Wasser im Gartenbau : Tagungsband zum Statusseminar am 9 ... - vTI
Wasser im Gartenbau : Tagungsband zum Statusseminar am 9 ... - vTI
Wasser im Gartenbau : Tagungsband zum Statusseminar am 9 ... - vTI
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Landbauforschung – Sonderheft 328 (2009) 33<br />
Freiland Tropfbewässerung <strong>im</strong> Gemüsebau und weiteren gärtnerischen<br />
Kulturen<br />
Dr. Andreas Teichert 1<br />
Tropfbewässerungsverfahren gehören zu den<br />
Bewässerungsverfahren, die in allen Sparten des<br />
<strong>Gartenbau</strong>s, sowohl <strong>im</strong> geschützten Anbau, wie<br />
auch <strong>im</strong> Freilandanbau eingesetzt werden. Nach<br />
Überflutung<br />
Stau- und Rieselbewässerung<br />
Beckenbewässerung<br />
Furchenbewässerung<br />
mobile<br />
Beregnungsmaschinen<br />
Maschinenvorschub<br />
Regnereinzug<br />
Seilzugmaschine<br />
Rohrberegnung<br />
Abbildung 1<br />
Bewässerungsverfahren <strong>im</strong> Freiland (DIN 19655)<br />
Tropfbewässerungsverfahren zeichnen sich dadurch<br />
aus, dass bei geringem Betriebsüberdruck<br />
das <strong>Wasser</strong> in Form von Tropfen abgegeben<br />
wird mit dem Ziel, den <strong>Wasser</strong>gehalt des Bodens<br />
nahe der Feldkapazität zu halten (Tabelle 1).<br />
Tabelle 1<br />
Richtwerte der Mikrobewässerung<br />
(nach DIN 19655)<br />
Verfahren Durchfluß Druck benetzte Fläche<br />
l/h bar m²<br />
Tropfbewässerung 1 bis 4 0,2 bis 1,0 punktförmig<br />
Sprühbewässerung 10 bis 160 über 1,0 0,75 bis 12,0<br />
Kleinregner über 150 über 1,0 12,0 bis 75,0<br />
Gegenüber den häufig verwendeten Verfahren<br />
der Überkopfbewässerung mit Regnern oder Düsen<br />
ist für die Tropfbewässerung die wasser-<br />
und energieeffiziente Ausbringung und Verteilung<br />
kennzeichnend. So werden <strong>Wasser</strong>verluste<br />
Reihenregner<br />
Rohrschlauchberegnung<br />
DIN 19655 gehört die Tropfbewässerung neben<br />
den Sprühbewässerungsverfahren und den<br />
Kleinregnerverfahren zu den sogenannten Mikrobewässerungsverfahren<br />
(Abbildung 1).<br />
Schlauchberegnung<br />
halbstationäre<br />
Beregnungsmaschinen<br />
Kreis Liniar rollende<br />
1<br />
Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für <strong>Gartenbau</strong> (LVG Heidelberg), Diebsweg 2, 69123 Heidelberg<br />
andreas.teichert@lvg.bwl.de.<br />
Tropfbewässerung<br />
Mikrobewässerung<br />
Sprühbewässerung<br />
Kleinregner<br />
durch Verdunstung, Windabdrift und die d<strong>am</strong>it<br />
verbundene schlechte <strong>Wasser</strong>verteilung unterbunden.<br />
Als nachteilig müssen jedoch grundsätzlich<br />
der hohe Investitionsbedarf und der hohe<br />
Arbeitskräftebedarf für Auf- und Abbau der Systeme<br />
betrachtet werden, welche einer größeren<br />
praktischen Verbreitung entgegenstehen. Schätzungen<br />
gehen davon aus, dass ca. 2 % der<br />
weltweit bewässerten Ackerfläche mit Tropfbewässerungssystemen<br />
bewässert wird (ICID,<br />
2006, in LFL-Informationen 2008). In den USA<br />
betrug der Anteil <strong>im</strong> Jahr 2006 bereits 6,8 %.<br />
Aufgrund der genannten ökonomischen und<br />
technischen Besonderheiten werden Tropfbewässerungssysteme<br />
insbesondere <strong>im</strong> Bereich<br />
der Sonderkulturen, bei hochwertigen Kulturen<br />
und solchen mit relativ langer Standzeit auf dem<br />
Feld eingesetzt. Dazu gehören <strong>im</strong> Gemüsebau<br />
Einlegegurken oder Spargel, <strong>im</strong> Obstbau Erdbeeren,<br />
H<strong>im</strong>beeren, Heidelbeeren oder Johannisbeeren.<br />
In jüngster Zeit finden sich Tropfbewässerungsanlagen<br />
verstärkt <strong>im</strong> Wein- und Hopfenanbau.