DER BIEBRICHER, Nr. 342, Mai 2020

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„Made in Biebrich“: Mund-Nase-Masken Weil das Corona-Virus laut aktueller Kenntnis vornehmlich über Tröpfchen übertragen wird, die beim Niesen, Husten, Sprechen oder Atmen ausgestoßen werden, gilt seit dem 27. April in Deutschland in bestimmten Situationen eine Mund-Nase-Maskenpflicht. Um andere zu schützen, genügen dabei einfache Einweg-Papiermasken oder auch Masken aus Baumwolle, die bei mindestens 60 Grad gewaschen werden können und zunehmend zum modischen Accessoire avancieren. Wer selbst nicht gerne näht, aber eine hübsche Maske tragen möchte, kann diese an verschiedenen Stellen direkt in Biebrich beziehen. So haben zum Beispiel die Mitarbeiter im Berufsbildungsbereich des Facettenwerks (ehemals „wfb – Werkstätten für Behinderte“) mit Niederlassungen unter anderem in der Pfälzer Straße und in der Rheingaustraße bereits Ende März – zunächst als Solidaritätsprojekt – damit begonnen, bunte Masken zu nähen. Die ersten Masken gingen als Spende an ein Frankfurter Krankenhaus, es folgten weitere soziale und systemrelevante Einrichtungen wie die Jugendhilfe oder die Bundeswehr, zu den Kunden zählten später Therapie-Praxen oder Lebensmittelmärkte. Inzwischen werden sie auch an einzelne Privatpersonen verkauft. Die Masken des Facettenwerks sind besonders farbenfroh und vielfältig, sie werden überwiegend aus Stoffspenden hergestellt, die nach wie vor willkommen sind. Weitere Besonderheiten der Masken: Alle haben inzwischen einen Nasenbügel sowie individuell verknotbare Bänder oder Gummis zur Befestigung an den Ohren. „Unsere Masken werden bisher ausschließlich von unseren Mitarbeitern genäht, weil seit Mitte März durch die Verordnung zur Bekämpfung des Corona-Virus in Hessen ein Betretungsverbot für Menschen mit Behinderung in Kraft trat“, erklärt Tanja Zell, Geschäftsführerin Gemeinnütziger Gesellschaft für Integrationsfachdienste. Bisher wurden vom Facettenwerk insgesamt 4.000 Masken genäht und ausgeliefert, knapp ein Drittel davon gespendet. 1.000 weitere Masken, die sich derzeit in der Produktion befinden, werden für den Wiedereinstieg in die Werkstätten bereitgestellt. Die Masken des Facettenwerks können über die Schneideratelier Nguyen Stettiner Straße 26 · 65203 Wiesbaden-Biebrich · Tel. 601 02 93 Mo. Mi. Fr. 8.30 - 18.30 Uhr · Di. u. Do. 8.30 - 16 Uhr · Sa. 8.30 - 13 Uhr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Berufsbildungsbereich des Facettenwerks beim Nähen von Masken. Internetseite www.facettenwerk. de bestellt werden, eine einzelne Maske kostet 3,50 Euro, zuzüglich Versandkosten. Ebenfalls aktiv im Schneidern von Baumwollmasken sind das „Schneideratelier Nguyen“ in der Stettiner Straße 11 sowie „Ortho Nova“ mit Verkaufsstellen in der Straße der Republik 43 und im Stammhaus in der Rathausstraße 52. Die Auswahl des Atelier Nguyen besteht aus fröhlichen, bunten Masken mit oder ohne Einlegemöglichkeit für einen ergänzenden Zellstoffschutz. Hier gibt es auch spezielle Kindermasken. Der Preis für einfachere Modelle beträgt drei Euro, für die aufwändigeren Modelle werden fünf Euro veranschlagt. Bei „Ortho Nova“ gibt es sowohl selbstgenähte Stoffmasken mit oder ohne Filtertasche und auch Plexiglasvisiere und Einwegmasken im 10er- oder 25er-Pack. Der Preis für die Stoffmasken beispielsweise startet bei 13,90 Euro, ein Visier ist für 13,10 Euro erhältlich. (sst) SUSANNE STAUß SUSANNE STAUß Änderungen Reparaturen Maßanfertigungen Ngan Nguyen vom Schneideratelier Nguyen. 10 DER BIEBRICHER / MAI 2020
Gibber kämpfen erfolgreich für einen neuen Bäcker Die Bewohner der Biebricher Gibb sind überglücklich: Am 25. April hat in der ehemaligen Filiale der Bäckerei Pfennig in der Weihergasse 14 nach fast einem Jahr Leerstand wieder ein Bäcker Einzug gehalten und bietet dort eine leckere Auswahl an Brot und Brötchen, belegt und unbelegt, süße Stückchen, Kuchen, frische Eier, alkoholfreie Getränke und „Kaffee to go“ – bald auch an Stehtischen. Dass am Ende tatsächlich wieder ein Bäcker in den Eckladen einzog, ist nicht zuletzt Familie Selig aus der Gaugasse zu verdanken, die direkt nach der Schließung der früheren Bäckerei eine Unterschriftenaktion gestartet hatte: „Eine Bäckerei ist ebenso wie der Metzger ein wichtiger Teil unseres schönen Gibber Lebens“, erklärt Sallie Ann Selig und der neunjährige Sohn Nicolas ergänzt: „Deshalb haben wir uns gemeinsam überlegt, was wir tun können, dass hier wieder ein Bäcker einzieht.“ Die zwölfjährige Tochter Annika entwarf eine Liste für die Unterschriften, Vater Uli ein Plakat, das auf diese aufmerksam machte und beides wurde an der Tür der leerstehenden Bäckerei befestigt. Der Wortlaut der Liste: „Wir wünschen uns wieder einen Bäcker in der Gibb! Wenn es hier einen Bäcker gäbe, hätten wir hier heute eingekauft!“ Innerhalb weniger Stunden kamen 60 Unterschriften zusammen. „Als wir die Listen nach einigen Tagen abnahmen, waren es über 400“, sagt Sallie Ann Selig. Über 400 Unterschriften haben sie für einen neuen Bäcker in der Gibb gesammelt (v.l.): Nicolas, Sallie Ann und Annika Selig. Sie informierte den Vermieter über diesen Erfolg und schrieb 28 Bäckereien in Wiesbaden sowie die regionale Bäckerinnung an. „Nur wenige hatten Interesse und dann hörten wir bis Januar 2020 gar nichts mehr“, sagt sie. Im Januar habe der Vermieter die Liste erneut einsehen wollen, kurze Zeit später hätten Umbaumaßnahmen begonnen. Bäcker Dennis Köstner, der die Filiale in der Gibb am 25. April eröffnete, war über ein Online-Immobilienportal auf den Standort aufmerksam geworden. „Dort wurde explizit nach einem Bäcker gesucht“, sagt er. Der Vermieter habe ihm erklärt, dass für ihn kein anderer Mieter in Frage käme, weil er dies den Gibbern nicht antun könne. Köstner stammt ursprünglich aus Berlin und war in den vergangenen Jahren beruflich viel im Ausland. Aus privaten Gründen ließ er sich vor zwei Jahren in Wiesbaden nieder, übernahm eine Bäckerei mit Backstube und zwei Läden in Kostheim und firmierte diese im März dieses Jahres in „Der Köstner“ um. „Wir sind sehr happy mit unserem neuen Laden in der Gibb“, erklärt er 14 Tage nach der Eröffnung. Eines seiner Standbeine, die Belieferung von Hotels und Restaurants sei während der Corona-Krise eingebrochen, umso mehr freue er sich über den guten Zulauf und die Begeisterung der Menschen in der Gibb. Köstner bietet neben Standardprodukten wie Kaiserbrötchen auch gerne saisonale Produkte an, hat beispielsweise Walnussbrötchen, Olivenbrötchen oder Brötchen mit Karotte oder Kürbis im Sortiment. Es gibt ein Brot aus 100 Prozent Dinkelmehl, verschiedene Roggenmischbrote und Weizenvollkornbrot. „Nur für die Gibber werden wir auch ein Brot mit 90 Prozent Roggenanteil backen, weil das gewünscht wurde.“ Süßigkeiten würden eher nicht ins Angebot einziehen. „Wir haben die Anregung erhalten, möchten uns aber eigentlich auf das konzentrieren, was direkt mit unserem Beruf zu tun hat. Wir haben viele Produkte, die Kinder gerne mögen, wie Donuts oder Amerikaner“, so Köstner. In der Überlegung seien aber Aktionen für Schulkinder. „Der Köstner“ in der Gibb ist montags bis freitags von 6 bis 18 Uhr, samstags von 6 bis 12 Uhr und sonntags von 7 bis 11 Uhr geöffnet. (sst) SUSANNE STAUß Der Sommer kommt trotz Corona auch in diesem Jahr ! Wir haben eine schöne Auswahl an Freizeit- und Badebekleidung für Sie. Lassen Sie sich inspirieren BLEIBEN SIE GESUND !! Sanitätshaus: Rathausstraße 52 · Tel. 0611.61656 Stammhaus und Werkstatt: Straße der Republik 43 · Tel. 0611.6098939 Ortho-Nova Sports: Friedrichstr. 29 · Tel. 0611.45048091 oder online bestellen unter www.fotostudio-wagenpfeil.de Im schönen Biebrich gesucht: 3-4 Zimmer-Wohnung KP bis 500.000 € (0611) 45 07 71 Hildebrand Immobilien www.hildebrandimmobilien.de DER BIEBRICHER / MAI 2020 11
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