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Wasser im Gartenbau : Tagungsband zum Statusseminar am 9 ... - vTI

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64 Dr. Uwe Schindler, Dr. Gunnar Lischeid: Analyse des Bewässerungsbedarfes und Bewässerungskontrolle ...<br />

zeichnet, wenn die Saugspannung in hPa als<br />

dekadischer Logarithmus dargestellt ist). Einige<br />

typische <strong>Wasser</strong>retentionsfunktionen für ausgewählte<br />

Bodenarten sind in Abbildung 2.2 dargestellt.<br />

Die <strong>Wasser</strong>retentionsfunktion ist die<br />

Grundlage zur Ermittlung der <strong>Wasser</strong>mengen für<br />

die Beregnungssteuerung.<br />

<strong>Wasser</strong>gehalt (Vol.-%)<br />

60<br />

50<br />

40<br />

Steuerungsbereich<br />

30<br />

S<br />

20<br />

Lt<br />

Ls<br />

SI<br />

10<br />

0<br />

Lu<br />

Su<br />

1 10 100 1.000 10.000 100.000<br />

Saugspannung (hPa)<br />

Abbildung 2.2<br />

Typische <strong>Wasser</strong>retentionsfunktionen von Bodenarten<br />

(nach KA5, Bodenkundlicher Kartieranleitung,<br />

KA5 , 2005)<br />

Zusatzwasser (l/m²)<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Saugspannungsbereich 100-500 hPa<br />

Saugspannungsbereich 200-800 hPa<br />

Ss Sl2 Su3 Lu Ls4 Lt3<br />

Bodenart<br />

Abbildung 2.3<br />

Zusatzwasser (l/m²) für die Änderung der Saugspannung<br />

in einer 30 cm Bodenschicht<br />

Abbildung 2.3 gibt beispielhaft einen Überblick,<br />

wie viel <strong>Wasser</strong> bei den jeweiligen Bodenarten<br />

auszubringen ist, um die Saugspannung in einer<br />

gewissen Spannbreite für eine definierte Bodenschicht<br />

(Wurzelzone) zu verändern. Die Unterschiede<br />

sind teilweise erheblich. Für eine konkrete<br />

Bewässerungssteuerung sollte deshalb die<br />

<strong>Wasser</strong>retentionsfunktion von dem jeweiligen<br />

Boden vorher gemessen werden. Die Verwen-<br />

dung mittlerer pF-Kurven kann nur eine erste<br />

Orientierung liefern.<br />

3 Methoden<br />

3.1 Messung hydraulische Kennfunktionen<br />

von Bodenproben<br />

Die hydraulischen Kennfunktionen (<strong>Wasser</strong>retentionsfunktion,<br />

hydraulische Leitfähigkeitsfunktion)<br />

können sehr effektiv mit dem Verdunstungsverfahren<br />

(Schindler und Müller, 2006) gemessen<br />

werden. Diese Verfahrenslösung stellt eine vereinfachte<br />

und hinlänglich geprüfte (Wendroth,<br />

1993; Peters und Durner, 2008) Modifikation des<br />

Verdunstungsverfahrens nach Wind (1966) dar<br />

und wird heute weltweit in vielen bodenphysikalischen<br />

Laboratorien angewendet.<br />

z/4<br />

1,25 cm<br />

z/2<br />

3,75 cm<br />

z/4<br />

Probe<br />

Verdunstung<br />

<strong>Wasser</strong>gehalt t1 t2<br />

Waage<br />

Oberes Tensiometer<br />

Hydraulischer Gradient<br />

Unteres Tensiometer<br />

PC<br />

Abbildung 3.1<br />

Prinzipdarstellung des vereinfachten Verdunstungsverfahrens<br />

Eine Bodenprobe (250 cm 3 , Höhe 5 cm) wird<br />

wassergesättigt. In die Probe werden zwei Tensiometer<br />

in 1,25 cm und 3,75 cm unter Stechzylinderoberkante<br />

eingebaut. Die Probe wird basal<br />

verschlossen, auf eine Waage gestellt und die<br />

Probenoberfläche der Verdunstung ausgesetzt.<br />

Im Zeitintervall werden die Saugspannungen<br />

vom oberen und unteren Tensiometer und die<br />

Probenmasse gemessen. Aus den Sauspannungen<br />

wird der hydraulische Gradient berechnet.<br />

Die Masseänderung der Probe bildet die Grundlage<br />

für die Ermittlung des Fluxes durch die Probe.<br />

Diese Werte reichen aus, um die <strong>Wasser</strong>retentionsfunktion<br />

und die hydraulische Leitfähigkeitsfunktion<br />

zu berechnen. Die Funktionen sind<br />

über den ges<strong>am</strong>ten Messbereich mit einer Viel-

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