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SJ - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung

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(Sonnenenergie) nicht von einem geschlossenen thermodynamischen<br />

System gesprochen werden kann ("quasi-isoliertes" System).<br />

Hinsichtlich der Raumansprüche ist der Begründungszusanmenhang<br />

evident.<br />

Beiden Nutzungsformen (Nutzung des Bodens als "Lieferant" stofflich-energetischer<br />

Inputs, Nutzung des Bodens als Raum) ist somit<br />

gemeinsam, daß ihre Ansprüche auf Potentiale gerichtet sind, die<br />

in einem nicht-ökonomischen Sinne knapp (Georgescu-Roegen,1977,<br />

S. 278) sind ("strukturell" knapp), so daß <strong>für</strong> ökonomisches Handeln<br />

die daraus resultierenden Verwendungskonkurrenzen Gegenstand<br />

der Überlegungen sein müssen.<br />

Ein spezifisch anderer Aspekt von Nutzungskonkurrenz resultiert<br />

aus dem systemaren Zusammenhang, der jeweiligen Bodenfunktionen<br />

kennzeichnet. Diese existieren nämlich nicht isoliert, unverbunden<br />

voneinander, sondern befinden sich in einen Systemzusammenhang. So<br />

wird durch die Nutzung einer Bodenfunktion die.Qualität anderer<br />

Bodenfunktionen beeinflußt, beeinträchtigt bzw. die Nutzung ganz<br />

verhindert. Auch wenn einzelne Nutzer diesen Dilemma dadurch<br />

entkamen können, daß regional nicht mehr nutzbare Bodenfunktionen<br />

"importiert" werden (Nahrungsmittel aus den Regionen, deren Böden<br />

landwirtschaftliche Produktion noch zuläßt, Wasser aus den<br />

Regionen, deren Böden noch als intakte Filter arbeiten), <strong>für</strong> alle<br />

insgesamt kann das keine Lösung sein. Die "strukturelle" Knappheit<br />

der nutzbaren Funktionen in Verbindung mit deren systemarer<br />

Befindlichkeit bedingen somit Verwendungs- bzw. Nutzungskonkurrenzen<br />

zwischen und/oder innerhalb der nutzbaren Bodenfunktionen.<br />

Im folgenden werden beispielhaft einige dieser Verwendungskonflikte<br />

dargestellt (Siebert,1981,S. 12 ff.):<br />

- Überfüllung<br />

Bei dieser Überlegung wird ein einziger Verwendungszweck betrachtet<br />

und die Frage gestellt, inwieweit die Qualität des in<br />

Frage stehenden Gutes durch die Intensität der Nutzung (Zahl der<br />

Nutzer) beeinträchtigt wird.<br />

- Naturschutz - Boden als Standorte <strong>für</strong> ökonomische Aktivitäten<br />

bzw. - Boden als Aufnahmemedium <strong>für</strong> unerwünschte Kuppelprodukte<br />

Der Erhalt von Natur und Landschaft (öffentl. Konsumgut) konkurriert<br />

z.B. mit der Nutzung von Boden als Standort <strong>für</strong> ökonomische<br />

Aktivitäten bzw. mit der Nutzung von Boden als Aufnahmemedium<br />

<strong>für</strong> unerwünschte Kuppelprodukte.<br />

- Boden als Baugrund (Wohnen-Produktion-Verkehr)<br />

Eine Reihe verschiedener ökonomischer Verwendungen konkurrieren<br />

hier innerhalb der Nutzung deiner Bodenfunktion<br />

In diesem Zusanmenhang ist anzumerken, daß Verwendungskonkurrenzen<br />

hinsichtlich ihrer Reversibilität langfristig asymetrisch sein<br />

können. So schließt die Nutzung eines Landschaftsteiles als Natur-<br />

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