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Berliner Kurier 13.11.2019

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8 BERLIN BERLINER KURIER, Mittwoch, 13. November 2019 *<br />

NACHRICHTEN<br />

Glanz für Altarschatz<br />

Schon mehrfach stand<br />

Michael K. vordem Richter.<br />

Foto: dpa<br />

Berlin –Knapp 500 Jahre<br />

alt und ziemlich mitgenommen:<br />

Das rund drei Meter<br />

hohe Altarbild „Lebendes<br />

Kreuz von Ferrara“ des als<br />

Bastianino arbeitenden italienischen<br />

Künstlers Sebastiano<br />

Filippi wird derzeit in<br />

der Werkstatt der Gemäldegalerie<br />

restauriert. Nach<br />

etwa einem Jahrhundert in<br />

Depots soll das ursprünglich<br />

aus einer Kirche in Ferrara<br />

stammende Werk 2020<br />

in einer Ausstellung zu sehen<br />

sein.<br />

Bad mit Haube<br />

Wedding –Berlins erste<br />

Schwimmbad-Traglufthalle<br />

nimmt Formen an. Mit<br />

Luft gefüllt überspannt die<br />

Folienkonstruktion das<br />

Freibad an der Seestraße.<br />

Dass Baden für Schulen und<br />

Vereine soll ab Anfang Dezember<br />

möglich sein.<br />

Einfacher arbeiten<br />

Berlin –Ausländer ohne<br />

langfristige Aufenthaltsgenehmigung<br />

sollen in Berlin<br />

in Zukunft einfacher arbeiten<br />

dürfen als bisher. Entsprechende<br />

Änderungen in<br />

den Vorschriften kündigte<br />

Senator Andreas Geisel<br />

(SPD) an.<br />

Klimaaktivisten-Demo<br />

Mitte –Klimaaktivisten<br />

u.a von „Extinction Rebellion“<br />

haben vor dem Bundesfinanzministerium<br />

in der<br />

Wilhelmstraße demonstriert.<br />

Auf Tranparenten<br />

war zu lesen „Kohle Stop“<br />

oder „Fossil Free“. Die Polizei<br />

sprach von bis zu 50<br />

Teilnehmern.<br />

ARCHE NOAH<br />

Schnappi ... wurde gefunden.<br />

Die schüchterne Nymphensittich-Dame<br />

wurde<br />

positiv auf PBFD getestet<br />

und sucht nun dringend ein<br />

neues Zuhause, wo auch ein<br />

Artgenosse mit der gleichen<br />

Erkrankung lebt.<br />

Vermittlungs-Nr.X19/1365<br />

Tierheim Berlin,<br />

Hausvaterweg 39, 13057 Berlin,<br />

Telefon: 030/768880,<br />

www.tierschutz-berlin.de<br />

Die Tiervermittlung ist geöffnet:<br />

Mittwoch–Sonntag 13–16 Uhr<br />

Foto: Tierheim Berlin<br />

Schon wieder vorGericht<br />

Die Knast-Karriere<br />

des Mode-Managers<br />

Suchte Michael K. (43) einen Killer,umeinen Richter und Zeugen auszuschalten?<br />

Moabit – Als Top-Manager<br />

war er weit oben und jonglierte<br />

mit Millionen. Doch<br />

dann griff er gierig in die Kasse,<br />

landete ganz unten. Jetzt<br />

steht Michael K. (43) zum<br />

dritten Mal vor Gericht.<br />

Diesmal geht es um die Frage:<br />

Suchte er Killer, die Zeugen<br />

umbringen sollten?<br />

Was sich wie eine Räuberpistole<br />

anhört, waren aus Sicht der<br />

Anklage schwere Verbrechen:<br />

Versuchte Anstiftung zum<br />

Mord in zwei Fällen wird dem<br />

Ex-Vorzeige-Boss mit schicker<br />

Villa zur Last gelegt.<br />

Seit Mitte 2013 schwitzt der<br />

untersetzte Mann bereits in der<br />

Zelle –erst in Bayern, dann in<br />

Berlin. Es sollen immer Mithäftlinge<br />

gewesen sein, die er<br />

laut Anklage als Killer anheuern<br />

wollte –gegen Männer, die<br />

ihn belastet hätten.<br />

Michael K., promoviert und<br />

einst Manager einer Textilkette,<br />

allerdings sieht sich als Opfer:<br />

„Es gab da Gefangene, die<br />

an das bei mir vermutete Geld<br />

wollten.“ Es habe „viele böse<br />

Mitgefangene“ gegeben. Sie<br />

Michael K. (43) wurde<br />

schon am 15. Juli<br />

2015 rechtskräftig zu<br />

einer Freiheitsstrafe<br />

vonfünf Jahren<br />

verurteilt.<br />

hätten ihm Gespräche aufgedrängt.<br />

K.: „Die Ideen wurden<br />

immer verrückter.“<br />

Die Knast-Karriere des Ex-Managers.<br />

In Hof (Bayern) gab es<br />

sechs Jahre Haft wegen Untreue.<br />

3,7 Millionen Eurohabe K. trickreich<br />

aus dem Firmen-Vermögen<br />

gezogen, so die dortigen<br />

Richter. Das war im April 2015.<br />

Statt brav und reuigdie Strafe zu<br />

verbüßen soll K. zwei Mitgefangene<br />

angesprochen haben. Es<br />

ging um Pläne zur Entführung<br />

des Richters aus dem Untreue-<br />

Prozess. Damit wollte der Ex-<br />

Foto: PressefotoWagner<br />

Manager einen Freispruch erpressen.<br />

Klappte aber nicht. Er<br />

wurde verpfiffen –und kam erneut<br />

auf die Anklagebank. Fünf<br />

Jahre obendrauf. Man bildete<br />

dann eine Gesamtstrafe von<br />

neun Jahren, die erseit Mitte<br />

2016 in Berlin verbüßt.<br />

Da soll er wieder aktiv geworden<br />

sein. Die Anklage geht davon<br />

aus: Er wollte Knacki Tomas<br />

K., der ihn wegen der Richter-Geschichte<br />

belastet hatte,<br />

„zu einem schriftlichen Widerruf<br />

seiner Aussage drängen und<br />

anschließend töten lassen“. Er<br />

habe in der JVA Moabit dem<br />

Gefangenen W. im Gegenzug<br />

eine Beteiligung an seinen Immobilien<br />

geboten.<br />

Das hörte der Ex-Boss nun<br />

kopfschüttelnd. Er sei doch<br />

froh gewesen, dass er nach<br />

„Misshandlungen und falschen<br />

Verdächtigungen“ während<br />

der Knastzeit in Hof endlich<br />

nach Berlin verlegt wurde.<br />

W. sagte dann gegen K. aus.<br />

Da soll er einen Killer für W. gesucht<br />

haben. Inzwischen teilte<br />

W. dem Gericht mit, er habe bei<br />

der Polizei gelogen. Fortsetzung:<br />

Dienstag.<br />

KE.

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