Ausgabe 03/2011 - Der Landesseniorenrat Baden-Württemberg eV
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„im blick“ erscheint zwar nur<br />
vierteljährlich, möchte dafür<br />
aber immer ganz aktuell sein.<br />
Deshalb freut sich das Team,<br />
dass wir mit der neuen Ministerin<br />
für Arbeit und Sozialordnung,<br />
Familie, Frauen und Senioren,<br />
Katrin Altpeter, schon<br />
kurz nach Amtsantritt ein Interview<br />
bringen können.<br />
„im blick“: Frau Ministerin, viele<br />
Menschen empfinden angesichts<br />
des stattfindenden demografischen<br />
Wandels Unsicherheiten und Ängste.<br />
Sie auch?<br />
Ministerin Katrin Altpeter: Ich<br />
verstehe die Sorgen, die mit den<br />
tiefgreifenden gesellschaftlichen<br />
Veränderungen durch den demografischen<br />
Wandel einhergehen.<br />
Natürlich stellt er uns auch vor<br />
Herausforderungen, die wir annehmen<br />
müssen: Den steigenden Pflegebedarf,<br />
den veränderten Arbeitsmarkt<br />
oder neue Mobilitäts- und<br />
Wohnformen. Aber – und das ist<br />
mir sehr wichtig – unsere Gesellschaft<br />
wird nicht nur älter, sondern<br />
auch reicher durch den Wissensschatz<br />
der immer zahlreicher werdenden<br />
älteren Mitbürgerinnen<br />
und Mitbürger. Darin liegen große<br />
Chancen. So sollten sich Unternehmen<br />
berufliches Wissen älterer<br />
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />
verstärkt zu Nutze machen<br />
und sich deutlich mehr auf deren<br />
Qualitäten besinnen. Auch jüngere<br />
Menschen können von der Lebenserfahrung<br />
älterer profitieren, ihnen<br />
umgekehrt aber auch helfen.<br />
Bürgerschaftliches Engagement hat<br />
in unserem Land eine lange Tradi-<br />
tion. Was werden Sie tun, um dieses<br />
Potenzial noch mehr auszuschöpfen?<br />
Wir haben uns im Koalitionsvertrag<br />
zum Ziel gesetzt, das Ehrenamt und<br />
die Freiwilligenarbeit zu stärken.<br />
Möglichst viele Bürgerinnen und<br />
Bürger sollen sich mit ihren Ideen,<br />
ihrer Kreativität und ihrem Können<br />
in unser Gemeinwesen einbringen.<br />
Dazu will ich das Landesnetzwerk<br />
Bürgerschaftliches Engagement<br />
weiter ausbauen. Wir müssen es<br />
für Menschen noch einfacher und<br />
attraktiver machen, sich zu engagieren.<br />
Dazu bedarf es einfacherer<br />
Zugangswege, innovativer Ideen<br />
und guter Strukturen. Besonders<br />
wichtig ist mir, das Engagement der<br />
Älteren, der Jugendlichen und der<br />
Menschen mit Migrationshintergrund<br />
zu stärken. Im bürgerschaftlichen<br />
Engagement und Ehrenamt<br />
spielen die Älteren eine große Rolle.<br />
Ihr Einsatz wird überall geschätzt<br />
und gebraucht.<br />
Interview<br />
Ältere sind geschätzt und werden gebraucht<br />
Ministerin Katrin Altpeter will das Landesnetzwerk<br />
Bürgerschaftliches Engagement weiter ausbauen<br />
Katrin Altpeter , Ministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren. Bild: Sozialministerium B.-W.<br />
Ältere Menschen wollen so lange wie<br />
möglich ein selbstbestimmtes Leben<br />
in der eigenen Häuslichkeit führen.<br />
Auf welchem Weg wollen Sie dieses<br />
Bedürfnis unterstützen?<br />
Ich setze mich als Sozialministerin<br />
dafür ein, dass ältere Menschen so<br />
lange wie möglich in ihrer vertrauten<br />
häuslichen Umgebung leben<br />
können. Auch wenn der Alltag im<br />
hohen Alter schwieriger zu bewältigen<br />
ist und Unterstützung benötigt<br />
wird, ist dennoch ein selbstbestimmtes<br />
Leben in der eigenen Häuslichkeit<br />
möglich. Die Barrierefreiheit<br />
der Wohnungen ist dazu eine erste<br />
Voraussetzung. Dem soll auch die<br />
Landeswohnraumförderung künftig<br />
stärker Rechnung tragen. Weiter<br />
fördert das Land den Ausbau der<br />
bestehenden niedrigschwelligen<br />
ambulanten Angebote im Vor- und<br />
Umfeld der Pflege. Damit sollen die<br />
Potenziale der Pflegenden wie auch<br />
der Betroffenen gestärkt werden.<br />
3-<strong>2011</strong><br />
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