<br />

und die Möglichkeit zur individuellen Änderung in der hauseigenen Schneiderei.<br />

<strong>TRENDYone</strong> traf den 70-jährigen Geschäftsführer Werner Sedlmeir<br />

und sprach mit ihm über seine persönlichen Anfänge, die Entwicklungen im<br />

Trachtengeschäft sowie seine eigenen Kreationen.<br />

<strong>TRENDYone</strong>: Herr Sedlmeir, Sie haben<br />

mit Ihrer Frau vor über 30 Jahren angefangen,<br />

Lederhosen zu verkaufen.<br />

Wie fing damals alles an?<br />

• Werner Sedlmeir: Es hat damit angefangen,<br />

dass wir selber Schafe hatten<br />

und deren Felle verkauft haben. Aus denen<br />

wurden auch Produkte wie Westen,<br />

Jacken, Hausschuhe oder Handschuhe<br />

gefertigt und später sind dann noch Lederjacken<br />

dazugekommen. Irgendwann<br />

wurde verstärkt auch nach Lederhosen<br />

gefragt. Somit beschlossen wir zu einer<br />

Herstellerfirma im bayerischen Wald<br />

zu fahren und dort Lederhosen zu erwerben.<br />

Diese haben wir dann nebenzu<br />

samstags verkauft. Zu einer Lederhose<br />

gehören aber natürlich auch ein Hemd,<br />

Strümpfe und ein Janker, und auch die<br />

Frauen wollten ein Dirndl tragen. Dazu<br />

gehören dann eben auch Dinge wie passende<br />

Schuhe, ein Hut oder Schmuck.<br />

<strong>Das</strong> war dann der nächste Schritt. So<br />

haben wir uns das alles nach und nach<br />

aufgebaut und ab dem Beginn der 90er<br />

Jahre das nicht nur als Nebenerwerb<br />

am Wochenende betrieben, sondern in<br />

Vollzeit angeboten.<br />

WERNER SEDLMEIR<br />

Wie sah denn Ihr beruflicher Werdegang<br />

davor aus?<br />

• Ich war zuerst Angestellter bei einer<br />

Molkerei im Beratungsdienst und dann<br />

freier Handelsvertreter. Nebenbei war<br />

ich auch Hobbylandwirt, aus der sich<br />

dann die Schafhaltung entwickelte. <strong>Das</strong><br />

Fell habe ich in die Gerberei gebracht,<br />

woraus dieser verschiedene Sachen<br />

wie Westen, Handschuhe oder Fellwesten<br />

und Bettvorleger gefertigt hat. Alles<br />

Weitere war nicht geplant, sondern hat<br />

sich einfach so mit der Zeit ergeben.<br />

Auf welche Entwicklungen oder Veränderungen<br />

während dieser Zeit sind<br />

Sie besonders stolz?<br />

• Ich bin stolz darauf, dass wir mit unserem<br />

Standort mitten in der Prärie<br />

über so viele Jahre unsere <strong>Das</strong>einsberechtigung<br />

haben. Auch dass wir auf<br />

Qualität und Marken Wert gelegt und<br />

später auch mit Eigenprodukten und<br />

Eigenmarken nachhaltig Erfolg hatten,<br />

sind Dinge, auf die ich sehr stolz bin.<br />

Dieser Erfolg ist geblieben, auch wenn<br />

die Stückzahl wie erwartet geringer geworden<br />

ist, da einfach irgendwann eine<br />

gewisse Sättigung eintritt. Da wir aber<br />

schon immer hochwertige Markenware<br />

anbieten und diese wieder sehr in Mode<br />

ist, sind wir mit dem Umsatz allerdings<br />

sehr zufrieden.<br />

Ihre Töchter arbeiten ja bereits hier.<br />

Ist es geplant, dass sie den Betrieb eines<br />

Tages ganz übernehmen?<br />

• Ja, meine Töchter sollen das alles hier<br />

irgendwann übernehmen. Wir sind auch<br />

gerade dabei alles hierfür in die Wege zu<br />

leiten.<br />

Wie sieht Ihrer Meinung nach die<br />

zukünftige Entwicklung im Bereich<br />

Trachtenmode aus?<br />

• Wir befassen uns natürlich immer<br />

wieder mit dem Online-Handel. Jedoch<br />

sind wir der Meinung, dass diese hochwertigen<br />

Sachen die wir verkaufen,<br />

eigentlich hautnah anprobiert werden<br />

sollten. Tracht muss einfach gut sitzen<br />

und passen, daher haben wir eine eigene<br />

Schneiderei mit insgesamt sechs<br />

Schneiderinnen um den Kunden immer<br />

alles passend zu fertigen. <strong>Das</strong> geht online<br />

natürlich nicht. Aber man sollte niemals<br />

nie sagen.<br />

Was macht Ihnen an Ihrer Tätigkeit<br />

besonders Spaß?<br />

• Ich mag den Umgang mit den Leuten<br />

und dass man immer wieder neue<br />

Dinge sehen, finden und selber kreieren<br />

kann. Es bewegt sich einfach ständig<br />

etwas und bietet Herausforderungen,<br />

über die man nachdenken muss.<br />

Sie kreieren Mode selbst. Woher nehmen<br />

Sie denn die Ideen dafür?<br />

• Wir versuchen stets, bestehende<br />

Dinge zu verbessern, anders zu machen<br />

und einfach Neues auszuprobieren. Vor<br />

allem gemeinsam mit unseren Töchtern<br />

und teilweise mit dem Personal.<br />

Wir haben beispielsweise schon eine<br />

gewisse Vorstellung über Stoffe und<br />

fragen dann die Verkäuferinnen nach<br />

ihrer Meinung. Außerdem besuchen<br />

wir Stoffmessen um zu sehen was sich<br />

gut kombinieren lässt. Anschließend<br />

lassen wir das anfertigen. Man bastelt<br />

eben immer mal wieder an Passformen.<br />

Auch die Kunden bieten Ideen und Inspirationen,<br />

die man dann umsetzt.<br />

Wie gestalten Sie Ihre Freizeit?<br />

• Ich habe früher viele Tiere gehabt,<br />

eben die Schafe und derzeit noch ein<br />

paar Pferde, deshalb arbeite ich auch<br />

heute noch sehr gerne in der Landwirtschaft.<br />

Ansonsten gehe ich gerne in den<br />

Garten, Fahrradfahren oder Schwimmen.<br />

Haben Sie ein Lebensmotto?<br />

• Ich würde sagen „Stillstand ist Rückschritt“.<br />

Ich versuche immer, neue Dinge<br />

auszuprobieren, immer weiter zu<br />

machen und nicht unbedingt zu sagen,<br />

dass ich wegen meines Alters nichts<br />

mehr erleben und tun kann.<br />

Wo sehen Sie sich selbst in fünf bis<br />

zehn Jahren?<br />

Wenn es geht, würde ich gerne noch im<br />

Betrieb mitarbeiten beziehungsweise<br />

mithelfen. Ich möchte ihn nicht mehr<br />

leiten, aber mitarbeiten, wenn die Mädels<br />

den Betrieb haben und ihnen mit<br />

Rat und Tat zur Seite stehen, soweit<br />

sie mich eben brauchen können. Und<br />

ich hätte gerne ein wenig mehr Freizeit<br />

zum Beispiel für ein paar Reisen oder<br />

einfach mal einen freien Nachmittag.

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