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Familienchronik - auf der überarbeiteten Webseite der ...

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Zum Schluß fällt mir noch ein schöner Spruch ein:<br />

Die Erinnerung ist das einzige Paradies aus dem man nicht vertrieben werden<br />

kann.<br />

Joachim Kurkowski Rüscherstr. 61<br />

32584 Löhne<br />

Telefon 05731 / 8829<br />

(früher Taabern Krs. Mohrungen)<br />

Das Tagebuch über die Flucht 1945<br />

von Otto Siebert, Glanden<br />

Fortsetzung aus MHN 94. Ausgabe, Weihnachten 2001, S. 28-30<br />

3. 2.<br />

Der Tag, es war Sonnabend, war im Hause ohne russ. Besuch, nur hörte man<br />

immer in <strong>der</strong> Ferne Schießerei. Abends, als wir uns zum Schlafen gelegt hatten<br />

gingen diese die bereits vor Abend ins Dorf hereingekommenen circa 20 Russen<br />

mit noch einigen hereingekommenen. Wir standen schnell alle <strong>auf</strong>, zogen uns an<br />

und gingen halb angezogen wie<strong>der</strong> ins Bett, es ist jedoch niemand an unser Haus<br />

gekommen.<br />

4. 2.<br />

Jedoch am Sonntag vormittag erschienen mehrmals zu fünft und zu zweit Russen<br />

in <strong>der</strong> Wohnung, die meistens nach Uhren, Schußwaffen und Soldaten sich<br />

umsahen. Dabei wurden wie<strong>der</strong> alle Betten, Schränke und alles durchsucht.<br />

Dabei wurden Gehlhar ein Bündel mit dreieinhalb Anzügen fortgenommen, ebenso<br />

verschiedene an<strong>der</strong>e Kleinigkeiten, die sie fanden. Starke Rauchwolken stiegen<br />

vormittags in Richtung Mohrungen von Bränden <strong>auf</strong>.<br />

5. 2.<br />

Nach möglichst ruhiger Nacht mehrere Brandscheine sichtbar. Von morgens an<br />

große Fliegertätigkeit und Brand im Dorfe Ge[h]rmann. Um 11 Uhr kamen sechs<br />

Bolschewisten suchten in <strong>der</strong> Wohnung Schrank, Kasten und sonstige Koffer<br />

durch und nahmen neue ungebrauchte feine Wäsche, Decken und Klei<strong>der</strong>, ein<br />

paar Bündel mit. Fragten nach Rasierzeug, Uhren und Schußwaffen. Plötzlich um<br />

zwei Uhr erschienen wie<strong>der</strong> vier bis fünf Russen zur Hausuntersuchung. Es wurde<br />

die Rumpelkammer nach Sachen untersucht. Hemden und verschiedene<br />

Sachen <strong>der</strong> Bargels wurden mitgenommen. Fortwährend Fliegergeräusch. Es<br />

erschienen abermals vier Russen. Nach Auseinan<strong>der</strong>riß aller Sachen und unter<br />

den Betten nahmen sie Wäsche, Gehlhar zwei Paar Socken, auch sollte er noch<br />

die Hose, die er anhatte und drei Paar Strümpfe hergeben. Ebenso sollte ich die<br />

Hose geben, ich von Bargels Hose tragen. In Mohrungen war Rauch von Feuer<br />

zu sehen.<br />

6. 2. 45<br />

Dienstag war ein ruhiger Tag, fast frei von Räubereien, wenn auch einige Russen<br />

hereinkamen, so wurde nicht gesucht. Auch Donner von Geschützen war nicht zu<br />

hören, nur <strong>auf</strong> <strong>der</strong> entfernt liegenden Chaussee waren Fuhrwerke vernehmbar.<br />

7. 2. 45<br />

Bis Mittag war Ruhe vor den Russen. Wie<strong>der</strong>um, während wir Mittag essen,<br />

erschienen vier Russen, hielten Haussuchung und nahmen Betten, wühlten in <strong>der</strong><br />

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