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Berliner Kurier 27.01.2020

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LEUTE<br />

NEUE CDS<br />

Roboter und Liebe<br />

Pet Shop Boys, CD: Hotspot<br />

(Rough Trade). Sie<br />

können es immer noch. Den<br />

einen Song<br />

schreiben,<br />

der einen<br />

mit auf eine<br />

Reise<br />

nimmt.<br />

„Burning<br />

the heather“ heißt er auf<br />

„Hotspot“. In Berlin gefühlt,<br />

geschrieben und produziert.<br />

Neil Tennant singt,<br />

wie er immer singt. Wie ein<br />

melancholischer Androide,<br />

der sich selbst bewusst wedend<br />

von Liebe träumt. Und<br />

damit Wärme in eine Hymne<br />

zaubert, in der selbst Bläser<br />

noch mal durch einen<br />

Computer gejagt werden.<br />

Und die übrigen Songs?<br />

Sind wie ein Bett, in das sich<br />

die glücklich machende<br />

Hymne kuschelt.<br />

Gewalt und Gefühl<br />

Balbina, CD: Punkt.<br />

(BMG). Den einen Song gibt<br />

es auch hier. „Sonne“ von<br />

Rammstein.<br />

Stampfrock,<br />

den<br />

Balbina zu<br />

einer Pop-<br />

Minioper<br />

transformiert. Eine, die mit<br />

Punk-Attitüde Pop macht,<br />

R&B, Funk. Das, was alle<br />

machen, aber anders. Zuerst<br />

war das Wort, dann die<br />

Kraft, dann der Rhythmus.<br />

Aus Gewalt wird Gefühl.<br />

Selbst Grönemeyer („Machen“)<br />

treibt sie in rhythmische<br />

Coolness. STH<br />

Foto: Getty Images/Hovsepian<br />

Die US-Sängerin Billie Eilish<br />

(18) hätte allen Grund, glücklich<br />

zu sein. Sie singt den Titel-<br />

Song des neuen James-Bond-<br />

Films und die Fans liegen ihr<br />

zu Füßen. Doch das vergangene<br />

Jahr war hart, in einem <strong>Berliner</strong><br />

Hotel dachte sie sogar an<br />

Selbstmord. Konkret sagt Billie<br />

jetzt in einem CBS-Interview:<br />

Fitwie immer: Jetzt hatte er auch noch Zeit,<br />

seine schönsten Storys aufzuschreiben<br />

„Ich denke an dieses eine Mal,<br />

als ich in Berlin war. Ich war allein<br />

in meinem Hotelzimmer<br />

und ich erinnere mich, dass es<br />

genau ein Fenster dort gab.<br />

Ach Gott, ich erinnere mich,<br />

geweint zu haben, weil ich darüber<br />

nachdachte, wie ich sterben<br />

würde. Ich wollte es tun.“<br />

Diese Situation dürfte sich zu<br />

SEITE15<br />

BERLINER KURIER, Montag, 27.Januar 2020<br />

Billie Eilish: Suizid-Gedanken in <strong>Berliner</strong> Hotel<br />

Herbert<br />

Köfer<br />

Zum 99.<br />

schenkt er<br />

sich ein Buch<br />

einem ihrer beiden Berlin-Auftritte<br />

2019 zugetragen haben.<br />

Sie litt damals offenbar darunter,<br />

dass sich viele Freunde<br />

wegen ihres Ruhms von ihr abwandten.<br />

Heute will Billie allen<br />

Fans deutlich machen, wie<br />

kostbar das Leben ist: „Bitte,<br />

pass auf dich auf und sei gut<br />

und nett zu dir selbst.“ MOW<br />

Herbert<br />

Köfer mit<br />

fast 99<br />

immer auf<br />

Achse: Ob<br />

„Pension<br />

Schöller“-<br />

Wirtoder<br />

nun als<br />

Autor.<br />

NEUE DVDS<br />

Haudrauf Stallone<br />

Auch mit 73 gibt Sylvester<br />

Stallone den Haudrauf. In<br />

„Rambo: Last Blood“<br />

(Universum, DVD –14,99<br />

Euro, DVD –16,99 Euro)<br />

metzelt sich der Kriegsveteran<br />

zum fünften und wohl<br />

letzten Mal durch allerhand<br />

Finsterlinge. Die diesmal<br />

Mexikaner<br />

sind, die zu<br />

Drogenkartellen<br />

gehören.<br />

Rambo,<br />

der sich auf<br />

einer Farm<br />

zur Ruhe gesetzt<br />

hat, muss noch mal<br />

ran, als die Enkelin seiner<br />

Haushälterin verschleppt<br />

wird. Leider scheint auch<br />

der Drehbuchautor gekidnappt<br />

worden zu sein. Logik,<br />

Raffinesse? Fehlanzeige!<br />

Nur Blut, Gewalt und<br />

stumpfe Metzeleien. STH<br />

Von<br />

NORBERT KOCH-KLAUCKE<br />

Schon im Fernsehen hat er<br />

uns mit seiner Paraderolle<br />

als TV-Opa Paul gezeigt:<br />

„Rentner haben niemals<br />

Zeit“. Dass trifft auch im<br />

wahren Leben von Herbert<br />

Köfer zu, der in drei Wochen<br />

99 wird. Fit wie eh und je<br />

tourt der Star durchs Land,<br />

steht erfolgreich auf der Bühne.<br />

Trotz des Pensums hat er<br />

sich noch Zeit genommen, um<br />

ein Buch zu schreiben.<br />

Denn Köfer kommt eigentlich<br />

nie zur Ruhe. Vor kurzem stand<br />

er erst in Beelitz in der „Pension<br />

Schöller“ auf der Bühne, derzeit<br />

ist er mit der Biografie seiner<br />

verstorbenen Kollegin Ursula<br />

Karusseit auf Lesetour,<br />

dann geht es mit seiner Show<br />

„Das blaue Fenster“ weiter.<br />

Und nun kommt noch seine<br />

eigene Lesetour dazu. Statt sich<br />

eine Pause nach den Auftritten<br />

zu gönnen, schrieb Köfer an sei-<br />

nem neuen, nunmehr dritten<br />

Buch. „99 und kein bisschen leise“<br />

(Eulenspiegelverlag, 14,99<br />

Euro) erscheint heute. Quasi<br />

ein Vorabpräsent an die Fans,<br />

denn Köfer feiert erst am 17.<br />

Februar seinen 99. Geburtstag.<br />

Auf 160 Seiten bietet der Star<br />

vergnügliche Anekdoten aus<br />

seinem Leben. Erstmals verrät<br />

Köfer, dass er schon bei der Geburt<br />

sein Komiker-Talent zeigte.<br />

„Begrüßt habe ich meine Eltern<br />

mit dem Hinterteil. Steißlage.<br />

Eine dolle Nummer, und<br />

gerade erst geboren. Nur dass<br />

es keinen Applaus gab.“<br />

Beifall gab es auch bei dieser<br />

komischen Nummer nicht, die<br />

Köfer nun öffentlich macht. Er<br />

brachte 1986 von einem West-<br />

Besuch ein Buch mit „Gute-<br />

Nacht-Geschichten“ mit, auf<br />

dem Titel US-Star Dustin Hoffmann.<br />

Köfer hatte es nie gelesen,<br />

verlieh es später Gerd E.<br />

Schäfer. Der Freund war empört.<br />

Das Buch war ein Porno!<br />

Da verstand Köfer, warum er<br />

bei der Grenzkontrolle so komisch<br />

angeschaut wurde.<br />

Foto: Christian Schulz

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