Ausgabe 03/2011 - Der Landesseniorenrat Baden-Württemberg eV
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Engagement<br />
totgesagte leben länger –<br />
manchmal sogar ernorm intensiv?<br />
bela – neu (aber treffend) definiert:<br />
Bürgerschaftliches Engagement braucht Langen Atem<br />
Bei der AbschlussFeier für<br />
BELA III, dem über drei Jahre<br />
gelaufenen Projekt „Bürgerschaftliches<br />
Engagement für<br />
Lebensqualität im Alter“, waren<br />
sich am 5. Juli im Martha<br />
MariaHeim in Stuttgart alle<br />
Akteure einig: die „Pflege mit<br />
Würde“ in Heimen ist nicht<br />
mehr als reine Leistung der<br />
Pflegekassen zu sichern.<br />
Die bei diesem Projekt und auch in<br />
seinen Vorgängern gewonnenen Erkenntnisse:<br />
die geschaffenen Kontakte<br />
und Kooperationen müssen nicht nur<br />
berücksichtigt, sondern weiter entwickelt<br />
werden. Mit diesen Aussagen<br />
hatte Dietrich Eckhardt, stellvertretender<br />
Vorsitzender des LSR, bei der<br />
Begrüßung die Seelenlage der BELA-<br />
Engagierten voll getroffen. Dass es<br />
nicht nur bei dem Appell geblieben<br />
ist, sondern konkret Schritte in diese<br />
Richtung gegangen werden, das zeigt<br />
sich am Schluss dieser zwei Stunden:<br />
Wir machen weiter – andere<br />
sollten dazu kommen<br />
Es war beeindruckend, wie sich die<br />
von BELA gelegten Samen inzwischen<br />
zu teilweise kräftigen Pflanzen<br />
entwickelt haben, auf deren weiteres<br />
Gedeihen die Gesellschaft angewiesen<br />
ist. Obwohl es seit Ende des<br />
Projektes am 31. März keine offizielle<br />
Anlauf- oder Koordinierungsstelle<br />
mehr gibt, bleiben viele Engagierte in<br />
den Regionen aktiv und praktizieren<br />
es weiter: das Miteinander von Ehren-<br />
und Hauptamtlichen sowie den<br />
Austausch, das Voneinanderlernen<br />
32 3-<strong>2011</strong><br />
konkurrierender Einrichtungen. Ein<br />
wohltuender Trend, der den dabei<br />
beteiligten Heimen und insbesondere<br />
den Bewohnern zu Gute kommen<br />
wird. Die „Sprecher“ der aktiv<br />
gebliebenen Gruppen konnten Positives<br />
berichten. Allen anwesenden<br />
Aktiven und Offiziellen machte das<br />
im Interesse der Sache viel Mut.<br />
Stuttgart: 30 Einrichtungen bei<br />
der „Aktion Begegnung“<br />
Selbst für Stuttgart (wo man doch<br />
schon alles hatte) habe sich BELA<br />
gelohnt. Ein Zeichen dafür sei, dass<br />
man unter dem Motto „Aktion Begegnung“<br />
mit immerhin 30 Heimen<br />
weiter machen werde. Eine Veranstaltung<br />
im Rathaus zu Trauer und<br />
Tod habe großen Erfolg gehabt.<br />
Böblingen: kleine Netzwerke<br />
und Koproduktion<br />
Hier sind kleine Netzwerke mit verschiedenen<br />
Gemeinden entstanden<br />
und werden mit der „Konzeption für<br />
Koproduktion“ vertieft, bei der es darum<br />
geht: wie führen wir Haupt- und<br />
Ehrenamt zusammen? Das gleiche<br />
gilt für das Miteinander verschiedener<br />
Institutionen. Und auch ohne die<br />
bei BELA vorhanden gewesenen finanziellen<br />
Strukturen wird man sich<br />
gelegentlich treffen, austauschen<br />
und das Thema voranbringen.<br />
Landkreis Esslingen: bereits<br />
BELA IV<br />
Schon 26 Einrichtungen haben sich<br />
hier zusammen getan. Man hat ge-<br />
meinsam eine gute Öffentlichkeitsarbeit<br />
aufgebaut, wird auf diese Weise<br />
auch neue freiwillig Engagierte<br />
gewinnen. Am 29. September gibt es<br />
eine große Auftaktveranstaltung für<br />
BELA IV.<br />
Mannheim: man bedauert –<br />
macht weiter – in die Stadtteile<br />
hinein<br />
Eines der BELA-Ziele, sich zu<br />
vernetzen, sei noch nicht wie gewünscht<br />
gelungen. Man mache aber<br />
weiter. Erfolgreich habe man eine<br />
besondere Weiterbildung etabliert<br />
für die von Demenz Betroffenen:<br />
nicht in die Heime, sondern in die<br />
Stadtteile hinein. <strong>Der</strong> große Saal sei<br />
zum Auftakt brechend voll gewesen.<br />
Es komme schon die dritte Veranstaltung.<br />
Die Folge: Selbsthilfegruppen<br />
bilden sich und Ehrenamtliche<br />
werden gewonnen. Man hat „Frühstücksräume“<br />
eingerichtet ähnlich<br />
wie beim Buffet im Hotel. Ehrenamtliche<br />
helfen und die Bewohner<br />
werden wieder aktiv (belegen selbst<br />
Brötchen).<br />
EnzMetter/Ludwigsburg:<br />
Landrat und OB sagen, „Wir<br />
machen weiter mit“<br />
Man hat gemeinsame Interessen<br />
wahrgenommen und die Ausbildung<br />
zum Demenzbegleiter war ein<br />
Erfolg. Auf der Warteliste stehen<br />
noch 40 Interessenten. Auch damit<br />
konnte der Landrat ebenso wie ein<br />
Oberbürgermeister dafür gewonnen<br />
werden: Wir machen weiter<br />
mit.