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Berliner Zeitung 22.01.2020

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 18 · M ittwoch, 22. Januar 2020 11<br />

· ·<br />

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Berlin<br />

AfD schließt<br />

Nerstheimer<br />

aus<br />

Parteitag am Wochenende<br />

weiter unsicher<br />

VonMelanie Reinsch<br />

Der AfD-Politiker Kay Nerstheimer<br />

ist von seiner Partei ausgeschlossen<br />

worden. Das bestätigte<br />

Ronald Gläser, Sprecher der AfD in<br />

Berlin, am Dienstag der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>.<br />

„Aus unserer Sicht ist die Sache<br />

damit erledigt“, sagte Gläser. Die<br />

Gründe für den Ausschluss seien<br />

vielfältig, so der Sprecher weiter.<br />

Nerstheimer sitzt als fraktionsloser<br />

Parlamentarier im <strong>Berliner</strong> Abgeordnetenhaus.<br />

Erist wegen gefährlicher<br />

Körperverletzung, Betrugs,<br />

Fahrerflucht, Fahrens ohne Fahrerlaubnis<br />

und Verletzung der Unterhaltspflicht<br />

sechsfach vorbestraft.<br />

Mehrfach erregte er durch rassistische,rechtsextreme<br />

und islamfeindliche<br />

Äußerungen Aufsehen. Er war<br />

zudem Mitglied der German Defence<br />

League, einer rechtsextremen,<br />

islamfeindlichen Organisation, die<br />

seit 2013 vomVerfassungsschutz beobachtet<br />

wird.<br />

Nerstheimer hatte im September<br />

2016 in Lichtenbergdas erste Direktmandat<br />

für die AfD in Berlin gewonnen.<br />

Nach seiner Wahl hatte er jedoch<br />

auf einen Sitz in der AfD-Fraktion<br />

im Abgeordnetenhaus verzichtet.<br />

2017 hatte der Rechtsausschuss<br />

des Abgeordnetenhauses die Immunität<br />

des Abgeordneten aufgehoben.<br />

DieStaatsanwaltschaft ermittelte gegen<br />

den fraktionslosen Parlamentarier<br />

wegen des Verdachts der Volks-<br />

Bärentest: Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian. CHRISTIAN SCHULZ Fährtdemnächst vorbildlich vor:Sir Sebastian Woods CHRISTIAN SCHULZ<br />

Charlottenburg bleibt Bärenlieferant<br />

MARIETTE RISSENBEEK und<br />

CARLO CHATRIAN<br />

machen an der Spitze der Berlinale<br />

vieles neu, wie man so offiziell und<br />

inoffiziell hört. Aber nicht alles. Am<br />

Dienstag absolvierten sie einen Termin<br />

in der Straße Am Spreebord in<br />

Charlottenburg, den auch ihr Vorgänger<br />

Dieter Kosslick jedes Jahr in<br />

seiner Amtszeit mit Wonne zelebrierte.<br />

In der Bildgießerei Hermann Noack<br />

schauten sie nach dem Rechten<br />

und waren dabei als einer der Bären<br />

für die Preisträger der diesjährigen<br />

Berlinale gegossen wurde. Hermann<br />

Noack Jr.begrüßte die beiden neuen<br />

Vertreter des alten Kunden Berlinale:<br />

„Wir machen das jetzt schon seit 70<br />

Jahren und es ist immer wieder eine<br />

Herausforderung, am Tagder Bärenverleihung<br />

die Bären mit der Handgravur<br />

der Gewinnernamen zu versehen,<br />

zu vergolden oder zu versilbernund<br />

dann zu montieren.“<br />

Auch wenn Mariette Rissenbeek<br />

als kaufmännische Chefin des Festivals<br />

umsichtig mit dem Geld umgehen<br />

muss,ist sie weit davon entfernt,<br />

eine Großbestellung billig gedengelter<br />

Bärenkopien für die kommenden<br />

Jahre inChina zu ordern: „Es geht<br />

Die neuen Berlinale-Bosse<br />

besuchen in der Bildgießerei<br />

Hermann Noack die fast fertigen<br />

Festival-Trophäen<br />

nicht immer nur um die Kosten. Wir<br />

fühlen uns auch der Nachhaltigkeit<br />

verpflichtet. Und unterstützen gern<br />

die örtliche Kunstgießerei.“<br />

von Andreas Kurtz<br />

ak@andreaskurtz.net<br />

SIR SEBASTIAN WOOD<br />

hat einen Befehl aus London erhalten.<br />

Er sagt selbst „Befehl“ dazu, das<br />

ist keine vondiesen üblen Journalisten-Zuspitzungen.<br />

Sir Sebastian erklärtalso<br />

freimütig, dass die Idee,die<br />

er für gut hält, nicht seine eigene<br />

war: „Voreinigen Monaten kam ein<br />

Befehl aus London, dass wir das machen<br />

müssen.“<br />

Die automobile Flotte der Botschaft<br />

soll nun Schritt für Schritt<br />

komplett auf moderne, emissionsarme<br />

Fahrzeuge umgestellt werden.<br />

DerJaguar,vor dem er sich ablichten<br />

lässt, soll künftig der Wagen sein, mit<br />

dem der oberste Vertreter Großbritanniens<br />

in Berlin elektrisch durch<br />

die Stadt gefahren wird. Einen Hinweis,<br />

dass es sich bei der Neuanschaffung<br />

nicht um des Botschafters<br />

einziges und Hauptfahrzeug handelt,<br />

liefertdas Nummernschild.<br />

Die „2“ als laufende Nummer<br />

der Botschaftsfahrzeuge irritiert,<br />

denn Botschafter fahren mit einer<br />

„1“ am Ende durch die Gegend.<br />

Die Erklärung dafür liefert der Diplomat:<br />

„Es kommt auch noch ein<br />

großer Hybrid Range Rover.“ Weil<br />

Sir Sebastians Fahrer schließlich<br />

nicht nach 300 Kilometern auf<br />

dem Weg zu einem entfernteren<br />

Termin in Deutschland sagen<br />

kann: „Und jetzt suchen wir uns<br />

erst mal eine Ladesäule…“ Von<br />

seinen britischen Botschafterkollegen<br />

in Europa ist Sir Sebastian<br />

der dritte, der elektrifiziert wurde.<br />

Im Diplomatischen Corps von<br />

Berlin soll er der erste Botschafter<br />

mit E-Fahrzeug sein. Selbst am<br />

Steuer hat er schon länger nicht<br />

mehr gesessen: „Das ist ein Problem<br />

der Versicherung. Und außerdem<br />

fahre ich hier sehr gern S-<br />

Bahn.“<br />

Beschimpfung:<br />

Gericht ändert<br />

Beschluss<br />

Renate Künast<br />

erreicht Teilerfolg<br />

Die Grünen-Bundestagsabgeordnete<br />

Renate Künast hat mit einer<br />

Beschwerde gegen einen Gerichtsbeschluss<br />

zu Beschimpfungen<br />

auf Facebook einen Teilerfolg erreicht.<br />

Das <strong>Berliner</strong> Landgericht<br />

teilte mit, dass die Kommentare zu<br />

einem Post der Politikerin im Lichte<br />

höchstrichterlicher und verfassungsrechtlicher<br />

Rechtsprechung<br />

zur Meinungsfreiheit nochmals geprüft<br />

worden seien. In sechs von 22<br />

Fällen sei anders als in einem Beschluss<br />

vom September 2019 nun<br />

eine Beleidigung gesehen worden.<br />

Damit bekam die Politikerin in diesen<br />

Fällen Recht. Derneue „Abhilfebeschluss“<br />

ist noch nicht rechtskräftig.<br />

Künast will, dass die personenbezogenen<br />

Daten der 22 Nutzer herausgeben<br />

werden dürfen, um gegen sie<br />

zivilrechtlich vorgehen zu können. In<br />

sechs Fällen hat sie dies nun erreicht.<br />

Nach dem damaligen Gerichtsbeschluss<br />

waren alle Kommentarekeine<br />

Diffamierung der Person und damit<br />

keine Beleidigung. Unbekannte hatten<br />

Künast unter anderem als „Stück<br />

Scheiße“ und „Geisteskranke“ bezeichnet<br />

und noch drastischere und<br />

auch sexistische Beiträgen geschrieben.<br />

Die Entscheidung war auf Unverständnis<br />

gestoßen.<br />

Die sechs Nutzer-Äußerungen,<br />

die jetzt als Beleidigung gesehen<br />

werden,hätten einen„ehrherabsetzenden<br />

Inhalt“, der nicht mit der Meinungsfreiheit<br />

zu rechtfertigen sei,<br />

hieß es vom Gericht weiter. Bei den<br />

anderen 16 Kommentaren sah das<br />

Gericht noch keine Straftat der Beleidigung.<br />

Da Künast eine umfassende<br />

Beschwerde eingelegt hatte, werden<br />

diese Fälle nun der nächsten Instanz,<br />

dem Kammergericht, zur Prüfung<br />

vorgelegt. (dpa)<br />

POLIZEIREPORT<br />

Fraktionslos und von der Partei ausgeschlossen:<br />

KayNerstheimer IMAGO IMAGES<br />

verhetzung. Ihm wurde vorgeworfen,<br />

in Facebook-Posts Homosexuelle<br />

diskriminiert zu haben. 2018<br />

wurde der 56-Jährige vom Amtsgericht<br />

Tiergarten wegen seiner Äußerungen<br />

zu einer Geldstrafe von 70<br />

Tagessätzen zu 100 Euro verurteilt.<br />

Ein Jahr später wurde er erneut zu<br />

5000 Euro Geldstrafe verurteilt, weil<br />

er Homosexuelle als degeneriert bezeichnet<br />

hatte.<br />

Schon seit längerem lief das Parteiordnungsverfahren<br />

gegen Nerstheimer.<br />

Seit 2016 hatte die <strong>Berliner</strong><br />

AfD versucht, den Abgeordneten aus<br />

der Partei auszuschließen. Der Parteiausschluss<br />

ist die schärfste Sanktionsmaßnahme,<br />

die einer Partei zur<br />

Verfügung steht, wenn ein Mitglied<br />

parteischädigend agiert. Das Parteiordnungsverfahren<br />

wird nur bei<br />

schwerwiegenden Verstößen eingeleitet.<br />

Am Ende des Verfahrens steht<br />

nicht zwingend der Ausschluss des<br />

Mitglieds.<br />

Auf dem Parteitag der AfD, der<br />

laut Sprecher Gläser am kommenden<br />

Wochenende im Ballhaus Pankow<br />

stattfinden soll, will die AfD eigentlich<br />

einen neuen Vorstand und<br />

ein neues Schiedsgericht wählen.<br />

Doch ob dieser tatsächlich stattfinden<br />

wird, ist weiter unklar. Seit Monaten<br />

sucht die AfD Räumlichkeiten<br />

für ihren Parteitag. DerWirtdes Ballhauses<br />

Pankowhatte der AfD Räume<br />

angeboten, die Verträge aber wieder<br />

gekündigt. Die AfD hatte daraufhin<br />

rechtliche Schritte angekündigt.<br />

Nun soll der Fall am Mittwoch am<br />

Landgericht in Berlin verhandelt<br />

werden. Nach Aussage desWirtswird<br />

„der Parteitag der AfD nicht im Ballhaus<br />

stattfinden“.<br />

Einbrecher erwischt.<br />

Polizisten haben am Montagabend<br />

in der Barfusstraße drei Einbrecher<br />

festgenommen. DieMänner im Alter<br />

von19, 21 und 25 Jahren waren von<br />

zwei Zeugen beobachtet worden,<br />

wie sie zwischen Balkonen im Hochparterrehin<br />

und herliefen. Kurz darauf<br />

hörten die Zeugen Klirren, woraufhin<br />

sie die Polizei alarmierten. Als<br />

zwei Diebe flüchten wollten, folgten<br />

ihnen die Beamten und nahmen sie<br />

fest. Derdritte Tatverdächtige stand<br />

noch auf dem Balkon und wurde<br />

dortfestgenommen. DieEinbrecher<br />

wurden anschließend in Gewahrsam<br />

genommen.<br />

<strong>Zeitung</strong>sladen überfallen.<br />

EinUnbekannter hat am Montag einen<br />

<strong>Zeitung</strong>sladen in Lichtenrade<br />

überfallen. Er betrat das Geschäft in<br />

der Straße Alt-Lichtenrade gegen<br />

17.50 Uhrund bedrohte den 40 Jahre<br />

alten Angestellten mit einer Pistole.<br />

DerMitarbeiter übergab das Geld<br />

aus der Kasse.Der Täter griff sich die<br />

Beute,verließ das Geschäft und<br />

flüchtete in einem Auto.<br />

Wildschwein erschossen.<br />

In Hakenfelde mussten Polizisten in<br />

der Nacht zum Montag ein verletztes<br />

Wildschwein töten. DasWildschwein<br />

war bei einem Verkehrsunfall<br />

in der Niederneuendorfer Allee<br />

schwer verletzt worden.<br />

Verkäuferin bedroht.<br />

EinMann hat am Montagmittag bei<br />

einem Überfall auf einen Supermarkt<br />

in der Sonnenallee in Neukölln<br />

zwei Angestellte mit einem<br />

Messer bedroht. Eine der Frauen<br />

konnte flüchten. Ihre Kollegin<br />

musste das Geld aus der Kasse übergeben.<br />

DerTäter flüchtete.<br />

BVG-Mitarbeiter angegriffen.<br />

EinMitarbeiter der BVGist voneinem<br />

Mann mit einem Teleskopschlagstock<br />

auf dem U-Bahnhof Rosenthaler<br />

Platz in Mitte angegriffen<br />

und verletzt worden. Dem40Jahre<br />

alten Opfer gelang es,den alkoholisierten<br />

33-Jährigen zu überwältigen.<br />

Polizisten nahmen den Schläger fest.<br />

Auto angesteckt.<br />

In Staaken brannte am Dienstagmorgen<br />

auf einem Parkplatz ein<br />

Auto aus.Ein Fußgänger bemerkte<br />

die Flammen in der Obstallee.Er<br />

alarmierte die Feuerwehr,die die<br />

Flammen löschte.Der Opel brannte<br />

fast vollständig aus.Durch die Hitzeeinwirkung<br />

wurden drei weiteredort<br />

geparkte Wagen beschädigt. DiePolizei<br />

geht vorvorsätzlicher Brandstiftung<br />

aus.Hinweise auf ein politisches<br />

Motiv haben die Ermittler<br />

nicht.<br />

Gestohlenes Bikesichergestellt.<br />

Polizisten haben am Dienstagmorgen<br />

eine gestohlene Harley Davidson<br />

sichergestellt. DasBike war zuvorinFriedenau<br />

gestohlen worden.<br />

DerBesitzer informierte die Polizei.<br />

Daraufhin verfolgten sechs Srteifen<br />

sowie den Citröen Berlingo,indem<br />

das Bike nach Polen gebracht werden<br />

sollte.Aneiner Tankstelle nahe<br />

der Anschlussstelle Fürstenwalde/West<br />

konnte der 30 Jahrealte<br />

Dieb gefasst werden.<br />

Sprayer festgenommen.<br />

In Tegel sind am Dienstagmorgen<br />

zwei Männer im Alter von26und 31<br />

Jahren festgenommen worden. Sie<br />

waren beim Besprühen einer Schallschutzwand<br />

der BAB 111 beobachtet<br />

worden. Siewurden am Hermsdorfer<br />

Damm gestellt. (ls.)<br />

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