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Ausgabe 02-2020

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Weiterbildung & Schulungen<br />

um das Wissensverlustrisiko zu minimieren und einen Beitrag<br />

zu leisten, dass „Wasserwirtschaft als attraktives Arbeitsfeld“<br />

wahrgenommen wird.<br />

Wir brauchen kein E-Learning, unsere Mitarbeiter wissen alles!<br />

Diesen Satz hörte ich von einem Leiter eines großen Stadtentwässerungsbetriebes.<br />

Die glückliche Situation ausschließlich<br />

kompetente Kollegen und Kolleginnen zu haben, die<br />

keinerlei Wissenslücken aufweisen, ist allerdings nicht jedem<br />

Betrieb vergönnt. Der Bau, Betrieb und die Instandhaltung<br />

unserer Entwässerungssysteme gehören mit Sicherheit zu den<br />

komplexesten Infrastrukturaufgaben. Umfang und Aktualisierungsraten<br />

von DWA Merk- und Arbeitsblättern, aber auch<br />

der einschlägigen Internationalen (ISO) und Europäischen<br />

Normen (EN) sind einer von vielen Indikatoren hierfür. Die<br />

Qualifikation der mit Entwässerungssystemen beschäftigten<br />

Ingenieurinnen und Ingenieure erfordert daher regelmäßige<br />

Weiterbildungen zur Auffrischung und Erweiterung der Fachkenntnisse.<br />

„Zudem haben schnelllebigere Gesellschafts- und<br />

Lebensverhältnisse zur Folge, dass sich auch die Anforderungen<br />

bei neu zu besetzenden Stellen wandeln. Neben langjährig<br />

spezialisierten Fachleuten werden zunehmend flexible<br />

und selbstständige Generalistinnen und Generalisten gefragt<br />

sein. Alle Beschäftigten sind gefordert, sich weitgehend eigenständig<br />

in fachlicher und persönlicher Hinsicht weiterzubilden<br />

und zu entwickeln. In diesem Kontext gewinnt das Angebot<br />

von kontinuierlicher Weiterbildung der Beschäftigten – lebenslanges<br />

Lernen – erheblich an Bedeutung, um oben genannten<br />

Herausforderungen Rechnung zu tragen“ [3] .<br />

Unter lebenslangem Lernen kann auch berufsbegleitendes Lernen<br />

verstanden werden, bei dem es darum geht, alle Kolleginnen<br />

und Kollegen dazu zu befähigen, Aufgaben jetzt und<br />

in Zukunft zu erfüllen und flexibel auf Veränderungen zu reagieren.<br />

Dafür ist neben Eigenverantwortung und Eigeninitiative<br />

der Beschäftigten insbesondere die entsprechende Unterstützung<br />

durch die Personalabteilung und die Führungskräfte<br />

erforderlich [3] . Diese kann sowohl durch Bereitstellung des erforderlichen<br />

Fachwissens und durch berufsbegleitende Weiterbildung<br />

erfolgen. Erfolgt diese Unterstützung nicht, droht aufgrund<br />

der komplexen Aufgabenstellungen eine Überforderung<br />

und Demotivation am Arbeitsplatz. Daher ist nicht umsonst das<br />

Thema berufsbegleitende Weiterbildung für die „Initiative Neue<br />

Qualität der Arbeit“ einer der wichtigen Aspekte zur Steigerung<br />

der Attraktivität der öffentlichen Verwaltung als Arbeitgeber.<br />

Wissen sichern mit System<br />

Für jedes Organisationsnetzwerk stellt sich die Frage, wie benötigtes<br />

Wissen in bestimmten Kontexten zusammengetragen,<br />

organisiert und für vorgesehene Anwendungen bereitgestellt<br />

werden kann. Der systematische Umgang mit der Ressource<br />

Wissen, also das Wissensmanagement, wird daher für die<br />

öffentliche Verwaltung, aber auch für die Privatwirtschaft entscheidend<br />

für die Gewährleistung der zukünftigen Leistungsfähigkeit<br />

sein. Wissensmanagement gemäß Gabler Wirtschaftslexikon<br />

[9] „beschäftigt sich mit dem Erwerb, der Entwicklung,<br />

dem Transfer, der Speicherung sowie der Nutzung von Wissen“.<br />

Dabei geht es u. a. auch um die:<br />

• Analyse von Wissensdefiziten und -überschüssen<br />

• Bestimmung von erfolgskritischem Wissen<br />

• Bewahrung und Weitergabe von erfolgskritischem Wissen<br />

• Bereitschaft berufsbegleitendes Lernen zu fordern und zu<br />

fördern, um Wissensdefizite zu kompensieren und den<br />

Austausch von Wissen zu ermöglichen.<br />

Allerdings ist der Aufwand hierfür erheblich und nicht jeder<br />

Netzbetreiber wird diesen Aufwand leisten können. Daher gilt<br />

es innerbetrieblich zu analysieren, welches explizite und implizite<br />

Wissen zu bewahren ist, und zu differenzieren, was davon<br />

nur eigenständig realisiert werden kann und wofür externe<br />

Dienstleister genutzt werden können.<br />

Wenn schon Wissenstransfer durch berufsbegleitendes Lernen,<br />

dann gleich „Lernen am Arbeitsplatz“<br />

Eine Möglichkeit, Wissensverluste zu minimieren und sogar<br />

aktiv Wissensaufbau zu betreiben, bieten Online-Wissensplattformen.<br />

Für Planung, Bau, Betrieb & Unterhalt, aber auch<br />

Management von Entwässerungssystemen ist die Wissensnetzwerk-Plattform<br />

UNITRACC [10] der Firma visaplan GmbH eine<br />

ideale Basis. UNITRACC steht für “Underground Infrastructure<br />

Training and Competence Center” und konserviert seit mehr<br />

als 20 Jahren das Fachwissen rund um die Themenbereiche<br />

Leitungsbau, -instandhaltung und -management und bereitet<br />

dieses Wissen didaktisch hochwertig auf. Diese, in Kooperation<br />

mit der Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH und S & P Consult<br />

GmbH betriebene, Plattform ist weltweit der größte Provider<br />

von Online-Fachinformationen und Weiterbildungsangeboten<br />

in den genannten Fachbereichen und inhaltlich, didaktisch und<br />

technisch die führende E-Learning-Plattform im Baubereich.<br />

Wissenstransfer findet in UNITRACC durch einen arbeitsprozess-orientierten<br />

Life-Long-Learning Ansatz statt. Alle Fachkräfte<br />

können unabhängig vom Bildungsabschluss/ Qualifizierungsniveau<br />

umfangreiche Lernressourcen (s. Bild 2) nutzen. Dafür stehen<br />

individualisierte Lehr- und Lernpfade zur Verfügung, welche<br />

die unterschiedlichen Bedürfnisse des Einzelnen in Bezug<br />

auf Inhalte, Wege und Methoden einer Weiterbildung erfüllen<br />

und diese in die verschiedenen realen beruflichen Kontexte<br />

einbinden können.<br />

UNITRACC fungiert dabei als Wissensspeicher für die Branche,<br />

der unabhängig von Zeit und Ort verfügbar ist und unmittelbar<br />

Handlungskompetenz durch Bereitstellung eines großen<br />

Teils des erforderlichen Fachwissens schafft. Damit wirkt diese<br />

Wissensplattform auf 3 Ebenen, sie erhöht zum einen die Attraktivität<br />

der öffentlichen Verwaltung als Arbeitgeber durch<br />

die Befähigung zum mobilen Arbeiten und ermöglicht zum<br />

anderen eine individuelle, berufsbegleitende Weiterbildung.<br />

Schlussendlich reduziert sie erheblich innerbetriebliche Aufwände<br />

bei der Wissenssicherung und dem Wissenstransfer.<br />

Darüber hinaus führen die Stärkung und die Förderung der<br />

Fach- und Handlungskompetenz der Kolleginnen und Kollegen<br />

zur:<br />

RO-KA-TECH Journal <strong>02</strong> / 2<strong>02</strong>0 | 53

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