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TRENDYone | Das Magazin - Augsburg - August 2017

Bäckerei Balletshofer: große Neueröffnung in Lechhausen, Die Ehe für Alle: was sagt die Region dazu, Local Hero Werner Sedlmeir, Audi Testbericht: Politisierten Fahren, Die verschiedenen Freizeittypen - vom Actionfan bis zur Wasserratte

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Liebe & Leidenschaft<br />

DR. BERTRAM MEIER<br />

THOMAS KREUZER<br />

Für uns Katholiken ist die „Ehe für alle“ kein Weg, den<br />

wir mitgehen können. Ehe ist für uns die Verbindung<br />

von Mann und Frau, die auf Lebenszeit angelegt und<br />

offen ist für Nachkommenschaft, d. h. für Kinder.<br />

Gleichzeitig schließen wir aber Homosexuelle –<br />

Schwule und Lesben – nicht aus der Kirche aus. Auch<br />

ihnen gilt unsere Sorge. Gegen homophobe Tendenzen<br />

möchte ich mich entschieden abgrenzen.<br />

Zudem hätte ich mir im Verfahren mehr Zeit und Ruhe für Beratung und Abwägung<br />

gewünscht. <strong>Das</strong> neue Gesetz, das im Deutschen Bundestag und auch in<br />

der Länderkammer im Eiltempo verabschiedet wurde, hält uns aber auch einen<br />

Spiegel hin: <strong>Das</strong> christliche Verständnis von Ehe und Familie ist nicht länger mehrheitsfähig.<br />

Es ist eine Stimme unter vielen in einer pluralen Gesellschaft, die nach<br />

demokratischen Regeln zu Beschlüssen kommt.<br />

Prälat Dr. Bertram Meier<br />

Leiter des Bischöflichen Seelsorgeamtes <strong>Augsburg</strong><br />

JAN KLUKKERT<br />

Die Ehe ist seit alters her und auch nach<br />

der Definition des Grundgesetzes eine<br />

Partnerschaft zwischen Mann und Frau.<br />

Den Begriff Ehe für gleichgeschlechtliche<br />

Partnerschaften zu verwenden ist nicht<br />

richtig. Folglich hätte ich den Gesetzentwurf<br />

im Bundestag abgelehnt. Im Übrigen<br />

ist eine rechtliche Gleichstellung erfolgt,<br />

was ich auch befürworte, so dass von<br />

Diskriminierung keine Rede sein kann. Die<br />

völlige Gleichstellung beim Adoptionsrecht<br />

lehne ich aber ab.<br />

Thomas Kreuzer, CSU-Fraktionschef<br />

Bayerischer Landtag,<br />

CSU-Kreisvorsitzender Kempten/Allgäu<br />

Als die Väter des Grundgesetzes 1949 die<br />

Ehe unter den „besonderen“ Schutz stellten,<br />

waren homosexuelle Handlungen strafbar,<br />

die Frau stand nach damaligem Selbstverständnis<br />

am Herd und hütete das Haus und<br />

eine kinderlose Ehe war alles andere als<br />

normal. Heutzutage gibt es hingegen mehr<br />

Ehen ohne, als mit Kindern, die Mehrheit<br />

der Frauen ist berufstätig und Schwule und<br />

Lesben längst in der Mitte der Gesellschaft<br />

angekommen. Recht und Gesetz haben sich<br />

an diese veränderte Lebenswirklichkeit nun<br />

endlich angepasst. Warum sollte in unserer<br />

heutigen Gesellschaft eine kinderlose Ehe<br />

zwischen Mann und Frau auch stärker geschützt werden, als eine gleichgeschlechtliche<br />

Ehe? Der „besondere“ Schutz sollte sich nach meinem Verständnis sowieso nicht<br />

nach einem Eheversprechen sondern vielmehr nach den Kindern richten. Allein wer<br />

Kinder großzieht, sollte besonders geschützt und auch finanziell stärker entlastet<br />

werden.<br />

Jan Klukkert, <strong>Augsburg</strong>er Fernsehmoderator (a.tv)

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