Familienchronik - auf der überarbeiteten Webseite der ...

Was hatte die Expo mit Saalfeld zu tun?
Zuerst ganz kurz zu meiner Person: Als ich die Heimat verlassen mußte, war
ich sieben Jahre alt, und mein Familienname war Meißner. Mein Geburtshaus
steht noch, und die Adresse hieß Saalfeld, Stadtrandsiedlung 30.
Nachdem das Reisen in die östlichen Länder problemlos wurde, zog es mich
jedes Jahr in die Heimat. In Saalfeld bin ich jede Straße, jeden Weg gegangen.
Ich war in der Schule, in meinem ehemaligen Klassenzimmer, im Treppenhaus ist
der alte Trinkbrunnen für die Kinder noch vorhanden.
Nach meiner Erinnerung ist der Kirchen-Innenraum etwas verändert. Aber das
alte Taufbecken ist noch da, ebenso die »Fußbodenheizung«, die aber erneuert
werden soll.
Da ich nun alles, was in meiner Erinnerung war, gesehen hatte, beschloß ich meinen
Urlaub nicht mehr in Ostpreußen zu verbringen. Aber es kam ganz anders.
Schuld hatte die Expo 2000, aber Saalfeld und die Expo?
Altarraum der Kirche in Schneverdingen Foto: Lieselotte von Essen
Bei einem Ausflug der Kirchengemeinde (Hamburg) besuchten wir zum Abschluß
des schönen Tages die »Eine-Welt-Kirche« in Schneverdingen, ein Projekt der
Expo 2000. Diese neuerbaute Kirche hat einen ganz besonderen Altar, statt
christlichen Bildern steht ein riesiges Regal mit buchähnlichen Behältern, in
denen Heimaterde aus vielen Ländern aufbewahrt wird, sehr ordentlich und mit
Ortsname und Datum versehen. Das hat mich sehr beeindruckt. Noch im selben
Jahr bin ich nach Saalfeld gefahren, um Heimaterde zu holen.
Nun steht meine Erde in der Kirche zu Schneverdingen. Seitdem fahre ich wieder
jedes Jahr nach Ostpreußen.
Lieselotte von Essen
aus Saalfeld/Ostpr.
jetzt: Neuengammer Hausdeich 43
21039 Hamburg
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