Wasser im Gartenbau : Tagungsband zum Statusseminar am 9 ... - vTI
Wasser im Gartenbau : Tagungsband zum Statusseminar am 9 ... - vTI
Wasser im Gartenbau : Tagungsband zum Statusseminar am 9 ... - vTI
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Landbauforschung – Sonderheft 328 (2009) 35<br />
Zentrales Element einer jeden Anlage stellt das<br />
eigentliche Tropfsystem dar. Je nach Einsatzzweck<br />
werden Einzeltropfer bzw. Tropfleitungen<br />
mit unterschiedlicher Wandstärke und Tropfereigenschaften<br />
(Druckompensation, Tropferaufbau<br />
und -einbau in Tropfschläuchen bzw. Rohren<br />
u. a.) eingesetzt. Eine konsequente Weiterentwicklung<br />
von Tropfbewässerungssystemen unter<br />
dem Aspekt der Energieeinsparung bieten Anlagen,<br />
die mit Betriebsdrücken deutlich unter 1 bar<br />
arbeiten. So benötigt das Niederdrucksystem<br />
LPS TM (Hersteller: Netaf<strong>im</strong>) an der Kopfeinheit<br />
einen Eingangsdruck von 0,5 bar, die eigentlichen<br />
Tropfsysteme (z. B. Hydra TM 35135) arbeiten<br />
bei Eingangsdrücken von 0,25 bar und <strong>Wasser</strong>durchflussraten<br />
von 0,5 l/h. Bei geringen Gefälle<br />
von z. B. 0,6 % können so max<strong>im</strong>ale Verlegelängen<br />
von 160 bis 170 m realisiert und entsprechend<br />
große Flächen bewässert werden<br />
(Angaben lt. Hersteller). Gewährleistet wird diese<br />
Funktion z. B. durch Verwendung großd<strong>im</strong>ensionierter<br />
Zuleitungen (PVC-Gewebeschläuche)<br />
und Tropfssysteme. Konzeptioniert wurde das<br />
Niederdrucksystem LPS TM in erster Linie für Anbauverhältnisse,<br />
bei denen die <strong>Wasser</strong>menge, -<br />
verfügbarkeit sowie die Energiebereitstellung die<br />
maßgeblich den Anbau begrenzenden Faktoren<br />
darstellen. Inwieweit sich die Niederdrucksysteme<br />
auf infrastrukturell eher gut ausgestatteten<br />
Flächen etablieren werden bleibt abzuwarten.<br />
Nachfolgend wird beispielhaft für die Kultur<br />
Spargel der Kapitalbedarf von Tropfbewässerungsanlagen<br />
zwischen 1 und 5 ha Flächengrößen<br />
dargestellt. Für die Berechnung wurden Angebotspreise<br />
(Listenpreise inkl. Mehrwertsteuer)<br />
ohne Berücksichtigung möglicher Rabatte verwendet.<br />
Diese können praxisüblich bis zu 50%<br />
betragen. In den hier angenommenen Fällen<br />
wird 1 Tropfrohr unterhalb der Bodenoberfläche,<br />
ca. 5 bis 10 cm unter der Wurzel verlegt. Der<br />
Reihenabstand beträgt 2 m. Als Tropfsysteme<br />
werden druckkompensierende Tropfrohre unterschiedlicher<br />
Wandstärke verwendet. Der <strong>Wasser</strong>durchfluss<br />
variiert zwischen 0,6 bis 1,0 l/h.<br />
Der Tropferabstand beträgt 0,3 m. Die Tabellen<br />
3 und 4 stellen den Investitionsbedarf der beschriebenen<br />
Varianten dar.<br />
Tabelle 3<br />
Kapitalbedarf (€) für dünnwandige (0,31 bis 0,38<br />
mm) druckkompensierende Tropfbewässerungssysteme<br />
<strong>im</strong> Spargelanbau<br />
Fläche ha 0,5 1,0 2,0 5,0<br />
Feldbreite m 50 50 100 200<br />
Reihenlängen m 100 200 200 250<br />
DruckkompensierendeTropfsysteme, dünnwandig<br />
Kopfeinheit<br />
inkl. Fertigation<br />
€ 1.924 1.775 2.804 3.904<br />
Zuleitung € 197 197 389 926<br />
Tropfsystem € 1.038 2.005 4.060 10.053<br />
Summe € 3.159 3.977 7.253 14.883<br />
Summe €/ha 6.317 3.977 3.627 2.977<br />
Tabelle 4<br />
Kapitalbedarf (€) für dickwandige (1,00 bis 1,14 mm)<br />
druckkompensierende Tropfbewässerungssysteme<br />
<strong>im</strong> Spargelanbau<br />
Fläche ha 0,5 1,0 2,0 5,0<br />
Feldbreite m 50 50 100 200<br />
Reihenlängen m 100 200 200 250<br />
DruckkompensierendeTropfsysteme, dickwandig<br />
Kopfeinheit<br />
inkl. Fertigation<br />
€ 2.665 2.665 3.148 3.205<br />
Zuleitung € 264 264 556 1.801<br />
Tropfsystem € 2.455 4.776 9.602 23.830<br />
Summe € 5.385 7.705 13.306 28.836<br />
Summe €/ha 10.769 7.705 6.653 5.767<br />
Der Kapitalbedarf pro ha vermindert sich bei zunehmender<br />
Flächengröße deutlich und beträgt<br />
bei einer Flächengröße von 5 ha bei beiden<br />
Rohrvarianten nur noch ca. 50 % der 1 ha-<br />
Variante. Gegenüber der Kopfeinheit und dem<br />
Tropfsystem ist der Kapitalbedarf für die Zuleitungen<br />
vergleichsweise gering. Durch Wahl eines<br />
dünnwandigen Tropfsystems können die Investitionskosten<br />
um bis zu 50 % gesenkt werden.