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Vier Angeklagte sitzen seit<br />
einem Jahr auf der Anklagebank<br />
des <strong>Berliner</strong> Landgerichtes.<br />
Sie machen vonihrem<br />
Schweigerecht Gebrauch.<br />
Die gestohlene Münze „Big Maple Leaf“:<br />
100 Kilo Gewicht,53Zentimeter Durchmesser,Material:<br />
999er-Feingold, Wert:<br />
3,7 Millionen Euro.<br />
Die Täter kamen über den<br />
S-Bahnhof Hackescher Markt.<br />
Vondortaus liefen sie über die<br />
Gleise. Dann stellten sie eine<br />
Leiter an einem Fenster des<br />
Bode-Museums an.<br />
Fotos: dpa, Polizei, PressefotoWagner<br />
Verantwortlichen im Museum<br />
hatte geglaubt, dass jemand den<br />
schweren Schatz einfach so aus<br />
dem Haus schaffen könnte.<br />
Alle Angeklagten machen von<br />
ihrem Schweigerecht Gebrauch.<br />
Völlig unklar ist, wo die<br />
Münze abgeblieben ist. Die Polizei<br />
geht fest davon aus, dass<br />
sie zerschnitten, die Teile eingeschmolzen<br />
und weiterverkauft<br />
wurden. Auf Kleidungsstücken<br />
der Verdächtigen<br />
konnten Kriminaltechniker<br />
Partikel von Feingold nachweisen.<br />
Die Polizei prüft auch, ob die<br />
Verdächtigen etwas mit dem<br />
spektakulären Einbruch im<br />
Grünen Gewölbe am 25. November<br />
in Dresden zu tun<br />
haben. Dort gingen die Täter,<br />
die unschätzbar wertvolle Juwelen<br />
stahlen, ähnlich vor wie<br />
in Berlin: Auch in Dresden hatte<br />
offenbar ein Museumsmitarbeiter<br />
den Tätern entsprechende<br />
Tipps gegeben.<br />
Sie waren über ein defektes<br />
Fenster eingestiegen und hatten<br />
im Juwelenzimmer Vitrinen<br />
zerschlagen. Nach Angaben<br />
der Dresdner Staatsanwaltschaft<br />
steht die Kripo dort mit<br />
Berlin in Kontakt, um mögliche<br />
Parallelen abzugleichen. „Bei<br />
solchen Taten prüfen wir routinemäßig,<br />
ob es Zusammenhänge<br />
gibt“, heißt es abwiegelnd<br />
aus der Dresdner Staatsanwaltschaft.<br />
Doch tatsächlich scheint eine<br />
der vielen Spuren ins Clan-Milieu<br />
zu führen. Denn bei dem<br />
Einbruch in Dresden benutzten<br />
die Täter einen hydraulischen<br />
Spreizer der Erlanger Firma<br />
Lukas-Hydraulik.<br />
Feuerwehren verwenden solche<br />
Werkzeuge, um eingeklemmte<br />
Unfallopfer aus Autowracks<br />
zu befreien.<br />
Im Herbst 2018 war in einen<br />
Ausstellungsraum der Firma<br />
eingebrochen worden. Der oder<br />
die Täter entwendeten sechs<br />
Hydraulikspreizer. Diese sind<br />
nach Angaben eines Sprechers<br />
des Erlanger Amtsgerichtes bis<br />
heute nicht mehr aufgetaucht.<br />
Einer der Verdächtigen wurde<br />
ermittelt und zu zweieinhalb<br />
Jahren Haft verurteilt. Das Urteil<br />
ist noch nichts rechtskräftig.<br />
Bei dem Verurteiltenhandelt es<br />
sich um ein 22-jähriges Clanmitglied,<br />
das derzeit auf der Anklagebank<br />
des <strong>Berliner</strong> Landgerichts<br />
sitzt – wegen des Einbruchs<br />
im Bode-Museum. KOP