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Berliner Zeitung 18.01.2020

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 15 · 1 8./19. Januar 2020 B7<br />

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Mobile Welten<br />

Das Interieur<br />

des Autos<br />

richtig pflegen<br />

Zur richtigen Reinigung<br />

muss man kein Profi sein<br />

VonJuliane Görsch<br />

Das Interieur eines Autos muss<br />

viel aushalten. Damit die Innenausstattung<br />

auch noch nach vielen<br />

Jahren wie neu wirkt, muss man<br />

gar kein Profi sein –ein paar einfache<br />

Tricks wirken manchmal Wunder.<br />

Bei jedem Öffnen und Schließen<br />

der Türen werden die Gummidichtungen<br />

gequetscht und in Mitleidenschaft<br />

gezogen. Im Innenraum greifen<br />

hohe Luftfeuchtigkeit und<br />

Schweiß mit der Zeit alle Materialien<br />

an.„Wenn wir nichts tun, können wir<br />

dabei zuschauen, wie solche Sachen<br />

immer schlechter werden“, sagt der<br />

Autopflege-Spezialist Christian Petzold.<br />

Dichtungsgummis an den Türen<br />

sollten Autofahrer im Frühjahr und<br />

im Herbst reinigen und pflegen.<br />

„Sind es neuwertige Gummidichtungen,<br />

dann reicht eine einfache<br />

Reinigung aus. Ist die Dichtung etwas<br />

älter, kann man mit Mitteln wie<br />

Glycerin, Talkum oder Hirschtalkstift<br />

nachhelfen“, sagt Petzoldt.<br />

Zuerst sollte man Dreck mit einfachem<br />

Haushaltsreiniger von den<br />

Gummis entfernen. DasAund Odabei<br />

sei es, den scharfen Reiniger mit<br />

klarem Wasser zu neutralisieren. Dabei<br />

reicht es, mit einem feuchten<br />

Tuch sorgfältig nachzureiben. Danach<br />

kann man das Pflegemittel auftragen.<br />

„Die besseren sind silikonfrei“,<br />

so Petzoldt, „weil Silikone<br />

Gummi nach Jahren immer weicher<br />

machen und dann auch zerstören.“<br />

Schweiß greift Leder an<br />

Leder braucht erst ab dem zweiten<br />

Jahr gepflegt zu werden, sagt Petzoldt.<br />

Wenn man mit schwitzigen Händen<br />

das Lenkrad oft an derselben Stelle<br />

anfasst, quelle es irgendwann auf<br />

oder die Farbe gehe ab,sagt er.„Wenn<br />

ein Ledersitz porös wird, reißt er unter<br />

Umständen ein“, sagt Sören<br />

Heinzevom Auto Club Europa (ACE).<br />

Schweiß und Sonnencreme seien dabei<br />

oft die Übeltäter.„Undwenn man<br />

eine Sitzheizung hat, wird esschnell<br />

unangenehm.“ Petzoldt empfiehlt<br />

ein Pflegemittel, das eine Schweißbarriere<br />

aufbaut. Es gebe fettfreie<br />

Mittel, die aus dem Reitsport kommen,<br />

erzählt er. Zaumzeug muss vor<br />

dem Pferdeschweiß geschützt werden.<br />

Diese Mittel könne man sich<br />

auch im Auto zunutzemachen.<br />

Pflegemittel ist nicht gleich Pflegemittel.<br />

„Wenn die Leute viel zu<br />

wirksame Chemikalien einsetzen<br />

und die viel zu lange einwirken lassen,<br />

schädigen Sie nachhaltig jede<br />

Oberfläche, während Sie denken Sie<br />

tun etwas Gutes“, fasst Petzoldt zusammen.<br />

Daher sei es wichtig, Reinigungsmittel<br />

immer gut abzuwaschen<br />

–egal auf welcher Oberfläche.<br />

Zwischendurch sollte man immer<br />

mal wieder Kunststoffflächen wie Armaturenbretter<br />

mit mildem Seifenwasser<br />

und weichem Tuch reinigen.<br />

Ein Kunststoff- oder Cockpitreiniger<br />

kann stärkereVerschmutzungen entfernen.<br />

Die Reinigung werde auf diesen<br />

Oberflächen durch weiche Mikrofasertücher<br />

wirksam unterstützt<br />

und verbessert, erklärtPetzoldt. (dpa)<br />

Mit den richtigen Pflegemitteln sieht das<br />

Cockpit wieder aus wie neu.<br />

DPA<br />

Immer mehr E-Autos rollen auf die Straße und stehen damit auf dem Gebrauchtwagenmarkt parat.<br />

Zukunft aus zweiter Hand<br />

Die erste Generation der Stromer erobert den Gebrauchtwagenmarkt. Wassollten Käufer beachten?<br />

VonThomas Geiger<br />

Das Elektroauto verliert<br />

zusehends seinen Exotenstatus.<br />

Je mehr Modelle<br />

die Hersteller auf<br />

den Markt bringen und je mehr Autos<br />

die Kunden kaufen, desto gewöhnlicher<br />

werden die Stromer.Das<br />

gilt nicht nur für den Betrieb, sondern<br />

auch für den Wiederverkauf.<br />

Denn auf dem Gebrauchtwagenmarkt<br />

steigt die Spannung ebenfalls<br />

und das Akkuauto aus zweiter Hand<br />

erobert die entsprechenden Handelsplattformen.<br />

Die Plattform mobile.de etwa<br />

meldet, dass sich die Zahl der angebotenen<br />

Elektroautos im Jahresvergleich<br />

fast verdoppelt hätte. Dennoch<br />

ist das Angebot noch relativ<br />

überschaubar, während die Nachfrage<br />

langsam anzieht, sagt Andreas<br />

Radics von der Strategieberatung<br />

Berylls.<br />

Noch stabile Preise<br />

Werein gebrauchtes E-Auto kaufen will, muss auf den Zustand des Akkus achten.<br />

Dashat für die Besitzer einen ausgesprochen<br />

angenehmen Effekt: Die<br />

Autos hätten in der Regel nicht nur<br />

kürzere Standzeiten und fänden<br />

schneller einen neuen Besitzer.<br />

„Sondern aktuell können wir auf<br />

dem Gebrauchtwagenmarkt relativ<br />

stabile Preise für E-Fahrzeuge beobachten“,<br />

sagt der Experte und zitiert<br />

Analysen, wonach die Stromer<br />

in den nächsten Jahren weniger<br />

Wertverlust haben werden als Verbrenner.<br />

Allerdings erwartet er mit der angekündigten<br />

Modelloffensive vieler<br />

Hersteller ab 2020 auch ein größeres<br />

Angebot und kürzere Innovationszyklen,<br />

so dass die Preise durchaus<br />

wieder schneller fallen könnten. Über<br />

kurz oder lang allerdings werde sich<br />

der Marktfür gebrauchte Elektrofahrzeuge<br />

wieder auf ähnliche Wertverluste<br />

wie bei konventionellen Autos<br />

einpendeln, ist er überzeugt. „Das<br />

Elektroauto wirdeinfach normal.“<br />

Was ein gebrauchtes E-Auto so<br />

schwierig macht, das ist die Batterie.<br />

Wie der Akku beim Smartphone<br />

büßt sie mit der Lebensdauer an<br />

Leistung ein. „Und man kann halt<br />

nicht hinein schauen“, sagt Hans-<br />

Georg Marmit von der Sachverständigenvereinigung<br />

KÜS. Er rät Gebrauchtwagenkunden<br />

deshalb zu einem<br />

ziemlich aufwendigen Programm<br />

bei der Probefahrt: „Einmal<br />

voll aufladen und dann komplett leer<br />

fahren, um die Reichweite zu ergründen<br />

und die dann mit dem angegeben<br />

Wert des Herstellers vergleichen“.<br />

Undals wäredas nicht schon<br />

aufwendig genug, sollte man auch<br />

noch die unterschiedlichen Lademöglichkeiten<br />

testen, gibt der Experte<br />

zu bedenken.<br />

Zwar werdeder so genannte„State<br />

of Health“, also der Gesundheitszustand<br />

des Akkus,von der Bordelektronik<br />

individuell ermittelt und gespeichert,<br />

und der Hersteller kann diesen<br />

Wert auslesen, sagt Marmit. „Dieses<br />

Protokoll sollte man sich auf jeden<br />

Fall vom Händler holen.“ Aber beim<br />

privaten Weiterverkauf ist der Zugriff<br />

schwer,selbst wenn erste Drittanbieter<br />

ebenfalls damit werben, diese Protokolle<br />

zu entschlüsseln.<br />

DPA<br />

Weil das alles ein Aufwand ist, auf<br />

den sich nur wenige Käufer und Verkäufer<br />

einlassen dürften, hat Maarten<br />

Baljet einen anderen Rat parat:<br />

Käufer und Verkäufer sollten eine<br />

Garantie für die Mindestleistung des<br />

Akkus vereinbaren, um alle Unwägbarkeiten<br />

auszuräumen und Sicherheit<br />

zu schaffen, sagt der Geschäftsführer<br />

vonBFAnalytics.<br />

Wie ist das mit der Herstellergarantie<br />

auf die Batterie? Überhaupt<br />

das Kleingedruckte! Angesichts der<br />

„Die Achillesferse eines E-Autos ist der Akku.<br />

Der büßt mit der Lebensdauer Leistung ein –<br />

und man kann halt nicht hineinschauen.“<br />

Hans-Georg Marmit<br />

Sachverständigenvereinigung KÜS<br />

DPA<br />

Unwägbarkeiten mit dem Akku gibt<br />

es bei den Herstellern eigene Garantien<br />

für die Batterie, die andere<br />

Laufzeiten und -Leistungen haben<br />

als beim Fahrzeug, und die sich<br />

obendrein stark unterscheiden.<br />

Und esgibt Hersteller, die zwar das<br />

Auto verkaufen, den Akku aber nur<br />

vermieten.<br />

WersoeinenWagen mit gemieteter<br />

Batterie als Gebrauchten kaufen<br />

will, der müsse dann noch mehr Papierkram<br />

studieren und prüfen, wie<br />

er in den Vertrag einsteigen kann,<br />

gibt KÜS-Mann Marmit zu bedenken.<br />

Wo man bei konventionellen Gebrauchten<br />

auch schonmal Reparaturen<br />

in Kauf nimmt, sollte man<br />

beim Elektroauto zumindest in Sachen<br />

Akku keine Kompromisse machen.<br />

Denn selbst ein Austauschmotor<br />

ist ein Schnäppchen, verglichen<br />

mit einem neuen Akku. Technisch<br />

ist das zwar bei den<br />

allermeisten Fahrzeugen möglich,<br />

wirtschaftlich aber absolut unsinnig:<br />

„Da werden schnell mal fünfstellige<br />

Beträge fällig“, weiß Berylls-<br />

Experte Radics. Allerdings zeichne<br />

sich auch da eine Lösung ab: „Einzelne<br />

Hersteller arbeiten bereits an<br />

Batterieangeboten, die quasi runderneuertsind.<br />

Siesind technisch geprüft<br />

und fehlerhafte Batteriemodule<br />

wurden ersetzt.“<br />

Typischer Gebrauchtwagen-Check<br />

Während der Akku eine große Unbekannte<br />

ist, sind Elektroautos ansonsten<br />

in der Regel besser in<br />

Schuss: „Der Verschleiß der mechanischen<br />

Komponenten ist viel geringer<br />

als bei einem vergleichbaren<br />

Benziner oder Diesel“, sagt Restwert-Experte<br />

Dieter Fess vonBFForecast<br />

und lobt vor allem die Bremsen,<br />

die der Rekuperation sei dank<br />

seltener benutzt werden.<br />

Trotzdem, auch bei einem E-<br />

Auto ist der übliche Check angeraten,<br />

gibt KÜS-Mann Marmit zu bedenken:<br />

„Abnutzung, Korrosion,<br />

Unfallschäden und Lücken im Serviceheft<br />

sind vomAntrieb unabhängig.“<br />

Außerdem sollte ein kritischer<br />

Blick den Hochvoltkabeln gelten,<br />

die leuchtend orange isoliert sind.<br />

„Die dürfen keine Risse und keinen<br />

Verbiss haben“, sagt der Experte<br />

und mahnt zugleich zur Vorsicht:<br />

„Bitte nur auf Sicht prüfen und<br />

nicht berühren!“ Finger weg – für<br />

die einzelnen Komponenten mag<br />

diese Warnung passen. Doch vor<br />

dem gesamten Fahrzeug muss niemand<br />

zurückschrecken, so Marmit.<br />

Mit dem wachsenden Angebot an<br />

Neuwagen wirddas E-Auto auch am<br />

Gebrauchtwagenmarkt seinen Exotenstatus<br />

verlieren. (dpa)<br />

NACHRICHTEN<br />

Umrüstung alter<br />

Diesel-Fahrzeuge beendet<br />

Dievon den deutschen Autobauern<br />

zugesagte Umrüstung von5,3 Millionen<br />

älteren Diesel-Fahrzeugen mit<br />

einer besseren Abgas-Softwareist<br />

nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums<br />

geschafft –allerdings<br />

mit etwa einem Jahr Verspätung. Dadurch<br />

wirdder Schadstoffausstoß<br />

zudem stärker verringertals zunächst<br />

angestrebt. (dpa)<br />

Bei Kleintierunfall im Zweifel<br />

besser weiterfahren<br />

Nach einem Zusammenstoß mit<br />

Kleintieren wie Igeln, Eichhörnchen<br />

oder Kaninchen sollten Autofahrer<br />

sich und anderenicht gefährden und<br />

im Zweifel einfach weiterfahren. Das<br />

gelte vorallem bei schlechter Sicht<br />

oder Dunkelheit, rät Christoph<br />

Hecht vomADAC. Kleintiereseien<br />

nach dem Unfall mit einem Auto<br />

meist ohnehin soforttot oder zu<br />

schwer verletzt, um ihnen noch helfen<br />

zu können. (dpa)<br />

Ladesäulen: Deutschland<br />

rüstet weiter auf<br />

Es gibt deutliche Fortschritte beim Aufbau<br />

von Ladepunkten.<br />

DPA<br />

DieZahl der Stromtankstellen für E-<br />

Autos in Deutschland ist im vergangenen<br />

Jahr starkgestiegen. Beim<br />

Bundesverband der Energie- und<br />

Wasserwirtschaft (BDEW)seien derzeit<br />

rund 24 000 Ladepunkte registriert,<br />

8000 mehr als ein Jahr zuvor,<br />

berichtete die „Süddeutsche <strong>Zeitung</strong>“.<br />

Da bedeutet eine Steigerung<br />

um 50 Prozent. (dpa)<br />

Bei Opel werden weiter<br />

Stellen abgebaut<br />

Opel will in Deutschland weitereStellen<br />

abbauen. Einentsprechendes<br />

„Freiwilligenprogramm“ wird„in begrenztem<br />

Umfang vonmaximal 2100<br />

Stellen“ wieder geöffnet, wie der Autobauer<br />

am Dienstag mitteilte.Geschäftsleitung<br />

und Betriebsrat einigten<br />

sich demnach darauf, dass„Mitarbeiter<br />

bis einschließlich Jahrgang<br />

1963“ an den Standorten Rüsselsheim,<br />

Eisenach und Kaiserslautern<br />

mittels Abfindung oder Frühverrentung<br />

gehen sollen. (dpa)<br />

Quartett zum Jubiläum:<br />

Skoda verkauft Sonderreihe<br />

In diesem Jahr feiertSkoda sein 125-<br />

jähriges Jubiläum. Dies nimmt die<br />

VW-Tochter zum Anlass,die Modellreihe<br />

Drive125 für vier Modellreihen<br />

anzubieten. Daher zeigen sich der<br />

Kleinwagen Fabia, der kompakte<br />

Scala und die SUV Karoqund Kodiaq<br />

mit erweiterter Ausstattung. Dazu<br />

können je nach Modell beispielsweise<br />

Fahrassistenzsysteme,höherwertiges<br />

Infotainment und größere<br />

Felgen gehören. (dpa)<br />

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