Militaer_Aktuell_1_2020
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0 4 4 S I C H E R H E I T & W I R T S C H A F T<br />
PC-7 TURBO<br />
TRAINER<br />
Zwölf von einst 16 PC-7 Mk.1 (drei wurden<br />
2012 an RUAG „zurückverkauft“)<br />
werden in Zeltweg nach wie vor in der<br />
Piloten-Basisausbildung sowie (mit MG-<br />
Behältern ausgerüstet) gegen langsame<br />
Ziele bei Luftraumsicherungsoperationen<br />
eingesetzt. Nach 37 Einsatzjahren<br />
müssen nun allerdings einzelne Avionikkomponenten<br />
getauscht werden. Vom<br />
Bundesheer dürfte dabei eine kostengünstige<br />
Lösung präferiert werden, das<br />
vom Hersteller angebotene neue Glascockpit<br />
ist wohl zu teuer. Noch 2016<br />
ging man von einem Cockpit-Upgrade<br />
der PC-7 aus, das ARWT führte dafür bereits<br />
Vibrationsmessungen durch. Mittelfristig<br />
sollen die PC-7 (Planungsstand<br />
2017) durch „High Efficiency Trainer“<br />
ersetzt werden. Infrage kommende<br />
Kandidaten wären neue oder generalüberholte<br />
PC-7 und PC-9, neue PC-21,<br />
Beechcraft T-6II (eine solche Werksmaschine<br />
wurde mehrmals in Zeltweg gesichtet)<br />
oder leichte Jets wie Leonardo<br />
M345HET oder AERO L-39NG. Letztere<br />
werden mit Betriebskosten wie Turboprops<br />
beworben – und sind natürlich<br />
so wie die Zeltweger PC-7 mit MG- oder<br />
Raketenbehältern bewaffnungsfähig.<br />
OH-58B KIOWA<br />
Mit seiner M-134 Minigun 7,62 mm ist der OH-58B Kiowa aktuell der einzige –<br />
optional – offensiv bewaffnete Hubschrauber der rot-weiß-roten Luftstreitkräfte,<br />
mit 43 Jahren aber auch nicht mehr der Jüngste. Vor zehn Jahren wurde<br />
daher bereits ein budgetbedingtes Ausscheiden angedacht (und wieder verworfen),<br />
in der Zwischenzeit erhielten die zehn Maschinen (von ursprünglich<br />
zwölf) in Folge von Verlegungen zu Übungen von Norwegen bis Portugal<br />
„schicke” Winter- und Wüstenanstriche und sogar echte Rollenaufwertungen.<br />
So wurden die Kiowas zur Überwachung von Flugbeschränkungsgebieten<br />
(wie im Rahmen der Dädalus) und zur Abwehr von langsamen „Eindringlingen”<br />
mit einer binokularen Nachtsichtbrille mit Restlichtverstärker nachtkampftauglich<br />
gemacht. Zur Geländeüberwachung wurde zudem eine<br />
zeitgemäße und fernbedienbare Infrarotkamera (FLIR – in ihrer jüngsten<br />
Ausführung ein FLIR380HD) integriert, wie sie beispielsweise auch in der<br />
PC-6 Turbo Porter verbaut ist. Der HD-fähige Downlink ermöglicht eine Live-<br />
Übertragung der Aufklärungsergebnisse, die ebenfalls neue Senkrechtkamera<br />
Vexcel darüber hinaus verschiedene Prozessierstufen bis hin zu 3D-Ansichten<br />
wie jüngst beim Hochwassereinsatz in Osttirol und Kärnten. Angeblich stieg<br />
infolge der nun hochwertigeren Qualität der Luftaufklärung die entsprechende<br />
Nachfrage. Immer öfter genutzt wird der OH-58B auch in Zusammenhang mit<br />
vorgeschobenen Luftnahunterstützungs-Koordinatoren (JTAC), beispielsweise<br />
bei den Aufklärungs-Artilleriebataillonen.<br />
FLIEGERABWEHR<br />
Nach dem Motto „wer soll uns schon aus der Luft angreifen?“<br />
vielfach als überflüssig hinterfragt, wird im Bereich der Luftabwehr<br />
die steigende Notwendigkeit der Drohnenabwehr übersehen.<br />
Resultat davon: Auch in diesem Bereich herrscht dringender<br />
Nachholbedarf! Das Kurzstreckensystem Mistral wird heute<br />
schon lebensdauerverlängert, 2025 ist Nutzungsende. Und die<br />
ebenfalls in die Jahre gekommene 35-mm-Zwillingslfliegerabwehrkanone<br />
85 samt Skyguard-Feuerleitgerät kann mangels ausgephaster<br />
schwerer Lkw aktuell nur auf der Straße transportiert<br />
werden, aber nicht im Gelände, wo die Fliegerabwehr eigentlich<br />
positioniert werden sollte …<br />
FOTO S : G E O R G M A D E R , B U N D E S H E E R / M I L L E R ,<br />
F L I E G E R - U N D F L I E G E R A BW E H R - R U P P E N S C H U L E<br />
M I L I T Ä R A K T U E L L