11.05.2020 Aufrufe

Dokument_BMI

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2. Wie waren das BMI (und die BReg) auf die Krisensituation

vorbereitet?

Eine Pandemie wurde in der Vergangenheit mehrfach durch Bundesbehörden geübt und es

gibt zahlreiche Empfehlungen für das Krisenmanagement in einer Pandemie, die sich

einerseits aus den Erfahrungen mit den Übungen speisen, aber auch Ergebnis von

Expertisen sind, die in den letzten Jahren im BMI mit seinen nachgeordneten Behörden unter

Einbeziehung weiterer Fachleute (u.a. des RKI) erarbeitet wurden. In diesem Kapitel werden

zunächst grundlegende Vorarbeiten ausgewertet und anschließend die Lükex-Übung 2007

und die Risikoanalyse aus 2012, den die BReg 2013 dem Parlament vorgelegte.

2.1 Hinweise und Warnungen in früheren Arbeiten zum

Bevölkerungsschutz

Dem BMI war in einer Expertise der im eigenen Geschäftsbereich angesiedelten

Schutzkommission (zwischenzeitlich aufgelöst) bereits 2006 mitgeteilt worden, dass in einer

Virus-Pandemie von den Schutzmaßnahmen eine größere Gefahr für die Bevölkerung

ausgehen kann, als durch die Erkrankung selbst. Das war noch nicht einmal auf eine

Wirtschaftskrise gemünzt, sondern explizit auf Kritische Infrastrukturen.

Zitat:

Quelle:

„In diesem Zusammenhang wird auch die Planung von Maßnahmen zur

Abschwächung von Kollateraleffekten auf die Infrastruktur dringend

empfohlen, da hierdurch (etwa durch Ausfälle des Transports, der

Lebensmittel- oder Energieversorgung) eine größere Gefährdung der

Bevölkerung ausgehen kann als durch die Influenza selbst.“

25. September 2006 Zwischenbericht: Schutz der Bevölkerung vor neu auftretenden

Influenza-Viren, Schutzkommission beim Bundesminister des Innern, Arbeitsgruppe

biologische Gefahren

https://www.bbk.bund.de/SharedDocs/Downloads/BBK/DE/Downloads/Schuko/Teilbericht_Influenza_05

a.pdf?__blob=publicationFile

Dass die Pandemieplanung darauf ausgerichtet sein muss, die Gefährlichkeit sorgfältig

abzuschätzen und mit den Gefahren, die von Schutzmaßnahmen ausgehen können

abzugleichen, ergibt sich u.a. aus einer zweiten Aussage der gleichen Expertise. Diese

Empfehlung wurde nicht ausreichend beachtet.

Zitat:

Quelle:

„Zuvorderst erforderlich ist eine Modifikation der Pandemieplanung

unter Berücksichtigung der Tatsache, dass sich Influenza-Pandemieviren in

ihrer Gefährlichkeit (Pathogenität) erheblich unterscheiden. Für ein Worstcase-Szenario

nach dem Vorbild der „Spanischen Grippe“ von 1918

existieren bisher keine adäquaten Planungen.“

25. September 2006 Zwischenbericht: Schutz der Bevölkerung vor neu auftretenden

Influenza-Viren, Schutzkommission beim Bundesminister des Innern, Arbeitsgruppe

biologische Gefahren

https://www.bbk.bund.de/SharedDocs/Downloads/BBK/DE/Downloads/Schuko/Teilbericht_Influenza_05

a.pdf?__blob=publicationFile

200507 Auswertungsbericht KM4 a (2).docx Seite 7 von 83

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!