SJ - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
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Graphik 6<br />
Schematische Darstellung jener Standortsfaktoren, welche<br />
aufgrund komplexer Kechselwirkungen wesentlich <strong>für</strong> das Ertragsniveau<br />
(Bodenfruchtbarkeit) verantwortlich sind |<br />
BODEN-<br />
EIGENSCHAFTEN<br />
j<br />
Gründigkeit ' t Wärm« -.Wasser - ^ ^ Nährstoff Vorrat<br />
Ourchwurzelbarkeit und Lufthaushalt *—~ und Dynamik<br />
WUrzelroum Textur. Volumen Gesamtvorrat,<br />
Skeletlanleil Form. Verteilung Verfügbare Mengen,<br />
Homogenität Kontinuität von Nachlieferung« -<br />
Poren , Gefügt, geschwind igkeit<br />
Wosser-und Luftleitfähigkeit<br />
aus Ottow,1984<br />
Zu 3.: Die Lebensraumfunktion der Böden ergibt sich daraus, daß<br />
sie einerseits <strong>für</strong> die Pflanzenwurzeln, die der Wasserversorgung,<br />
Ernährung und Verankerung der Pflanzen dienen und andererseits <strong>für</strong><br />
eine Vielzahl unterschiedlichster Bodenorganismen (Tiere, Mikroorganismen)<br />
als Lebensraum dienen. Pro qm Boden leben mehrere Milliarden<br />
Lebewesen.<br />
Die Masse der Bodenorganismen lebt in den obersten 20-30 Zentimetern<br />
der Böden. Ihre Existenz und Aktivität beruhen aber stets auf<br />
der Zufuhr ausreichender Mengen an organischen Substanzen, d.h. im<br />
wesentlichen auf dem Vorhandensein einer Pflanzendecke. Die Bodenorganismen<br />
leisten, wie schon vorne ausgeführt, einen wichtigen,<br />
häufig nicht erkannten Beitrag <strong>für</strong> den Naturhaushalt, weil sie die<br />
Aufarbeitung d.h. den Um- und Abbau von Pflanzen- und Tierleichen<br />
zu Humus (= Gesamtheit der abgestorbenen organischen Bodensubstanz)<br />
und zu wieder pflanzenverfügbaren Nährstoffen bewerkstelligen.<br />
Gäbe es diese "Destruenten" oder Zersetzer nicht, käme es z.B. infolge<br />
des jährlichen Laubfalles zu einer riesigen Anhäufung toter<br />
organischer Substanzen und einer Blockierung der darin enthaltenen<br />
Nährstoffe.<br />
Festzuhalten ist, daß sich jeweils eine Standort- und bodenspezifische<br />
Lebewelt entwickelt.<br />
Bodenvielfalt bedeutet darnach Standortvielfalt und diese wiederum<br />
ist Voraussetzung <strong>für</strong> die Existenz einer artenreichen Lebewelt.<br />
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