Melange No9

Foto: Florian Warnecke
P O R T R A I T
Franz Windirsch, Herausgeber des Magazins „Melange“
Und wenn man erst einmal einen Namen hat, dann geht’s rum.
Dann braucht man gute Autoren und Fotografen, Redakteure, einen
Grafiker und natürlich „wen, der’s verkauft“. Dann müssen
ein Konzept erarbeitet, die Finanzierung und Verteilung geplant
und das Themengebiet geklärt werden. „Melange“ hat sich entschieden,
über „Menschen und ihre Geschichten, ihr Leben“ zu
berichten und zeigt in jeder Ausgabe wieder das Talent, „Lebenslinien
auf Papier“ zu zeichnen. Genauso stetig ist der Aufbau des
Magazins, immer ist ein Portrait auf der Titelseite zu sehen. Was
sich jedoch kontinuierlich ändert ist das Gesicht, das die neue
„Melange“ schmückt. Egal ob Mann oder Frau, hell oder dunkel
pigmentiert, ob alter Hase im Geschäft oder Newcomer. Und das
Versprechen von Vielfältigkeit, das durch das Titelblatt gegeben
wird, wird im weiteren Verlauf nicht gebrochen.
„Da kommt jetzt a gscheiter Oberammergauer
und macht do a Magazin.“
Schwierig stellte es sich der Franz vor, ein regionales Magazin
zu veröffentlichen. Gefällt den Menschen das, was ich da mach?
Aber als die erste „Melange“ 2016 erschien, „hat die richtig eingeschlagen“.
Dafür gibt es auch eine banale Erklärung: „Da
steckt einfach ganz viel Herzblut dahinter“.
Sie ist auch etwas ganz besonderes, seine „Melange“: Kein DIN-
A4, sondern amerikanische Maße, kein „Klopapier“, sondern
eine gute Haptik und kein Programmheft, sondern ein Sammlerstück.
Letzteres betont er besonders: „Wir machen etwas,
das nicht abläuft.“
„Wir“ natürlich deshalb, weil sich das Ganze alleine nicht stemmen
lässt. Mittlerweile setzt sich der Betrieb aus sechs Freiberuflern
und einer Festangestellten zusammen und auch die
Bandbreite ist größer geworden. Abgesehen vom Magazin ist
„Melange“ auch ein Verlag und seit neuestem werden mit einem
„Rund-um-sorglos-Paket“ auch Broschüren für Jubiläen, Veranstaltungen,
Neueröffnungen und vieles mehr angeboten und designt.
Das Paket beinhaltet das Interview, die Bilder, das Layout,
den Druck und nicht zuletzt eine Werbung über die Facebook-
Seite von „Melange“.
Vom Interview bis zum Magazin
Es sind drei Stränge, die, wenn sie stark genug sind, verflochten
werden. Ein Strang wird von den Autoren, die das Interview
führen und den Artikel schreiben, gewoben und von der Lektorin
korrigiert. Einen zweiten Strang bilden die Fotografen, indem
sie die Fotografien vom Ort des Geschehens einbringen und einen
dritten die Anzeigenkunden. Bei diesen besteht von Seiten
der „Melange“ der Wunsch, dass sie über mehrere Ausgaben
hinweg erhalten bleiben, denn „wir sind kein One-night-Stand“.
Des Weiteren erhalten Anzeigenkunden auch Platz für einen Artikel.
Die von den Autoren und der Lektorin, den Fotografen
und Anzeigenkunden gewobenen Stränge werden dann von der
Grafikerin in Form einer neuen Ausgabe verflochten. Es werden
Schrift und Bild zusammen gebracht, Anzeigen platziert und
das Inhaltsverzeichnis designt. Nach einer Endkorrektur durch
die Lektorin geht das Magazin in den Druck. Durch die Auswahl
von hochwertigem Papier und geruchsarmer Farbe entsteht ein
qualitativ hochwertiges Produkt, aber auch der ideelle Wert ist
nicht zu unterschätzen. Soziale Kontakte werden durch Interview
und Anzeigenschaltung geknüpft, das eingespielte Team
von Melange mit jeder Ausgabe mehr zusammengeschweißt
und – der Leitfaden der „Melange“ – es werden der Einzelhandel
und das Handwerk nachhaltig unterstützt. Das wichtigste an
der Sache ist aber: Es macht Spaß.
Durch das gute Zusammenspiel des Teams und die Möglichkeit
des unabhängigen Schreibens gelingt es „Melange“ also, Gewerbetreibende
positiv bekannt zu machen und somit den Einzelhandel
nachhaltig zu unterstützen. Alles zu einem Zweck:
„Der Ort Murnau muss bunt
und lebendig bleiben.“
Anna Fuchs
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