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Berliner Zeitung 22.01.2020

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 18 · M ittwoch, 22. Januar 2020 19<br />

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Sport<br />

Etwas fehlt<br />

Die Bilanz von Handball-Bundestrainer Christian Prokop ist bescheiden, dennoch stehen Spieler und Verband öffentlich hinter ihm<br />

VonCarolin Paul, Wien<br />

Vor zwei Jahren gehörte<br />

Hendrik Pekeler noch zu<br />

den schärfsten Kritikern<br />

von Handball-Bundestrainer<br />

Christian Prokop.Vor der aktuellen<br />

Europameisterschaft standen die<br />

Zeichen indes schon etwas anders.<br />

Man habe sich ausgesprochen und<br />

Probleme behoben, hieß es. Nach<br />

dem 34:22-Erfolg am Montagabend<br />

gegen Österreich stellte sich der<br />

Kieler Kreisläufer nun gänzlich hinter<br />

seinen Coach: „Auf der Trainerposition<br />

brauchen wir keine Veränderung.“<br />

Damit sprach Pekeler aus,<br />

was viele seiner Mannschaftskollegen<br />

bekräftigten. Eine Debatte über<br />

Prokop würde teamintern nicht geführtwerden.<br />

Turniereohne Medaillen<br />

Ein paar Kritikpunkte muss sich der<br />

41-Jährige Köthener indes gefallen<br />

lassen. Seit seinem Amtsantritt im<br />

Juli 2017 konnte die deutsche Nationalmannschaft<br />

in keinem Turnier etwas<br />

Handfestes mitnehmen. Auf die<br />

desaströse EM in Kroatien, welche<br />

die DHB-Auswahl nur als Neunter<br />

beschloss,folgten der vierte Platz bei<br />

der Weltmeisterschaft im eigenen<br />

Land und nun das vorzeitigeWettbewerbs-Aus<br />

in der Europameisterschaft,<br />

bei der das bestmögliche Auskommen<br />

im Rahmen eines fünften<br />

Ranges liegt. Anspruch und Wirklichkeit<br />

liegen auseinander.<br />

Christian Prokop wirkt bei der EM häufig frustriert.<br />

Möchte man den Bundestrainer<br />

verteidigen, wirdverständlicherweise<br />

gerne auf die WM im letzten Jahr verwiesen,<br />

bei der in Deutschland zumindest<br />

kurzfristig ein Handball-<br />

Hype ausgelöst wurde und Pekeler<br />

und Co. mit ihrer leidenschaftlichen<br />

SpielweiseWerbung für den Sportbetrieben<br />

haben. Dennoch bleibt auch<br />

dieser Sport ergebnisorientiert, und<br />

wieder reichte es nicht für eine Medaille.Bei<br />

der aktuellen Drei-Länder-<br />

EM stehen vier Siege zu Buche: gegen<br />

die EM-Debütanten Holland und<br />

Lettland sowie gegen Österreich und<br />

Weißrussland. Alles keine Gegner,die<br />

zum engeren Favoritenkreis gezählt<br />

werden können. Gegen den amtierenden<br />

Europameister Spanien ging<br />

Prokops Team in der Vorrunde hingegen<br />

mit einer 26:33-Niederlage regelrecht<br />

unter.Und der beherzte Auftritt<br />

gegen die starken Kroaten endete mit<br />

einem schmerzhaften 24:25-Misserfolg.<br />

Gegen Ende der Partie zeigte sich<br />

dabei deutlich, dass eine führende<br />

Hand fehlt –sowohl auf dem Feld als<br />

auch an der Seitenlinie.<br />

DieFormsteigerung in der Hauptrunde<br />

täuscht jedenfalls nicht darüber<br />

hinweg, dass Prokop das Potenzial<br />

seiner Mannschaft anscheinend<br />

nicht richtig ausschöpfen kann. Natürlich<br />

ist der Einwand, dass der Bundestrainer<br />

auf sieben Stammkräfte<br />

verzichten muss,gerechtfertigt. Aller-<br />

GETTY IMAGES/ROSE<br />

dings gelang es Dagur Sigurdsson<br />

2016, seine „Bad Boys“ in einer ähnlichen<br />

Situation zum Titel zu führen.<br />

Die von DHB-Vizepräsident Bob<br />

Hanning für die Olympischen Spiele<br />

in Tokio ausgegebene Erwartung einer<br />

Goldmedaille scheint in weite<br />

Fernegerückt. Bisher ist die deutsche<br />

Mannschaft nicht einmal qualifiziert.<br />

Um sich einen Startplatz zu sichern,<br />

gilt es, sich bei dem Turnier vom 17.<br />

bis 19. AprilinBerlin gegen eine afrikanische<br />

und zwei europäische Nationen<br />

durchzusetzen. Als Kontrahenten<br />

um die zwei Olympia-Tickets<br />

könnten mit Kroatien, Schweden und<br />

Spanien zwei Gegner auf Deutschland<br />

warten, gegen die man bei der<br />

EM unterlag. Vorteilhaft ist –und das<br />

haben Prokop und seine Schützlinge<br />

just wieder gezeigt –der Heimvorteil.<br />

Mit der Unterstützung der eigenen<br />

Fans steigen die Emotionen.<br />

Damit diese Souveränität auch<br />

ohne die Zuschauerunterstützung,<br />

die in Tokio höchstwahrscheinlich<br />

geringer ausfallen wird, ausgestrahlt<br />

werden kann, ist es umso wichtiger,<br />

die letzten beiden EM-Spiele siegreich<br />

zu gestalten und das Turnier mit<br />

einem positiven Gefühl abzuschließen.<br />

Das Duell am Mittwoch gegen<br />

Tschechien (20.30 Uhr, ZDF) ist sportlich<br />

nur insofernvon Bedeutung, um<br />

Erfahrungswerte zu sammeln und<br />

spieltechnische Abstimmungsprobleme<br />

zu beheben –ein Testspiel mit<br />

Wettkampf-Charakter.<br />

Immerhin: Am Dienstag erhielt<br />

Prokop Rückendeckung von Axel<br />

Kromer. Der DHB-Sportvorstand erklärte:<br />

„Wir als Verbandsführung wollen<br />

klarstellen, dass es internnie eine<br />

Diskussion darüber gab, mit welchem<br />

Trainer wir künftig die Nationalmannschaft<br />

prägen wollen. Wir<br />

werden natürlich mit Christian in<br />

Richtung Olympia gehen und die<br />

Sommerspiele anpeilen.“ Aber was<br />

passiertmit Prokop,wenn dieses Ziel<br />

verfehlt wird?<br />

Rom hat einen<br />

neuen König<br />

Angreifer Ciro Immobile ist in der Serie Ader Mann der Stunde<br />

„Mit deinem Nachnamen<br />

wirst du in<br />

meinem Team nie<br />

Mittelstürmer.“<br />

Trainerlegende Zeman erlaubte sich<br />

ein vorschnelles Urteil.<br />

Ciro Immobile verschwendet an<br />

sein „verlorenes Jahr“ bei Borussia<br />

Dortmund inzwischen kaum<br />

noch einen Gedanken. Vielmehr ist<br />

der italienische Nationalstürmer der<br />

Torjäger der Stunde in der SerieA,er<br />

hat mit 23 Treffern sogar den fünfmaligen<br />

Weltfußballer Cristiano Ronaldo<br />

(Juventus Turin/16) abgehängt.<br />

Am vergangenen Sonnabend<br />

erzielte Immobile, der 2014/15 eine<br />

Saison für den BVBkickte und mickrige<br />

drei Tore in 24 Partien für die<br />

Schwarz-Gelben erzielte, einen<br />

Dreierpack beim 5:1 gegen Sampdoria<br />

Genua. Der Corriere dello Sport<br />

feierte den 29-Jährigen als „König<br />

vonRom“. DieLazio-Tifosi rasten regelmäßig<br />

aus,wenn ihr Ciromal wieder<br />

trifft und die gegnerischen Abwehrreihen<br />

aus den Angeln hebt.<br />

„Ciro veni, vidi, vici“ (Ciro kam, sah<br />

und siegte), lobte der Corriere dello<br />

Sport.<br />

Dabei stimmt bei ihm die Redewendung<br />

„nomen est omen“ nicht,<br />

denn sein Familienname bedeutet<br />

übersetzt „unbeweglich“. „Mit deinem<br />

Nachnamen wirst du in meinem<br />

Team nie Mittelstürmer“, soll<br />

die Trainerlegende Zdenek Zeman<br />

2011 gesagt haben. Inzwischen werden<br />

keine Witze mehr über seinen<br />

Namen gemacht.<br />

Immobile begann seine Profikarriere<br />

bei Juventus Turin, im März<br />

2009 lief er das erste Mal für die Alte<br />

Dame auf. Doch im Kader vonJuventus<br />

war selten Platz für den jungen<br />

Angreifer, sodass er zu den Zweitligisten<br />

AC Siena, Grosseto und Pescarawechselte,bevor<br />

er zum FC Genua<br />

und dann zum FC Turin kam.<br />

2014 wechselte er als Torschützenkönig<br />

in die Bundesliga. Aber beim<br />

BVBkam Immobile nicht wie erhofft<br />

zurecht. Auch Trainer Jürgen Klopp<br />

konnte Immobile nicht zum gleichwertigen<br />

Ersatz für den nach München<br />

abgewanderten RobertLewandowski<br />

aufbauen.<br />

Später monierte Immobile, der<br />

inzwischen zum FC Sevilla gewechselt<br />

war, dass Klopp zwar „ein guter<br />

Coach“ sei und mit seiner motivierenden<br />

Art das Maximum aus Spielern<br />

heraushole. Aber: „Im taktischen<br />

Bereich haben wir nicht viel<br />

gearbeitet“, betonte er damals im Interview<br />

mit El Pais. Inzwischen ist<br />

Klopp Champions-League-Sieger<br />

mit dem FC Liverpool und zumWelttrainer<br />

gewählt worden.<br />

Knapp eine Millionen Follower<br />

Als Glücksfall erwies sich für Immobile<br />

der Wechsel 2016 zu Lazio. Seinen<br />

Vertrag verdankte er Lazios<br />

Sportdirektor, dem früheren Bundesligaprofi<br />

Igli Tare, der mit der Verpflichtung<br />

des Stürmers ein gutes<br />

Näschen bewies. Inder Serie Aerzielte<br />

Immobile bisher 122 Tore. Der<br />

wendige Stürmer ist beidfüßig, dribbelstark,<br />

robust im Zweikampf, kann<br />

im Zentrum oder auf dem Flügel eingesetzt<br />

werden.<br />

Der Profi, der sich auf Instagram<br />

gern mit seiner Frau Jessica und seinen<br />

drei Kindern den knapp eine<br />

Million Followern zeigt, tritt bescheiden<br />

auf. „Ich bin stolz auf die Leistungen<br />

meiner Mannschaft und<br />

meiner Teamkollegen, die mich immer<br />

in die Lage versetzen, mein Bestes<br />

zu geben“, sagt er. Die Ziele in<br />

dieser Saison sind klar: Immobile<br />

und Lazio wollen sich für die Champions<br />

League qualifizieren, im Augenblick<br />

ist das Team Dritter mit sieben<br />

Punkten Vorsprung auf den Lokalrivalen<br />

AS Rom auf Position vier.<br />

„Dieses Jahr können wir es schaffen“,<br />

betonte Immobile. (sid)<br />

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