Ausgabe 03/2011 - Der Landesseniorenrat Baden-Württemberg eV
Ausgabe 03/2011 - Der Landesseniorenrat Baden-Württemberg eV
Ausgabe 03/2011 - Der Landesseniorenrat Baden-Württemberg eV
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Interview<br />
ge oder dörfliche Nachbarschaftshilfe ebenso wie die<br />
Suchthilfe.<br />
Und wie fördert das Unternehmen Lotto <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
direkt? Gibt es besonders förderungswürdige<br />
Projekte, nach welchen Kriterien bekommen diese den<br />
Zuschlag?<br />
Unsere Gesellschaft lebt von Bürgerinnen und Bürgern,<br />
die sich einbringen und engagieren wollen. Dieses Engagement<br />
gilt es zu würdigen und zu unterstützen. Deshalb ist<br />
uns die Förderung von Projekten, die von Ehrenamtlichen<br />
getragen werden, ein ganz besonderes Anliegen. Selbstverständlich<br />
versuchen wir hier landesweit zu agieren, so<br />
dass jeder Bürger oder Verein mit seinem Vorhaben, etwa<br />
im Rahmen eines Wettbewerbs, eine Chance erhält.<br />
Können Sie Beispiele nennen?<br />
Unter anderem unterstützen wir durch Wettbewerbe<br />
wie den Sportjugendförderpreis das Ehrenamt in den<br />
Sportvereinen im Lande. Und mit unserer Lotto Benefiz-<br />
Elf gehen wir dort auf den Fußball-Platz, wo wir für die<br />
gute Sache spielen können. Etwa zu Gunsten krebskranker<br />
Kinder oder der Vereinsjugend. Es gibt zudem einen<br />
kleineren Spendentopf, hier heißt das Motto: Auch mit<br />
wenig Geld lässt sich oft viel erreichen.<br />
Müssen Förderungen der GlücksSpirale beantragt<br />
werden und wenn ja, wie?<br />
Die Kreisverbände oder Einrichtungen vor Ort sollten<br />
sich mit ihren Anliegen direkt an ihre Landesverbände<br />
wenden. Dort werden ihre Anträge auf Vollständigkeit<br />
geprüft und schließlich an den Bundesdachverband,<br />
nämlich die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien<br />
Wohlfahrtspflege in Berlin, weitergereicht. Das ist so wie<br />
bei der Teilnahme an Lotto oder der GlücksSpirale. Nur<br />
wer sich beteiligt beziehungsweise in diesem Fall sein<br />
Projekt auch vorstellt, hat Aussicht auf Förderung.<br />
Die demografische Entwicklung zeigt, dass die Menschen<br />
ein immer höheres Alter erreichen, wie trägt das<br />
Förderengagement dieser Tatsache Rechnung?<br />
Die Fördermittel aus der GlücksSpirale kommen deshalb<br />
in nicht unerheblichem Maße verschiedenen Senioreneinrichtungen<br />
und Pflegediensten zu Gute. Auch das<br />
Problem des Pflegekräftemangels wird hier durchaus gesehen<br />
und angegangen.<br />
Was bedeutet dies konkret?<br />
Unlängst profitierte zum Beispiel der Caritasverband<br />
Konstanz von der finanziellen Unterstützung und entwi-<br />
38 3-<strong>2011</strong><br />
Für das Seniorenzentrum St. Clara in Illingen, eine Einrichtung der Paul Wilhelm von<br />
Keppler-Stiftung, wurde ein Transporter finanziert. Das Bild zeigt die Scheckübergabe.<br />
Bild: Staatliche Toto-Lotto GmbH <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
ckelte mit den Geldern aus der GlücksSpirale das Lebens-<br />
und Wohnkonzept „LUNA – Leben und Nähe im Alter“.<br />
Dieses Angebot ermöglicht es Seniorinnen und Senioren<br />
aus Konstanz, sich in den eigenen vier Wänden von der<br />
Caritas betreuen zu lassen. Ebenfalls bezuschusst wird<br />
die Informationsreihe „Älter werden in Deutschland“,<br />
die Migranten mit den vor Ort vorhandenen Angeboten<br />
der Altenhilfe vertraut macht.<br />
Die Bandbreite der Förderung ist sicherlich groß, oder?<br />
In der Tat. Um noch weitere Beispiele zu nennen: Zuschüsse<br />
gab es zudem für die Gesundheitsförderung des<br />
DRK-Landesverbandes, hier flossen Fördergelder in die<br />
Ausbildung von Übungs- und Kursleitern in den Bereichen<br />
Gymnastik, Tanzen, Wassergymnastik, Gedächtnistraining<br />
und Yoga. Ziel ist es dabei, älteren Menschen wohnortnahe<br />
Sportkurse zu sozialverträglichen Preisen anzubieten.<br />
Auch das Thema Mobilität im Alter ist sicher ein Thema.<br />
In der Tat. Für das Seniorenzentrum St. Clara in Illingen,<br />
eine Einrichtung der Paul Wilhelm von Keppler-Stiftung,<br />
wurde neulich ein Transporter finanziert. Dank des neuen<br />
Fahrzeugs haben die Bewohnerinnen und Bewohner<br />
des Seniorenzentrums nun die Möglichkeit, an Veranstaltungen<br />
und Freizeitangeboten in der näheren Umgebung<br />
teilzunehmen. Mobilität ist ein enorm wichtiger<br />
Aspekt beim Älterwerden. Aber nicht nur dort.<br />
Wichtig ist doch, dass mit den Lotteriemitteln Maßnahmen<br />
finanziert werden können, die die Lebensqualität –<br />
ob bei Alt oder Jung – verbessern helfen.<br />
Herr Dr. Repnik, wir danken Ihnen für das Gespräch.<br />
Die Fragen stellte Hermann Schuh