12.03.2020 Aufrufe

Die Wirtschaft Köln Ausgabe 01 / 2020

Mehr Wissen, besser entscheiden, erfolgreich unternehmen: Die Wirtschaft Köln bietet Ihnen mit exklusiven Einblicken in Branchen, Märkte und Betriebe sechs Mal jährlich einen spannenden Mix aus aktuellen Nachrichten der Kölner Wirtschaft, Unternehmensportraits und Interviews mit Entscheidern der Region.

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Macher & Märkte |<br />

→ Kaufbarer Videocontent:<br />

<strong>Die</strong>se Form des Videomarketings ermöglicht<br />

es Usern, nach Ansehen des Videos Produkte<br />

einfach zu bestellen, indem sie die Swipe-up-Funktion<br />

nutzen. So wird die Customer<br />

Journey verkürzt.<br />

Gerade für regionale KMU bieten sich hier<br />

Chancen. Mit sehr guten, kurzen, prägnanten<br />

und lokal relevanten Videos können sie<br />

in den Suchergebnissen vorne mit dabei<br />

sein. So bietet sich die Möglichkeit, sich gegenüber<br />

den Wettbewerbern erfolgreich als<br />

Vorreiter zu positionieren. User, die sich ein<br />

Video ansehen, verbleiben länger auf einer<br />

Website. <strong>Die</strong>s trägt dazu bei, dass die Unternehmenswebsite<br />

besser gerankt wird. Insgesamt<br />

bedeutet das, dass die Bedeutung von<br />

Video-SEO immer weiter zunimmt. Da die<br />

Clips und Videos in den Suchergebnissen angezeigt<br />

werden, wird damit auch die Optimierung<br />

der Filme immer wichtiger. Als Beispiel<br />

genannt sei hier die zusätzliche Verwendung<br />

von Text-Overlays sowie Untertiteln neben<br />

Beschreibung, Titel und Dateinamen.<br />

→ Social Commerce<br />

Soziale Medien werden von Unternehmen<br />

nicht nur als Werbeplattform genutzt, um<br />

ihre Produkte bzw. Marken bekannt zu machen.<br />

Auch als Verkaufskanal mit sogenannten<br />

Shoppable Posts, in welchen dem Nutzer<br />

konkrete Kaufvorschläge unterbreitet werden,<br />

werden sie genutzt. Vor allem Millennials<br />

und Digital Natives nutzen die sozialen<br />

Medien mittlerweile ganz selbstverständlich<br />

für ihre Recherche und den Einkauf von<br />

Produkten. Instagram und Facebook haben<br />

dies zur Kenntnis genommen und entsprechend<br />

reagiert. In den letzten Jahren haben<br />

sie Möglichkeiten geschaffen, mit denen<br />

E-Commerce-Shops einkaufsfähige Posts mit<br />

einer nativen Integration erstellen können.<br />

So lassen sich Produkte in den Posts direkt<br />

mit Produktbezeichnung und Preis etikettieren<br />

bzw. taggen. <strong>Die</strong>s bietet Online-Händler<br />

die Möglichkeit, gezielt Datenverkehr auf<br />

ihre Seiten zu lenken. Dank Targeting und<br />

der Parametrisierung bei Instagram können<br />

aber auch lokale Unternehmen dies für sich<br />

nutzen und ihre Posts gezielt regional unterbringen.<br />

W<br />

Monika Eiden<br />

Quelle: Greven Medien / Patrick Hünemohr<br />

Illustration: © skypicsstudio – stock.adobe.com<br />

AKTUELLES<br />

CORONA-VIRUS<br />

IN CHINA<br />

Sorge ja – Panikmache nein<br />

Der in der chinesischen Provinz Wuhan ausgebrochene Corona-Virus (auch<br />

COVID-19 genannt) hat eine große Verunsicherung geschaffen. <strong>Die</strong> Finanzmärkte<br />

reagierten zeitweise sehr nervös und die strengen Maßnahmen zur<br />

Bekämpfung der Krankheit wirken sich auch auf die <strong>Wirtschaft</strong> aus. Vor allem<br />

die deutschen Autobauer sind betroffen.<br />

Eigentlich sollten im April <strong>2020</strong> in China die besonders schnellen Autos aus der<br />

Formel 1 über die Rennstrecke rollen - doch daraus wird nichts. Der Grand Prix<br />

muss verlegt werden, womöglich hat das Corona-Virus sogar Auswirkungen auf<br />

die Olympischen Spiele in Tokio im Spätsommer. <strong>Die</strong> Lage vor allem in China ist<br />

angespannt. Zudem stellt sich die Frage der Transparenz bei der Kommunikation<br />

über genaue Fallzahlen und die genaue Herangehensweise. Fieberhaft wird<br />

weltweit an einem Gegenmittel geforscht.<br />

Millionenmetropolen komplett abgeriegelt, überfüllte Krankenhäuser und<br />

Schutzmasken ohne Ende. Das Corona-Virus kostete bereits Hunderte Menschenleben,<br />

vor allem in China. Auch in Deutschland gibt es Krankheitsfälle<br />

– doch ist die Gefahr hierzulande sehr gering. Das öffentliche Leben in China<br />

ist währenddessen aber völlig zum Erliegen gekommen, zahlreiche Produktionsstätten<br />

und ihre Bänder stehen still. <strong>Die</strong>s trifft auch deutsche Firmen.<br />

Für die gesamte deutsche <strong>Wirtschaft</strong> sieht Ifo-Konjunkturexperte Timo Wollmershausen<br />

aber keine große Gefahr. Der „Zeit“ sagte er, dass durch die Infektionskrankheit<br />

Sars die deutsche <strong>Wirtschaft</strong> im Jahr 2009 um 0,05 Prozent<br />

weniger stark gewachsen sei. „Wenn die aktuelle Epidemie das chinesische<br />

<strong>Wirtschaft</strong>swachstum doppelt so stark dämpft, wie es bei Sars der Fall war,<br />

dürfte es in Deutschland um etwa 0,1 Prozent niedriger ausfallen.“ Durch die<br />

Epidemie sei vor allem der Konsum in China schwächer derzeit, doch liefere<br />

Deutschland kaum Konsumgüter dorthin.<br />

Doch vor allem die Autoindustrie leidet derzeit unter den schwierigen Bedingungen<br />

in China. Volkswagen verordnete 3.500 Mitarbeitern in Peking Heimarbeit.<br />

Zudem haben viele Unternehmen mit einer Verlängerung der Betriebsferien<br />

über das chinesische Neujahrsfest reagiert. Geschäfte wie beispielsweise<br />

Adidas-Shops blieben geschlossen. Spediteure haben Schwierigkeiten, weil Zollabfertigungen<br />

deutlich länger dauern, durch die fehlenden Flugverbindungen<br />

fehlen zudem Frachtkapazitäten. Umbuchungen führen zu höheren Kosten.<br />

<strong>Die</strong> wirtschaftlichen Folgen des Corona-Virus treffen die deutsche Konjunktur<br />

in einer schwächeren Periode. Daher wächst zunehmend die Sorge vor doch tief<br />

greifenderen Folgen für die deutsche Konjunktur. „Mit der weiteren Ausbreitung<br />

des Corona-Virus innerhalb Chinas und darüber hinaus in Asien werden<br />

auch die wirtschaftlichen Kosten zunehmen“, so DIW-Präsident Marcel Fratzscher.<br />

Volkswirte der Commerzbank analysieren: „Je länger der Ausnahmezustand<br />

– sprich: das Reiseverbot in China – anhält und je weiter sich das Virus<br />

ausbreitet, desto gravierender werden die wirtschaftlichen Auswirkungen auf<br />

die Weltwirtschaft sein.“<br />

Neben der begründeten Sorge vor einer weiteren Ausbreitung der Viruserkrankung<br />

kommen allerdings Faktoren hinzu, die viele Menschen zusätzlich verunsichern.<br />

So tummeln sich vor allem in sozialen Medien teils haarsträubende<br />

Verschwörungstheorien zum Corona-Virus. Daher warnt DIW-Präsident Fratzscher<br />

vor „Panikmache, die wir in Einzelfällen auch in Europa sehen“. <strong>Die</strong> Angst<br />

vor dem Unbekannten führe zu übertrieben starken Reaktionen. W (ce)<br />

Illustration: © Re Gara – stock.adobe.com<br />

www.diewirtschaft-koeln.de 13

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