Ausgabe 02-2020
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Anwenderberichte<br />
samte Kanalisierung erfolgte ab dem Beginn des 20. Jahrhundert.<br />
So sind auch die nicht als bauzeitlich geltenden Kanäle,<br />
die jetzt grabenlos saniert werden, teilweise mehr als 100 Jahre<br />
alte „Antiquitäten“ aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg.<br />
Bernd Schäfer, stellvertretender Leiter der Swietelsky-Faber-<br />
Niederlassung Blomberg und verantwortlicher Projektleiter,<br />
freut sich über die Arbeit am Wahrzeichen seiner Heimatstadt:<br />
„Wir haben schon ziemlich alles saniert vom Flughafen bis zum<br />
Krankenhaus – ein Weltkulturerbe war aber noch nicht dabei.“<br />
Wirtschaftswunder ohne Denkmalschutz:<br />
Tüchtig geflickt mit Mörtel & Co.<br />
Die Kamerabefahrungen zu Beginn der Projektplanungen<br />
brachten Überraschungen: Einige der alten Pläne waren sehr<br />
genau und machten nur wenige Korrekturen nötig. Andere<br />
Leitungen verlaufen mit heute nicht mehr nachvollziehbaren<br />
Umwegen oder weichen stark von den alten Dokumentationen<br />
oder vermuteten Verläufen ab. Die Schadensanalyse zur<br />
Ausführungsplanung bestätigte vorherige Erwartungen: In undichten<br />
Leitungen hatte die üppige Vegetation starke Schäden<br />
durch Wurzeleinwüchse verursacht. Auch die alten Muffen waren<br />
nicht mehr „abwasserfest“. Zudem stießen die Sanierer auf<br />
Leitungsabschnitte, die in den 1950er und 60er Jahren ohne<br />
Rücksicht auf Denkmalschutz, dafür wirtschaftswundertüchtig<br />
mit Mörtel & Co. „repariert“ wurden.<br />
Bodenbender zählt zu den Pionieren in der Hausanschlusssanierung<br />
mit Schlauchlinern. Ursprünglich selbst Rohr- und Kanalreiniger,<br />
entwickelte das Unternehmen Anfang der 1990er<br />
Jahre gemeinsam mit der Bayer AG eigene Harze und Liner.<br />
Ziel war ein Harz für die speziellen Anforderungen bei der<br />
Kanalsanierung. Es sollte an verschiedenen Trägermaterialien<br />
perfekt haften, für sofortiges Fräsen schnell und „kleckerfrei“<br />
aushärten und auch bei großen Temperaturunterschieden problemlos<br />
zu verarbeiten sein. Vor allem sollten Fehler korrigierbar<br />
sein, damit das Material nicht herausgefräst werden muss,<br />
wenn der Inliner nach der Aushärtung Beulen wirft.<br />
1991 geht der Point-Liner ®<br />
an den Start; 1994 folgte das<br />
jeweils passgenau gelieferte<br />
PL ® -Point-Liner-System; weitere<br />
Produkte folgten. Heute<br />
ist Bodenbender in ganz Europa<br />
und auch in Australien<br />
aktiv. Der Mittelständler bietet<br />
seinen Kunden und Anwendern<br />
umfassende Schulungen<br />
in der hauseigenen<br />
Akademie und am Einsatzort.<br />
„Wir verstehen das Geschäft<br />
unserer Kunden nicht nur, wir<br />
beherrschen es auch selbst“,<br />
sagt Jonas Bodenbender,<br />
Technischer Leiter des Hauses.<br />
Für jede Herausforderung die passenden Liner und Harze<br />
Wo möglich, wird jetzt historisch saniert: Dabei werden die alten<br />
Kanalabschnitte weiter für Oberflächenwasser genutzt und<br />
durch eine zusätzliche Leitung ergänzt. Auf etwa 1000 Metern<br />
konnte auf den Austausch der Leitungen in offener Bauweise<br />
verzichtet und grabenlos mit Schlauchlinern saniert werden.<br />
Bodenbender: Harze für die speziellen Anforderungen<br />
bei der Kanalsanierung<br />
Für die Sanierung setzt Swietelsky-Faber Produkte der<br />
Bodenbender GmbH aus dem hessischen Biedenkopf ein: „Wir<br />
kennen das Material, wir wissen, wie es bei unterschiedlichen<br />
Temperaturen reagiert – und wenn es doch Schwierigkeiten<br />
gibt, können wir sicher sein, dass unser Partner sofort vor Ort<br />
ist – auch mit einem Alternativprodukt.“ Swietelsky-Faber arbeitet<br />
seit rund 20 Jahren mit Bodenbender zusammen: „Wir<br />
haben das Haus Bodenbender immer als extrem zuverlässig<br />
und flexibel erlebt“, so Schäfer.<br />
Bodenbender bietet passgenaue Mengen und Mischungen<br />
an, doch hier übernahm der Kunde selbst: „Wir messen die<br />
Schlauchliner erst direkt vor Ort ein und stellen das Harz entsprechend<br />
ein“, erklärt Schäfer. So kann bei kurzen Schlauchlinern<br />
ein Produkt mit einer kurzen Aushärtezeit eingesetzt werden;<br />
bei langen Inlinern hilft eine längere Topfzeit, sorgfältig<br />
und genau zu arbeiten. In Kassel wurden je nach Zustand,<br />
Lage, Nennweite, Dimensionsprüngen und Bögen des Kanals<br />
ein bis 50 Meter langer Liner aus Nadelfilz oder Polyester eingesetzt.<br />
„Auch besonderen Herausforderungen wie Nennweitensprünge,<br />
die faltenfreie Anpassung der Inliner an den Altbestand,<br />
schwierige Bögen und die Übergänge der Leitungen in die<br />
Haltungen haben wir gut hinbekommen“, sagt Schäfer. Dass<br />
die Arbeiten besser laufen als geplant, habe aber noch einen<br />
Grund: „Der milde Winter mit geringen Temperaturunterschieden<br />
hat es uns tatsächlich einfacher gemacht.“<br />
Autorin: Kerstin Hendess • E-Mail: KH@Tacheles-PR.de<br />
Bodenbender GmbH<br />
Goldbergstraße 32 • D-35216 Biedenkopf<br />
www.bodenbender.com<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>02</strong> / 2<strong>02</strong>0 | 69