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Wasser im Gartenbau : Tagungsband zum Statusseminar am 9 ... - vTI

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82 Dr. Jochen Hemming, Erik van Os, Jos Balendonck: Intelligent bewässern <strong>im</strong> <strong>Gartenbau</strong> ...<br />

Abbildung 2.1<br />

<strong>Wasser</strong>nutzungseffizienz<br />

kg fresh products per m³ water<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0 Israel &<br />

Spain,<br />

field<br />

Tomato<br />

Sweet pepper<br />

Spain,<br />

unheated<br />

plastic<br />

(1990)<br />

Israel,<br />

unheated<br />

glass<br />

Spain,<br />

<strong>im</strong>proved<br />

unheated<br />

plastic<br />

(2000)<br />

Holland,<br />

cl<strong>im</strong>atecontrolled<br />

glass with<br />

carbon<br />

enrichment<br />

steigender Kontrolle der Produktionsfaktoren<br />

Holland,<br />

as at left,<br />

with<br />

re-use<br />

of drain<br />

water<br />

Abbildung 2.2<br />

Kilogr<strong>am</strong>m Tomate und Paprika per m³ <strong>Wasser</strong> bei<br />

verschiedenen Kultursystemen<br />

2.3 <strong>Wasser</strong>quantität und -qualität<br />

Bei großen <strong>Wasser</strong>vorräten (in den Niederlanden<br />

häufig anzutreffen), neigen Gärtner und Landwirte<br />

zur übermäßigen Bewässerung und Bewässerungsdüngung,<br />

wodurch unnötige Kosten entstehen<br />

und es zu einem vermehrten Austrag von<br />

Nährstoffen in Grund- und Oberflächenwasser<br />

kommen kann. Bei <strong>Wasser</strong>mangel hingegen<br />

kommt es zu Qualitätsverlust und Ernteeinbußen.<br />

<strong>Wasser</strong> von minderer Qualität führt zu<br />

Pflanzenstress, und auch hier sind neben Pflanzenschäden<br />

Ertragseinbußen die Folge. Wichtigstes<br />

Problem bei der Gießwasserqualität ist<br />

hier die Versalzung (Natriumchlorid) und die<br />

Verunreinigung des <strong>Wasser</strong>s mit Pathogenen.<br />

2.4 Richtlinien<br />

Sowohl nationale als auch internationale Richtlinien<br />

zwingen Gärtner und Landwirte, aber auch<br />

die Politik, <strong>zum</strong> Handeln. So hat die EU <strong>im</strong> Jahre<br />

2001 die sog. <strong>Wasser</strong>rahmenrichtlinie (WRRL)<br />

veröffentlicht, die folgende Ziele hat:<br />

(1) Schutz und Verbesserung der aquatischen<br />

Ökosysteme und des Grundwassers<br />

(2) Förderung einer nachhaltigen Nutzung der<br />

<strong>Wasser</strong>ressourcen<br />

(3) Schrittweise Reduzierung prioritärer gefährlicher<br />

Stoffe<br />

(4) Reduzierung der Verschmutzung des<br />

Grundwassers<br />

(5) Minderung der Auswirkungen von Überschwemmungen<br />

und Dürren<br />

Ende 2006 mussten Überwachungsprogr<strong>am</strong>me<br />

zur Einhaltung dieser Ziele und 2009 die Bewirtschaftungspläne<br />

für die Flusseinzugsgebiete einsatzreif<br />

sein. Es wird angestrebt, 2015 alle Gewässer<br />

in einem „guten quantitativen Zustand“<br />

zu haben. Allerdings werden bereits heute die<br />

Ausweichtermine 2021 und 2027 genannt.<br />

Neben europäischen Richtlinien sind in jedem<br />

Land auch lokale Richtlinien und Verordnungen<br />

in Kraft. In Holland gibt es beispielsweise Emissionsnormen<br />

für die Einleitung von Stickstoff und<br />

Phosphor in die Kanalisation und in die Oberflächengewässer.<br />

Es ist jedoch gesetzlich erlaubt,<br />

Nährlösung aus dem Betrieb abzuführen, wenn<br />

der Natriumgehalt einen kulturabhängigen<br />

Grenzwert überschreitet (6, 8 oder 10 mmol/l).<br />

Selbst bei 100 %iger Regenwasserverwendung<br />

kann es bei geschlossenem System durch Rezirkulation<br />

zu einer Akkumulation von Salzen<br />

kommen, die von Zeit zu Zeit eine Reinigung der<br />

Tanks erfordert. Nur mit Umkehrosmose gereinigtes<br />

<strong>Wasser</strong> ist natriumfrei, allerdings fällt bei<br />

der Osmose Spülwasser an, welches einen extrem<br />

hohen Salzgehalt aufweist.<br />

Für jede Gewächshauskultur gibt es einen eigenen<br />

Plan, in dem die schrittweise Verringerung<br />

der Emissionen beschrieben ist. 2027 sollen alle<br />

Betreibe die Null-Emission realisiert haben.

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