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HINTERGRUND
Hostel-Zoff
seit 2016
DerStreit um dasCity-Hostel,
das in Mitte auf dem
Areal der Botschaft Nordkoreas
steht, gehtweiter.
Die UN meinen, dassesillegalist.Denn
Nordkorea
stehtunterVerdacht, über
Immobilien Geldfür das
Atomprogrammdes Diktators
Kim Jong-un zu beschaffen.
Bundund Berlin
versuchen seit2016, das
Hostelzuverbieten. Nun
fordert ein Ehepaar aus den
USAdie Schließung.
Nordkoreas
Diktator Kim Jongun
kann gut lachen:
Mit den Einnahmen
aus Immobilien im
Ausland soll er
seine Atompläne
finanzieren.
Kims Berliner
Betten-Bunker
Der Kampf um die Schließung des Hostels geht weiter.Noch kassiertNordkorea trotz Sanktionen ab
Von
NORBERT KOCH-KLAUCKE
Fred und Cindy Warmbier
sind aus den USA nach
Berlin gereist. Sie stehen
in der Glinkastraße vor der
Nordkoreanischen Botschaft,
wollen mit dem Botschafter
sprechen. Es geht um ihren
Sohn Otto Warmbier.
Der Student war als Tourist in
Nordkorea. Man nahm ihn dort
2016 fest, weil er im Hotel ein
Propagandaplakat stehlen
wollte. Im Schauprozess wurde
Otto Warmbier wegen „staatsfeindlicher
Handlungen“ zu 15
Jahren Arbeitslager verurteilt.
Mitte 2017 erfuhren die Eltern,
dass ihr Sohn bereits seit Monaten
in einer Klinik in Pjöngjang
im Wachkoma lag. Das Regime
ließ ihn in die USA zurückführen,
wo er im Alter von 22 Jahren
an den Folgen eines Hirnleidens
starb. Die Eltern verklagten
Nordkorea wegen „brutaler
Folter und Mord“.
Die Warmbiers werden in der
Botschaft in Berlin nicht vorgelassen.
Aber sie erfahren von
dem City-Hostel. Sie beklagen,
dass der bestehende Hotelbetrieb
auf dem Botschaftsgelände
gegen die UN-Sanktionen
verstoße. Im Gespräch mit
NDR, WDR und der Süddeutschen
Zeitung fordern sie nun
die deutschen Behörden auf,
das Hostel endlich zu schließen.
„Man muss das Regime
verantwortlich machen, wo immer
es Regeln bricht“, sagen
sie.
Seit 2016 gelten die Sanktionen,
die weltweit untersagen,
von Nordkorea Immobilien zu
pachten oder zu mieten. Denn
mit den Einnahmen könnte
Diktator Kim Jong-un auch seine
Atombombenpläne finanzieren.
Auch mit dem City-Hostel
in Mitte. Der Plattenbau der
Nordkoreaner wird seit 2008
von einer GmbH als Hotel (435
Zimmer) betrieben. Angeblich
kassierte die Botschaft jährlich
eine Pacht von 38000 Euro.
Seit es die UN-Sanktionen
gibt, versucht die Bundesregierung
die Schließung des Hostels
zu erzwingen. Etwa mit einem
Bußgeldbescheid gegen
die Betreibergesellschaft wegen
Verstoßes gegen die UN-
Sanktionen. 2017 wurden jedoch
die Forderungen in einem
Amtsgerichtverfahren zurück-