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1. Das SFZ II Bad Windsheim

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Es reichte knapp zum einfachen Hauptschulabschluss. Eine Lehrstelle war<br />

nicht zu finden, deshalb besucht er jetzt das BVJ. Auf seine Zukunft hin angesprochen<br />

meint T., er habe „noch keinen richtigen Plan“. Seine Interessen<br />

und Hobbies, erzählt er, seien Computerspielen, Modellbau und Mofa fahren.<br />

Nach bisherigen Praktika gefragt erzählt T. von den Praktika aus der Hauptschule.<br />

Am besten habe ihm bisher der Beruf des Bäckers gefallen, allerdings<br />

sei das Betriebsklima in jener Bäckerei, in welcher er vor kurzem ein einwöchiges<br />

Praktikum absolviert hatte, sehr schlecht gewesen. Der Meister dort<br />

hätte außerdem gesagt, T. wäre zu langsam. Im laufenden Jahr -es war zum<br />

Zeitpunkt des Gespräches Ende Februar - war dies das einzige Praktikum<br />

gewesen.<br />

Beim Bildungsträger sei mit ihm besprochen worden, er solle demnächst ein<br />

Praktikum bei einem Zweiradmechaniker und danach in einem Lager absolvieren<br />

soll. Danach eventuell noch einmal in einer Bäckerei.<br />

Wir betrachteten zusammen den Kalender und stellten fest, dass die Zeit für<br />

so viele Praktika relativ knapp bemessen ist, zumal noch keinerlei Praktikumsstellen<br />

in Aussicht waren.<br />

Wir vereinbarten, dass T. bis zur nächsten Woche eine Liste mit Betrieben<br />

vorlegen solle, die für ein Praktikum in Frage kämen.<br />

Im Folgenden suchte ich das persönliche Gespräch mit den zuständigen Sozialpädagogen<br />

des Bildungsträgers. Wir tauschten uns intensiv über die Möglichkeiten<br />

für T. aus. Nach diesem Gespräch wurden die Anstrengungen, eine<br />

Praktikumsstelle zu finden, deutlich verstärkt. Nachdem es allerdings sehr<br />

wenige Stellen im Bereich Zweiradmechaniker gab und auch Stellen im Lager<br />

nicht auf Anhieb zu finden waren, wurde eine Praktikumsstelle in einer weiteren<br />

Bäckerei gefunden. Diese entwickelte sich vom zweiwöchigem „Schnupperpraktikum“<br />

zu einem Dauerpraktikum mit Lehrstellenzusage. Im Gespräch<br />

mit dem zukünftigen Lehrmeister wurde deutlich, dass T. sich sehr bemüht<br />

und sich sehr gut zurechtfindet.<br />

3. Fall H.<br />

H. wurde von den Berufsschullehrern als unmotivierter Schüler beschrieben,<br />

der viel mehr leisten könnte als er zeigt. Es sei schwierig an ihn heranzukommen,<br />

da er unregelmäßig die Schule besucht und auch beim Bildungsträger<br />

nur sporadisch auftaucht. Zurzeit absolviere er angeblich ein Praktikum in<br />

einem Baumarkt. Nach mehreren vergeblichen Versuchen traf ich H. schließlich<br />

in der Pause auf dem Schulgelände an. Im Einzelgespräch erzählte er mir<br />

von häuslichen Schwierigkeiten. Die Probleme mit seinem Vater, der nach<br />

seinen Aussagen Alkoholiker ist, würden immer größer werden. Er selbst<br />

müsse sich zunehmend um seine Mutter und seine Geschwister kümmern.<br />

Außerdem hätte er immer wieder Probleme mit der Polizei und dem Jugendamt.<br />

<strong>Das</strong> Praktikum beim Baumarkt habe er abgebrochen, da dies in keiner<br />

Weise seinen beruflichen Vorstellungen entspräche. Pläne für die Zukunft<br />

habe er nicht. Nach diesem Schuljahr werde er wohl einen Job als ungelernter<br />

Arbeiter annehmen müssen. Nach seinen beruflichen Interessen gefragt<br />

sagt H., er wäre gerne im Handwerk tätig. Er hätte einmal Ferienarbeit bei<br />

einer Baufirma gemacht. Dort hätte es ihm gut gefallen und er hätte gemerkt,<br />

dass körperliche Arbeit ihm Spaß mache.<br />

Regierung von Mittelfranken – Förderschulbereich – Heft 7/Sept. 2010 33<br />

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