Militaer_Aktuell_1_2020
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0 3 4 H E E R & M E H R<br />
Dienstrecht sind wichtig, damit wir<br />
unser Bundesheer einsatzbereit halten<br />
können. Hier sehe ich großes Potential.<br />
Zusätzlich gibt es eine Vielzahl von<br />
Maßnahmen, die aktuell zur Entscheidung<br />
heranstehen, wie etwa die Sicherstellung<br />
der aktiven Luftraumüberwachung,<br />
die Beschaffung neuer Hubschrauber<br />
sowie Investitionen in die<br />
Truppe und den Ausbau von Sicherheitsinseln.<br />
Sie haben die Luftstreitkräfte angesprochen:<br />
Die Saab-105Ö fliegt<br />
nur noch bis zum Jahresende, das<br />
Nutzungsende der Alouette III rückt<br />
immer näher und auch in anderen<br />
Bereichen stehen dringend<br />
notwendige Investitionen an.<br />
Die Bundesregierung hat sich im Regierungsprogramm<br />
zur aktiven Luftraumüberwachung<br />
bekannt. Wir werden<br />
dazu die kosteneffizienteste Variante<br />
suchen und implementieren. Mir ist dabei<br />
Transparenz besonders wichtig. Daher<br />
arbeite ich eng mit den Wehrsprechern<br />
der Parlamentsparteien zusammen,<br />
um eine gemeinsame demokratische<br />
Entscheidung zu treffen. Die Zeit<br />
einsamer Lösungen hinter verschlossenen<br />
Türen ist vorbei. Mit dem Ankauf<br />
von weiteren drei S-70 Black Hawk<br />
haben wir die Hubschrauberflotte<br />
gestärkt. Die Entscheidung zur Alouette<br />
III steht kurz bevor. Damit ist der<br />
Betrieb dieser, auch für den Katastrophenhilfseinsatz<br />
wichtigen, Elemente<br />
sichergestellt.<br />
Wie geht es mit dem Eurofighter<br />
weiter?<br />
Als Verteidigungsministerin ist für mich<br />
die Sicherstellung der aktiven Luftraumüberwachung<br />
wesentlich. Die Aufbereitung<br />
aller Daten für eine Entscheidung<br />
zur kosteneffektivsten Lösung überlasse<br />
ich den Experten. Momentan zweifle<br />
ich jedoch, dass der Airbus-Konzern als<br />
ein seriöser Ansprechpartner gesehen<br />
werden kann. Die Strafzahlungen in<br />
den USA und anderen europäischen<br />
Ländern lassen das Unternehmen in<br />
keinem guten Licht stehen. Die Entscheidung,<br />
wie die aktive Luftraumüberwachung<br />
aussehen wird, werde<br />
ich bis Sommer treffen.<br />
ZUKUNFTSPLÄNE Verteidigungsministerin<br />
Klaudia<br />
Tanner verschafft sich aktuell<br />
im Rahmen vieler Vor-Ort-<br />
Termine einen Überblick<br />
über die Stärken und<br />
Schwächen der rot-weißroten<br />
Streitkräfte. Die Aufgaben<br />
des Bundesheeres<br />
will sie nach den „einsatzwarhscheinlichsten<br />
Anlassfällen“ reihen und<br />
anschließend jene Truppen<br />
zuerst stärken, die „in der<br />
derzeitigen sicherheitspolitischen<br />
Lage am<br />
wahrscheinlichsten<br />
gebraucht werden“.<br />
Ist ein Ausstieg aus dem System Eurofighter<br />
und ein Wechsel auf einen<br />
anderen Flugzeugtyp immer noch<br />
eine Option?<br />
Derzeit arbeiten die Experten des<br />
Hauses an den Varianten für die kosteneffizienteste<br />
Lösung der aktiven<br />
Luftraumüberwachung. Dabei sind alle<br />
Optionen offen. Wichtig ist, dass wir<br />
mit dem Geld der Steuerzahlerinnen<br />
und Steuerzahler sorgfältig umgehen<br />
und die beste Lösung für Österreich<br />
finden.<br />
Eine finale Entscheidung, wie es mit<br />
der Luftraumüberwachung weitergeht,<br />
soll noch vor dem Sommer<br />
fallen. Wie zuversichtlich sind Sie,<br />
dass diese tatsächlich getroffen und<br />
dann auch zügig umgesetzt wird?<br />
Wir werden die aktive Luftraumüberwachung<br />
auch künftig sicherstellen<br />
können. Ich gehe davon aus, dass alle<br />
erforderlichen Maßnahmen nach der<br />
Entscheidung zügig umgesetzt werden<br />
können.<br />
Wie zuversichtlich sind Sie, dass es<br />
eine Aufstockung des Heeresbudgets<br />
geben wird?<br />
Das Budget verhandle ich gerade mit<br />
dem Finanzminister. Und ich bin zuversichtlich,<br />
dass wir mehr Geld für<br />
das Bundesheer erhalten werden. Aber<br />
es ist noch zu früh, um über Summen<br />
zu sprechen. Wichtig ist mir, dass wir<br />
dieses Geld in jene Bereiche investieren,<br />
die wir künftig zur Auftragserfüllung<br />
benötigen.<br />
Inwieweit fließen in die aktuellen<br />
Planungen die immer umfangreicher<br />
werdenden Aufgabengebiete ein?<br />
Der jüngste Hackerangriff auf das<br />
Außenministerium, der Großeinsatz<br />
FOTO S : B U N D E S H E E R / DA N I E L T R I P P O LT<br />
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