ZETT4
Die neue Ausgabe des Zett. Magazins ist auf dem Markt - mit meinen beiden Beiträgen a) über den Freiburger Künstler und langjährigen Salsa-Freund Celso Martinez-Naves (S. 52) und b) das Tanzen im Mensabrunnen (S. 59) - wie man sieht, entstanden die Beiträge und Fotos noch vor Corona, sind aber gerade rechtzeitig wieder aktuell - viel Freude beim Schmökern und bei Gefallen gerne weiter empfehlen: https://zett-magazin.de/leben-in-freiburg sowie zum Download unter: https://zett-magazin.de/wp-content/uploads/2020/06/ZETT4.pdf
Die neue Ausgabe des Zett. Magazins ist auf dem Markt - mit meinen beiden Beiträgen a) über den Freiburger Künstler und langjährigen Salsa-Freund Celso Martinez-Naves (S. 52) und b) das Tanzen im Mensabrunnen (S. 59) - wie man sieht, entstanden die Beiträge und Fotos noch vor Corona, sind aber gerade rechtzeitig wieder aktuell - viel Freude beim Schmökern und bei Gefallen gerne weiter empfehlen:
https://zett-magazin.de/leben-in-freiburg
sowie zum Download unter:
https://zett-magazin.de/wp-content/uploads/2020/06/ZETT4.pdf
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MEDIATHEKEN
Taktgeberin in Kulturfragen:
Vivian Perkovic.
Foto: ZDF / Jana Kay
schichte einer Stadt mit denen, die dort wohnen,
oder zu Besuch kommen – wieso nicht?
Welchen Sinn haben kleine und kleinste
Kulturveranstaltungen, und was hat der sogenannte
Kulturbetrieb überhaupt mit dem
täglichen Leben zu tun – wo hört das eine auf
und fängt das andere an?
Kultur macht immer Sinn. Egal wie groß
oder klein. Bestenfalls gehört das, was im Buch,
auf Bildschirm und Bühne passiert zum Alltag
dazu. Ist doch schön, wenn man eine Figur in
sein eigenes Leben mitnimmt. Und sich beim
Busfahren ausdenkt, wie es mit ihr wohl weitergeht.
Und was das Verhalten dieser Figur
über uns alle verrät.
Wir blicken in diesem ZETT.-Printmagazin
auch in die Zukunft, ins Jahr 2030 – wie wird
es dem Kulturbetrieb dann gehen? Drohen uns
Einschränkungen und Ausgrenzungen durch eine
rechtslastigere Politik?
Da geht es nicht um Kultur, sondern um
alles. Wir müssen aufpassen und rechte Ideologien
bloßstellen, uns vielleicht auch eigenen
Vorurteilen stellen. Nach dem Terroranschlag in
Hanau hätte ich mir zum Beispiel gewünscht,
dass nicht von „Fremdenfeindlichkeit“ die Rede
ist, sondern von Terrorismus. Denn die meisten
Opfer lebten schon lange in Deutschland und
einige hatten auch einen deutschen Pass. Die
schweigende Mehrheit positioniert sich onund
offline zu wenig gegen Rechts. Ich hätte
mir gewünscht, dass mehr Menschen auf die
Straße gehen, sich mit den Familien der Opfer
solidarisieren. Es gab zwar am Tag nach dem
Anschlag einige Mahnwachen, das Echo insgesamt
auf die Tat hätte aber lauter und schärfer
sein müssen. Kultur kann helfen, zu vermitteln,
zusammenzubringen, Vorurteile abzubauen
oder zu reflektieren – aber an Rechts muss die
ganze Gesellschaft ran. Vom Kultur-Onkel bis
zur KfZ-Mechatronikerin.
Welches Buch hat sie zuletzt schwer beeindruckt,
welches Bild hängt in Ihrem Büro über
dem Schreibtisch, und welche CD hören Sie gerade
am liebsten?
Buch - Primo Levi, das ist gerade als Hörbuch
erschienen, sehr gut gelesen von Alexander
Fehling. In der Woche als ich es gehört habe,
war gerade der 75. Jahrestag der Befreiung von
Auschwitz. Primo Levi beschreibt das Grauen,
das Menschliche, das Erbärmliche so, dass es
sich in Leib und Seele einprägt. Mehr verstanden,
was Auschwitz war, habe ich nie. Im Büro habe
ich an vier Wänden Glasscheiben. Ich bemühe
mich für die anderen Kollegen, in den Bürostuhl
versunken, ein möglichst gutes Bild abzugeben.
CD: Little Simz, eine Spitzen-Rapperin aus London;
introspektiver Rap in geschmeidigster Produktion.
Julia Jentsch als Astrid in
„24 Wochen“
Foto: ZDF / Friede Clausz
Fünf starke Frauen
MODERNE HELDINNEN
Alissa Jung als Judith in
„Das Menschenmögliche“
Foto: ZDF / Daniel Schmid
Maryam Zaree als Pelin in
„Abgebrannt“
Foto: ZDF / Jens Mackeldey
Idil Üner als Saniye in
„Saniyes Lust“
Foto: ZDF / Richard Hübner
Jella Haase als Leila in
„Looping“
Foto: ZDF / Jieun Yi
Mit der Reihe „Moderne Heldinnen“ zeigt das ZDF in seiner
Mediathek (zdf.de) im Rahmen des ‚Kleinen Fernsehspiels‘ fünf
Filme von Frauen über Frauen: „24 WOCHEN“ von Anne Zohra
Berrached, „Das Menschenmögliche“ von Eva Wolf, „Abgebrannt“
von Verena S. Freytag, „Saniyes Lust“ von Sülbiye Güna sowie
„Looping“ von Leonie Krippendorff.
Im Mittelpunkt stehen eine Kabarettistin, die ein zweites Kind
mit Trisomie 21 erwartet, eine Assistenzärztin, die einen Fehler
macht, eine Hartz-IV-Empfängerin, die schwarz als Tätowiererin
arbeitet, eine junge, emanzipierte Frau mit türkischen Wurzeln
zwischen Familie und Karriere und eine 19-Jährige, die in der Psychiatrie
landet und dort ungewöhnliche Freundschaften knüpft.
ZETT. JUNI 2020
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