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LEUTE<br />
NEUE CDS<br />
Roboter und Liebe<br />
Pet Shop Boys, CD: Hotspot<br />
(Rough Trade). Sie<br />
können es immer noch. Den<br />
einen Song<br />
schreiben,<br />
der einen<br />
mit auf eine<br />
Reise<br />
nimmt.<br />
„Burning<br />
the heather“ heißt er auf<br />
„Hotspot“. In Berlin gefühlt,<br />
geschrieben und produziert.<br />
Neil Tennant singt,<br />
wie er immer singt. Wie ein<br />
melancholischer Androide,<br />
der sich selbst bewusst wedend<br />
von Liebe träumt. Und<br />
damit Wärme in eine Hymne<br />
zaubert, in der selbst Bläser<br />
noch mal durch einen<br />
Computer gejagt werden.<br />
Und die übrigen Songs?<br />
Sind wie ein Bett, in das sich<br />
die glücklich machende<br />
Hymne kuschelt.<br />
Gewalt und Gefühl<br />
Balbina, CD: Punkt.<br />
(BMG). Den einen Song gibt<br />
es auch hier. „Sonne“ von<br />
Rammstein.<br />
Stampfrock,<br />
den<br />
Balbina zu<br />
einer Pop-<br />
Minioper<br />
transformiert. Eine, die mit<br />
Punk-Attitüde Pop macht,<br />
R&B, Funk. Das, was alle<br />
machen, aber anders. Zuerst<br />
war das Wort, dann die<br />
Kraft, dann der Rhythmus.<br />
Aus Gewalt wird Gefühl.<br />
Selbst Grönemeyer („Machen“)<br />
treibt sie in rhythmische<br />
Coolness. STH<br />
Foto: Getty Images/Hovsepian<br />
Die US-Sängerin Billie Eilish<br />
(18) hätte allen Grund, glücklich<br />
zu sein. Sie singt den Titel-<br />
Song des neuen James-Bond-<br />
Films und die Fans liegen ihr<br />
zu Füßen. Doch das vergangene<br />
Jahr war hart, in einem <strong>Berliner</strong><br />
Hotel dachte sie sogar an<br />
Selbstmord. Konkret sagt Billie<br />
jetzt in einem CBS-Interview:<br />
Fitwie immer: Jetzt hatte er auch noch Zeit,<br />
seine schönsten Storys aufzuschreiben<br />
„Ich denke an dieses eine Mal,<br />
als ich in Berlin war. Ich war allein<br />
in meinem Hotelzimmer<br />
und ich erinnere mich, dass es<br />
genau ein Fenster dort gab.<br />
Ach Gott, ich erinnere mich,<br />
geweint zu haben, weil ich darüber<br />
nachdachte, wie ich sterben<br />
würde. Ich wollte es tun.“<br />
Diese Situation dürfte sich zu<br />
SEITE15<br />
BERLINER KURIER, Montag, 27.Januar 2020<br />
Billie Eilish: Suizid-Gedanken in <strong>Berliner</strong> Hotel<br />
Herbert<br />
Köfer<br />
Zum 99.<br />
schenkt er<br />
sich ein Buch<br />
einem ihrer beiden Berlin-Auftritte<br />
2019 zugetragen haben.<br />
Sie litt damals offenbar darunter,<br />
dass sich viele Freunde<br />
wegen ihres Ruhms von ihr abwandten.<br />
Heute will Billie allen<br />
Fans deutlich machen, wie<br />
kostbar das Leben ist: „Bitte,<br />
pass auf dich auf und sei gut<br />
und nett zu dir selbst.“ MOW<br />
Herbert<br />
Köfer mit<br />
fast 99<br />
immer auf<br />
Achse: Ob<br />
„Pension<br />
Schöller“-<br />
Wirtoder<br />
nun als<br />
Autor.<br />
NEUE DVDS<br />
Haudrauf Stallone<br />
Auch mit 73 gibt Sylvester<br />
Stallone den Haudrauf. In<br />
„Rambo: Last Blood“<br />
(Universum, DVD –14,99<br />
Euro, DVD –16,99 Euro)<br />
metzelt sich der Kriegsveteran<br />
zum fünften und wohl<br />
letzten Mal durch allerhand<br />
Finsterlinge. Die diesmal<br />
Mexikaner<br />
sind, die zu<br />
Drogenkartellen<br />
gehören.<br />
Rambo,<br />
der sich auf<br />
einer Farm<br />
zur Ruhe gesetzt<br />
hat, muss noch mal<br />
ran, als die Enkelin seiner<br />
Haushälterin verschleppt<br />
wird. Leider scheint auch<br />
der Drehbuchautor gekidnappt<br />
worden zu sein. Logik,<br />
Raffinesse? Fehlanzeige!<br />
Nur Blut, Gewalt und<br />
stumpfe Metzeleien. STH<br />
Von<br />
NORBERT KOCH-KLAUCKE<br />
Schon im Fernsehen hat er<br />
uns mit seiner Paraderolle<br />
als TV-Opa Paul gezeigt:<br />
„Rentner haben niemals<br />
Zeit“. Dass trifft auch im<br />
wahren Leben von Herbert<br />
Köfer zu, der in drei Wochen<br />
99 wird. Fit wie eh und je<br />
tourt der Star durchs Land,<br />
steht erfolgreich auf der Bühne.<br />
Trotz des Pensums hat er<br />
sich noch Zeit genommen, um<br />
ein Buch zu schreiben.<br />
Denn Köfer kommt eigentlich<br />
nie zur Ruhe. Vor kurzem stand<br />
er erst in Beelitz in der „Pension<br />
Schöller“ auf der Bühne, derzeit<br />
ist er mit der Biografie seiner<br />
verstorbenen Kollegin Ursula<br />
Karusseit auf Lesetour,<br />
dann geht es mit seiner Show<br />
„Das blaue Fenster“ weiter.<br />
Und nun kommt noch seine<br />
eigene Lesetour dazu. Statt sich<br />
eine Pause nach den Auftritten<br />
zu gönnen, schrieb Köfer an sei-<br />
nem neuen, nunmehr dritten<br />
Buch. „99 und kein bisschen leise“<br />
(Eulenspiegelverlag, 14,99<br />
Euro) erscheint heute. Quasi<br />
ein Vorabpräsent an die Fans,<br />
denn Köfer feiert erst am 17.<br />
Februar seinen 99. Geburtstag.<br />
Auf 160 Seiten bietet der Star<br />
vergnügliche Anekdoten aus<br />
seinem Leben. Erstmals verrät<br />
Köfer, dass er schon bei der Geburt<br />
sein Komiker-Talent zeigte.<br />
„Begrüßt habe ich meine Eltern<br />
mit dem Hinterteil. Steißlage.<br />
Eine dolle Nummer, und<br />
gerade erst geboren. Nur dass<br />
es keinen Applaus gab.“<br />
Beifall gab es auch bei dieser<br />
komischen Nummer nicht, die<br />
Köfer nun öffentlich macht. Er<br />
brachte 1986 von einem West-<br />
Besuch ein Buch mit „Gute-<br />
Nacht-Geschichten“ mit, auf<br />
dem Titel US-Star Dustin Hoffmann.<br />
Köfer hatte es nie gelesen,<br />
verlieh es später Gerd E.<br />
Schäfer. Der Freund war empört.<br />
Das Buch war ein Porno!<br />
Da verstand Köfer, warum er<br />
bei der Grenzkontrolle so komisch<br />
angeschaut wurde.<br />
Foto: Christian Schulz