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Wasser im Gartenbau : Tagungsband zum Statusseminar am 9 ... - vTI

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Landbauforschung – Sonderheft 328 (2009) 65<br />

zahl von Messwerten belegt. Durch die Verwendung<br />

neuartiger T5-Tensiometer (UMS GmbH<br />

München) ist es heute möglich, die Funktionen<br />

Water conten (% by vol)<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

0 1 10 100 1000<br />

Pressure head (m)<br />

bis weit über die 100 kPa-Grenze hinaus zu<br />

messen (Abbildung 3.2).<br />

-1<br />

Hydraulic conductivity (md )<br />

1,0E+00<br />

1,0E-01<br />

1,0E-02<br />

1,0E-03<br />

1,0E-04<br />

1,0E-05<br />

1,0E-06<br />

1,0E-07<br />

0 1 10 100 1000<br />

Pressure head (m)<br />

Abbildung 3.2<br />

<strong>Wasser</strong>retentionsfunktion (links), hydraulische Leitfähigkeitsfunktion (rechts). Ap 10-15 cm, lehmiger Schluff,<br />

Luacheng, China<br />

Das Messsystem HYPROP (UMS GmbH) München<br />

ermöglicht die vollautomatische Analyse<br />

der hydraulischen Kennfunktionen (Abbildung<br />

3.3). Es ist eine Parallelmessung von mehr als<br />

10 Proben möglich. Die Messzeit beträgt je nach<br />

Boden und Verdunstungsrate zwischen zwei<br />

(Tonböden) und zehn Tagen (Torf und Sandböden).<br />

v- Flux (Tiefensickerung), w- <strong>Wasser</strong>gehalt, i- hydraulischer Gradient,<br />

k-hydraulische Leitfähigkeit, TDR- T<strong>im</strong>e Domain Relectrometry<br />

Hydraulische Scheide<br />

v= 0<br />

Tiefensickerung<br />

i= 1; v= f (k)<br />

<strong>Wasser</strong>gehaltsdyn<strong>am</strong>ik<br />

w<br />

Sickerwasserabfluss<br />

Speicheränderung<br />

Versickerung<br />

Kapilarer Aufstieg<br />

t<br />

Tensiometer<br />

TDR Saugsonde<br />

Stoffaustrag = Stoffkonzentration * Sickerwasser<br />

Wurzelzone<br />

Kapillarzone<br />

Sickerwasserzone<br />

Bodenwasser-<br />

und Stoffdyn<strong>am</strong>ik<br />

in<br />

der wurzelbeeinflussten<br />

Bodenzone<br />

Tiefensickerung<br />

und Stoffaustrag<br />

Abbildung 3.3<br />

Schematischer Aufbau bodenhydrologischer Messplätze<br />

zur Quantifizierung der Sickerwasserdyn<strong>am</strong>ik<br />

und des Stoffaustrages<br />

3.2 Quantifizierung der Tiefensickerung<br />

und des Stoffaustrages aus der Wurzelzone<br />

Die Quantifizierung der Tiefensickerung und des<br />

Stoffaustrages ist erforderlich für die Kontrolle<br />

der Bewässerungsgüte hinsichtlich Ressourcenschonung<br />

und Umweltverträglichkeit.<br />

In Abhängigkeit von den Niederschlags- und<br />

Verdunstungsbedingungen ist ein ständiger<br />

Wechsel von Infiltration, Sickerwasserfluss, kapillarem<br />

<strong>Wasser</strong>aufstieg und Pflanzenwasserentzug<br />

vorhanden. Mit zunehmender Bodentiefe<br />

laufen diese Prozesse langs<strong>am</strong>er und gedämpft<br />

ab (Voigt, 1980; Kutilek und Nielsen, 1994).<br />

Die Grundidee für die Abschätzung der Sickerwasserdyn<strong>am</strong>ik<br />

aus bodenhydrologischen Messungen<br />

bestand deshalb darin, in Bodentiefen zu<br />

messen, wo keine Pflanzenwasserentnahme, direkt<br />

oder aus kapillarem <strong>Wasser</strong>aufstieg, mehr<br />

erfolgt und d<strong>am</strong>it Messwertänderungen (Saugspannung<br />

und <strong>Wasser</strong>gehalt) ausschließlich auf<br />

Veränderungen des Sickerwasserflusses zurückzuführen<br />

sind (Schindler und Müller, 1998).<br />

Diese Bedingungen sind unterhalb der hydraulischen<br />

Scheide (Renger et al., 1970) erfüllt. Auf<br />

den meisten Acker- und Grasstandorten befindet<br />

sich die hydraulische Scheide gewöhnlich dauerhaft<br />

oberhalb 3 m, auf Waldstandorten oberhalb<br />

5 m Tiefe (Schindler et al., 2008). Im <strong>Gartenbau</strong><br />

wird eine Messtiefe von 1,5 m als ausreichend<br />

angenommen. Eine konkrete Prüfung kann

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