Wasser im Gartenbau : Tagungsband zum Statusseminar am 9 ... - vTI
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Landbauforschung – Sonderheft 328 (2009) 47<br />
Bodenfeuchte<br />
trocken<br />
feucht<br />
Wachstumsverminderung<br />
Zeitverlauf (Tage)<br />
Niederschlag<br />
Abbildung 3<br />
Streuung der Bodenfeuchte, nachgewiesen mit acht Tensiometern auf 0,75 m 2 Boden ohne Beregnung. Zunächst<br />
kommt es <strong>zum</strong> Austrocknen des Bodens, dann wird der Bodenvorrat durch Niederschlag wieder aufgefüllt.<br />
Dem Anbauer geht es allgemein nicht darum, die<br />
absolute Bodenfeuchte zu best<strong>im</strong>men, sondern<br />
sich ein Bild davon zu machen, wie sich der<br />
pflanzenverfügbare Anteil an <strong>Wasser</strong> <strong>im</strong> Verlauf<br />
des Anbaus verändert. Dies interessiert <strong>im</strong> Bereich<br />
der Hauptwurzelzone, aber auch darunter,<br />
um zu erkennen, ob die Einzelwassergaben zu<br />
hoch oder zu niedrig waren.<br />
Da bei Kreisregnern die <strong>Wasser</strong>verteilung sehr<br />
heterogen ist, entscheidet der Einbauort, wie die<br />
Beregnung erfolgen wird. Sitzt der Sensor <strong>im</strong><br />
Randbereich des Regners, so kommt dort deutlich<br />
weniger <strong>Wasser</strong> an als <strong>im</strong> Zentrum. Allein<br />
schon wegen des schnelleren Ablesens der<br />
Sensoren werden diese <strong>im</strong>mer wieder unweit<br />
des Feldrandes eingebaut. Werden diese Werte<br />
zur Steuerung verwendet, so erhält das Feldinnere<br />
deutlich zu viel <strong>Wasser</strong>. Das wirkt allerdings<br />
bei vielen Gemüsearten weniger ertragsmindernd<br />
als ein <strong>Wasser</strong>defizit für erhebliche Teile<br />
des Bestandes.<br />
3BFazit<br />
– Das Interesse an der Bewässerungssteuerung<br />
steigt deutlich mit der Erhöhung der<br />
Energiepreise.<br />
– Das gleiche zeigt sich in Jahren mit erhöhtem<br />
<strong>Wasser</strong>bedarf und bei l<strong>im</strong>itiertem <strong>Wasser</strong>angebot.<br />
– Je größer die einzelne Fläche, die einheitlich<br />
mit <strong>Wasser</strong> zu versorgen ist, desto größer ist<br />
der erzielbare Nutzen.<br />
– Der Aufwand zur Steuerung wird als zu hoch<br />
eingeschätzt, da der Nutzen teilweise noch zu<br />
wenig erkannt wird. Der Betriebsablauf muss<br />
dabei teils anders organisiert werden.<br />
– Die Umsetzung der EU-<strong>Wasser</strong>rahmenrichtlinie<br />
vergrößert das Interesse <strong>am</strong> Thema<br />
<strong>Wasser</strong>.<br />
– Für flächige Beregnungen werden Bodenfeuchtesensoren<br />
empfohlen, um den Startwert<br />
der kl<strong>im</strong>atischen <strong>Wasser</strong>bilanz zu best<strong>im</strong>men.<br />
Die zeitlichen Veränderungen der<br />
Messwerte helfen, zu kontrollieren, ob das<br />
gewünschte Niveau der Bodenfeuchte erreicht<br />
wird. Unterhalb der Hauptwurzelzone<br />
dient sie als Maß, ob zu viel oder zu wenig<br />
bewässert wird. Zur Bewässerungssteuerung<br />
wird die kl<strong>im</strong>atische <strong>Wasser</strong>bilanz empfohlen.