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Berliner Kurier 13.11.2019

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*<br />

BERLIN<br />

Ab in die Röhre!<br />

Papa Panda wird<br />

auf Nieren geprüft<br />

SEITE 12<br />

DER<br />

ROTE<br />

TEPPICH<br />

Ehre, wemEhregebührt!<br />

Jörg<br />

Heitmann,<br />

54 Jahrealt,<br />

ist Projektentwickler<br />

und Filmemacher.<br />

Fragen?<br />

Wünsche?<br />

Tipps?<br />

Redaktion: Tel. 030/63 33 11 456<br />

(Mo.–Fr. 10–18 Uhr)<br />

10969 Berlin, Alte Jakobstraße 105<br />

E-Mail: leser-bk@berlinerverlag.com<br />

Abo-Service: Tel. 030/232777<br />

Foto: Gudath<br />

InBerlin gibt es viel zu<br />

viele Gebäude, die leer<br />

stehen, weil sich ihr Zweck<br />

erledigt hat. Jörg Heitmann<br />

und seine Partnerin Bettina<br />

Ellerkamp haben dafür gesorgt,<br />

dass es eines weniger<br />

ist. Aus dem Krematorium<br />

Wedding haben sie einen<br />

Kulturort gemacht, den sie<br />

„silent green“ nannten. Den<br />

Bezug zum Filmemachen<br />

erkennen Cineasten<br />

schnell: Der Name erinnert<br />

an den Streifen „Soylent<br />

Green“ mit Charlton Heston,<br />

der auch viel mit Tod<br />

zu tun hat ...<br />

Das Kunstquartier an der<br />

Gerichtstraße ist dagegen<br />

sehr lebendig. Heitmann<br />

hatte das 2002 nach 90 Jahren<br />

stillgelegte Krematorium<br />

2012 für eine Million<br />

Euro vom Land Berlin erworben<br />

und für 3,5 Millionen<br />

umbauen lassen. Jetzt<br />

dient es als Konzerthalle,<br />

beherbergt ein Restaurant<br />

und ist Heimstatt für den<br />

Verein Arsenal –Institut<br />

für Film und Videokunst,<br />

für das Musicboard Berlin<br />

oder das Design-Studio<br />

Form und Konzept.<br />

„silent green“, von Heitmann<br />

und Ellerkamp repräsentiert,<br />

wird für die Sanierung<br />

und Umnutzung des<br />

Krematoriums jetzt hoch<br />

gelobt und mit der Ferdinand-von-Quast-Medaille<br />

ausgezeichnet, dem <strong>Berliner</strong><br />

Denkmalpreis. GL<br />

Neues <strong>Berliner</strong> Schlossnoch teurer<br />

Humboldt Forum kostet<br />

jetzt schon 644 Mio!<br />

50 Millionen Euro mehr wegen Problemen auf der Baustelle<br />

VonTIM SZENT-IVANYI<br />

UND ULRICH PAUL<br />

Berlin – Das Humboldt Forum<br />

im neuen <strong>Berliner</strong><br />

Schloss wird deutlich teurer<br />

als geplant. Die Baukosten<br />

steigen um knapp 50 Millionen<br />

Euro auf 644,2 Millionen<br />

Euro. Das geht aus einer Vorlage<br />

des Bundesfinanzministeriums<br />

für die abschließenden<br />

Beratungen über den<br />

Etat 2020 im Bundestags-<br />

Haushaltsausschuss hervor.<br />

Die Vorlage liegt dem KURIER<br />

und dem Redaktionsnetzwerk<br />

Deutschland vor. Ursache für<br />

die Mehrkosten, die der Bund<br />

tragen muss, sind zahlreiche<br />

technische Mängel und Sicherheitsprobleme<br />

zum Beispiel an<br />

Heizung und Kühlanlagen. Sie<br />

hatten dazu geführt, dass die<br />

für diesen November geplante<br />

Eröffnung der Ausstellungsräume<br />

auf den kommenden Herbst<br />

verschoben werden musste.<br />

„Die Mehrkosten sind unabwendbar“,<br />

heißt es in der Vorlage.<br />

Die Risikovorsorge sowie<br />

weitere Rücklagen der federführenden<br />

Stiftung Humboldt<br />

Forum im <strong>Berliner</strong> Schloss seien<br />

vollständig aufgebraucht,<br />

weitere Einsparmöglichkeiten<br />

gebe es nicht.<br />

Die zusätzlichen Kosten ergäben<br />

sich unter anderem „aus<br />

der Verlängerung der Ausführungsdauer<br />

in Folge der seit<br />

2015 anhaltend gestörten<br />

Bauabläufe aufgrund von Mängeln<br />

der Ausführungsplanung<br />

und Bauausführung“. Das alles<br />

habe die Stiftung „schlüssig<br />

und nachvollziehbar“ dargelegt.<br />

Bislang hieß es, der Bau<br />

werde durch die Verschiebung<br />

der Eröffnung etwas teurer.<br />

„Wir reden von kleinen Millionen-Beträgen“,<br />

die dazukommen<br />

könnten, hatte Baumanager<br />

Hans-Dieter Hegner noch<br />

im Juni erklärt.<br />

Nach einer Vereinbarung<br />

zwischen Bund und Land Berlin<br />

aus dem Jahre 2011 müssen<br />

die Mehrkosten allein vom<br />

Bund übernommen werden.<br />

Der Anteil Berlins bleibt bei 32<br />

Millionen Euro. Möglicherweise<br />

muss der Bund aber noch<br />

mehr Geld zuschießen. Denn<br />

ein Teil der Baukosten in Höhe<br />

von 80 Millionen Euro soll über<br />

Spenden eingeworben werden.<br />

Dazu heißt es in der Vorlage:<br />

„Weiterhin bleibt das Risiko bestehen,<br />

dass das Spendenziel<br />

für die historischen Fassaden in<br />

Höhe von 80 Millionen Euro<br />

nicht vollständig erreicht werden<br />

kann.“ Laut Vorlage fehlen<br />

noch sieben Millionen Euro an<br />

Spendengeldern. Die sogenannten<br />

baulichen Optionen,<br />

wozu die vollständige Rekonstruktion<br />

der Kuppel und mehrerer<br />

Innenportale gehört, sind<br />

nach Angaben von der Baustelle<br />

durch Spenden in Höhe von<br />

17,5 Millionen Euro mittlerweile<br />

aber komplett finanziert.<br />

Dieser Betrag ist in den 644,2<br />

Millionen Euro nicht enthalten.<br />

Die Gesamtkosten für das Projekt<br />

liegen deswegen tatsächlich<br />

bei mittlerweile mehr als<br />

660 Millionen Euro, wobei etwa<br />

90 Millionen Euro durch<br />

Spenden aufgebracht wurden.<br />

Damit nähert sich das Vorhaben<br />

dem Betrag von 670 Millionen<br />

Euro, der im Jahr 2002 von<br />

einer Expertenkommission für<br />

das Vorhaben angesetzt worden<br />

war. Der Preis war damals

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