12.03.2020 Aufrufe

Die Wirtschaft Köln Ausgabe 01 / 2020

Mehr Wissen, besser entscheiden, erfolgreich unternehmen: Die Wirtschaft Köln bietet Ihnen mit exklusiven Einblicken in Branchen, Märkte und Betriebe sechs Mal jährlich einen spannenden Mix aus aktuellen Nachrichten der Kölner Wirtschaft, Unternehmensportraits und Interviews mit Entscheidern der Region.

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| Leben & Wissen<br />

bevölkerung. Zur Orientierung für den Einstieg<br />

haben wir eine vegane Lebensmittelpyramide<br />

entwickelt. Hier kann man sehen,<br />

welche Lebensmittelgruppen man in<br />

welchen Mengen zu sich nehmen sollte, um<br />

seinen Nährstoffbedarf bei rein pflanzlicher<br />

Ernährung ausreichend zu decken. <strong>Die</strong><br />

Angaben gelten für gesunde Erwachsene.<br />

Schwangere, Stillende, Kinder und Jugendliche<br />

haben einen veränderten Nährstoffbedarf,<br />

aber auch für diese Zielgruppen haben<br />

wir in unseren Büchern entsprechende vegane<br />

Lebensmittelpyramiden entwickelt.<br />

w: Kann der Veganismus<br />

unsere Ernährung der Zukunft sein?<br />

Markus Keller: Ja, auf jeden Fall. Aus nachhaltiger<br />

Sicht gibt es praktisch keine Alternative.<br />

Natürlich ist es utopisch, zu denken,<br />

dass in zehn oder 20 Jahren alle Menschen<br />

vegan essen und leben. Aber jeder Fleischesser,<br />

der seinen Fleischkonsum halbiert, ist<br />

gut für den Planeten. Es wäre schon viel gewonnen,<br />

wenn alle Menschen in Deutschland<br />

die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft<br />

für Ernährung umsetzen würden.<br />

Dort wird empfohlen, wenn überhaupt, dann<br />

maximal 300 bis 600 Gramm Fleisch und<br />

Wurst pro Woche zu essen – wohlgemerkt<br />

nicht pro Tag! Vereinfacht gesagt, je mehr<br />

Pflanze und je weniger Tier, desto besser für<br />

die Umwelt und die eigene Gesundheit. W<br />

Foto: FHM<br />

WIE WERDE ICH<br />

EIN „VEGAN FOOD<br />

MANAGER“?<br />

Der von der Erna-Graff-Stiftung für Tierschutz mitbegründete Studiengang „Vegan<br />

Food Management“ ist ein Bachelor of Arts und geht über drei Jahre. In dieser<br />

Zeit erwerben die Studenten umfangreiche Kompetenzen in vier Bereichen: Vegane<br />

Food-Kompetenzen (u. a. Ernährungslehre, Ernährungsmedizin, Vegan Food & Product<br />

Management, Konsumentenverhalten und Tierschutz), allgemeine <strong>Wirtschaft</strong>skompetenzen<br />

(u.a. Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre, Marketing &<br />

Vertrieb, Rechnungswesen), Personal- und Sachkompetenzen (u. a. <strong>Wirtschaft</strong>senglisch<br />

und Team-Management) sowie Aktivitäts- und Handlungskompetenzen (u. a.<br />

sechs Monate Praktikum in einem Unternehmen oder einer Institution, Unternehmensgründung).<br />

Studienstart ist jeweils Oktober; Studienorte sind <strong>Köln</strong> und Berlin.<br />

Foto: privat<br />

Meike Bauchmüller (26)<br />

Ich bin seit Oktober 2<strong>01</strong>9 dabei und das Studium in<br />

<strong>Köln</strong> gefällt mir sehr gut. Ich habe Abitur gemacht,<br />

danach eine Ausbildung zur Verkäuferin. Studieren<br />

wollte ich immer schon, aber etwas Sinnvolles,<br />

wo ich auch dahinterstehe. Ich lebe seit vier Jahren<br />

vegan, vorher vegetarisch. Derzeit arbeite ich nebenbei<br />

in einem <strong>Köln</strong>er Bio-Supermarkt. <strong>Köln</strong> ist<br />

super, um vegan zu leben. Es gibt eine große Auswahl<br />

veganer Produkte in den konventionellen und<br />

in den Bio-Supermärkten und zudem viele Cafés<br />

und Restaurants mit veganen Angeboten.<br />

Am liebsten würde ich mit meiner Schwester zusammen<br />

eine kleine vegane Bio-Snackbar in <strong>Köln</strong><br />

aufmachen, vielleicht nicht direkt nach dem Studium,<br />

aber irgendwann wäre das schon eine Option.<br />

Auch auf die Selbstständigkeit wird man im Studium<br />

gut vorbereitet.<br />

Weitere Infos:<br />

https://www.fh-mittelstand.de/vegan/<br />

https://www.preggie-studie.de/<br />

Termintipp<br />

Im Rahmen der Veranstaltung „Wissenschaft<br />

in <strong>Köln</strong>er Häusern“ (11. bis 15.<br />

Mai <strong>2020</strong>) hält Prof. Dr. Markus Keller<br />

am 12. Mai einen Vortrag in der „Zikade“<br />

in der <strong>Köln</strong>er Südstadt. Alle Termine<br />

und Uhrzeiten ab März <strong>2020</strong> unter<br />

www.koelner-wissenschaftsrunde.de/<br />

kwr-termine/wissenschaft-in-koelnerhausern/<br />

Foto: privat<br />

Hendrik Bohn (36)<br />

Ich studiere in <strong>Köln</strong>, absolviere aber gerade mein<br />

studienbegleitendes Praktikum in einem Bioladen<br />

in meiner Heimatstadt Gießen. Der Inhaber ist ein<br />

alter Hase in der Biobranche, davon profitiere ich<br />

sehr. Ich arbeite hier praktisch im Laden mit, beschäftige<br />

mich aber auch mit wissenschaftlichen<br />

Fragen für meine Hausarbeit. Eigentlich war ich<br />

von jeher Fleischesser. Vor sechs Jahren habe ich<br />

ein Experiment gewagt: 30 Tage vegan leben. Dabei<br />

ist es geblieben, weil ich mich körperlich einfach<br />

wohler fühle und die pflanzliche Ernährung<br />

enorm vielfältig und lecker ist. Meiner Meinung<br />

nach ist das vegane Leben raus aus dem Trendsein.<br />

<strong>Die</strong> Menschen sind reflektierter geworden. Ich sehe<br />

mich nach dem Studium als freier oder fester Vegan-Food-Berater<br />

für Unternehmer und Privatleute<br />

oder auch als Teammitglied eines Bioladens.<br />

Icons: © Daria – stock.adobe.com<br />

52 www.diewirtschaft-koeln.de

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