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Ausgabe 03/2011 - Der Landesseniorenrat Baden-Württemberg eV

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Das zweite Referat von Dr. Elke<br />

Wächter, stellvertretende Chefärztin<br />

des Geriatrischen Zentrums Karlsruhe,<br />

war der Sturzprophylaxe mit<br />

dem Thema „Stürze im Alter – ist<br />

Vorbeugen möglich?“ gewidmet.<br />

Mit zunehmender Lebenserwartung<br />

steigen die Risiken eines Sturzes<br />

an (bundesweit 5 Millionen Stürze,<br />

davon zehn Prozent behandlungspflichtig,<br />

z.B. 120 000 Brüche des<br />

Oberschenkels und 130 000 Frakturen<br />

anderer Knochen mit Krankenhausaufenthalt).<br />

Nach Frakturereignissen<br />

schränken 80 Prozent der<br />

Patienten ihre Aktivitäten ein und<br />

entwickeln Pflegebedarf, 20 Prozent<br />

gehen in ein Pflegeheim.<br />

Stürze sind die siebthäufigste, nicht<br />

natürliche Todesursache bei über<br />

65-Jährigen. In absoluten Zahlen<br />

ausgedrückt sind die Fälle von<br />

Schenkelhalsbrüchen bis 2010 moderat<br />

jedes Jahr gestiegen, derzeit<br />

steigen sie rasant und werden sich<br />

bis zum Jahr 2050 mehr als verdoppeln.<br />

Mehr als 90 Prozent aller Stürze<br />

sind multifaktoriell bedingt. Nur<br />

10 Prozent haben eine einzige Ursache.<br />

Wichtig ist deshalb die Kenntnis<br />

der drei verschiedenen Sturz-Risikofaktoren:<br />

• durch die jeweilige Situation<br />

bedingt: Beeilung beim Gehen<br />

/ Treppenbenutzung / ungeeignete<br />

Schuhe oder Gehhilfsmittel<br />

/ Selbstüberschätzung;<br />

• von außen her angeregt: Umgebung<br />

(Glatteis, nasses<br />

Laub) / Wohnumfeld (Stolperfallen,<br />

schlechte Beleuchtung, fehlende<br />

Haltegriffe);<br />

• von innen her, durch in der Person<br />

liegende Faktoren bedingt:<br />

z.B. weibliches Geschlecht / Alter<br />

(z.B. über 80 Jahre) / Krankheiten,<br />

unerwünschte Arzneimittelnebenwirkungen<br />

(z.B.<br />

Neuroleptika, Antikonvulsiva,<br />

Antidepressiva, Diuretika, ASS,<br />

Augensalben), vorangegangener<br />

Sturz / Alkohol.<br />

Voraussetzungen für Bewegung sind<br />

das intakte Funktionieren mehrerer<br />

Komponenten: Haltungs- und<br />

Bewegungsapparat (Knochen, Gelenke,<br />

Muskeln, Sehnen, Bänder),<br />

Nervensystem (neuromuskuläre<br />

Koordination), Sinnesorgane (Augen,<br />

Gleichgewichtssystem, Gefühl,<br />

Lagesinn) und das Gehirn (Zentralnervensystem).<br />

Die Untersuchung<br />

der häufigsten Risikofaktoren für<br />

Stürze hat gezeigt, dass die Muskelschwäche<br />

als Risikofaktor Nr. 1 gelten<br />

kann. Bis zum 80. Lebensjahr<br />

verlieren wir 20 bis 40 Prozent unserer<br />

Muskelmasse.<br />

Kraft ist bis ins hohe Alter trainierbar,<br />

denn durch gezielte Übungen<br />

können Balance, Mobilität und Muskeln<br />

gestärkt und durch Aufbau von<br />

Muskeln und Knochenmasse auch<br />

Osteoporose vorgebeugt werden.<br />

Rolf Freitag<br />

(RoMa.Freitag@t-online.de)<br />

Kreisseniorenrat<br />

Ludwigsburg<br />

Blick ins Land<br />

Nach zwanzig Jahren neu<br />

In seiner Mitgliederversammlung<br />

wählte der KSR seine neue Doppelspitze:<br />

Nora Jordan-Weinberg aus<br />

Ludwigsburg und Barbara Riethmüller<br />

aus Gerlingen. <strong>Der</strong> langjährige<br />

Finanzvorstand, Peter Schulz<br />

aus Ingersheim, stellte sich zur Wiederwahl.<br />

Die bisherigen Vorsitzenden Gisela<br />

Otterbach aus Bietigheim-Bissingen<br />

und Christa Stratmann aus Markgröningen<br />

kandidierten nach 20 bzw.<br />

15 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit<br />

nicht mehr. Viele Projekte wie z. B.<br />

„Senioren betreuen Grundschüler“<br />

und „Lesepaten für Pflegeheime“<br />

wurden von ihnen initiiert und werden<br />

auch vom neuen Vorstand weitergeführt.<br />

Weitere Informationen zu der Arbeit<br />

und den Projekten des KSR gibt es<br />

im Internet unter www.ksr-lb.de<br />

Nora Jordan-Weinberg<br />

(info@njweinberg.com)<br />

KSR Karlsruhe: Weniger stürzen – hilfreiche Informationen. Bild: KSR<br />

3-<strong>2011</strong><br />

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