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14 BERLIN BERLINER KURIER, Mittwoch, 15. Januar 2020 *<br />
Vernachlässigtes Kind in Eberswalde<br />
Warum griffen dieBehördensospät ein?<br />
DasJugendamt hält es für korrekt,dass<br />
nicht strafrechtlich vorgegangen wurde<br />
Ein Mädchen (5)wurde<br />
in Eberswalde vonden<br />
Behörden in Obhut<br />
genommen (Symbolbild).<br />
Von<br />
JENS BLANKENNAGEL<br />
Eberswalde – Am Wochenende<br />
wurde bekannt, dass das<br />
Jugendamt im Dezember eine<br />
vernachlässigte Fünfjährige<br />
und zwei Geschwister aus<br />
einer Familie in Eberswalde<br />
holen und in Obhut nehmen<br />
musste (KURIER berichtete).<br />
Nun stellt sich eine Frage:<br />
Warum griffen die Behörden<br />
erst so spät ein, obwohl das<br />
Amt das Problem kannte?<br />
Es hieß, das Kind habe allein auf<br />
sich gestellt leben müssen und<br />
zweiJahrekein Tageslicht gesehen.<br />
Letzteres wollte Landrat<br />
Daniel Kurth (SPD) am Montag<br />
nicht bestätigen.Auch am Dienstag<br />
war das Ausmaß der Schädigung<br />
des Kindes nicht bekannt.<br />
Der Bericht des Krankenhauses<br />
lag noch nicht vor. Kurth sagte,<br />
die Familienhelferin habe zu lange<br />
gewartet. „Eswäre besser gewesen,<br />
den Gang vor Gerichtfrüher<br />
zu suchen“,sagteKreissprecher<br />
Oliver Köhler. Erbetonte,<br />
dasskeine akuteGefährdung bestand.„Das<br />
Kind wurde nicht mit<br />
einem Rettungswagen aus der<br />
Familie geholt.“<br />
Warum aber wurden die Eltern<br />
nicht angezeigt? „Jugend-<br />
ämter verstehen sich nicht als<br />
Ermittlungsbehörde“, sagte<br />
Köhler. „Es ist üblich, dass sie<br />
keine Anzeige erstatten.“ Dem<br />
Amt geht es um eine möglichst<br />
langfristige Kooperation mit<br />
den Eltern, denn nur recht selten<br />
werden Kinder aus den Familien<br />
genommen.<br />
Anne K. Liedtke, Expertin für<br />
Rechtspsychologie, sagte, es gebe<br />
viele Formen der Vernachlässigung:<br />
ein Kind nicht zu beaufsichtigen,<br />
die Nahrung vorzuenthalten<br />
oder es sprachlich<br />
oder erzieherisch zu vernachlässigen.<br />
„Statistisch gesehen,<br />
werden mehr Jungs als Mädchen<br />
vernachlässigt und auch<br />
misshandelt. Als Schutzfaktor<br />
gilt oft auch, wenn das Kind das<br />
Erstgeborene ist. Das heißt: Jedes<br />
weitere Kind hat einen höheren<br />
Risikofaktor.“ Das könnte<br />
hier zutreffen, weil das Mädchen<br />
das jüngste Kind ist.<br />
Es gibt verschiedene Risikofaktoren:<br />
dass viele Kinder kurz<br />
nacheinander geboren werden,<br />
dass die Familie nicht viel Geld<br />
hat oder dass Kinder verhaltensauffällig<br />
sind. „Meist ist es<br />
nicht nur ein Faktor“, sagte sie.<br />
Oft komme einiges zusammen,<br />
vor allem aufseiten der Eltern.<br />
„Denn ein Kind ist dafür nie<br />
verantwortlich, egal welche Eigenschaften<br />
es hat.“<br />
Foto: imago/Andersen<br />
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