22.12.2012 Aufrufe

Wasser im Gartenbau : Tagungsband zum Statusseminar am 9 ... - vTI

Wasser im Gartenbau : Tagungsband zum Statusseminar am 9 ... - vTI

Wasser im Gartenbau : Tagungsband zum Statusseminar am 9 ... - vTI

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Landbauforschung – Sonderheft 328 (2009) 83<br />

3 Forschungstrends und Projektbeispiele<br />

Wageningen UR führt seit Jahrzehnten auf allen<br />

Gebieten der <strong>Wasser</strong>- und Bewässerungsproblematik<br />

zahlreiche Studien und Forschungsprojekte<br />

aus. Nur wenige können <strong>im</strong> Rahmen dieses<br />

Artikels exemplarisch etwas näher betrachtet<br />

werden.<br />

3.1 Sensoren und Messtechnik<br />

Auf dem Sensorgebiet entwickelte Wageningen<br />

UR den WET-Sensor, mit dem gleichzeitig der<br />

<strong>Wasser</strong>gehalt, die Leitfähigkeit und die Temperatur<br />

eines Substrates gemessen werden kann<br />

(Balendonck et al., 2001 und 2005). Momentan<br />

wird <strong>im</strong> Rahmen des europäischen Projektes<br />

Flow-aid (www.flow-aid.eu) ein dielektrisches<br />

Tensiometer mit einem größeren dyn<strong>am</strong>ischen<br />

Bereich entwickelt. Hierdurch kann auch unter<br />

sehr trockenen Bedingungen (in semi-ariden<br />

Gebieten) zuverlässig der Feuchtegehalt gemessen<br />

werden. Die Problematik einer abreißenden<br />

<strong>Wasser</strong>säule einer wassergefüllten Tensiometer<br />

wird so umgangen.<br />

Abbildung 3.1<br />

Drahtloses Sensornetzwerk in der Versuchsanstalt<br />

Ce.spe.vi für Baumschule in der Toskana, Italien<br />

Ein weiteres aktuelles Thema sind drahtlose<br />

Sensornetzwerke. Für die Installation solcher<br />

Sensoren müssen keine Kabel verlegt werden,<br />

was Kosten und Aufwand spart. Die Sensoren<br />

werden lokal mit sog. Nodes (Knotenpunkten)<br />

verbunden, welche die Messdaten in einem robusten<br />

Funknetzwerk weitergeben (Meshnetwork,<br />

Hopping data). Durch Installation mehrerer<br />

Nodes kann eine Sensorkette aufgebaut<br />

werden, wodurch die Datenübertragung auch<br />

über größere Abstände (mehrere Kilometer) realisiert<br />

werden kann. Selbst die Spannungsversorgung<br />

dieser „Nodes“ erfolgt bei manchen Systemen<br />

mit Sonnenzellen. Mit einem solchen System<br />

ist es möglich, engmaschig regelmäßige<br />

Messungen durchzuführen. Viele Systeme erlauben<br />

das Auslesen der Daten von anderen<br />

Standorten und Fernwartung (mit GSM- oder<br />

GPRS-Datenverbindungen oder über das Internet).<br />

Abbildung 3.1 zeigt einen Node (gelbes Objekt)<br />

mit angeschlossenen Sensoren für Bodenfeuchte<br />

und Bodentemperatur der Firma Crossbow<br />

(www.xbow.com), mit dem Wageningen UR<br />

Greenhouse Horticulture <strong>im</strong> Rahmen des Flowaid-Projektes<br />

Versuche durchführt (Balendonck<br />

et al., 2008).<br />

3.2 Automatische Regelung<br />

Viele Projekte beschäftigen sich mit dem Thema<br />

automatische und opt<strong>im</strong>ale Bewässerungs- und<br />

Düngerregelung, sowohl bei offenen als auch<br />

geschlossenen Systemen. Eines der ersten Projekte<br />

auf diesem Gebiet war Waterman (1996 bis<br />

2000). Ziel dieses Projektes war es, die Sickerwassermenge<br />

bei Freilandkulturen zu min<strong>im</strong>ieren.<br />

Hierzu wurde in verschieden Tiefen (in und<br />

unter der Wurzelzone) Bodenfeuchte und Leitfähigkeit<br />

gemessen. Zus<strong>am</strong>men mit Modellen für<br />

Evapotranspiration (ET) und für die Nährstoffaufnahme<br />

konnte somit ein virtuell geschlossenes<br />

System realisiert werden (siehe z. B. Balendonck<br />

et al., 1998; Meron et al., 2001).<br />

Im geschützten Anbau wurde <strong>im</strong> Rahmen des<br />

Hydrion-line Projektes ein Online-Mess- und<br />

-Regelungssystem für Nährstofflösungen in geschlossenen<br />

Anbausystemen entwickelt (Abbildung<br />

3.2. In diesem Project wurde die Möglichkeit<br />

untersucht, individuelle Nährstoffionen <strong>im</strong><br />

<strong>Wasser</strong> zu messen und entsprechend bedarfsorientiert<br />

und selektiv zu düngen. Die Regeltechnik<br />

konnte erfolgreich demonstriert werden. Die<br />

selektiven Ionensensoren sind jedoch sowohl<br />

ökonomisch als auch funktionell noch nicht praxisreif<br />

(Gieling et al., 2005).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!