DER BIEBRICHER, Nr. 342, Mai 2020

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P+R Kahle Mühle: Mehr Platz für den fahrbaren Untersatz Mehr Stellplätze, sicheres Parken und schnelle Verbindungen in alle Richtungen. Nach langer Planungszeit wird der „Park-and- Ride“-Parkplatz (P+R) Kahle Mühle im Norden Biebrichs endlich ausgebaut. Eine vernünftige Investition, denn wer aktuell einen Blick über den Parkraum wagt, ist schockiert: Müll, abgeladene Reifen und sogar eine alte Schlafmatratze türmen sich auf dem Schotter zwischen wild parkenden Autos. Insgesamt ist die Fläche unterhalb der Brücke zur A643 kein Hingucker für Pendler und Anwohner. Doch das soll sich jetzt ändern. Denn die kostenfreien Parkräume an den Rändern der Innenstadt sind ein wichtiger Bestandteil des Wiesbadener Luftreinhalteplans, der drohende Dieselfahrverbote verhindern soll. „Die neusten Analysen haben es noch einmal unterstrichen: Wiesbaden ist eine Pendlerstadt. Vor allem Einpendler sind ROBIN EISENMANN hier unter der Woche auf unseren Straßen unterwegs. Ihnen wollen wir mit dem Ausbau eine Chance bieten, an der Peripherie der Innenstadt auf den Nahverkehr umzusteigen“, begründet Verkehrsdezernent Andreas Kowol die Maßnahme. Rund 1,7 Millionen Euro nimmt die Stadt nun in die Hand, um die Parkfläche von Grund auf neu zu gestalten. Die Summe beinhaltet die komplette Versiegelung der Fläche, Markierungsarbeiten und die Installation einer modernen Beleuchtungsanlage. Mit der Erweiterung der Fläche an den Rändern sollen zu den bisherigen 185 Stellplätzen sogar weitere 65 Parkplätze entstehen. Hinzu kommen die 38 Stellplätze auf der gegenüberliegenden Straßenseite, die bereits vor knapp zehn Jahren aufgerüstet wurden. Der Plan steht – bald könnten die Bagger rollen: Verkehrsdezernent Andreas Kowol (links) und Gerald Berg vom Tiefbau- und Vermessungsamt schauen sich die Gegebenheiten vor Ort an. Sperrmüll und wochenlang abgestellte Fahrzeuge – der P+R Parkplatz Kahle Mühle hat schon lange einen Neuanstrich nötig. Mit dem Start der Ausschreibungen in den kommenden Tagen könnte der Umbau bereits im Februar 2021 beginnen. Und dann könnte es relativ schnell gehen, erklärt Gerald Berg vom Tiefbauund Vermessungsamt: „Wenn alles nach Plan läuft, sollten wir im Sommer 2021 fertig sein. Dafür müssten wir aber den gesamten Parkplatz in der Umbauphase für die Autofahrer sperren.“ Auch eine zweigeteilte Baustelle, die wenigstens die Hälfte der Parkplätze dauerhaft zur Verfügung stellen würde, ist noch im Gespräch. Eine Entscheidung dazu wird noch in den kommenden Monaten fallen. Der Biebricher Ortsbeirat, vertreten durch Ortsvorsteher Kuno Hahn, begrüßt unterdessen die Maßnahme, schließlich sind alle an einem reibungslosen Straßenverkehr interessiert. Ein wenig Kritik lässt Hahn trotzdem erkennen: „Der Nachteil ist jedoch, dass immer gigantischere Parkplätze geschaffen und immer mehr Flächen versiegelt werden.“ Das passe nicht wirklich zur Ortspolitik, die sich der Naturverbundenheit verpflichtet hat. „Glücklicherweise halten sich die Grünflächen unterhalb des Brückenbauwerks in Grenzen“, so Hahn. Ein ideales Verkehrskreuz für alle Verkehrsteilnehmer, das sieht auch ESWE-Verkehr-Chef Jörg Gerhard, wenn er an den P+R Kahle Mühle denkt. Gerade deshalb hat man hier bereits vor über einem Jahr eine Mobilitätsstation von ESWE errichtet, die eine Verbindung von Auto, Leih-Fahrrad, Linienbus und Taxiständen schafft. „Unsere Busse verkehren von hier in alle denkbaren Richtungen. Und wenn man alle Linien zusammenrechnet fährt alle ein bis zwei Minuten ein Bus am P+R ab“, so der Geschäftsführer. Einen kostenlosen Shuttle in die Innenstadt anzubieten, das wird es auf absehbare Zeit allerdings nicht geben. Wie man den Parkplatz in Zukunft noch attraktiver machen könnte, darüber haben sich Kowol und seine Mitarbeiter bereits Gedanken gemacht: „Damit sich die Bürger in den Abendstunden sicher fühlen, könnte ich mir auch in einem weiteren Schritt den Bau von Überwachungskameras vorstellen. Und mithilfe von Schranken können wir sogar Dauerparkern das Leben schwer machen.“ Gedankliche Pläne, für das Parken unterhalb der Brücke in Zukunft zahlen zu müssen, habe es auch schon gegeben. Aber: Für die kommenden fünf Jahre sei das aber kein Thema, versichert der Dezernent. (rei) Wir sind wieder da! Termine nur per Telefon! 24 DER BIEBRICHER / MAI 2020
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