Nachruf Zitate zum Nachdenken sind sein Vermächtnis Der plötzliche Tod von Hubert Deittert (79) macht Menschen in <strong>Rietberg</strong> betroffen Hubert Deittert mit seinem Hund Toni im April 2019. 4 Foto: P: Blöß Varensell (pb). Statt eines Nachrufes nachstehend einige Zitate von Hubert Deittert, die er anlässlich eines Gesprächs vor einem Jahr mir gegenüber äußerte. Sie sind ein Vermächtnis, das zum Nachdenken anregt: „Die größten Veränderungen in der Bundespolitik sehe ich im Umgang der Politiker miteinander. Viele politische Gedanken werden heute über die Medien in die Öffentlichkeit geblasen und es wird weniger in Gesprächen nach gemeinsamen Lösungen gesucht. So mancher im Kern gute Gedanke ist dadurch schon im Vorfeld zum Scheitern gebracht.“ Und zu sozialen Netzwerken: „Wir müssen hier eine Entwicklung feststellen die mich wirklich schockiert. Es werden hier oft anonym und ohne sich vorher zu informieren Dinge in die Welt gesetzt oder Menschen in ihrer Ehre beschädigt, was nur schwer wieder ins Lot zu bringen ist. Eine alte Weisheit besagt: Es ist leicht, die Integrität eines Menschen zu beschädigen, aber es ist fast unmöglich, sie wieder herzustellen.“ Die Kränze des Bundes auf dem Familiengrab nach der stillen Beisetzung. Varensell (pb). Hubert Deittert wurde am 21. März 1941 in Neuenkirchen geboren. Untrennbar verbunden ist sein Name mit Varensell, wo er die Landwirtschaft auf dem elterlichen Hof führte und wo er sich immer zu Hause fühlte. Der Volksschule im Klosterdorf folgte im Zeitraum ab 1955 eine dreijährige landwirtschaftliche Lehre. Ihr schloss sich ab 1959 der Besuch der entsprechenden Fachschule in Wiedenbrück an. Mit 20 Jahren übernahm er den Betrieb an der Gütersloher Straße. Früh interessierte sich Deittert für Politik. 1964 entschied er sich zum Beitritt in die Christdemokratische Union. Nur zuzuhören, das war nicht sein Ding, stattdessen übernahm er ab 1970 Verantwortung im Kreisverband der Partei. Elf Jahre lang, ab 1994 war er Vorsitzender des Kreisverbandes Gütersloh. Neben seinem Engagement im lokalen Raum, nicht nur in der Politik, Einen persönlichen Nachruf verfasste der Vorsitzende des CDU-Ortverbandes, Wenzel Schwienheer: „Eine traurige Nachricht war es, die am 19.4.<strong>2020</strong> Varensell erfasste. Hubert Deittert ist an diesem Tag unerwartet verstorben. Ein großer Verlust, insbesondere für Varensell. Hier war seine Heimat, der er immer treu geblieben ist. Hier war er beliebt. Hier kannte er die Menschen. Hier suchte er bis zuletzt den Dialog. Viel hat Hubert Deittert bewegt und angestoßen und das über Grenzen hinweg. Viele Funktionen, wie z.B. die des Ortsvorstehers, hat er bekleidet und viele auch über die Grenzen des Dorfes hinweg. Er ist dennoch immer Varenseller geblieben. Er unterstützte die Vereine und war Teil von ihnen, er war für Varensell und seine Bürger da und begleitete den CDU Ortsverband aktiv. Hubert Deittert hatte stets Ideen, packte die Dinge an zählte auch sein Einsatz überregional zu seine Vita. 1994 wurde er erstmals direkt in den Bundestag gewählt, dort blieb er bis 2009. Hier wirkte er nicht nur als Abgeordneter sondern jahrelang auch als Obmann im Petitionsausschuss. Sein Einsatz in dieser Funktion half auch Menschen im Kreis. Auf eigenen Wunsch trat er nicht mehr an, in einem Interview im vergangenen Jahr sagte er mir: „Ich halte es nach wie vor für richtig mit 68 Jahren nicht erneut für den Deutschen Bundestag zu kandidieren. Ich habe zu viele Kollegen kennen gelernt, die den richtigen Augenblick nicht erkannt haben.“ Von 1977 bis 1997 war Hubert Deittert Bürgermeister in <strong>Rietberg</strong>, der letzte, der die Position ehrenamtlich bekleidet hat. 20<strong>03</strong> erhielt er das Bundesverdienstkreuz, 2016 die Verdienstmedaille seiner Heimatstadt. und in seiner politischen Laufbahn versuchte er, diese gesprächsbereit und lösungsorientiert umzusetzen, ohne dabei das Umfeld, in dem er lebte, zu vergessen. Zusätzlich war sein Gottvertrauen ihm ein wichtiger Begleiter und eine seiner Stärken. Auch später, nach seiner aktiven politischen Zeit, war er sich nicht zu schade, seine Meinung zu politischen Gegebenheiten auch kund zu tun. Er war mir persönlich ein Ratgeber in Situationen, in denen ich den Austausch brauchte. Hubert, so wie ich ihn verstand, war kein Karrierepolitiker, sondern jemand mit dem Ohr am Bürger und dem Herz am rechten Fleck. Er brauchte keine großen Auftritte und vielleicht hat auch jetzt sein Lebensende in dieser besonderen Zeit seinen besonderen stillen Sinn. Der CDU Ortsverband Varensell trauert um Hubert Deittert, dem wir so viel zu verdanken haben.“
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