Militaer_Aktuell_1_2020
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0 3 8 S I C H E R H E I T & W I R T S C H A F T<br />
WAS GEHT NOCH IN DIE<br />
LUFT<br />
Analyse & Fotos: GEORG MADER<br />
Egal ob Saab-105Ö, Black Hawk, OH-58B Kiowa,<br />
C-130K Hercules oder Alouette III – bei den rot-weiß-roten<br />
Luftstreitkräften herrscht derzeit an praktisch allen Ecken<br />
und Enden dringender Aufholbedarf. Eine Übersicht.<br />
ie Saab-105Ö kann<br />
D<br />
nur noch bis Ende<br />
des Jahres, die Alouette<br />
III auch nur<br />
mehr bis 2023, die<br />
„Herkys“ brauchen<br />
immer öfter und längere Verschnaufpausen<br />
und auch sonst stellen sich<br />
rund um die rot-weiß-roten Luftstreitkräfte<br />
viele unbeantwortete Fragen und<br />
Problemfelder. Die meisten davon sind<br />
selbst verschuldet, auf immer wieder<br />
verschobene oder nicht und nur unzulänglich<br />
getroffene Entscheidungen zurückzuführen.<br />
Resultat davon ist ein<br />
gewaltiger „Investitionsrückstau Luft“,<br />
den es in den kommenden Jahren dringend<br />
aufzuarbeiten gilt. Allerdings:<br />
Anders als bisher stellt sich aufgrund<br />
der bereits vorgenommenen Einsparungen<br />
und der geringen vorhandenen<br />
Kapazitäten nun nicht mehr die Frage,<br />
ob es einzelne Systeme überhaupt noch<br />
braucht und sie nicht einfach aus der<br />
Flotte ausgeschieden werden können.<br />
Vielmehr geht es jetzt darum, wie<br />
anstehende Modernisierungen und<br />
Nachbeschaffungen am besten (und<br />
kosteneffizientesten) bewerkstelligt<br />
werden können.<br />
C-130K HERCULES<br />
Das Bundesheer betreibt in Hörsching<br />
drei C-130K, die 1967/68 an die RAF<br />
ausgeliefert wurden. Dank nahezu lückenloser<br />
Dauerpräsenz einer Maschine<br />
beim britischen Spezialisten Marshall of<br />
Cambridge können sie – erweitert um<br />
eine vierte ex-RAF-Maschine als Ersatzteilspender<br />
– noch bis mindestens 2025<br />
fliegen. Ein Problem sind die altersbedingt<br />
immer wieder auftretenden Störungen<br />
und Verzögerungen der viel<br />
geflogenen „Herkys“, so zuletzt im<br />
Dezember beim Hin- und Rückflug<br />
mit Minister Thomas Starlinger in den<br />
Kosovo. Der lange Ausfall 2019 war auf<br />
einen Unfall in den USA zurückzuführen,<br />
weltweit mussten bei allen C-130 die Propellerblätter<br />
getauscht werden. Folglich<br />
wurde die Versorgung der österreichischen<br />
Auslandskontingente über<br />
Wochen massiv beeinträchtigt, der benötigte<br />
Nachschub musste großteils per<br />
Lkw transportiert werden. Ein möglicher<br />
Ersatz wären – der notwendige politische<br />
Wille dafür vorausgesetzt – neue<br />
oder gebrauchte C-130J Juliet. Der Nachfolger<br />
der C-130K wird von den Briten<br />
zur Zeit ausgephast, zuletzt wurden Maschinen<br />
nach Bahrain und Bangladesh<br />
verkauft.<br />
M I L I T Ä R A K T U E L L