SJ - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
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zahl von Kleintieren und Mikroorganismen. Diese zerkleinern, verdauen<br />
die organischen "Reste" und vermischen sie mit den mineralischen<br />
Bestandteilen der Böden.<br />
Unter dem Einfluß von Bodenorganismen könnt es zur Bildung sog.<br />
Ton-Humus-Kcmplexe, die ganz wesentlich die Färbung, Festigkeit,<br />
Porosität, das innere Gefüge und damit die Fähigkeit der Böden zur<br />
Speicherung von Wasser, Nährstoffen (und anderen chemischen Substanzen)<br />
bzw. zu deren Bindung bestimmen.<br />
Der Abbau der anfallenden Pflanzenreste führt über die sogenannte<br />
Mineralisation zu wiederum <strong>für</strong> die Pflanzen verfügbaren Nährstoffen<br />
und macht somit die Böden zu sehr effektiven und <strong>für</strong> den natürlichen<br />
Stoffkreislauf wichtigen Recyclingsystemen (siehe Graphik<br />
3).<br />
Das unter günstigen Verhältnissen nahezu vollständige Rückführen<br />
der Nährstoffe ist Voraussetzung <strong>für</strong> die z.T. hohe natürliche Bodenfruchtbarkeit<br />
(Produktivität der Böden).<br />
Erst nach dieser biogenen Urnwandlung der organischen Reste in Humus<br />
und seiner Anreicherung im mineralischen Substrat kann von Böden<br />
im <strong>ökologische</strong>n Sinne gesprochen werden.<br />
Verwitterung, d.h. der mechanische u. chanische Zerfall von Gesteinen<br />
und Mineralien an der Erdoberfläche allein führt nicht zur<br />
Bodenbildung.<br />
Graphik 3<br />
Biologischer Stoffkreislauf<br />
aus Brüne, 1985<br />
Boden und Vegetation entwickeln sich unter natürlichen Verhältnissen<br />
miteinander und entsprechen sich daher gegenseitig.<br />
So ist die Vegetation junger Böden eine andere als die älterer Böden.<br />
Im gemäßigten Klima Mitteleuropas dauert die Entwicklung der Böden<br />
mehrere tausend Jahre (5000 - 10000 Jahre).<br />
Dieser langwierige Prozeß führt je nach mineralischem Ausgangssubstrat<br />
(Muttergestein), z.B. feste Gesteine oder durch Wind oder<br />
Wasser abgelagerte fein- oder grobkörnige Ablagerungen (Ton, Sand,<br />
Kies), und dadurch bedingen Korngrößen, nach dessen Chanismus,<br />
nach Relief (Lage im Gelände, Hangneigung, Oberflächenstruktur) -<br />
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