2017-03-Handbuch-Lebensmittel-LOW
Allgemeine Lebensmittelkunde
Allgemeine Lebensmittelkunde
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Handbuch
WARENKUNDE
Lebensmittelhandel
1
VORWORT
Der Lehrberuf Lebensmittel-Einzelhandel ist eine
wahre Berufung!
Aufgrund seiner Vielseitigkeit ergibt sich eine ganze
Bandbreite von Tätigkeiten, die abseits vom Verkauf
für breite Abwechslung sorgt. Im Rahmen der Ausbildung
lernt man die verschiedensten Bereiche kennen,
wie den Einkauf, die Lagerung und den Verkauf
von Lebens- und Genussmitteln. Sie bedienen und
beraten die Kundinnen und Kunden, bereiten Warenpräsentationen
vor und führen Kassatätigkeiten durch
– hier sind echte Multitalente gefragt!
KommR
Margarete Gumprecht
©praxmedia
Für die Beratung der Kunden und ein erfolgreiches
Verkaufsgespräch ist ein fundiertes Wissen in Warenkunde
die Basis für den Erfolg und die Zufriedenheit
der Kunden.
Dieses Warenkundebuch soll Sie bei der Vorbereitung
zur Lehrabschlussprüfung unterstützen und damit
auch den Fachkräftebedarf der Branche für die
Zukunft sichern.
Das Landesgremium des Lebensmittelhandels der
Wirtschaftskammer Wien und sämtliche Prüfer haben
daran mitgearbeitet. Ich möchte mich an dieser Stelle
bei allen bedanken, die sich dafür zur Verfügung
gestellt haben.
Ich bin stolz auf die Leistung der ausbildenden Betriebe,
vor allem aber auf Sie, unsere Lehrlinge, auf Ihr
Engagement und Ihre Liebe zum Beruf.
Vielen herzlichen Dank Ihnen allen!
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg für Ihre Karriere im
Lebensmittelhandel gemäß unserem Leitspruch: „Wir
verkaufen nicht Lebensmittel – sondern Geschmack
und Genuss!“
KommR Margarete Gumprecht
Obfrau Gremium Lebensmittelhandel WK Wien
2
INHALTSVERZEICHNIS
A Einführung in die Lebensmittelwarenkunde 4
B Österreichische Warenkunde 5
C Lebensmittelkonservierung 6 & 7
1. Welche Konservierungsmethoden gibt es? 6
2. Wie können Lebensmittel verderben? 7
D Warenkunde 8
1. Getreide und Getreideprodukte 10–12
2. Brot und Backwaren 12
3. Teigwaren 13
4. Zucker und Zuckerwaren 13 & 14
5. Zuckeraustauschstoffe, Süßstoffe und Stevia 15
6. Honig 15
7. Speiseeis 16
8. Milch und Molkereiprodukte ( = MOPRO) 16
9. Käse 18
10. Butter 19
11. Eier 19
12. Fleisch 21–31
13. Würste 32 & 33
14. Fisch, Krusten- und Weichtiere 35–37
15. Fette und Öle 38
16. Obst 39 & 40
17. Gemüse 40 & 41
18. Hülsenfrüchte 41
19. Kartoffeln 41 & 42
20. Pilze 42
21. Gewürze und Würzmittel 43–45
22. Convenience-Produkte 45
23. Kaffee – Tee – Kakao 46 & 47
24. Alkoholfreie Getränke 48
25. Alkoholische Getränke 48–51
E
Ernährungstrends und
besondere Ernährungsformen 52
F Produktkennzeichnungen & Gütesiegel 53
1. Fairtrade 53
2. Bioprodukte 53
3. Nachhaltiger Fischfang 53
G Warenwirtschaft 54
1. Bestellwesen 55
2. Wareneingang 55
3. Temperaturanforderungen 55
4. Transporthilfsmittel 56
5. Beschaffenheit der Ware bei Anlieferung 57
6. Fuhrpark 59
3
4
A
EINFÜHRUNG
IN DIE
LEBENSMITTEL-
WARENKUNDE
DEFINITION von LEBENSMITTELN gemäß
Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz ( = LMSVG)
Lebensmittel sind alle Stoffe, die in unverarbeitetem oder verarbeitetem
Zustand den Menschen zu Ernährungs- oder Genusszwecken dienen.
nach dem Roh- oder
Grundstoff
z. B. Getreide-, Milch-,
Fisch-, Fleischprodukte
Einteilungsmöglichkeiten für Waren
nach dem natürlichen Ursprung nach dem Fertigungsgrad
• organische und
• anorganische Waren
Einteilungsmöglichkeiten für Lebensmittel
nach dem überwiegenden
Inhaltsstoff
z. B. Zucker, Fett,
Eiweiß, Vitamine
oder Ballaststoffe
Die aus den Lebensmitteln hergestellten Waren können
wie folgt eingeteilt werden:
nach der Notwendigkeit
für die Ernährung
Nahrungs- oder Genussmittel
• Rohstoffe
• Halbfertigprodukte
• kochfertige Produkte
• Fertig- oder Convenience-Produkte
ÖSTERREICHISCHE
B WARENKUNDE
KENNZEICHNUNGEN ÖSTERREICHISCHER WAREN
Österreichisches
Herkunftszeichen
Wird zur Kennzeichnung
österreichischer
Produkte im In- und
Ausland verwendet.
EAN-Code
(Europäische
Artikelnummer)
Setzt sich aus der Länderkennziffer
(90-91 für
Österreich), der Betriebsund
Artikelnummer sowie
einer Prüfziffer zusammen.
AMA-Gütesiegel
(Agrarmarkt Austria)
Garantiert umfassende
Kontrollen für landwirtschaftliche
Produkte aus
Österreich.
AMA-Biosiegel
Wird für Bioprodukte
aus österreichischer
Landwirtschaft
vergeben.
Weitere Vorgaben für die Produktkennzeichnung
• Gemäß Verbraucherinformationsverordnung ist bei Waren aus der EU immer der
herstellende oder verpackende Betrieb anzugeben.
• Bei Waren aus anderen Ländern ist zumindest das Ursprungsland anzugeben
(z. B. Made in USA).
5
LEBENSMITTELKONSERVIERUNG
1
WELCHE KONSERVIERUNGSMETHODEN GIBT ES?
Physikalische Methoden
Pasteurisieren
Ultrahocherhitzen
Kühlen
Gefrieren
mit höheren Temperaturen
• Erhitzen auf 68 bis 85 ºC
(je nach Lebensmittel)
• Sterilisieren: erhitzen
auf ca. 120 ºC
• wenige Sekunden auf
130 ºC oder mehr
erhitzen ( = Hitzeschock)
mit niederen Temperaturen
• kühl lagern bei 8 bis 18 ºC
• gekühlt lagern bei 0 bis
8 ºC
• lagern zwischen 0 und
-18 ºC
z. B. Vollmilch, Obstsäfte
z. B. Konservendosen
z. B. Haltbarmilch
z. B. Gemüse, Obst
z. B. Milch, Eier, Fleisch,
Fisch
z. B. Fisch, Fleisch,
Gemüse
Konservieren
bedeutet:
Die Haltbarkeit von
Lebensmitteln wird
erhöht und dadurch
die Genussfähigkeit
und Verträglichkeit
gewährt.
C
Tiefgefrieren
• schockartiges Gefrieren
zwischen -30 ºC und -40 ºC
z. B. Fertigwaren, Fisch,
Beerenfrüchte
durch Trocknung
Verdampfung • schonender Wasserentzug z. B. Kräuter, Teigwaren
Walzen- oder Sprühtrocknung
Gefriertrocknung
durch Sauerstoffentzug
• Wasserentzug durch
Trocknungsanlagen
• Wasserentzug bei -20 bis
-30 ºC
Vakuumieren von vorverpackten
Lebensmitteln
z. B. Kaffee, Eiprodukte
z. B. Instantkaffee
z. B. Wurst, Käse, Fleisch
usw.
durch Entkeimung Filtern von Flüssigkeiten z. B. Getränke, Essig
durch
Schutzschichten
Wachsschicht auf Käse,
Streichwürsten und jede
Art von Folie
Chemische Methoden
Pökeln
Räuchern
Säuern
Konservierungsmittel
Wasserentzug durch ein
Salzgemisch
Wasserentzug und Konservierung
durch Rauchstoffe
natürliche oder künstliche
Säuerung
Konservierung durch erlaubte
Zusatzstoffe
z. B. bei Fleischwaren
z. B. für Fleisch, Fisch,
Käse
z. B. für Gemüse, Fisch
z. B. für verpacktes
Schnittbrot, Ketchup usw.
6
Erlaubte Zusatzstoffe: Aromen (natürlich, naturidentisch und künstlich), Farbstoffe
(natürlich, künstlich), Säuerungsmittel, Geruchs- und Geschmacksverstärker,
anregende Stoffe, Süßungsmittel, Konservierungsmittel, Antioxidationsmittel,
Emulgatoren, Verdickungs- und Geliermittel, Trennmittel, Antiklumpmittel, Überzugsstoffe
Lebensmittelzusätze für die Konservierung
Konservierungsmittel Anwendung Verwendung
Zucker
Salz
Alkohol
Beimengen von Zucker
oder Zuckersirup
Durch Salzen wird das vorhandene
Wasser gebunden,
Salz hat antibakterielle
Wirkung
Zugabe von z. B. Branntwein
z. B. Marmelade,
eingelegtes Obst
z. B. Fleisch, Fisch,
Salzgurken
z. B. Rumtopf
Fett/Öl Einlegen in Fette oder Öle z. B. Oliven, Fleisch
2
WIE KÖNNEN LEBENSMITTEL VERDERBEN?
Physikalische Methoden
Folgende Faktoren wirken sich auf den Verderb von Lebensmitteln aus:
• Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Licht
• Chemische Einwirkungen (z. B. durch Enzyme)
• Kleinstlebewesen (Mikroorganismen)
• Vorratsschädlinge (Insekten oder Nagetiere)
Deshalb ist auf Sauberkeit und Hygiene in allen Arbeitsbereichen besonders Wert zu legen.
7
D
WARENKUNDE
Getreide und Getreideprodukte
Brot und Backwaren
Teigwaren
Zucker und Zuckerwaren
Zuckeraustauschstoffe, Süßstoffe und Stevia
Honig
Speiseeis
Milch und Molkereiprodukte ( = MOPRO)
Käse
Butter
Eier
Fleisch
Würste
Fisch, Krusten- und Weichtiere
Fette und Öle
Obst
Gemüse
Hülsenfrüchte
Kartoffeln
Pilze
Gewürze und Würzmittel
Convenience-Produkte
Kaffee – Tee – Kakao
Alkoholfreie Getränke
Alkoholische Getränke
10–12
12
13
13 & 14
15
15
16
16
18
19
19
21–31
32 & 33
35–37
38
39 & 40
40 & 41
41
41 & 42
42
43–45
45
46 & 47
48
48–51
8
9
1. GETREIDE UND GETREIDEPRODUKTE
Getreidekörner bestehen aus Frucht- und Samenschale, Aleuronschicht,
Mehlkörper und dem Keimling. Jede Schicht hat unterschiedliche Nährstoffanteile.
Es wird in folgende Getreidearten eingeteilt:
Ährengetreide
Weizen
Roggen
Gerste
wichtigstes Brotgetreide
(Weich-, Hart- und Dinkelweizen,
Kamut, Grünkern)
zweitwichtigstes Brotgetreide für
geschmackvolle, saftige Brote,
Lebkuchenmehl, gerösteter
Roggen als Kaffee-Ersatz
z. B. Sommer-, Winter-, Speise-,
Futtergerste
Kolbengetreide Mais Speise- und Futtermais
Rispengetreide
Getreideähnliche
Körner
Hafer
Hirse
Reis
Buchweizen
Amarant
Quinoa
alleine nicht backfähig,
Beimischung zu Weizen
Hirsebrei, Fladenbrot, Hirsebier
enthält viel Stärke, verschiedene
Sorten im Handel (z. B. Natur-,
Wild-, Basmati-, Risottoreis)
hoher Eiweißanteil, für Spezialbrotsorten
hoher Mineralstoffgehalt, für
Mehrkorngebäcke
schmeckt ähnlich wie Reis, hoher
Mineralstoffgehalt
Mehltypen
Unterteilung nach Griffigkeit
Doppelgriffiges Mehl:
Besonders geeignet, wenn Teig in heißem Wasser gegart wird, wie z. B.
Marillenknödel
Griffig: Man fühlt in den Fingerspitzen noch eine gewisse Körnung.
Für Knödel, Spätzle, Nockerl, Mehlspeisen, Brandmasse, Rührteig oder Topfenteig
Glatt: Fühlt sich weich und fein an.
Für Soßen, Béchamel, Blätterteig, gezogenen Strudel, Palatschinken, Pizzateig,
Germteig
Universal: Ist eine Mischung aus den Mahlgraden glatt und griffig.
Für Konsumenten, die nur eine Mehlsorte verwenden wollen.
Je mehr Randschichten eines Getreidekornes vermahlen werden, desto höher
ist der Anteil an wichtigen Nährstoffen.
MEHLTYPEN: Der Begriff „die Mehltype“ oder einfach nur „die Type“ ist ein Maß für
den Mineralstoffgehalt des Mehles. Die verbleibenden (nichtbrennbaren) Bestandteile
werden auch als „Aschegehalt des Mehls“ bezeichnet. Niedrige Mehltypen wie 480
sind sehr hell – mit geringem Mineralstoffgehalt, hohe Typen wie 1800 sehr dunkel
und reich an Mineralstoffen.
Die jeweilige Typenzahl ist auf der Mehlverpackung angeführt:
10
Weizenmehl 480
Weizenmehl 700
Weizenmehl 1600
helles Mehl für Feinbackwaren
helles Mehl für Semmelmehl
dunkleres Weizenbrotmehl
Getreideprodukte im Handel
Mehl
Vollkorn
Graupen
Flocken
Schrot
aus allen Getreidearten (glattes, griffiges, Universalmehl)
(ganzes Getreidekorn) aus Weizen, Gerste, Reis, Hirse, Roggen
und Mais, verwendet in Vollkornbrot – hoher Nährstoffgehalt
aus Weizen und Gerste; Frucht-, Samenschale und Keimling
werden entfernt, z. B. als Suppeneinlage
aus Hafer, Mais, Reis, Weizen, Gerste; Korn wird ohne Fruchtund
Samenschale ganz oder geschnitten verwendet, z. B. für
Müsli, Cornflakes, Haferflocken
aus Roggen, Weizen und Gerste; ganzes Korn wird gemahlen,
z. B. Brotherstellung, Diätnahrungsmittel
Grütze
aus Hafer, Gerste, Roggen, Hirse; Frucht-, Samenschale und
Keimling werden entfernt, Rest wird zwischen geriffelten Walzen
grob gemahlen, z. B. Hafermark zum Backen oder Binden von
Suppen
Grieß
Dunst
Stärke
grober, mittlerer oder feiner Grieß aus Weichweizen oder Hartweizen;
Weizengrieß Typ 480, z. B. für Grießkoch – Maisgrieß =
Polenta ist glutenfrei
aus Weizen; sehr feiner Grieß, fast so fein wie Mehl,
z. B. Kindergrieß
aus Weizen, Mais, Reis; aus dem Mehlkörper des Getreidekorns
wird die Stärke ausgewaschen, die keine Klebeanteile mehr enthält
(Maisstärke = Speisestärke (Maizena), Reisstärke = Wäschestärke,
Weizenstärke = Maisstärkeersatz (wird seltener verwendet))
Keimling
Futtermehl
Kleie
von Weizen und Mais – Weizenkeime kommen naturbelassen in
den Handel, hoher Vitamin- und Fettanteil, auch zur Herstellung
von Weizen- oder Maiskeimöl
aus den äußeren Schichten des Korns, z. B. für Tierfutter
Mahlrückstände, durch hohen Gehalt an unverdaulicher Cellulose
wirkt sie verdauungsfördernd
Glutenunverträglichkeit
weist sowohl Merkmale einer Allergie als auch einer Autoimmunerkrankung auf. Sie
ist durch eine chronische Entzündung der Dünndarmschleimhaut aufgrund einer
Überempfindlichkeit gegen Bestandteile von Gluten, dem in vielen Getreidesorten
vorkommenden Klebereiweiß, charakterisiert. Die Unverträglichkeit bleibt lebenslang
bestehen, sie ist zum Teil erblich und kann derzeit nicht ursächlich behandelt werden.
nfreie Getreidearten
Mais, Reis, Hirse (auch: Teff, Braunhirse und geschälte „Goldhirse“), Amarant,
Buchweizen, Quinoa sind glutenfrei.
In Österreich werden 60 kg Mehl pro Kopf, aber nur 14 kg im Haushalt verbraucht.
Die Getreideverarbeitung erfolgt in Mühlen.
11
Mahlvorgang
1. Reinigen (durch Luft, Siebe und Trommeln)
2. Spitzen (Keimling wird entfernt)
3. Grobvermahlung (es entsteht Schrot)
4. Feinvermahlung (es entsteht Mehl, Grieß oder Dunst)
2. BROT UND BACKWAREN
Im deutschen Raum gibt es rund 600 Brotsorten. Der Durchschnittsösterreicher verspeist pro
Jahr 33 kg Brot. Die Grundzutaten für die Brotherstellung sind seit 2000 Jahren gleich geblieben.
Grundstoffe für die Broterzeugung
• Mehl oder Schrot
• Ausmahlungsgrad ist ausschlaggebend, Schwarzbrotmehle sind hoch ausgemahlen, Weißbrotmehle
niedrig ausgemahlen
• Flüssigkeit (z. B. Wasser, Milch, aber auch Molke, Buttermilch, Joghurt oder Sauermilch)
• Lockerungsmittel (z. B. Hefe, Sauerteig, Backpulver, Hirschhornsalz, Pottasche, Speisenatron)
• Geschmacksstoffe (z. B. Salz, Gewürze (z. B. Kümmel, Anis), ölhaltige Früchte und Samen
Konservierungsmittel dürfen nur in verpackten Schnittbroten verwendet werden.
Brotherstellung
• Mischen und Kneten der Rohstoffe
• Teigruhe
• Formen
• Backen
• Auskühlen
Brotsorten
In Österreich werden rund 80 verschiedene Brotsorten angeboten. Dabei wird zwischen Hauptbrotsorten
(z. B. Weizen-, Roggen-, Mischbrote) und Spezialbrotsorten (z. B. Bauernbrot, Baguettes,
Früchtebrot, Toastbrot) unterschieden.
Dauerbackwaren
Zu den Dauerbackwaren zählen z. B. Zwieback, Lebkuchen und Waffeln.
Feinbackwaren
Das sind alle Backwaren aus feinen Massen (z. B. Gebäcke, Windgebäck, Salzgebäck).
12
3. TEIGWAREN
95 % aller österreichischen Haushalte verwenden Teigwaren, sie sind leicht verdaulich und haben
einen hohen Energiewert.
Teigwaren werden aus Wasser und Weizengrieß hergestellt. Auch Eier können dem Teig
beigegeben werden.
Wasser, Weizengrieß, Hartweizengrieß, Eiweiß und der Mineralstoffgehalt des Weizens sind besonders
wichtig für die Koch- und Esseigenschaft (Bissfestigkeit), italienische Teigwaren weisen fast
nur Hartweizengrieß auf, Eier als Zutat sind eher selten.
Herstellung
• Prüfung und Mischen der Rohstoffe
• Formung
• Trocknung
• Abkühlung
• Qualitätsüberprüfung
• Abpackung
Die Qualität von Teigwaren ist von den Rohstoffen, der Herstellung, der Lagerung und der richtigen
Zubereitung abhängig.
Sorten und Arten
Die unterschiedlichen Formen und Rohstoffe haben einen großen Einfluss auf den Geschmack
(z. B. Spaghetti, Spätzle, Lasagneblätter, Glasnudeln, Suppeneinlagen).
Zusätze für besondere Teigwaren sind z. B. Spinat oder Tomaten für grüne oder rote Teigwaren.
4. ZUCKER UND ZUCKERWAREN
Jeder Österreicher verbraucht pro Jahr 40 kg Zucker (ohne Getränke und Süßwaren sind es nur 16,3 kg).
Zucker ist eines der reinsten Nahrungsmittel (Reinheit 99,8 %).
Zucker ( = Kohlenhydrate) ist ein Nahrungsmittel, das zur Süßung und Konservierung von Lebensmitteln
verwendet wird.
Unterschieden wird in Zucker, der in Lebensmitteln natürlich vorkommt (Einfach-, Doppel-, Mehrfachzucker)
und in Haushaltszucker (z. B. Staub-, Kristall-, Würfel-, Gelierzucker). Haushaltszucker wird
hauptsächlich aus der Zuckerrübe gewonnen.
Einteilung von Zucker
Einfachzucker Doppelzucker Mehrfachzucker
Traubenzucker Rohrzucker Stärke
Fruchtzucker Rübenzucker Pektine
Schleimzucker
(Galaktose)
Milchzucker
Malzzucker
Inulin
Cellulose und Dextrine
– werden ohne Abbau im
Körper aufgenommen und
stehen sofort als Energiestoff
zur Verfügung
– werden im Körper durch
Enzyme in Einfachzucker
zerlegt
– schmecken nicht süß, müssen
für die Körperverwertung zuerst
abgebaut werden
– teilweise nicht verdaulich.
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Doppelzucker
Rohrzucker
Rübenzucker
Malzzucker
Milchzucker
wird aus Zuckerrohr gewonnen (tropische Zonen), 60 % der
Weltzuckerproduktion sind aus Rohrzucker; aus Rohrzuckermelasse
(Nebenprodukt) entsteht der „echte“ Rum
wird aus Zuckerrüben gewonnen, ist Zuckerpflanze Österreichs,
Rübenzucker ist „unser Zucker“
entsteht in der keimenden Gerste durch Abbau von Stärke, hat
nur etwa 40 % Süßkraft im Vergleich zu Rübenzucker (für die
Brauindustrie)
wird aus süßer Molke gewonnen, besitzt ein Viertel der Süßkraft
des Rübenzuckers, für Kindernährmittelherstellung
Mehrfachzucker
Stärke
Dextrine
kann prinzipiell aus allen stärkehaltigen Rohstoffen gewonnen
werden, in Österreich vorwiegend aus Mais, Kartoffeln und Weizen,
z. B. Nativstärke für Pudding, Quellstärke für Kaltdesserts
durch trockene Erhitzung der Stärke entsteht z. B. bei Brot Kruste
Cellulose
Inulin
Pektine
Glykogen
besteht aus Fructose, früher Herstellung von Fruchtzucker
im kalten Wasser unlöslich, im warmen Wasser aufquellend,
z. B. Geliermittel für Marmeladeherstellung
tierisches Speicherkohlenhydrat
ZUCKERHANDELSSORTEN
Braunzucker: Kristallzucker mit Rohrzuckersirup, aromatischer Geschmack & Geruch
Vollzucker: aus Zuckerrüben durch Pressung, Konzentrierung & Sprühtrocknung
Kristallzucker: Normal- & Feinkristallzucker – Universalzucker
weitere Zuckersorten: Würfelzucker, Backzucker, Staubzucker, Zuckerhut, Hagelzucker,
Gelierzucker, Kandiszucker, Streuzucker
Zuckerwaren
Sie bestehen aus Rübenzucker oder anderen Zuckerarten. Viele andere Lebensmittel
(Fruchtsäfte, Stärke) und Zusatzstoffe (Farb- und Geschmacksstoffe) bestimmen die Art
der Zuckerware.
Handelssorten
• Karamelle: z. B. Toffees, Drops, Krachmandeln
• Fondantmassen: z. B. Pfefferminzpastillen, Christbaumbehang
• Geleewaren: z. B. Gummibären, Fruchtgummi
• Schaumzuckerwaren: z. B. Schokobananen
• Kaugummi
• Dragees: z. B. Rum-Kokos-Dragees, dragierte Haselnüsse
• Lakritzen
• Marzipanware
• Persipanware: wie Marzipan, statt Mandeln
> Aprikosenkerne
• Türkischer Honig
• Kandierte Früchte
• Komprimate: z. B. Brausetabletten
• Eiskonfekt
14
5. ZUCKERAUSTAUSCHSTOFFE, SÜSSSTOFFE UND STEVIA
Zuckeraustauschstoffe
Diese können von Diabetikern statt normalem Haushaltszucker verwendet werden und
haben gleich viel Energie wie Zucker (z. B. Sorbit, Fruchtzucker, Mannit).
Süßstoffe
Sie werden künstlich hergestellt und haben keinen Nährwert, besitzen aber eine höhere
Süßkraft als Zucker (z. B. Aspartam 200-mal süßer, Saccharin 300-mal süßer).
Im Handel sind sie in Tablettenform, als Flüssig- oder Streusüßstoffe erhältlich.
Stevia
Stevia ist ein pflanzliches Süßungsmittel, das 450-mal süßer als Zucker ist. Es wird flüssig,
in Pulver-, Tabletten- oder Kapselform im Handel angeboten. Einige Produkte (z. B. Schokoladen,
Limonaden, Tee) sind ebenfalls mit diesem Zuckerersatz erhältlich.
6. HONIG
100 Blütenanflüge pro Biene (Rohstoffsammlung) = 20 mg Honig
3–5 Millionen Blütenanflüge für 1 kg Honig. Ein Bienenvolk sammelt
ca. 15 kg Honig pro Sommer. Propolis (Kittharz der Biene = Myrrhe)
ist ein Antibiotikum gegen fast alle Viren und Bakterien, steigert
Abwehr gegen Allergien, beugt Infektionen vor.
Honig ist ein Naturprodukt, das durch Schleudern, Pressen oder Erwärmen
gewonnen wird (z. B. Creme-, Wald-, Sommerblüten-, Lindenhonig).
Nach der Gewinnungsart
• Schleuderhonig – durch Schleudern wird der Honig aus den Waben gedrückt
• Presshonig – Honig wird aus den Waben gepresst
• Seimhonig – wird durch Erwärmen und Pressen gewonnen
• Waben- oder Scheibenhonig – Waben werden nur geschnitten
• Cremehonig – Cremehonig ist Blütenhonig, der während der
Kristallisation mehrmals täglich gerührt wird. Dadurch bleibt
er immer cremig und streichfähig, ohne zu rinnen.
Nach Verwendungszweck
Speisehonig – ist der wertvollste, zum unmittelbaren Genuss
Backhonig – Honig, der Lager- oder Wärmeschäden aufweist und der industriellen
Weiterverarbeitung dient
Nach der Herkunft
Blütenhonig – Rohstoff aus Blütennektar
Honigtauhonig – Ausgangsstoff ist Honigtau (Sekret von an Pflanzen saugenden Insekten)
Beispiele verschiedener Honigspezialitäten
Blütenhonig, Creme-, Wald-, Sommerblüten-, Obstblüten- und Lindenhonig
15
7. SPEISEEIS
Speiseeis wird durch Gefrieren in einen festen oder halbfesten Zustand gebracht und soll
auch gefroren verzehrt werden. Da für die Herstellung manchmal auch Eier und
Milchprodukte verwendet werden, zählt es zu den sensiblen Lebensmitteln.
Keine Unterbrechung der Tiefkühlkette, Lagerung bei mind. -18 °C, im Eisfach -6 °C
ROHSTOFFE für die Eisherstellung
Milch und Milchprodukte (z. B. Obers, Joghurt), Butter oder ein anderes Speisefett, Fruchtsäfte
und Stärke, Zucker (Energielieferant und Geschmacksgeber), Eier, Verdickungs- und Geliermittel,
Lebensmittelfarbe, geschmacksgebende Rohwaren (Kakao, Nüsse, Früchte etc.)
HERSTELLUNG: handwerklich oder industriell
ARTEN: Oberseiscreme, Milcheiscreme, Topfeneis, Fruchteis, Pflanzenfetteis,
Kunstspeiseeis
8. MILCH UND MOLKEREIPRODUKTE ( = MOPRO)
Milch ist aufgrund ihrer Nährstoffe und deren Relation zueinander ein sehr
ausgewogenes Nahrungsmittel.
Milch wird in den Drüsen von Säugetieren gewonnen. Vorwiegend wird Kuhmilch
verwendet. Im Handel wird auch Milch von Schafen, Ziegen oder Pferden angeboten.
Herstellung
• Rohmilch
• Kontrolle in der Molkerei
• Veredelung
• Verpackung
Die Milch wird, abhängig vom gewünschten Endprodukt, auf einen festgelegten Fettanteil
( = Standardisierung) eingestellt (z. B. Vollmilch auf 3,5 % Fett). Viele Molkereiprodukte sind
mit unterschiedlichen Fettstufen im Handel erhältlich (z. B. Joghurt 1 %, 2,5 %, 3,2 %, 3,6 %).
Einteilung MOPRO
Frischmilcherzeugnisse
Rahmsorten
Sauermilchprodukte
Butter
Käse
Vollmilch Kaffeeobers Sauermilch Teebutter Hartkäse
Extra-Vollmilch Schlagobers Buttermilch Sommerbutter Schnittkäse
Kinderfrischmilch
Küchenobers
Acidophilusmilch
Primina
Halbfester
Schnittkäse
Fettarme Milch Haltbarobers Joghurt Butterschmalz Schnittkäse
Magermilch Leichtobers Fruchtjoghurt Kräuterbutter Weichkäse
Biomilch Sauerrahm Kefir Knoblauchbutter Frischkäse
Heumilch Crème fraîche Bratbutter Kochkäse
Haltbarmilch Mascarpone Buttermischfette Sauermilchkäse
Milchpulver QimiQ Schmelzkäse
Kondensmilch
Konzentrate
16
17
9. KÄSE
Käse werden aus käsereitauglicher, dickgelegter Milch hergestellt. Sie sind frisch oder in
verschiedenen Reifestadien im Handel erhältlich.
Käse bestehen aus Trockenmasse und Wasser und werden nach dem Fettgehalt in der
Trockenmasse („F.i.T.“) und dem Wassergehalt in der fettfreien Käsemasse eingeteilt. Je
länger ein Käse reift, desto höher ist sein Gehalt an Trockenmasse und desto niedriger
sein Wassergehalt.
Abgekürzt F.i.T. = Fett in der Trockenmasse, ist die übliche Form, in welcher der Fettgehalt
von Käse ausgewiesen wird. Es handelt sich um den Massenanteil des Fetts an der
Trockenmasse des Käses – das heißt, der absolute Fettgehalt liegt wesentlich darunter
– eine sehr grobe Anwendungsformel ist, das F.i.T. mit 0,5 als Faktor zu rechnen.
Herstellung
Milch wird erwärmt
6
Zusatz von Milchsäurebakterien
und/oder Lab
6
Milchgerinnung („Dicklegen der Milch“)
6
Bruch
64 Molke
KÄSE
ungereift
Frischkäse
z. B. opfen
Hartkäse
z. B. Emmentaleraler
Schnittkäse
z. B. Edamer
gereift
Weichkäse
z. B. Brie
Einteilung der heimischen Käsesorten
Hartkäse
Schnittkäse
Halbfester Schnittkäse
Weichkäse
Frischkäse
Kochkäse
Sauermilchkäse
Schmelzkäse
reift einige Monate bis zu drei Jahren, über 60 % Trockenmasse
(z. B. Emmentaler, Bergkäse)
reift ein bis zwei Monate, 50–60 % Trockenmasse
z. B. Gouda, Edamer, Tilsiter
reift etwa ein Monat, ca. 50 % Trockenmasse
z. B. Butterkäse, Steinbuscher, Edelpilzkäse
reift zwei bis vier Wochen mit Schimmel oder Schmiere
z. B. Brie, Camembert, Weinkäse, Schlosskäse
keine Reifung
z. B. Topfen, Hüttenkäse, Gervais
gereifter Topfen mit Salz und Kümmel versetzt
z. B. Steirerkäse, Glundner Käse
Topfen reift mit besonderen Bakterienkulturen
z. B. Quargel, Graukäse
fein vermahlene Käsemasse wird mit Schmelzsalzen
versetzt, dadurch bleibt der Käse streichfähig,
verschiedene Geschmacksrichtungen durch
Schinken, Gewürze etc.
z. B. Rupp, Alma, Woerle
18
10. BUTTER
Aus pasteurisierter Milch bzw. Rahm gewonnenes konzentriertes Milchfett. Butter unterscheidet sich
von anderen Fetten und Ölen durch ihre kurzkettigen Fettsäuren.
ZUSAMMENSETZUNG
Enthält: 82 % Fett, 16 % Wasser, 0,7 % Milchzucker, 0,7 % Eiweiß, Mineralstoffe und Vitamine A, D, E,
Farbe und Vitamingehalt hängen von der Fütterung der Tiere ab.
HERSTELLUNG VON BUTTER
1.) Fetttrennung: in einer Zentrifuge wird das Fett von der Milch getrennt = Rahm
2.) Pasteurisation des Rahms: Erhitzung auf 90–105 °C, dann rasch auf 13–16 °C abgekühlt
3.) Reifung des Rahms: Beifügung von Milchsäurebakterien
4.) Verbutterung (Butterfertigung):
Rahm wird geschlagen, Trennung von Fett (Butterkörner) und Flüssigkeit (Buttermilch)
5.) Veredelung der Butter: entstandene Butter wird geknetet und verpackt
6.) Formung und Verpackung: 1 /4- und 1 /8-Packungen üblich
Buttersorten: Süßrahmbutter, mild gesäuerte Butter, Sauerrahmbutter
HANDELSKLASSEN VON BUTTER
Teebutter: unverwechselbarer Buttergeschmack, 1 /4- und 1 /8-Packungen
Tafelbutter: für Großverbraucher 25 kg-Block
Kochbutter: für Großverbraucher/Gastronomie
Spezialbuttersorten:
Sommerbutter = Teebutter mit Sommerrahm, besonders streichfähig
gesalzene Butter zur Geschmacksgebung und Haltbarkeit, Kräuterbutter, Knoblauchbutter
Butterschmalz: durch Erhitzen werden Wasser und Eiweiß entfernt, eignet sich zum Braten und Backen
Buttermischfette: Teebutter wird mit Ölen vermischt, niedriger Cholesteringehalt, streichfähiger
Laktoseintoleranz
Bei Laktoseintoleranz oder Milchzuckerunverträglichkeit
wird der
mit der Nahrung aufgenommene
Milchzucker als Folge fehlender
oder verminderter Produktion des
Verdauungsenzyms Laktase nicht
verdaut. Etwa 75 % der erwachsenen
Weltbevölkerung haben eine
Laktoseintoleranz.
11. EIER
Handelsübliche Sorten – Eier von:
Hausgeflügel – z. B. Huhn, Ente, Gans, Strauß, Perlhuhn
Wildvögeln – z. B. Wachtel, Taube, Schnepfe
Fischen – (Roggen bzw. Kaviar)
Hühnereier werden nach Gewichtsklassen (XL, L, M, S) und
Haltungsart (0 = Bio-, 1 = Freiland-, 2 = Boden-, 3 = Käfighaltung) eingeteilt.
Auf jedem Ei muss die Haltungsart, das Herkunftsland, der Betriebscode
und das Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben werden.
Bedeutung für die Ernährung: Hühnereiweiß hat die höchste biologische
Wertigkeit von allen Nahrungsmitteln, sie liegt bei 95 %
Eier enthalten auch reichlich Vitamine, Calcium, Phosphor und Eisen.
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12. FLEISCH
Schlachtfleisch Geflügelfleisch Wildfleisch
Rind Huhn Haarwild: Reh, Hirsch, Gämse
Kalb Pute Wildkaninchen
Schwein Gans Schwarzwild: Wildschwein
Schaf/Lamm Ente Wildgeflügel: Fasan, Rebhuhn,
Schnepfe, Wachtel, Wildente
Ziege
Perlhuhn
Pferd
Hauskaninchen
Fleisch besteht aus Muskelfasern, Bindegewebe und Fettgewebe. Neben den beiden Hauptnährstoffen
Eiweiß und Fett liefert Fleisch wichtige Mineralstoffe, vor allem Eisen und Vitamine der
B-Gruppe. Innereien haben auch sehr viel Vitamin A und D.
Qualität
Die Qualität ist abhängig von Rasse, Alter, Geschlecht, Futter, Tierhaltung, Transport und
Schlachtung. Bei vielen Fleischarten (z. B. Rind, Wild) ist auch die Fleischreifung ausschlaggebend.
Qualitätskriterien sind Fleischstruktur, Farbe, Safthaltevermögen und Zartheit.
RINDFLEISCH
Je nach Alter des Tieres wird in Jungrind, Jungstier, Stier, Ochse, Kuh und Kalbin eingeteilt
Englischer
1. Lungenbraten
(Filet)
wertvollste Stücke vom Rind für Steaks,
zum Kurzbraten, Grillen, für Fondue, Tatar
Fleisch ist kurzfaserig, zart, mager
2. Beiried auch Rumpsteak, Roastbeef – saftig, marmoriert,
leicht mit Fett abgedeckt, zum Kurzbraten,
Braten und Dünsten
3. Rostbraten hohes Beiried, Hochrippe, kräftig, etwas
faseriger, teilweise mit Fett durchzogen,
typisches Bratenfleisch für alle Arten von
Rostbraten
Gustostücke
vom
Oberschenkel
„Knöpfel“
4. Schale wird in der Mitte geteilt in Beinscherzl und
schwarzes Scherzl, ist dunkel, zart, mager –
für Schnitzel, Rouladen oder im Ganzen braten
5. Weißes Scherzl etwas grobfaseriger und trockener, gut für
Schnitzel, zum Braundünsten und Kochen
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6. Tafelstück grobfaseriger, etwas längere Garzeit – ebenfalls
vorwiegend für Schnitzel, zum Kochen,
Dünsten und Braten
7. Tafelspitz feinfaserig mit Fettrand, Wiener Spezialität,
besonderes Kochfleischstück
8. Zapfen auch Nuss/Kugel, magerstes Fleisch vom
Knöpfel des Rindes für Schnitzel oder zum
Dünsten im Ganzen
9. Hüferl Hüferscherzl, Hüferschwanzl, auch Hieferscherzl
und Hieferschwanzl, lockere Faserstruktur
mit feinen Fettadern durchzogen,
zum Kochen und Braundünsten, rasch
Anbraten/Grillen geeignet, wird oft als Steakersatz
angeboten
10. Dicke Schulter saftig und fest, vielseitig verwendbar zum
Kochen und Dünsten
Hinteres 11. Schulterscherzl Schulterscherzl, Schulterdeckel,
Schulterblatt, Bugblatt – teilweise mit
Sehnen durchzogen, zum Kochen, Braundünsten
und für Gulasch
12. Schultermeisel mageres Meisel, Schultermeisel oder falsches
Filet, vorderster Teil der Schulter –
zum Kochen und Dünsten
13. Kavalierspitz ist besonders saftig – eignet sich gut zum
Kochen
14. Rieddeckel ist knochenfrei – typisches Kochfleischstück
15. Dicker Spitz ist knochenfrei – Kochfleischstück
16. Kruspelspitz ist knochenfrei – Kochfleischstück
17. Zwerchspitz auch Beinfleisch – typisches
Kochfleischstück
18. Hinteres
Ausgelöstes
auch Gab/Federl/Niederer Grat/ Gelöstes
genannt – fettdurchwachsenes, marmoriertes
Stück, sehr saftig – zum Dünsten als
günstiger Rostbraten
19. Dickes Kügerl Mittelbrust/Brustkern – grobfaseriges, mit
Fettrand versehenes, sehr gutes Kochfleisch
Vorderes 20. Fettes Meisel geeignet für Faschiertes – quillt gut auf
21. Brustkern auch Brustspitz – grobfaseriges Kochfleischstück,
mit Fett durchzogen
22. Mittleres und
dünnes Kügerl
stark mit Fett durchzogen – Kochfleischstück
23. Hals auch Triestl oder Vorderes Ausgelöstes
genannt – grobfaseriges, fettloses Fleisch für
Gulasch und zum Faschieren
24. Beinfleisch Zwerchrippe, Schermrippe – saftiges Suppenfleisch
und Fleisch zum Faschieren
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25. Vorderer
Wadschinken
typisches Gulaschfleisch – mit Sehnen durchzogen
26. Hinterer
Wadschinken
typisches Gulaschfleisch – mit Sehnen durchzogen
fleischiger als der Vordere Wadschinken
27. Ochsenschlepp zum Dünsten oder für Ochsenschwanzsuppe
28. Fledermaus Die Fledermaus wird aus dem Kreuzbein
gelöst – sie ist ein besonders zartes Stück
Fleisch und sollte nur kurz abgebraten oder
gegrillt werden. Das Fleischstück sieht sehr
„zerfledert“ aus, daher kommt wahrscheinlich
auch der Name.
Die gebräuchlichsten Steakbezeichnungen
Bezeichnung
Chateaubriand
Clubsteak
Entrecôte
Entrecôte Château
Kurzbeschreibung
doppelt dick geschnittenes Filetsteak aus
dem Mittelstück, 360 g
Scheibe aus dem hinteren Teil der Hochrippe
oder aus dem angrenzenden Roastbeef mit
oder ohne Knochen [13]
klassischerweise eine Scheibe aus der Hochrippe,
neuerdings auch vom Roastbeef [13],
200–550 g
6–9 cm dicke Roastbeefscheibe, ca. 600 g
Filetsteak
Scheibe aus dem Filet(-mittelstück) [14], ca.
160–220 g
Filet mignon Scheibe aus der Filetspitze [14]
Hüftsteak oder Huftsteak
Kluftsteak
Porterhouse-Steak
2–3 cm dicke Scheibe aus der Hüfte, wird
auch Point-Steak genannt [15]
Steak aus der Keule [15] (meist aus der Hüfte
oder Oberschale)
großes Roastbeefsteak, ca. 700–1.000 g, mit
Knochen und großem Filetanteil
Prime-Rib-Steak
aus dem mageren Kern der Hochrippe (siehe
Rib-Eye-Steak), ca. 2–3 cm dick und 200 g
schwer
Rib-Eye-Steak oder Delmo-nico-Steak Scheiben aus dem ausgelösten runden
Roastbeef der Hochrippe [13], ca. 2–3 cm
dick und 200 g schwer
Rib-Steak oder Hochrippenkotelett knochenhaltiges Steak aus der Hochrippe [16]
Rumpsteak
ca. 2–3 cm dicke Scheibe aus dem Roastbeef
oder aus dem angrenzenden Teil der Hüfte
(Blume) [13], 200–250 g
Sirloin-Steak englische Bezeichnung für Rumpsteak [13],
Zuschnitt aber meist schwerer
23
Tournedos
kleines Steak aus dem Filet [14], ca. 2 cm
dick, 80–100 g
Tenderloin-Steak englische Bezeichnung für Filetsteak [14]
T-Bone-Steak
Flanksteak
Skirtsteak (Kronfleisch)
Roastbeefscheibe mit Knochen und kleinem
Filetanteil, 400–600 g
aus der Dünnung/Bauchlappen, ca. 1.000 g
Zwerchfell
Porterhouse-Steak T-Bone-Steak Rumpsteak Rib-Eye-Steak
Club-Steak Sirloin-Steak Flanksteak Chateaubriand
KALBFLEISCH
1. Schlögel Schale der wertvollste Teil des Kalbes – bestens für Schnitzel
und saftige Kalbssteaks
2. kurzes Karree
mit Niere
Frikandeau
Schlussbraten
Nuss
Kalbsnierenbraten
vorzügliches Schnitzelfleisch – liegt unterhalb der
Schale
ebenfalls für Schnitzel und Kalbssteaks oder
zum Braten im Ganzen
Der Kalbsnierenbraten besteht aus einem Stück
kurzem Karree samt Lungenbraten und der eingewachsenen
Niere samt Fett.
3. Karree daraus werden die Kalbskoteletts geschnitten,
jedoch auch im Ganzen als Braten
4. Hals gutes Bratenstück, das sich wie die Brust zum
Füllen eignet
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5. Schulter vielseitig verwendbar – gerollt und gebunden als
Kalbsrollbraten, zu Kleinfleisch geschnitten für
Reisfleisch, Kalbsragout, Kalbsgulasch und Kalbsgeschnetzeltes
6. Brust vorwiegend zum Füllen – gefüllte Kalbsbrust
Als Kundenservice wird sie zu einer Tasche aufgeschnitten.
7. Wammerl qualitativ gleich wie die Brust , ebenfalls zum Füllen
– eignet sich aber auch für Kalbsgulasch
8. u. 9. Stelzen ausgelöst als Vorderes oder Hinteres Vögerl – für
Gulasch, gespickt, gebraten oder gedünstet
oder mit Knochen für „Ossobucco“
10. Kalbskopf typisches Kochfleischstück, wird auch zum Backen
angeboten – dazu wird der Kopf gebrüht, geputzt,
ausgelöst, in Scheiben geschnitten und wie Schnitzel
gebacken
Gefüllte Kalbsbrust
Ossobucco (Kalbsstelze)
Kalbskotelett
Kalbsnierenbraten
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SCHWEINEFLEISCH
Je nach Alter des Tieres wird in Spanferkel, Jungschweinernes und Schweinernes eingeteilt.
8
1. Schlögel das wertvollste Stück vom Schwein – für Schnitzel, aber auch Ausgangsstück
für diverse Schinkenarten und hochwertige Wurstsorten
Schale/Kaiserteil
Frikandeau
Nuss
Schlussbraten
2. Schulter Schulter mit eingewachsenen
Knochen
Ausgelöste Schulter
3. Schopfbraten Kamm
Hals
klassisches Schnitzelfleisch
vorzügliches Schnitzelfleisch – liegt
unterhalb der Schale
zartes und mageres Schnitzelfleisch
ebenfalls saftiges Schnitzelfleisch
mit Speckschicht und Schwarte – für
knusprige Braten
fettdurchwachsen, mit eingewachsenen
Knochen – für Braten, Schopfsteaks oder
fettere, saftigere Schnitzel
daraus werden die Kalbskoteletts
geschnitten, jedoch auch im Ganzen
als Braten
4. Karree Kurzes Karree etwas magerer und trockener als das
Lange Karree
für Schnitzel, Koteletts zum Kurzbraten
und Grillen – als Ganzes für Braten
Langes Karree
etwas saftiger als das Kurze Karree – für
Schnitzel, Koteletts zum Kurzbraten und
Grillen – als Ganzes für Braten
5. Lungenbraten längliches, mageres, aber sehr saftiges
und hochwertiges Fleisch – für im Ganzen
zum Braten, quer zur Faser geschnitten
für Medaillons zum Kurzbraten und
Grillen
6. Bauchfleisch vielseitig verwendbar – sehr saftiges Bratenstück,
für Kümmelbraten, geräuchert
als Kaiserfleisch, Räucher- oder Frühstücksspeck
– ein Teil des Bauchfleischs
sind auch die Ripperln, diese ausgelöst
zum Braten, Grillen und Räuchern
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7. Stelzen Schale/Kaiserteil eignen sich besonders zum Kochen, Braten und
Grillen, ausgelöst für Krenfleisch, Gulasch- oder
Krautfleisch
7a. Haxerln Frikandeau sind sehnig und bestehen vorwiegend aus
Schwarte und Knochen, sie werden gekocht und
zu Sulz verarbeitet
8. Schweinskopf Nuss für Krenfleisch – hauptsächlich aber für Sulz und
teilweise in der Presswurst verwendet
LAMMFLEISCH
Je nach Alter des Tieres wird in Milchlamm, Lamm- und Schaffleisch eingeteilt.
1. Hals und Kamm für Ragouts, zum Kochen mit Gemüse und für Stews geeignet
2. Karree für Lammkoteletts und als ganzes Bratenstück
3. Lende oder Sattel geteilt in zwei Hälften oder als ganzes Stück zum Braten
4. Keule ein mageres, wertvolles Stück zum Braten, Grillen, Füllen und
Kochen
5. Brust zum Kochen in Gemüse, für Ragouts, Suppe oder als gefüllter
Braten
6. Lammschulter, Bug oder Schaufel besonders geeignet zum Schmoren, Braten (Rollbraten)
oder für Lammragouts und Spieße
7. Dünung für Rollbraten oder Ragout, ein preiswertes Stück vom Lamm
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GEFLÜGEL
Geflügelfleisch ist eiweißreich, fettarm, leicht verdaulich und vielseitig zubereitbar.
HÜHNER
Junghühner bzw.
Masthühner
7–8 Wochen alt, eignen sich vorzüglich
zum Braten, Grillen und Backen;
in der Fachsprache werden sie als
„Broiler“ bezeichnet
ACHTUNG:
beim Be- bzw.
Verarbeiten
von Geflügel
Hygienevorschriften
beachten –
Salmonellengefahr!
Suppenhühner
Stubenküken
Freilandhühner
Kapaun
Poularde
Legehennen, die nach 12–15 Monaten
geschlachtet werden –
zum Kochen, für Ragout und Salate
eine Hühnerspezialität, jung, sehr
fleischig, grillfertige Handelsware
zwischen 500 und 700 g pro Stück
Freilandhaltung, mindestens 81 Tage
alt, Gewicht ca. 1,80 kg
kastrierter Hahn, der nach
15–20 Wochen geschlachtet wird
Masthuhn ab 1,5 kg
HÜHNERTEILE IM HANDEL
Masthendl
„OD“ oder „geschlossen“
Masthendl
„bratfertig oder kochfertig“
geschlachtet, gerupft, entdärmt,
restliche Innereien
sind in der Bauchhöhle,
mit Kopf und Füßen
geschlachtet, gerupft, ohne
Kopf und Füße, ausgenommen,
die Innereien sind im
Kunststoffbeutel beigeschlossen
(Leber, geputzter
Muskelmagen u. Kragen)
Hühnerkeule
Hühnerbrust
Hühnerfilet/Schnitzel
Hühnerjunges
Ober- und Unterkeule,
ohne Fuß und Rückenteil
mit Haut und Knochen,
ohne Flügel
Hühnerbrust ohne Haut
und Knochen
Rücken, Kragen, geputzter
Muskelmagen und
Flügel
Masthendl
„grillfertig“
geschlachtet, gerupft, ohne
Kopf und Füße, ausgenommen,
die Innereien sind im
Kunststoffbeutel beigeschlossen
(Leber, geputzter
Muskelmagen u. Kragen)
Masthendl
„grillfertig gesteckt“
geschlachtet, gerupft, ohne
Kopf und Füße und ohne
Innereien
Die beiden Keulen werden in
einem Hauteinschnitt links
und rechts in die Bauchhaut
gesteckt – schneller und
einfacher zum Grillen
Halbes Huhn
bratfertiges Huhn, halbiert
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PUTEN – TRUTHÜHNER, INDIANE
Baby-Puter
Puten-Brustfleisch
Puten-Schnitzel
Puten-Vogerl
Puten-Keulenfleisch
Puten-Keulenschnitzel
Puten-Ober- und
Unterkeule
Puten-Roller
Kurzmastputer, 10–12 Wochen, ca.
4–5 kg – traditionelle Weihnachtspute
bestes Fleisch der Pute, Schnitzel, zum
Braten und Füllen
Filets vom Brustfleisch
nussgroßes Putenkeulenfleisch für
Fondues, Ragouts und Spieße
vom Knochen gelöstes Fleisch ohne
Haut, saftig und zart
vom Keulenfleisch geschnitten, wird wie
Schweinsschnitzel zubereitet
rotes Fleisch, saftig, ideal zum Braten,
Dünsten und Grillen
wird gerollt aus 1 /3 Keulen und 2 /3 Brustfleisch,
ideal zum Braten
GÄNSE
Frühmastgänse
Junggänse
Gänse
11–12 Wochen alt, 4–5 kg schwer
bis zu einem Jahr alt, nur kurze Zeit vor
der Schlachtung gemästet
über ein Jahr alt
ENTE
Frühmastenten
Junge Enten
Enten
7–8 Wochen alt, wiegen bratfertig ca.
1,6 kg, teilweise sehr fleischarm
bis zu einem Jahr alt
über ein Jahr alt
WILD
Unter Wildfleisch versteht man das essbare Fleisch von jagdmäßig erlegten Tieren.
Haarwild
Schwarzwild
Hase
Wildgeflügel/Federwild
Rotwild, Damwild, Rehwild
Wildschwein
Feldhase, Wildkaninchen
Rebhuhn, Fasan, Wildenten, Auerwild,
Birkwild, Wildputen, Schnepfen,
Wildtauben und Wildgänse,
Perlhuhn und Wachtel
TIPP!
Das Wildfleisch
muss bei kühler
Temperatur etwa
10 Tage abhängen,
um zart zu werden.
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INNEREIEN
Im Handel erhältliche Innereien sind sehr reich an Nährstoffen. Es ist
jedoch sehr auf die Frische und die richtige Zubereitungsart zu achten.
Rind Kalb Schwein Geflügel Lamm Wild
Leber
Zunge
X X X X X
X X X X X
Beuschel
(Lunge) X X X X X
Hirn
Herz
Kalbsbries
(Wachstumsdrüse)
Nieren
Milz
Kutteln
(Magen und
Darm)
X X X X X X
X
X X X
X X X
X X X X
FASCHIERTES
Stark zerkleinertes Fleisch (meist vom Schwein, Rind oder Gemischtes).
Durch die Zerkleinerung/Oberflächenvergrößerung bietet das Fleisch
Mikroorganismen ideale Vermehrungsbedingungen und unterliegt deshalb
strengen hygienischen Auflagen bei der Herstellung. Faschiertes, das auf Vorrat
erzeugt wird, ist bis zur Abgabe an den Verbraucher bei Temperaturen von
nicht mehr als +4 °C aufzubewahren.
Es darf nur am Tag der Herstellung in Verkehr gebracht werden.
Tatar
Rinderfaschiertes
Schweinefaschiertes
Gemischtes
Faschiertes
Hackepeter
Weitere Arten
meist aus fettarmem Muskelfleisch
vom Rind, max. 6 % Fettgehalt
max. 20 % Fettgehalt
max. 35 % Fettgehalt
Hälfte Schwein und Hälfte Rind, max.
30 % Fettgehalt
gewürztes Schweinefaschiertes (mit
Salz, Zwiebeln etc.)
faschiertes Lamm, Wild, Geflügel (eher
selten im Handel)
Spezialitäten aus Faschiertem
Cevapcici, Faschierte Laibchen, Original Hamburger, Faschierter Braten
(Stefani-Braten)
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13. WÜRSTE – EINTEILUNG DER WURSTWAREN
BRATWÜRSTE
Zutaten werden zu einem Brät verarbeitet, danach erhitzt und eventuell geräuchert.
Extra, Pariser, Würstel (Frankfurter oder Wiener), Knackwurst, Pikantwurst, Leberkäse,
Fleischkäse, Weißwurst, Dürre, Burenwurst
FLEISCHWÜRSTE
Einem Grundbrät wird eine Fleischeinlage zugesetzt – je nach Sorte kommen sie frisch,
teilweise abgetrocknet, als sogenannte Dauerwürste in den Verkauf.
Schinkenwurst, Krakauer, Wiener, Göttinger, Florentiner, Mortadella, Polnische, Tiroler, Aufschnittwürste,
Braunschweiger, Schinkenleberkäse, Lyoner, Debreziner, Speckwurst
KOCHWÜRSTE, PASTETEN, ROULADEN
Würste, deren Materialien zur Gänze oder zum Teil vorgekocht oder vorgebrüht wurden.
Streichwürste aller Art, Presskopf, Zungenwurst, Blut- und Leberwurst
ROHWÜRSTE
Zutaten werden roh verarbeitet, danach gereift, getrocknet oder kaltgeräuchert.
Salami nach ungarischer Art, Veroneser Salami, Mailänder Salami, Blockwürste, Landjäger, Haussalami,
Jagdsalami, Kantwurst, Kärntner Hauswürstel und vieles mehr; alle schnitt- und streichfähigen
Rohwürste wie Teewurst, Mettwurst
ROH- UND KOCHPÖKELWAREN / SCHINKEN / SPECK
Zur Herstellung wird nur erstklassiges Fleisch (meist Schlögel vom Schwein) verwendet,
Schinken kann gekocht oder geräuchert in den Handel kommen.
Herstellung: Pökeln (behandeln mit Salz, Pökelsalz oder Pökellake), Poltern (Pökellake mit
Massiertrommeln), Kochen, Räuchern (meist mit Buchenholz, Fleisch wird konserviert, Farbe
verändert, geschmacklich angereichert, Kalträuchern 22 °C, Warmräuchern 50 °C, Heißräuchern
80 °C)
Serrano-Schinken (Spanien)
Parma-Schinken (Italien ) – langer komplizierter Herstellungsprozess
ausgelöste Schinken – meist leicht geräuchert, z. B. Prager Schinken, Schwarzwälder Schinken
Beinschinken – Herstellung mit Knochen und Schwarte, sehr wertvoll
Lachsschinken – Karreerose vom Schwein
Bündner Fleisch – fettarmes Rindfleisch, gepökelt, getrocknet
Handelsübliche Schinkenbezeichnungen:
Schinkenspeck, Osso Collo, Bauchspeck, Tiroler Schinkenspeck, Schwarzwälder Schinken,
Pressschinken, Toastschinken, Selchroller, Kaiserfleisch, Teilsames
FLEISCHKONSERVEN
Konservendosen sind Dosen zum hermetisch dichten Aufbewahren von Konserven (d. h. von konservierten
Lebensmitteln). Sie schützen diese bei Lagerung und Transport vor Schmutz,
Keimen und Luftsauerstoff. Gegenüber dem Konservenglas sind sie leichter und nicht zerbrechlich.
Corned Beef (mageres Rindfleisch, gepökelt, gekocht, zerkleinert in Aspik), Frühstücksfleisch
(schnittfestes Dosenfleisch), Pasteten und Aufstriche in Dosen und Gläsern (Verhackertes,
Schmalz, Geflügelaufstriche usw.) und die verschiedensten Dosengerichte wie Gulasch,
Rahmschnitzel, gefüllte Paprika, Chilli con carne, Gulaschsuppe usw.
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ESSFERTIGE CONVENIENCE-PRODUKTE
Hauptgerichte aus Fleisch und Zubereitungen als Hauptgericht, Knödel (alle Arten von Knödelzubereitung),
Suppeneinlagen, Salate in jeder Form mit bzw. ohne Fleisch oder Wurst, Suppen,
Aufstriche in jeder Form mit bzw. ohne Fleisch oder Wurst.
FLEISCHPLATTEN, VERKAUFSORIENTIERTE AUFSCHNITTPLATTEN
Bratenplatte, Schinkenplatte, Buffetplatte, Kanapee-Platten, Fingerfood, Fleischplatten,
Aufschnittplatten, verkaufsorientierte Fleisch-, Grillplatte, rustikale und festliche Aufschnittplatte,
rustikale und festliche Schinkenplatte, rustikale und festliche Wurstplatte, rustikale und
festliche Bratenplatte, Platten mit sonstigen Lebensmitteln (Käse-, Fisch-, Fruchtplatte), fertig
belegte Brötchen und Gebäck wie Brezen, Baguette usw.
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34
14. FISCH, KRUSTEN- UND WEICHTIERE
FISCH
Fischfleisch enthält etwa 15–20 % hochwertiges Eiweiß, ist reich an Mineralstoffen und Vitamin B.
Fische haben je nach Sorte & Fettgehalt einen hohen Anteil an lebensnotwendigen, mehrfach ungesättigten
Fettsäuren (z. B. Omega-3-Fettsäuren).
FANGGEBIETE VON KONSUMFISCH
Hochseefischerei:
Kutterfischerei:
Aquakultur:
Heimische Fischzucht:
Island, Norwegen, Grönland, Labrador, Neufundland
Nord- und Ostsee-Seefische werden noch an Bord
verarbeitet (entgrätet, filetiert), tiefgekühlt oder in Salz eingelegt.
kontrollierte Aufzucht von Fischen, Algen, Muscheln und Krebsen;
jeder dritte Fisch kommt aus dieser Haltungsform, z. B. Pangasius
hauptsächlich in österreichischen Aquakulturen, Seen und Flüssen
EINTEILUNG DER FISCHE
NACH DEM FETTGEHALT
Fettfische: (über 10 % Fett) Hering, Makrele, Aal, Heilbutt
Mittelfette Fische: (1–10 % Fett) Lachs, Thunfisch, Sardine, Karpfen, Pangasius, Rotbarsch,
Seezunge, Forelle
Magerfische (unter 1 % Fett) Dorsch, Seelachs, Schellfisch, Scholle, Hecht, Zander
NACH DEM VORKOMMEN
Salzwasserfische / Seefische: Dorsch, Seelachs, Hering, Sardine, Sardelle, Thunfisch, Seeteufel
Süßwasserfische: Forelle, Karpfen, Hecht, Barsch, Pangasius
NACH DER FANG- UND GEBRAUCHSMENGE
Konsum- und Massenfische: übliche Fanghöhe mit Schleppnetzen oder Aquakultur, z. B. Pangasius
Fein- oder Edelfische: einzeln oder in kleinen Mengen bzw. in tiefen Gewässern, z. B. Seeteufel
NACH DEM AUSSEHEN
Rundfische: z. B. Dorsch, Aal
Plattfische: z. B. Seezunge, Scholle
FISCHE IM HANDEL
ANGEBOTSFORMEN
ganzer Fisch, Fischseiten, Fischfilets, Karbonaden (Fischkoteletts), Happen, Bissen,
Scheiben, Schnitten, Schnitzel
Fische
werden im
Handel frisch,
tiefgekühlt, geräuchert,
gesalzen und
getrocknet
angeboten.
Frischer Fisch:
Tiefgekühlter Fisch:
Geräucherter Fisch:
Gesalzener Fisch (fermentiert):
Getrockneter Fisch:
lebende Ware in sauberen Becken oder frische, ausgenommene
Ware, Fischfilet auf Flockeneis
bei -30 bis -40 °C schockgefrostet und bei -18 °C aufbewahrt,
aufgetaute Ware darf nicht als Frischware bezeichnet werden
(z. B. Dorsch)
Fisch wird in einer Salz-Zucker-Mischung zwei Tage gereift und dann
geräuchert, heißgeräucherte Handelsware (über 60 °C, z. B. Bückling),
kaltgeräucherte Handelsware (unter 30 °C, z. B. Salzhering)
Matjeshering – vor der Laichreife gefangen, wichtigste Angebotszeit
Mai und Juni), Salzheringe Milch & Rogen, hart gesalzen,
Ihle Hering – meist für Heringssalate, abgelaichte Heringe
an der Sonne getrocknet
FISCHERZEUGNISSE
Marinaden – Fischerzeugnisse, die ohne Wärmeeinwirkung durch Behandlung mit Essig,
Genusssäuren und Salz hergestellt werden, z. B. Rollmops, Russen, Heringssalat
Anchosen – Erzeugnisse mit Salz, Zucker und Gewürzen enzymatisch gereift,
z. B. Anchovis, Kräuterheringe
Bratfischware – mit oder ohne Panierung bratfertig
Kochfrischware oder Geleeware – Erzeugnisse durch Kochen oder Dämpfen mit Salz und Essig
hergestellt
Fischdauerkonserven – durch Hitzebehandlung über 100 °C haltbar gemacht
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Salzfischerzeugnisse – Salzhering
Kaviar – Rogen vom Fisch = Fischeier
Die bekanntesten Kaviarfische sind: Hausen (Beluga), Stör (Osietra), Schörg (Sevruga);
diese liefern den berühmten „russischen Kaviar“.
Weiters: Nordischer Kaviar vom Seehasen
Deutscher Kaviar vom Kabeljau
Forellenkaviar – österreichische Kaviarspezialität
Lachskaviar – Keta-Kaviar
Er ist in unterschiedlichen Preisklassen im Handel erhältlich.
Surimi – japanischer gehackter Fisch
Sushi & Sashimi – japanischer roher Fisch
KRUSTEN- UND WEICHTIERE
Sie kommen frisch, tiefgefroren oder als Konserven in den Handel. Das
Fleisch ist dem Fischfleisch sehr ähnlich, fettarm, eiweißreich und zählt zu
den Delikatessen unter den Lebensmitteln.
KRUSTENTIERE
Garnelen: werden als Schwimmkrebse bezeichnet, es gibt über 2.000 Arten, je tiefer
das Fanggebiet, desto besser die Qualität
Tiefseegarnelen – Atlantik und Nordsee, neutraler Geschmack, z. B. für Salate
Nordseegarnelen – 65 mm groß, süßlicher und nussiger Geschmack,
z. B. für Shrimps-Cocktail
King Prawns oder Riesengarnelen – bis zu 20 cm groß, intensiver Geschmack
Hummer: 50 cm lang, 1,5 kg schwer, Handelsformen: lebend, tiefgekühlt
oder in der Dose (ausgelöst)
Languste: wird auch Lobster genannt, bis zu 2 kg, Handelsformen
wie Hummer
Kaisergranat oder Scampo: 25 cm lang, Fleisch sitzt im Hinterleib,
Vorkommen: Mittelmeer, Nordostatlantik und Nordsee
Flusskrebs: Edel- oder Tafelkrebs, 80 g schwer, sehr aromatisches Fleisch
Königskrabbe:
Taschenkrebs:
aus Japan, bis zu 3 kg schwer
5–20 cm lang, Fleisch vorwiegend aus Scheren,
europäische Atlantik- und Mittelmeerküste
WEICHTIERE
Schnecken
Strandschnecken: 2–3 cm groß, im Küstenbereich des
Ostatlantiks und der Nordsee beheimatet
Wellhornschnecke: bis 12 cm groß, schmackhafteste und
fleischigste Strandschneckenart
Landschnecken: meist 3–4 Jahre alt, ernähren sich von Gräsern und Kräutern
Weinbergschnecke: meist aus Frankreich, hat sehr helles Fleisch
Achatschnecke: wohlschmeckendes dunkles Fleisch, preisgünstiger als Weinbergschnecke
Handelsformen aller Schneckenarten: tiefgefroren mit Kräuterbutter, als Halbkonserve oder
bereits kochfertig
Tintenfische
Sepia – große Tiere
Kalmare – kleinere Tiere kommen aus: Spanien, Italien, Griechenland, Türkei
Handelsformen: Frischware, tiefgekühlt, eingesalzen oder Vollkonserve
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Frösche
Froschschenkel aus Japan, Indien und China
Laut Artenschutzabkommen sind Frösche eine gefährdete Tierart und sollten nicht
mehr verzehrt werden.
Muscheln
Frische Muscheln soll man nur in Monaten mit „r“
essen – im Sommer filtern sie giftige Algen etc.
Austern: ist die bekannteste unter den essbaren Muscheltieren
Sankt-Jakobs-Muschel – Shell-Muschel: beste Qualität, weißes
Muschelfleisch
Mies- oder Pfahlmuschel: meistgekaufte und preisgünstigste Muschel
Venusmuschel: in allen Meeren auf Sandböden vertreten
Handelsformen aller Muscheln: frisch, tiefgefroren oder in der Dose
Nachhaltiger Fischfang bedeutet, dass die eingesetzten Fischereimethoden und ihre Anwendungsweisen
bestandserhaltend sind und die Reproduktionsfähigkeit der Zielfischarten nicht herabsetzen
(keine Überfischung), dass das Ökosystem (z. B. der Meeresboden) nicht geschädigt und der Anteil
ungewollter Beifänge weitgehend minimiert wird. Nachhaltige Fischprodukte können aus der
Seefischerei, der Binnenfischerei, der Angelfischerei und aus Aquakultur stammen.
FRISCHER FISCH MUSS GEKENNZEICHNET SEIN
Frischer Fisch muss gekennzeichnet werden. Damit soll erreicht werden, dass Verbraucherinnen
und Verbraucher Informationen über wichtige Merkmale der Fischereierzeugnisse
erhalten.
Von der Kennzeichnung sind Fische und Fischprodukte betroffen, die mehr oder
weniger naturbelassen in den Handel kommen. Dies sind insbesondere Frischfisch,
Räucherfisch und bearbeitete Tiefkühl-Fischerzeugnisse sowie rohe und
bearbeitete, frische und gefrorene Krebs- und Weichtiere. Es müssen derzeit
folgende Angaben gemacht werden:
• Handelsbezeichnung der Fisch-, Krebs- oder Weichtierart (Beispiel „Scholle“)
• Produktionsmethode (also „gefangen in …“ für Seefisch, „aus Binnenfischerei“ für Fisch aus
Binnenfischerei, „aus Aquakultur“ oder „gezüchtet in …“ für Fisch aus Aquakultur. Bei Seefisch
ist diese Angabe entbehrlich, wenn sich aus der Handelsbezeichnung und der Angabe
des Fanggebiets eindeutig ergibt, dass es sich um eine im Meer gefangene Fischart handelt.)
• Gebiet, in dem das Erzeugnis gefangen oder in Aquakultur gewonnen wurde und die Kategorie
des für den Fang eingesetzten Geräts (Beispiel: Für Scholle wäre dies das Fanggebiet
27 „Nordostatlantik“), insgesamt liegt zurzeit eine Einteilung der befischten Weltmeere in
12 Fanggebiete vor; bei Erzeugnissen der Aquakultur muss das Land angegeben werden, in
dem das Produkt die finale Entwicklungsphase durchlaufen hat.
• Wissenschaftlicher Name (Um beim Beispiel Scholle zu bleiben, wäre hier der wissenschaftliche
Name „Pleuronectes platessa“ zu deklarieren.)
• Auftauhinweis (Tiefkühlprodukte, die vor dem Verkauf aufgetaut wurden, müssen mit dem
Hinweis „aufgetaut“ versehen werden.)
37
15. FETTE UND ÖLE
Fette und Öle sind wichtige Energielieferanten für unseren Körper.
Sie setzen sich aus gesättigten oder ungesättigten Fettsäuren zusammen.
Gesättigte Fettsäuren:
kommen in großen Mengen in Butter, Talg, Schmalz, Kokosfett und Palmfett vor.
Ceres und Palmöl enthalten fast nur gesättigte Fettsäuren.
Einfach ungesättigte Fettsäuren:
kommen zu 70 % in Olivenöl und zu 50 % in Schweineschmalz und im Erdnussöl vor.
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren:
Der Körper kann diese nicht selbst bilden, und sie müssen daher mit der Nahrung zugeführt
werden. Kommen in Pflanzenölen wie Sojaöl, Sonnenblumenöl, Erdnussöl, Distelöl, Rapsöl,
Leinöl vor.
Bei hohem Cholesterinspiegel sollte man möglichst ungesättigte Fettsäuren verzehren.
Es wird zwischen tierischen und pflanzlichen Fetten und Ölen unterschieden.
Herstellung und Arten der tierischen Fette:
Ausschmelzen:
Schweineschmalz, Rindertalg
Pressen:
Fischöl, Tran
Kneten und Rühren: Süß- oder Sauerrahmbutter
Herstellung und Arten der pflanzlichen Fette:
Pflanzliche Fette werden vorwiegend durch das Pressen von Früchten,
Samen und Keimlingen gewonnen.
Kaltgepresste Öle haben eine bessere Qualität als warmgepresste.
Kaltgepresstes Öl unter 60 °C, warmgepresstes Öl über 60 °C
Olivenöl, Sojaöl, Maiskeimöl, Kokosfett, Palmöl, Sesamöl, Kürbiskernöl, Sonnenblumenkernöl,
Rapsöl, Erdnussöl, Mandelöl, Weintraubenkernöl usw.
MARGARINE
Margarine ist ein Gemenge (Emulsion) von Wasser und Fett. Sie enthält Pflanzenöle, entrahmte
Milch, Trockensubstanz (z. B. Kochsalz, Milchzucker, Vitamine) und erlaubte Zusatzstoffe (z. B.
Emulgatoren, Aromen, Farbstoff).
z. B. als Sonnenblumenmargarine, Kochmargarine, Bratmargarine und
Diätmargarine erhältlich
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16. OBST
Die Qualität von Obst ist abhängig von der Obstsorte, der Züchtung, dem Anbaugebiet,
der Kontrolle und der Lagerung. Wichtig für die Qualität der Obstsorten ist die
entsprechende Genussreife.
Obst ist reich an verschiedensten Nährstoffen, besonders an Vitaminen und
Mineralstoffen.
Heimische Obstsorten
Kernobst Steinobst Beerenobst Schalenobst
Apfel Kirsche Weintraube Haselnuss
Birne Pfirsich Erdbeere Walnuss
Quitte Marille Himbeere Mandel
Zwetschke Brombeere Esskastanie
Ringlotte Johannisbeere Mohn
Weichsel
Nektarine
Mirabelle
Pflaume
Stachelbeere
Preiselbeere
Heidelbeere
Holunder
Zitrusfrüchte
Exotische Früchte
Schalenobst
ausländisch
Zitrone Banane Papaya Kokosnuss
Limette Ananas Maracuja Pistazie
Orange Kiwi Drachenfrucht Paranuss
Mandarine Feige Passionsfrucht Pignolie
Grapefruit Melone Kaktusfrucht-/ Cashewnuss
Feige
Pampelmuse Mango Granatapfel Pekannuss
Clementine Avocado Dattel Macadamianuss
Pomelo Kaki Litschi
Pomeranze
Kumquat
Obst im Handel
Obst ist in folgenden Handelsformen erhältlich:
• Frischware
• Kompotte und Fruchtcocktails
• Marmeladen, Konfitüren und Gelees
• Mus
• Obst-Snacks
• Tiefkühlobst
• Trockenobst
• Kandierte Früchte
• Früchte in Alkohol
• Fruchtsäfte
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Gesetzliche Bestandteile eines Preisschildes
Produktbezeichnung,
Sorte, Herkunftsland,
Klasse, Preis per kg
17. GEMÜSE
Einteilung der Gemüsesorten
Blattgemüse
Gemüse hat einen geringen Energiegehalt, dafür liefert es wichtige Vitamine
und Mineralstoffe. Die Qualitätskriterien sind denen von Obst gleichzusetzen.
Wurzelgemüse
Knollengemüse
Blütengemüse
Kohl Karotte Kohlrabi Karfiol/
Blumenkohl
Weißkohl, Rotkohl, Wirsingkohl,
Chinakohl, Grünkohl,
Rosenkohl
Möhre
Knollensellerie
Brokkoli
Salate
Wurzelpetersilie
Kohlrübe
Romanesco
Kopfsalat, Eissalat, Bataviasalat,
Römischer Salat,
Blattsalat, Chicoree,
Endivie, Radicchio, Feldsalat
(Vogerlsalat), Rucola
Sellerie
Radieschen
Spinat
Rote/Gelbe
Rübe
Rote Bete
Mangold
Rettich
Schwarzwurzel
Pastinake
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Frucht-/
Samen-Gemüse
Stängel-/
Blattstiel-
Gemüse
Zwiebelgemüse
Internationales
Gemüse
Gurke Grüner Spargel Zwiebel Aubergine
Tomate Weißer Spargel Perlzwiebel Artischocke
Speisekürbis Stangensellerie Knoblauch Bambussprossen
Paprika Rhabarber Lauch/Porree Fenchel
Peperoni Schalotte Zuckermais
Chili
Zucchini
Grüne Bohnen
Grüne Erbsen
Pak Choi
Okra
Olive
Keimlinge und
Sprossen
Gemüse im Handel
• Frischgemüse
• Gemüsekonserven
• Sauergemüse
• Tiefkühlgemüse
• Trockengemüse
• Gemüsesäfte
• Gärungsgemüse (z. B. Sauerkraut)
18. HÜLSENFRÜCHTE
Hülsenfrüchte gehören zu den ältesten Kulturpflanzen.
Sie sind die eiweißreichsten pflanzlichen Lebensmittel und sehr lange haltbar.
Im Handel sind verschiedene Arten erhältlich:
Bohnen – viele diverse Sorten ( Weiße Bohnen, Kidneybohnen usw.)
Erbsen, Kichererbsen, Linsen, Sojabohnen und Erdnüsse
19. KARTOFFELN
Die Kartoffel wird seit dem 18. Jahrhundert in Europa als Grundnahrungsmittel
genutzt. In Österreich werden fast 50 Kartoffelsorten angebaut.
Es wird nach Größe, Farbe, Erntezeitpunkt und Kocheigenschaft (festkochend, vorwiegend
festkochend und mehlig) unterschieden.
• Frühkartoffeln Ernte Juni/Juli
• frühe Sorten Ernte Juli / August
• späte Sorten Ernte bis Ende Oktober – sind sehr lange haltbar
Verwendung
• festkochend für Kartoffelsalat, Bratkartoffeln
• vorwiegend festkochend für Pommes, Erdäpfelpuffer
• mehlig für Püree, Kartoffelteig
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Kartoffelprodukte im Handel
Kartoffelstärke, Halbfertigprodukte (z. B. Püree, Teig), Fertigprodukte (z. B. Chips)
und Tiefkühlartikel (z. B. Pommes frites)
Ähnlich der Kartoffel sind die Knollen der Süßkartoffel (Batate) und der
Topinambur.
20. PILZE
Pilze sind nicht nur für Speisezwecke, sondern auch für Hefegewinnung und
Käseerzeugung von Bedeutung.
Einteilung in:
• Ständerpilze: Steinpilz, Butterpilz, Birkenpilz, Champignon,
Eierschwammerl, Parasol, Kräuterseitling
• Schlauchpilze: Trüffel (teuerster Speisepilz), Morchel
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21. GEWÜRZE UND WÜRZMITTEL
Gewürze und Kräuter sind naturbelassene Teile von Pflanzen (Samen, Blüten,
Blätter, Rinden und Wurzeln), die frisch, getrocknet oder mechanisch bearbeitet
in den Handel kommen. Sie machen Speisen geschmackvoller und können oft
positiv auf unsere Gesundheit wirken.
Die Qualität kann über das Aussehen, den Geschmack und die vorhandenen Inhaltsstoffe
bestimmt werden.
Einteilung der wichtigsten Gewürze
Frucht- und
Samengewürze
Blütengewürze
Rindengewürze
Wurzelgewürze
Blattgewürze/
Kräuter
Lauchgewürze
Pfeffer Nelken Zimt Ingwer Majoran Schnittlauch
Paprika Safran Cahnel Kurkuma Oregano Zwiebel
Cayenne- Kapern Kassiazimt Kalmus Thymian Knoblauch
Pfeffer
Kardamom Lavendel Galgant Lorbeer
Koriander
Kümmel
Kreuzkümmel
Anis
Fenchel
Muskatnuss
Senfkörner
Piment
Wacholderbeeren
Sternanis
Vanille
Basilikum
Dill
Petersilie
Bohnenkraut
Estragon
Kerbel
Liebstöckl
Rosmarin
Salbei
Zitronenmelisse
Der Preis für Gewürze richtet sich im Handel über die Warenbörsen. Safran ist das
teuerste Gewürz der Erde (1 kg kostet ca. EUR 1.500,00).
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Gewürzmischungen
Gewürzmischungen setzen sich aus unterschiedlichen Gewürzen
zusammen. Sie sollen für eine Zeitersparnis beim Kochen sorgen.
Die bekannteste Gewürzmischung ist Curry und besteht
aus Kurkuma, Ingwer, Kardamom, Koriander, Kümmel,
Muskat, Nelken, Pfeffer, Zimt.
Gewürzsalze
Gewürzsalze sind Speisesalze gemischt mit
Kräutern und Gewürzen, z. B. Selleriesalz, Kräutersalz,
Brathuhnsalz usw.
Würzen, Würzmittel und Würzsoßen
Flüssige Würze – z. B. Essig
Eingedickte Würze – Brühpasten (wird zu einer honigartigen
Konsistenz eingedickt), z. B. Hühnerbrühe
Streuwürze – z. B. Salz
Gekörnte Brühe – z. B. zum Verfeinern von Suppen (Suppenpulver)
Brühwürfel – wie gekörnte Brühe, nur mit Fett in Würfeln gepresst
Salatwürze – flüssige Würzsoßen (Dressings), getrocknete Salatwürzen
Weitere
Gewürzmischungen:
Brathuhngewürz,
Salatgewürz,
Pizzagewürz, Grillgewürz,
Peppermix,
Steakgewürz,
Kräutermischungen,
Glühweingewürz,
Lebkuchengewürz
usw.
SALZ
Salz zählt nicht zu den Gewürzen, da es keinen pflanzlichen Ursprung hat.
Kochsalz spielt auch in der Ernährung eine wichtige Rolle: Salz ist Mineralstofflieferant
und unterstützt den Stoffwechsel im Körper.
Der Mensch benötigt täglich 3 bis 7 g Salz.
Handelssorten
Berg- oder Steinsalz: wird in fester Form abgebaut, zermahlen und meist nur
industriell genutzt
Siede- oder Solesalz: wird durch Wasser gelöst, dadurch entstehen Solen, diese
werden in den Salinen eingedampft; Salz kristallisiert aus, wird getrocknet,
fein vermahlen und gelangt als Speisesalz in den Handel
Jodiertes Speisesalz: Jodsalz enthält 15 bis 25 mg Jod pro kg – Jod ist wichtig
für die Funktion der Schilddrüse
Jod-Fluor-Salz: enthält zusätzlich 250 mg Fluor pro kg Salz – festigt den Zahnschmelz
und beugt Karies vor
Gewürz- und Kräutersalze: Kochsalz mit diversen Gewürzkräutern wird
entweder nach dem enthaltenen Gewürz (Kräutersalz, Selleriesalz) oder nach
Verwendungszweck (Brathähnchensalz, Steaksalz) bezeichnet
Kochsalzersatz: auch als Diät-Salz bezeichnet – Natrium wird durch Kalium,
Magnesium oder Calcium ersetzt
Pökelsalz: ist eine Mischung aus 99,5 % Kochsalz und 0,5 % Natriumnitrit,
wird bei der Selchfleisch- und Wurstherstellung verwendet, bewirkt eine Verlängerung
der Haltbarkeit und eine kräftigere rote Fleischfarbe
Das teuerste Salz ist die Salzblume („Fleur de Sel“), da diese händisch von der
Wasseroberfläche abgeschöpft wird.
ESSIG
Grundlage ist der Gärungsessig.
Alkoholische Flüssigkeiten werden durch Essigsäurebakterien
einer Essigsäuregärung unterworfen.
Wichtige Essigsorten sind Tafel-, Wein- und Apfelessig.
Eine besondere Essigspezialität ist der originale „Aceto balsamico“
(Balsamessig) aus dem Gebiet um die italienische Stadt Modena.
Weiters gibt es edle Weinessige, Cremeessig, Tresteressig, Apfelessig, Fruchtessig.
Malzessig, Bieressig, Honigessig, Reisessig
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SENF
Senf wird aus Senfsaat, Essig, Salz und Gewürzen hergestellt.
Senfsaat (aus der gelb blühenden Senfpflanze) wird gereinigt, vorvermahlen und
entölt – das dabei entstandene Senfmehl wird mit Essig, Kochsalz und Gewürzen
„eingemaischt“ und zwischen schweren Granitsteinen feinst zermahlen.
Diese Senfmasse erhält dann bei der Lagerung durch Fermentation die Geschmacksnote.
Er wird von mild über süß bis scharf im Handel angeboten.
Handelssorten
Milder Senf, Estragon-Senf, mittelscharfer Senf, extra scharfer und scharfer Senf,
englischer Senf, süßer Senf
Senf-Spezialitäten sind z. B. der Dijon- und Weißwurstsenf, Grillsenf und
Kräutersenf.
WÜRZSOSSEN UND EXOTISCHE WÜRZMITTEL
Dazu zählen neben
• Ketchup, Mayonnaise und Sauce tartare auch
• Sojasoße – Würzsoße aus Ostasien aus Soja und Meersalz
• Sambal Olek (China, aus Chilis und Salz – sehr scharf)
• Salsa (Mexiko – aus Chilis, Zwiebeln und Knoblauch)
• Tabasco (USA – aus roten Chilis)
• Cumberlandsoße – aus Johannisbeeren
• Worcester – Soße aus der Stadt Worcester, Rezeptur geheim
• Chutney – Paste aus Früchten und Gewürzen
• Relish – englische Würzsoße aus gehacktem, gebundenem,
gekochtem Gemüse und Früchten
• Kren – z. B. Wasabi, Apfelkren
22. CONVENIENCE-PRODUKTE
= vorgefertigte Lebensmittel, die einen höheren Bearbeitungsgrad als Rohwaren aufweisen.
Das Wort „convenient“ bedeutet bequem oder vorteilhaft. Diese Fertig- oder Halbfertigprodukte
sollen den Kunden die Zubereitung erleichtern und Zeit sparen.
Stufen
• küchenfertig, z. B. geputztes Gemüse
• garfertig – Lebensmittel, die ohne weitere Bearbeitung gegart werden können,
z. B. Teigwaren
• aufbereitfertig – durch Mischen, Anrühren und Würzen verzehrbereite Speisen,
z. B. Kartoffelpüree
• regenerierfertig – muss nur mehr erwärmt werden, z. B. Fertiggerichte
• verzehr- bzw. tischfertig, z. B. Kompott
Die Handelsformen reichen von Fertigsuppen und -soßen bis zu Produkten in den Tiefkühlregalen
und der Feinkost.
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23. KAFFEE – TEE – KAKAO
KAFFEE
Kaffee wird aus den Samenkernen des Kaffeebaumes gewonnen.
Im Handel werden hauptsächlich die Sorten Arabica und Robusta angeboten.
Diese unterscheiden sich durch das Anbaugebiet.
Arabica = Hochland, weniger Koffein, mild
Robusta = Tiefland, mehr Koffein, kräftig
Wichtige Anbauländer sind Brasilien, Kolumbien und Kenia.
Durch die Röstung bekommt der Kaffee seine braune Farbe, Geschmack und
Aroma.
Koffeinhaltiger Röstkaffee – gemahlen oder ganze Bohnen
Entkoffeinierter Kaffee – Koffein wird mit Wasser/Wasserdampf ausgewaschen
Reizstoffarmer Kaffee – Säuregehalt und Röststoffe werden gemindert
Löslicher Kaffee – gebrühter Kaffee wird
sprühgetrocknet – Pulver billiger
gefriergetrocknet – Kristalle, teurer
Ersatzmittel für Kaffee sind Produkte aus
Gerstenmalz (Malzkaffee), Feigenkaffee und Eichelkaffee.
TEE
Als Tee werden die Blätter von drei Teesträuchern bezeichnet:
Assam-Teestrauch (größeres, breiteres Blatt)
China-Teestrauch (kleines längliches Blatt)
Assam-Hybride – Kreuzung aus beiden Sträuchern
Die wichtigsten Teeproduzenten kommen aus Asien
(z. B. China, Indien, Indonesien) und Afrika (z. B. Kenia, Malawi).
Tee ist in Form von Blättern und Teebeuteln im Handel
erhältlich. Der Geschmack und die Wirkung von Tee hängen
von der Ziehdauer ab – je kürzer, desto anregender, je länger,
desto beruhigender.
Tee wird durch Welken, Fermentieren und Trocknen aufbereitet.
Grad der Fermentation
Schwarzer Tee (Fermentation zur Gänze, kräftig-aromatisch)
Oolong-Tee (halbfermentiert)
Grüner Tee (nicht fermentiert, herber Geschmack)
Weißer Tee (aus Blattknospen, zarter, milder Geschmack)
Aromatisierter Schwarztee (drei Arten: Beifügen von Blütenblättern,
Gewürzen oder Trockenschalen)
KRÄUTER- UND FRÜCHTETEE
Verwendung verschiedener Pflanzenteile:
Wurzeln (Baldrian), Blätter (Melisse), Rinde (Zimt),
Blüten (Kamille), Früchte (Hagebutten), Samen (Leinsamen),
gesamtes Kraut (Schafgarbe)
Früchte- und Kräutertees werden als teeähnliche
Erzeugnisse bezeichnet.
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KAKAO
Die Kakaobohne ist einer der wichtigsten Rohstoffe, wenn es um Süßes geht.
Kakao ist ein Pulver aus den Samenkernen der Kakaofrucht.
Anbau: in den tropischen Gebieten Afrikas, Mittel- und Südamerikas, Asiens
Verarbeitung: Kakaobohnen werden geröstet, dadurch entfalten sie das Kakao-
Aroma, die Schalen werden entfernt, die Bohnen in Mühlen zu einem dickflüssigen
Brei zermahlen, aus dieser Masse wird Kakaobutter gepresst,
und der Presskuchen wird zu Kakaopulver gemahlen.
Im Handel ist Kakao erhältlich als:
Kakaopulver (Kakao, Magerkakaopulver, Schokoladenpulver,
Trinkschokoladenpulver), kakaohaltige Getränkepulver (Instantkakao)
SCHOKOLADE
Die Schokoladenherstellung
Zusammenmischen: Die Grundstoffe – Kakaobutter, Zucker (fein vermahlen),
Gewürze (Vanille) und Milchpulver – werden nach geheimen Rezepturen
zusammengemischt.
Kneten der Mischung: Im Melangeur werden die Grundstoffe geknetet, es entsteht
eine homogene, pastenförmige Schokolademasse; sie schmeckt zwar schon gut,
aber noch sandig auf Zunge und Gaumen.
Walzen der Schokolademasse: Auf Walzstühlen wird die Schokoladenmasse unter
großem Druck in ganz kleine Teilchen zerlegt.
Conchieren der Schokolademasse: = erwärmen von 50 °C auf 90 °C
In Conchen (Trögen) wird die Masse unter Zusatz von Kakaobutter und Lecithin
ständig gerührt, dabei gelangt immer etwas Luft hinein, welche die Aromastoffe erst
richtig zur Geltung bringt. Nach dem Conchieren hat die Schokolade ihren „zarten
Schmelz“.
Formen der Schokolademasse: „Eintafeln“, „Gießen“, „Füllen“
Die Masse wird schrittweise temperiert – zuerst auf 28 °C heruntergekühlt und dann
wieder auf 32 °C erwärmt, das gibt ihr Schmelz und den knackigen Bruch. Anschließend
wird die Masse in starre Formen gegossen – so entstehen die Tafeln in diversen
Größen, Riegel, Pralinenhütchen usw. Nicht benötigte Schokolademasse wird in
50 kg-Blöcken zwischengelagert und bei Bedarf wieder langsam verflüssigt.
Schokoladeprodukte
Milchschokolade – Kakaomasse mit Trockenmilchzusatz
Bitterschokolade – Kakaomasse mit Kakaobutter und Zucker – Zuckerbestandteil
unter 45 %
Sie wird unterteilt in:
Edel bzw. Feine – mindestens 43 % Kakaotrockenmasse und mindestens 26 % Kakaobutter
Zart bzw. Halbbitter – mindestens 50 % Kakaotrockenmasse und mindestens 18 %
Kakaobutter
Bitterschokolade – mindestens 60 % Kakaotrockenmasse und mindestens 18 %
Kakaobutter
Weiße Schokolade – Kakaobutter, Zucker, Milchbestandteile, Milchfett oder Butter,
keine Farbstoffe
Block- oder Kochschokolade – Kakaomasse, keine Kakaobutter, keine
Milch, wenig Zucker, kürzer gewalzt und conchiert, daher sandiger Geschmack
auf der Zunge
Schokolade mit grobstückigen Zusätzen – ganze oder zerkleinerte Nüsse,
Mandeln, Rosinen und Früchte
Gefüllte Schokolade – mehrere Schritte: zuerst Form mit Schokomasse
ausgießen, Abkühlen, dann Füllmasse und wieder mit Schokomasse
überziehen
Füllungen: Nougat, Krokant, Trüffel, Fruchtmasse, Marzipan oder Fondant
Besondere Produkte der Schokoladenindustrie
Edle Pralinen oder Schokoladenkonfekt, Hohlformen und Figuren,
Schokoriegel, Fettglasurmassen, Kuvertüre, Tunkmasse, Überzugsmasse,
Sacherglasur, Überzugssoßen
KAKAOERSATZ
Als Kakaoersatz wird
Carob verwendet, das
geröstete und fein vermahlene
Fruchtmark der Schoten
des Johannisbrotbaums.
Carobpulver enthält
weniger Fett als Kakao
und kein Teobromin.
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24. ALKOHOLFREIE GETRÄNKE
Dazu zählen zubereitete oder aufbereitete flüssige, kalte oder warme Lebensmittel
zum Trinken. Der Nährwert hängt von der Art des Getränkes ab.
Einteilung und wichtige Handelsbezeichnungen:
Wasser
Fruchtgetränke
Gemüsegetränke
Erfrischungsgetränke
Trinkwasser Fruchtsäfte Gemüsesäfte Limonaden
Natürliches
Mineralwasser
Fruchtnektare Gemüsenektare Cola-Getränke
Aromatisiertes
Mineralwasser
Fruchtsaftgetränke
Gemüsecocktails
Brausen
Quellwasser
„Light“-Getränke
Heilwasser
Fruchtsirupe
Sodawasser
Smoothies
Tafelwasser
Eistees
25. ALKOHOLISCHE GETRÄNKE
Alkoholische Getränke entstehen durch Gärung von zuckerhaltigen Rohstoffen
(z. B. Zuckerrüben, Weintrauben, Getreide) mit Hilfe von Hefepilzen. Da bei der alkoholischen
Gärung maximal 15 % Alkoholgehalt erreicht werden können,
müssen hochprozentige Getränke (Spirituosen) destilliert („gebrannt“) werden.
Wein
Getränke durch
alkoholische Gärung
Schaumwein
Bier
Getränke durch Destillation
Cognac
Weinbrand
Whisk(e)y
Wodka
Obstbrände
WEIN
Die Qualität des Weins ist abhängig von der Rebsorte, dem Boden, dem Klima, der
Erntezeit und der Herstellung.
Weißwein Ernte (Lese) g Rebeln (Entfernen der Stiele) g Pressen
(es entsteht Traubensaft oder Most) g Gärung (es entsteht
Sturm) g Fertiggärung (es entsteht Jungwein)
Rotwein
Ernte (Lese) g eventuell Rebeln g Maischen (Zerquetschen der
Trauben) g Gärung der Maische g Pressen (es entsteht Sturm)
g Fertiggärung (es entsteht Jungwein)
Roséwein wie bei Rotwein – wird aber sofort gepresst oder nur kurz
in der Maische gegärt – dadurch entsteht die Roséfarbe
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ÖSTERREICHISCHE WEINE
In Österreich sind etwa 50 Traubensorten für die Weinherstellung zugelassen.
einige Weißweinsorten
Grüner Veltliner
Chardonnay
Neuburger
Welschriesling
Riesling
Rivaner
Zweigelt
einige Rotweinsorten
Blaufränkisch
Blauer Wildbacher
(Schilcher)
Blauer Portugieser
St. Laurent
Blauer Burgunder
Die wichtigsten Anbaugebiete sind Niederösterreich, die Steiermark,
Burgenland und Wien.
INTERNATIONALE WEINE
Das Kernsortiment mit österreichischen Weinen sollte immer mit einem
Zusatzsortiment mit Weinen aus anderen Ländern ergänzt werden.
Beispiele für internationale Weine
Frankreich Italien Spanien Portugal Griechenland
USA
Bordeaux Lambrusco Rioja Portwein Samos Shiraz
Chablis Chianti Sherry Alvarinho Retsina Pino Noir
SCHAUMWEINE
Schaumwein ist der Oberbegriff für weinhaltige Getränke in Flaschen, die aufgrund
ihres Gehalts an Kohlenstoffdioxid unter Druck stehen. Der Überdruck durch das gelöste
Kohlenstoffdioxid muss bei 20 °C mindestens 3 bar betragen. Im Unterschied
dazu haben Perlweine nur einen Überdruck von 1–2,5 bar.
Wichtige Schaumweinbezeichnungen und Herkunftsländer
• Sekt
• Champagner
• Prosecco
• Spumante
• Fruchtschaumwein
Schaumwein aus Österreich
besonderer Schaumwein aus Frankreich
(geschützte Herkunftsbezeichnung – Region Champagne)
italienische Spezialität
das Original stammt aus Italien (Region Piemont)
österreichische Spezialität, aus z. B. Erdbeeren, Marillen
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BIER
Leichtbier
Schankbier
Vollbier
Spezialbier
Starkbier od.
Bockbier
Alkoholfreies
Bier
Zwicklbier
Dunkles od.
Schwarzbier
Schnitt
Nährbier
Bier-Mischgetränke
SPIRITUOSEN
enthält nicht mehr als 3,7 Vol.-%, leicht, hell und mild im
Geschmack
ca. 4 Vol.-%, zwischen 9° und 11° Stammwürze
(Schützenbräu)
11° Stammwürze (Pils, Lager, Märzen. Weißbier,
Weizenbier)
mindestens 12° Stammwürze und mindestens
über 5 Vol.-%
mindestens 16° Stammwürze und mindestens über 7 Vol.-%
nicht mehr als ca. 0,5 Vol.-%
ist ein junges unfiltriertes Bier
wird unter Verwendung spezieller Malze (Karamellmalze)
hergestellt
wird aus hellen und dunklen Malzsorten hergestellt
süßes, stark malziges und nahrhaftes Bier
Mischung aus Bier und Limonade (Radler)
BRANNTWEINE AUS WEIN (WEINBRAND)
Wein wird destilliert – zur Reifung mind. 1 Jahr in Eichenholz gelagert
oder bei Fässern unter 1.000 l mind. 6 Monate – mind. 36 Vol.-%
Besondere Weinbrände:
Cognac (Qualitätsweinbrand aus dem Gebiet Cognac)
Armagnac (Qualitätsweinbrand, feurig, herb)
Brandy (Weinbranntweinbezeichnung in England & USA)
Österreichischer Qualitätsweinbrand (ausschließlich aus österreichischem
Grundwein destilliert)
BRANNTWEINE AUS OBST
Obstbrände – aus frischer Frucht oder Most, doppeltes Brennverfahren
z. B. Marillenbrand, Birnenbrand, Apfelbrand, Kirschwasser,
Calvados (frz. Apfelbranntwein)
Obstler – Obstbrand aus mehreren Obstarten (meist Apfel & Birne)
Geist – Einmaischen zuckerarmer Obstarten in Alkohol und Destillation nach einer
bestimmten Einwirkzeit, z. B. Himbeergeist, Vogelbeergeist, Zirbengeist
Schnaps (Spirituose) – wenn Alkohol zu Bränden hinzugefügt wurde – mindestens
33 % des Alkohols von der Frucht, z. B. Obstschnaps, Marillenschnaps, Birnenschnaps,
Zwetschkenschnaps
BRANNTWEINE AUF ZUCKERROHRBASIS
Ausgangsmaterial ist Zuckerrohr-Melasse, Reststoffe der Zuckerverarbeitung, Zuckerrohrsaft
Rum – je nach Lagerung entsteht weißer, goldbrauner oder dunkler Rum
Cachaca – brasilianische Spezialität aus Zuckerrohrsaft
Inländer Rum (österreichische Spezialität, aromatisiert)
SONSTIGE BRANNTWEINE
Enzian (aus Enzianwurzeln)
Grappa (italienischer Traubentrester-Branntwein, Trebern = ausgepresste Trauben (nur
Schale & Kerne) werden gemischt, vergoren und gebrannt)
Tequila (aus Mexiko, aus der Agave = Kaktus)
Bitter (Kräuterbitter, Magenbitter – aus Kräutern, Gewürzen, Früchten)
Die Rohstoffe für die
Bierherstellung sind:
Getreide, Wasser,
Hopfen und Hefe.
Die Biertypen werden nach
dem Gärverfahren,
den Rohstoffen und der
Stammwürze
eingeteilt.
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BRANNTWEINE AUS GETREIDE
Kornbrand – aus Weizen, Roggen, Gerste, Hafer oder Buchweizen,
mind. 37,5 Vol.-%
Whisky – mind. 40 Vol.-%
Scotch Whisky (ausschließlich aus Schottland) – Sorten: Malt (Malz), Grain (Korn),
Blended (Mischung aus Malt & Grain) Whisky
Irish Whisky (wie Scotch, nur aus Irland)
American-Whiskey-Sorten: Straight-/Rye- (Roggen), Bourbon- (Mais),
Blended (Mais & Roggen) Whiskey
Canadian Whisky (aus Kanada)
Typische Handelsmarken: Jack Daniels, Johnny Walker, Jim Beam, Four Roses
Wodka – Branntwein aus Kartoffeln oder Getreide, durch mehrmalige Destillation
BRANNTWEIN AUS GEWÜRZEN & GEWÜRZZUSÄTZEN
Gin – aus Destillationen von Mais, Roggen, Gerstenmalz, Wacholderbeeren,
Verfeinerung durch z. B. Anis, Fenchel usw., mind. 37,5 Vol.-%
Genever – Getreidebranntwein aus Wacholder
Steinhäger – Wacholder-Spirituose aus Steinhagen (D)
Ouzo – Anis/Kümmelschnaps (Griechenland)
Aquavit – Trinkbranntwein mit Kräutern und Kümmel
LIKÖRE
Liköre sind gesüßte Spirituosen, die unter Verwendung von Zucker
(mind. 100 g/l), Alkohol oder anderen alkoholischen Getränken, Wasser,
Aromen und Zusätzen (z. B. Nüsse, Früchte, Säfte, Kräuter, Eier, Kakao,
Kaffee, Milch usw.) hergestellt werden. Mind. 15 Vol.-%
Fruchtsaftliköre (mindestens 20 l Fruchtsaft pro 100 l)
Cremeliköre (mit Milch oder mind. 250 g/l Zucker)
Eierlikör (mind. 150 g Zucker & 140 g Eigelb/Liter)
Curaçao (Triple Sec) – Likör mit Orangengeschmack, z. B. Cointreau,
Grand Marnier
Maraschino – Likör aus Maraska-Kirschen (Sauerkirschen mit einer
Bittermandelnote)
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E
ERNÄHRUNGSTRENDS
UND BESONDERE
ERNÄHRUNGSFORMEN
Unsere Ernährung unterliegt einer ständigen Entwicklung. Daraus ergeben sich
immer wieder neue Trends, z. B.
• Ethno-Food: Lebensmittel und Gerichte aus fremden Ländern
• Functional-Food: Lebensmittel, die mit speziellen Wirkstoffen angereichert werden
• Fast-Food: rasche Zubereitung und Essen von fertigen Gerichten
• Slow-Food: bewusstes Essen mit hochwertigen Zutaten
• Single-Food: Portionsgrößen sind auf Einzelpersonen ausgerichtet
• Call-Food: Essensbestellung per Telefon oder Internet
VEGANE LEBENSMITTEL
Vegane Lebensmittel werden ohne tierische Zusätze hergestellt. Als Ersatzprodukte zu
Fleisch- und Milchprodukten dienen z. B. Soja, Weizeneiweiß, Tofu, Kokos, Mandeln oder
Haselnüsse. Sie sind meist an eigenen Gütesiegeln erkennbar.
Beispiele für Gütesiegel
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1. FAIRTRADE
Waren, die mit dem „FAIRTRADE“-Gütesiegel versehen sind, garantieren
den Kleinproduzenten und Arbeitern (meist in Dritte-Welt-Ländern) eine
gerechte Entlohnung und bessere Arbeitsbedingungen.
Dieses Gütesiegel ist auf Waren aller Art, z. B. Lebensmitteln
oder Textilien, zu finden.
2. BIOPRODUKTE
F
PRODUKTKENN-
ZEICHNUNGEN UND
GÜTESIEGEL
Die Produktion von Biolebensmitteln unterliegt speziellen Bestimmungen
und Kontrollen.
Grundsätze für Bio:
• nachhaltig im Einklang mit der Natur
• natürliche Düngung
• artgerechte Tierhaltung
• keine chemischen Agrarmittel
• gentechnikfreie Produktion
• Natur- und Umweltschutz
Lebensmittel, die diese Grundsätze erfüllen, können mit eigenen
Gütesiegeln versehen werden.
BEISPIELE FÜR GÜTESIEGEL:
Bio-
Bauernverband AMA-Bio-Siegel EU-Bio-Siegel
3. NACHHALTIGER FISCHFANG
Nachhaltiger Fischfang bedeutet, dass die eingesetzten Fischereimethoden
und ihre Anwendungsweisen bestandserhaltend sind und
die Reproduktionsfähigkeit der Zielfischarten nicht herabsetzen
(keine Überfischung), dass das Ökosystem (z. B. der Meeresboden)
nicht geschädigt und der Anteil ungewollter Beifänge weitgehend
minimiert wird. Nachhaltige Fischprodukte können aus der Seefischerei,
der Binnenfischerei, der Angelfischerei und aus Aquakultur
stammen.
MSC-Gütesiegel
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G
WARENWIRTSCHAFT
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1. BESTELLWESEN
ELEKTRONISCHE BESTELLUNG UND RECHNUNG
Eine Möglichkeit der Bestellannahme ist die elektronische Bestellung. Es ermöglicht dem Kunden
über eine Software, seine Bestellungen direkt in ein Programm, das ihm zur Verfügung gestellt
wird, einzugeben. Dadurch ist auch eine elektronische Rechnungsausstellung möglich.
Bekannte Softwaresysteme sind: SAP und Mesonic
Spezialsoftwaremodule sind erhältlich für folgende Bereiche: Lagerverwaltung, Wareneinkauf,
Warenverkauf, Buchhaltung, Fuhrparkmanagement, Logistik, Leergutmanagement etc.
Weitere Bestellmöglichkeiten
Weitere Möglichkeiten der Bestellannahmen sind: telefonisch, per E-Mail, per Fax oder auch
schriftlich. Diese müssen händisch in einem Softwaresystem von einem Mitarbeiter erfasst
werden.
2. WARENEINGANG
Lieferscheine
Bei jeder Lieferung ist zwingend ein Lieferschein mitzuführen. Pro Lieferschein darf nur eine
Bestellnummer angeführt sein. Sollten mehrere Bestellungen bzw. Bestellnummern für einen
Liefertermin ergehen, so ist die gleiche Anzahl an Lieferscheinen beizulegen. Am Lieferschein
sind neben der Bestellnummer und Lieferscheinnummer noch alle angelieferten Artikel inkl.
Mengenangaben je Artikel sowie MHD und Chargenkennzeichnung anzuführen. Alle sonstigen
Lieferarten (z. B. Musterlieferungen) müssen am Lieferschein eindeutig gekennzeichnet
werden!
Logistik
Die Lieferungen erfolgen in den meisten Fällen per Lkw und erfolgen frei in den Wareneingangsbereich.
Das Entladen der Lkws hat grundsätzlich durch den Lieferanten zu erfolgen.
Zur Entladung der Ware werden den Lieferanten bzw. Spediteuren bei Bedarf Handhubwagen
bzw. E-Hubwagen zur Verfügung gestellt. Vor dem Entladen hat sich der Lieferant mit
Frachtbrief und Lieferschein beim zuständigen Wareneingang anzumelden und einweisen zu
lassen. Bei temperaturgeführten Waren wird vor dem Abladen zwingend die Warentemperatur
am Liefer-Lkw durch das geschulte Fachpersonal gemessen und dokumentiert. Die Sicherheitsvorschriften
sind strikt einzuhalten.
3. TEMPERATURANFORDERUNGEN
Trockensortiment
• ungekühlt bzw. frostsicher bei Außentemperaturen von unter 0 °C
• allgemeine Richtlinie Lager-/Transporttemperaturen
Frischdienst
• temperaturgeführt je nach Produktgruppe lt. Vorgaben des Herstellers
• allgemeine Richtlinie Lager-/Transporttemperaturen
Tiefkühl
• temperaturgeführt lt. Vorgaben des Herstellers
• allgemeine Richtlinie Lager-/Transporttemperaturen
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ALLGEMEINE RICHTLINIEN LAGER-/TRANSPORTTEMPERATUREN:
Kühl lagern 18–4 °C
Gekühlt lagern 3–9 °C
Tiefgekühlt lagern ab -18 °C
Tiefkühlprodukte
(inkl. Speiseeis) mind. -18 °C
Milchprodukte 3–9 °C
Frischfleisch 2–4 °C
Faschiertes Nebenprodukt 2–3 °C
Geflügel 2–4 °C
Frischfisch
Auf Schmelzeistemperatur (nicht mehr als 2 °C),
Erzeugnisse dürfen nicht mit dem Schmelzwasser in
Berührung bleiben. Crasheis muss alle 12 Stunden
erneuert werden.
Auf jeden Fall muss die empfohlene Lagertemperatur des Herstellers eingehalten
werden.
4. TRANSPORTHILFSMITTEL
Euro-Palette
Als Ladehilfsmittel wird die Euro-Palette bevorzugt (1.200 mm x 800 mm).
Grundsätzlich erfolgt die Abwicklung mittels Tausch, d. h. für die Anzahl
gelieferter Paletten bekommt der Lieferant dieselbe Menge Paletten im Tauschweg
zurück. Paletten werden nur übernommen bzw. getauscht, wenn diese ohne grobe
Beschädigung bzw. Verschmutzung angeliefert werden. Andere Palettenarten
werden prinzipiell nicht getauscht. Eine Verrechnung von Paletten ist nicht
vorgesehen. Die Palettenhöhe darf 190 cm (Ware und Palette) nicht überschreiten,
das Gesamtgewicht darf maximal 1.000 kg betragen. Allfällige Abweichungen
müssen vorab mit dem Bereichseinkäufer vereinbart werden. Sollten in Ausnahmefällen
nicht genügend Leerpaletten für die Rückgabe an den Lieferanten zur
Verfügung stehen, wird eine Bestätigung zur Geltendmachung des
Rückforderungsanspruches übergeben.
CHEP-Palette
In dieser Mietsystemvariante ist kein Palettentausch vorgesehen. Die
leer gewordenen Paletten werden direkt von der Firma CHEP abgeholt.
H 1-Paletten
Die Anlieferung auf H 1-Paletten ist nur nach Rücksprache mit dem
Bereichseinkäufer gestattet.
Dolly
Dollys (bzw. Rollies) müssen auf Adapterpaletten angeliefert werden,
um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren.
Mehrweggebinde
Waren dürfen nur in sauberen, hygienisch einwandfreien Gebinden
übernommen werden. Bei Nichteinhaltung kann die Ware zurückgewiesen
bzw. können die entstandenen Kosten weiterverrechnet werden. Jede Neueinführung
von Mehrweggebinden muss zuvor mit dem zuständigen Bereichseinkäufer
abgestimmt werden.
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Kisten
Für die Anlieferung von Wurst und Fleischwaren gibt es keine Vorgaben. Das
am meisten verwendete Mehrweggebinde ist die E 2-Fleischkiste. Diese wird
pfandlos abgewickelt und wenn möglich 1:1 getauscht.
E 1-Kisten
Die E 1-Kisten werden ebenfalls für Wurst und Fleischwaren verwendet und sind
gleich zu behandeln. Ihre Größe beträgt die Hälfte der E 2-Kisten.
IFCO-Klappkisten „Lift Lock“ oder Steko-Kisten
Für die Anlieferung von Obst & Gemüse werden häufig Mehrweg-Klappkisten
der Firma IFCO oder Steko verwendet.
Weitere Verpackungsmöglichkeiten
Andere Verpackungen, wie z.B. Karton, können ebenfalls verwendet werden,
sollten jedoch vorab vereinbart werden.
5. BESCHAFFENHEIT DER WARE BEI ANLIEFERUNG
• Folgende Kennzeichnungselemente laut Lebensmittelinformationsverordnung
(LMIV Artikel 8) müssen verpflichtend von der Umverpackung bis zum
Detailartikel angebracht sein: Bezeichnung des Lebensmittels, Mindesthaltbarkeitsdatum,
Aufbewahrungshinweise, Herstelleradresse.
• Die mit dem Lieferanten vereinbarten Restlaufzeiten je Artikel müssen zwingend
eingehalten werden, da ansonsten die Ware nicht angenommen wird.
• Der EAN muss leicht zugänglich und erkennbar sein, idealerweise an der Außenseite
der Palette.
• Die Liefereinheit muss eine geschlossene, kompakte Einheit sein, die ein
Schlichten auf Rollcontainern in jeder Lage zulässt (Ware darf nicht aus dem
Karton fallen).
• Die Ware muss sortenrein bzw. artikelrein auf eine Palette geschlichtet sein,
es können jedoch Zwischenpaletten übereinandergestellt werden.
• Alle Waren ohne Umverpackung, die auf Holzpaletten angeliefert werden,
müssen durch eine Trennlage (z. B. aus Karton) vor möglichen Beschädigungen
durch Holzsplitter geschützt werden.
• Die Ware muss in einwandfreiem Zustand sein, d. h. keine Beschädigungen,
Verschmutzungen, Nässe, Schimmel etc. aufweisen. Insbesondere muss sichergestellt
sein, dass die für die Waren zulässigen Lager- und Transporttemperaturen
eingehalten werden.
• Im Sinne der Rückverfolgbarkeit müssen alle Kartons auf der Palette dasselbe
Mindesthaltbarkeitsdatum, dieselbe Losnummer (bei Obst und Gemüse)
bzw. dieselbe Chargen-Nummer aufweisen. Bei Mindermengen zumindest
auf Lagenbasis.
• Produkte, bei denen die Gefahr besteht, dass sie während des Transports
oder im Lager herabfallen, müssen durch eine Transportsicherung (Folie, Sicherungsband)
fixiert werden. Insbesondere müssen Lebensmittel, die durch
ihr Eigengewicht beim Transport ein Risiko darstellen, entsprechend transportgesichert
sein.
• Bei Obst und Gemüse ist im Speziellen darauf zu achten, dass alle gesetzlichen
Normen bezüglich Rückständen (z. B. Pflanzenschutzmittel, Nitrate
etc.) eingehalten werden.
• Unverpackter Frischfisch muss vollständig mit Crasheis bedeckt sein.
Warenvollständigkeit und Pünktlichkeit
Geplant werden die täglichen Kapazitäten anhand der im Lagerleitsystem geplanten
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Wareneingänge. Kommt Ware zu spät oder unvollständig an, wird diese bei der Kommissionierung
gestrichen. Dies verursacht zusätzlichen Aufwand für das Nachschlichten
bzw. im schlimmsten Fall Fehlartikel bei den Kunden und folglich Umsatzeinbußen.
Der Lieferant ist verpflichtet, sowohl die im Aviso angegebenen Anliefertage als auch
die vorgeschriebenen Lieferzeitfenster einzuhalten, um eine Verfügbarkeit der Ware zu
gewährleisten! Wenn ein Termin in Ausnahmefällen nicht eingehalten werden kann, ist
der betreffende Anlieferungsstandort zu verständigen. Sollte die bestellte Ware nicht
vollständig geliefert werden können, ist der Besteller nach Erhalt bzw. Bearbeitung der
Bestellung unverzüglich über die Fehlmengen zu informieren.
Wareneingangskontrolle
Unabhängig von der von den Lieferanten vorzunehmenden Ausgangskontrolle wird bei
der Übernahme eine Wareneingangskontrolle durchgeführt. Von der Warenübernahme
offensichtlich erkennbare Mängel werden am Lieferschein vermerkt und dem Lieferanten
schriftlich mitgeteilt. Die entstehenden Differenzen werden belastet bzw. vom Lieferanten
als Gutschrift ausgestellt. Es wird das Recht vorbehalten, eventuell entstehende
Zusatzkosten durch Mängel, die von Lieferanten verschuldet wurden, an den Lieferanten
weiterzubelasten. Mängel, die nicht im Zuge der Wareneingangskontrolle ersichtlich
sind bzw. nicht erkannt wurden, werden dem Lieferanten nachträglich gemeldet.
6. FUHRPARK
Falls ein eigener Fuhrpark besteht, sind sämtliche Bedingungen des Transportwesens
einzuhalten, um auch hier den Vorgaben des Lebensmittelhandels zu entsprechen sowie
die Sicherheit der Fahrzeuge zu gewährleisten.
Ladungssicherheit im Straßenverkehr
Ziel der Ladungssicherung ist es, dass die Ladegüter sicher auf der Ladefläche verbleiben,
damit niemand gefährdet, verletzt oder getötet werden kann und das Fahrverhalten
des Fahrzeuges nicht beeinträchtigt wird.
Unterschiedliche Fahrsituationen lassen keinen Spielraum für mangelnde Ladungssicherung
zu. Eine durch andere Verkehrsteilnehmer erzwungene Vollbremsung kann
fatale Auswirkungen (Sachschaden, Verletzte, Tote) haben.
Damit Ladung ordnungsgemäß gesichert wird, sind einige Grundkenntnisse notwendig.
Durch die Anwendung dieser Grundkenntnisse soll die Sicherheit von Fahrer, Beifahrer,
anderen Verkehrsteilnehmern, Be- und Entladern, Kontrollorganen usw. gewährleistet
werden.
Gesetzliche Regelungen betreffend Ladungssicherung finden sich in der
Straßenverkehrsordnung (StVO), dem Kraftfahrgesetz (KFG) sowie im Führerscheingesetz
(FSG).
Es empfiehlt sich also immer, wenn man mit Ladungssicherung zu tun hat, für die ordnungsgemäße
Sicherung Sorge zu tragen, indem man eine Ladungssicherungsanweisung
entwirft und mittels Kontrollsystemen deren Einhaltung sicherstellt.
Wichtige Hinweise zum Thema Ladungssicherung
• Immer das geeignete Fahrzeug einsetzen -> Bedienungsanleitung/Zertifikat
beachten!
• Ladefläche muss besenrein sein!
• Formschluss vor Kraftschluss!
• Ladelücken vermeiden -> Formschluss anstreben!
• Reibung erhöhen -> Antirutschmatten verwenden!
• Ladung gegen Abheben sichern!
• Der Schwerpunkt einer Ladung ist zu beachten!
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Druck: Paul Gerin GmbH & Co KG | Erscheinungsdatum: März 2017
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