Wasser im Gartenbau : Tagungsband zum Statusseminar am 9 ... - vTI
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46 Prof. Dr. Peter-Jürgen Paschold, Jürgen Kleber, Norbert Mayer: Bewässerungssteuerung bei Gemüse <strong>im</strong> Freiland<br />
mm<br />
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5<br />
0<br />
Steuerungsbereich<br />
Bodenfeuchte<br />
Artspezifisches Min<strong>im</strong>um<br />
der Bodenfeuchte<br />
Niederschlag Beregnung % nFK<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30<br />
Tag<br />
Abbildung 2<br />
Beispiel des Verlaufs der Bodenfeuchte (% nFK) <strong>im</strong> Freiland bei gesteuerter Bewässerung mit Einzelgaben<br />
von 30 mm.<br />
Die kl<strong>im</strong>atischen <strong>Wasser</strong>bilanzen werden weltweit<br />
nach einer modifizierten PENMAN-Formel<br />
berechnet. In der Forschungsanstalt Geisenhe<strong>im</strong><br />
wurde diese Methode an die Witterungsverhältnisse<br />
in Deutschland angepasst und die kc exper<strong>im</strong>entell<br />
für zahlreiche Gemüsearten entwickelt.<br />
Dabei erfolgt <strong>im</strong>mer wieder eine Aktualisierung<br />
für neue Sorten und das gegenwärtige Ertragsniveau.<br />
Zudem wurden die Entwicklungsstadien<br />
morphologisch definiert, d<strong>am</strong>it sie durch die Anbauer<br />
einfach zu erkennen sind.<br />
Als „Geisenhe<strong>im</strong>er Methode“ angewandt, muss<br />
jedoch auch die Einzelgabenhöhe an die Entwicklung<br />
der Wurzeltiefe der Pflanzen angepasst<br />
werden, da sonst kein effizienter <strong>Wasser</strong>einsatz<br />
gewährleistet ist. Ohne diese Anpassung fehlt<br />
ein wesentliches Element der Methode.<br />
Die Geisenhe<strong>im</strong>er Methode wurde so weit vereinfacht,<br />
dass die Praxisanwendung einfach zu<br />
organisieren ist. Auch der DWD arbeitet d<strong>am</strong>it.<br />
Kompliziertere Ansätze bieten nur eine scheinbar<br />
höhere Genauigkeit, die jedoch durch die Unterschiede<br />
des Bodens und die Ungleichmäßigkeit<br />
der <strong>Wasser</strong>verteilung der Regner nicht wirks<strong>am</strong><br />
werden können, wie Vergleiche gezeigt haben.<br />
Details zur Methode können unter<br />
http://forschungsanstalt.c<strong>am</strong>pus-geisenhe<strong>im</strong>.de/<br />
Geisenhe<strong>im</strong>er-Steuerung.701.0.html nachgelesen<br />
werden.<br />
Die Steuerung der Bewässerung nach kl<strong>im</strong>atischer<br />
<strong>Wasser</strong>bilanz wird vor allem be<strong>im</strong> Einsatz<br />
aller Typen von Kreisregnern und Düsenwagen<br />
% nFK<br />
100<br />
empfohlen. Bei Tropfbewässerung sind die Steuerungskoeffizienten<br />
(kc) zu reduzieren, da die<br />
Verdunstung an der Bodenoberfläche, vor allem<br />
zu Beginn der vegetativen Entwicklung, stark<br />
vermindert wird. Da deutlich niedrigere Einzelgaben<br />
appliziert werden, ist die kl<strong>im</strong>atische <strong>Wasser</strong>bilanz<br />
nicht so praktikabel wie bei flächigen<br />
Bewässerungsverfahren.<br />
3.2.2 Einsatz von Bodenfeuchtesensoren<br />
Der Einsatz von Bodenfeuchtesensoren hilft dem<br />
Anbauer, das Gefühl für Veränderungen der Bodenfeuchte<br />
zu entwickeln, vor allem für die Veränderungen<br />
unter der Bodenoberfläche. Denn<br />
keiner gräbt regelmäßig bis in die Hauptwurzeltiefe,<br />
um sich die <strong>Wasser</strong>verteilung anzusehen.<br />
Das Hauptproblem ergibt sich aus der punktförmigen<br />
Bodenfeuchtemessung (Abbildung 3), die<br />
die Heterogenität durch Bodenunterschiede oder<br />
durch ungleichmäßige <strong>Wasser</strong>verteilung der<br />
Regner nicht widerspiegeln kann.<br />
Das Beispiel zeigt, dass einige Tensiometer ein<br />
rasches Austrocknen signalisieren, andere relativ<br />
konstante Bodenfeuchte anzeigen. Andere Sensoren<br />
würden das in ähnlicher Weise widerspiegeln.<br />
Setzt der Anbauer nur wenige Sensoren<br />
ein, was üblicherweise der Fall ist, so bleibt unklar,<br />
inwieweit er repräsentative Werte ermittelt.<br />
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80<br />
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