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1. Das SFZ II Bad Windsheim

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<strong>1.</strong> Fall F.<br />

F. war zunächst weder in der Schule noch beim Bildungsträger anzutreffen.<br />

Erst durch Anrufe bei den Erziehungsberechtigten konnte ein Kontakt hergestellt<br />

werden. F. selbst lehnte im persönlichen Gespräch jede Zusammen arbeit<br />

mit dem Bildungsträger ab. Er hätte keine Lust, tagelang sinnlos vor dem<br />

PC zu sitzen und unbeaufsichtigt und ohne jede Unterstützung nach Praktikumsstellen<br />

zu suchen. Außerdem habe er eine Lehrstelle in Aussicht. In einem<br />

größeren Betrieb habe er sich als Industriemechaniker beworben. Hier<br />

sei er zu einem Eignungstest eingeladen.<br />

Nachdem ich in Erfahrung gebracht hatte, dass dieser Betrieb nur Bewerber<br />

mit mittlerem Schulabschluss nehmen wird, organisierte ich einen Termin für<br />

ein Gespräch mit allen Beteiligten, welches Aufschluss über das weitere Vorgehen<br />

geben sollte. <strong>Das</strong> Gespräch fand zeitnah in der Berufsschule statt.<br />

Anwesend waren: Klassenleitung der Berufsschule, Schulleitung, Sozialpädagogin<br />

des Bildungsträgers, beide Eltern mit F. und ich. Vor allem die Eltern<br />

beklagten sich über das BVJ und dessen Organisation. Sie erklärten sich<br />

letztlich dazu bereit, sich selbst in die Lehrstellen und Praktikumssuche verstärkt<br />

einzubringen und dafür zu sorgen, dass ihr Sohn die Berufsschule besucht.<br />

Die Vertreterin des Bildungsträgers wiederum sicherte zu, F. aktiv bei<br />

der Praktikums- bzw. Lehrstellensuche zu unterstützen.<br />

Die Berufsschule verzichtete auf bereits vorbereitete Bußgeldverfahren wegen<br />

Schulschwänzens mit der Maßgabe eines regelmäßigen Schulbesuchs.<br />

Für den darauf folgenden Schultag ( in knapp einer Woche) wurde ein Gesprächstermin<br />

zwischen F. und mir vereinbart.<br />

F. erschien nicht zum Gesprächstermin. Seine Mutter hatte ihn krank gemeldet.<br />

Danach besuchte er ein einziges Mal die Berufsschule, beim Bildungsträger<br />

fand er sich nicht ein.<br />

Zwei Wochen später erhielt ich einen Anruf der Mutter, die ihren Sohn vom<br />

BVJ abmelden wollte. Er habe jetzt andere Pläne für die Zukunft: er lerne jetzt<br />

für den qualifizierenden Hauptschulabschluss, an dem er im Sommer teilnehmen<br />

werde. Danach wird er den M-Zweig der Hauptschule besuchen um<br />

die mittlere Reife zu erlangen. Weitere Maßnahmen seien daher nicht mehr<br />

nötig. Die Familie werde sich um alles Weitere kümmern.<br />

2. Fall T.<br />

Im Gespräch mit dem Klassenleiter des BVJ wurde ein Name erwähnt, welcher<br />

mir aus meiner früheren Tätigkeit im MSD des Förderzentrums bekannt<br />

vorkam. Auf Nachfrage erhielt ich eine mündliche Beschreibung des Schülers<br />

von seinem derzeitigen Lehrer: ruhig, behäbig, umgänglich, unreife Persönlichkeit.<br />

Er sei noch sehr kindlich und habe noch keine berufliche Orientierung.<br />

Er komme aber regelmäßig zum Unterricht und auch zum Bildungsträger.<br />

Im Gespräch mit T. erfahre ich seinen schulischen Werdegang. Er weiß noch,<br />

dass ich ihn vor Jahren in der ersten Klasse der Grundschule getestet habe.<br />

danach habe er die Diagnose- und Förderklasse durchlaufen, anschließend<br />

noch zwei Jahre Grundschulzweig am Förderzentrum. Danach kam die Rückführung<br />

an die Hauptschule, die er im Nachhinein als Fehlentscheidung betrachtet.<br />

Die Noten in der Hauptschule sackten erwartungsgemäß deutlich ab.<br />

Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – Heft 7/Sept. 2010 32<br />

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