Ausgabe 03/2011 - Der Landesseniorenrat Baden-Württemberg eV
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Regionaltagungen<br />
Von Palliativversorgung bis internet<br />
Im Landratsamt Böblingen wird fleißig mitgeschrieben. Bild: LSR<br />
Jedes Jahr führt der LSR in den vier Regierungsbezirken<br />
des Landes Tagungen für die Orts, Stadt und Kreisseniorenräte<br />
durch. Auf dem Programm stehen wichtige altenpolitische<br />
Themen und der Erfahrungsaustausch.<br />
Richtig „gesteigert“? Aktiv –<br />
noch aktiver – Seniorenräte<br />
in BW<br />
Bei der ersten Regionaltagung der<br />
Räte (für die „Nordwürttemberger“<br />
am 6. Juli in Böblingen) konnten<br />
Hausherr Landrat Roland Bernhard<br />
und Sozialdezernent Alfred Schmid<br />
die 70 Teilnehmenden mit erfreulichen<br />
Fakten konfrontieren: <strong>Der</strong><br />
Landkreis hat derzeit die „niedrigste“<br />
Pflegequote im ganzen Südwesten,<br />
was mit der Alterstruktur zusammenhänge,<br />
weil dort immer noch<br />
viele Fachkräfte gesucht sind.<br />
Altenhilfefachberatung und<br />
Migration<br />
Eine für die Räte ebenfalls wichtige<br />
Information: die Altenhilfefachberatung<br />
hat es sich zur besonderen<br />
Aufgabe gemacht, das ehrenamtli-<br />
8 3-<strong>2011</strong><br />
che Engagement unter den hier besonders<br />
zahleichen Migranten zu<br />
wecken und zu fördern. So habe man<br />
beim werktäglichen „Krisentelefon“<br />
immer am Montag einen türkischsprachigen<br />
Dienst. Es gebe in drei<br />
Städten einen interkulturellen Besuchsdienst<br />
und dafür würde eine<br />
Fortbildung angeboten.<br />
Palliativ 1: Räte müssen<br />
Druck machen<br />
Nach diesen positiven Aspekten stand<br />
jedoch ein weniger freundliches Thema<br />
an, als Vorstandsmitglied und<br />
KSR-Vorsitzender Prof. Reiner Blobel<br />
über die „Spezialisierte ambulante<br />
palliative Versorgung (SAPV)“ referierte.<br />
Einige Kernaussagen: Zwar<br />
besteht seit 1. Juli 2007 darauf ein<br />
Rechtsanspruch, es gibt aber viele bürokratische<br />
Hürden und lange Wartezeiten,<br />
und statt 40 Standorte sind es<br />
lediglich 15 Zentren. Jährlich stehen<br />
jedoch 32 Millionen Euro dafür zur<br />
Verfügung. Deshalb sein Appell: nur<br />
wenn die Räte bei der Ärzteschaft<br />
Druck machen, dann passiert was.<br />
Palliativ 2: Druck verstärken<br />
Norbert Völkerath von der AOK<br />
Stuttgart-Böblingen berichtete über<br />
ähnliche Probleme. In ganz <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong> gebe es erst 13 Verträge,<br />
weil es sehr langwierig sei,<br />
die Trägerschaft zu klären, denn<br />
das hier tätige Team aus den verschiedensten<br />
Fakultäten braucht<br />
eine gültige Rechtsform. Erst dann<br />
kann eine Konzeption erstellt und<br />
danach der Vertrag abgeschlossen<br />
werden. Es müsse Öffentlichkeitsarbeit<br />
gemacht werden, damit man<br />
wisse, dass es die SAPV gibt. Bei<br />
ihm ebenfalls die Bitte: treiben sie<br />
als Rat dieses Thema in ihrem Kreis<br />
voran. Es reiche oftmals schon aus,<br />
an irgendeiner Ecke des Landkreises<br />
zu beginnen, wo es schon günstige<br />
Strukturen gebe. Dann könnte<br />
sich daraus was entwickeln.