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2020-11_RegioBusiness

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November 2020 I Jahrgang 19 I Nr. 219

Politik & Wirtschaft 03

Arbeitsmarkt auf schwierigem Kurs

Die Arbeitslosenquote sinkt im Oktober leicht: Das ist zum Teil saisonal begründet, zum Teil Folge einer leichten Erholung der Wirtschaft.

Im Oktober ist die Zahl der Arbeitslosen

im Agenturbezirk

Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim

auf 12 310 gesunken.

Das sind 803 Arbeitslose weniger

als noch im Vormonat, allerdings

3195 mehr als im Oktober des

vergangenen Jahres. Die Arbeitslosenquote

ist um 0,2 Prozent auf

3,6 Prozent gesunken. In Baden-

Württemberg liegt die Arbeitslosenquote

bei 4,3 Prozent.

„Von einer Aufhellung am Arbeitsmarkt

möchte ich noch nicht

sprechen, denn die aktuellen Entwicklungen

bergen sehr große

Risiken. Die Unsicherheit der Betriebe

spüren wir auch an den zunehmenden

Anfragen nach Kurzarbeitergeld“,

so Elisabeth Giesen,

Leiterin der Agentur für

Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim.

SAISON Wie im Oktober üblich,

beenden viele junge Menschen

ihre Arbeitslosigkeit wegen

Aufnahme einer Ausbildung,

eines Studiums oder einer Arbeit.

Eine leichte wirtschaftliche Erholung

hatte zusätzlich leichte positive

Effekte auf Neueinstellungen

und Beschäftigung. Im Oktober

wurden 938 neue Arbeitsstellen

gemeldet, 21 mehr als im

Vormonat, aber 348 weniger als

im Oktober 2019. Insgesamt waren

4857 offene Stellen gemeldet,

15 weniger als im Vormonat,

2478 weniger als im Vorjahresmonat.

Das Niveau der Finanzkrise

von 2008/2009 ist bisher aber

nicht erreicht. Im Oktober 2009

lag die Arbeitslosenquote bei 4,5

Prozent, jetzt liegt sie bei 3,6 Prozent.

Im Agenturbezirk Schwäbisch

Hall-Tauberbischofsheim entwickelte

sich die Arbeitslosigkeit

im Oktober relativ einheitlich. In

allen Regionen war im Vergleich

zum Vorjahresmonat eine Zunahme

zu verzeichnen.

SCHWÄBISCH HALL Im Landkreis

liegt die Arbeitslosenquote

bei 3,4 Prozent (Vormonat

3,7 Prozent). Im Oktober waren

3989 Menschen arbeitslos gemeldet,

292 weniger als im September

und 991 mehr als im Vorjahresmonat.

842 Menschen meldeten sich neu

oder erneut arbeitslos und 1122

Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit.

Die Arbeitgeber haben

366 Stellen gemeldet, 42 mehr als

im Vormonat. Es gibt 29,2 Prozent

weniger Stellenangebote als im

Vorjahresmonat.

HOHENLOHEKREIS Hier liegt

die Arbeitslosenquote bei 3,5 Prozent

(Vormonat 3,7 Prozent). Im

Oktober waren 2419 Menschen

arbeitslos gemeldet, 85 weniger

Der Arbeitsmarkt im Oktober 2020

12.310 3,6 %

ARBEITSLOSE

RB Grafik: lei, Quelle: Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim

Kurzarbeit als Mittel der Wahl

ARBEITSLOSENQUOTE

Veränderung zum Vorjahr: 35,1 % Veränderung zum Vorjahr: 0,9 %

3,4 % 15.523

ARBEITSLOSENQUOTE

JUGENDLICHE

UNTERBESCHÄFTIGTE

(OHNE KURZARBEIT)

Veränderung zum Vorjahr: 1,0 % Veränderung zum Vorjahr: 22,4 %

248.583 4.857

SOZIALVERSICHERUNGS-

PFLICHTIG BESCHÄFTIGTE

ARBEITSSTELLEN

Veränderung zum Vorjahr: 0,8 % Veränderung zum Vorjahr: -33,8 %

Das Instrument der Kurzarbeit wird infolge der Pandemie nach wie

vor von vielen Betrieben sehr intensiv genutzt. Seit März 2020 sind

bei der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim

5881 Anzeigen auf Kurzarbeit eingegangen. Davon betroffen sind

insgesamt 108 424 Personen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres

waren es nur ein Bruchteil (2,62 Prozent), nämlich 74 Anzeigen für

2836 Personen.

als im September und 812 (50,5

Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

540 Menschen meldeten

sich neu oder erneut arbeitslos

und 618 Menschen beendeten

die Arbeitslosigkeit. Die Arbeitgeber

haben 80 Stellen gemeldet, 13

weniger als im Vormonat. Insgesamt

gibt es 29,5 Prozent weniger

Stellenangebote als im Vorjahresmonat.

MAIN-TAUBER-KREIS Auch

hier sank die Arbeitslosenquote

leicht von 3,8 Prozent im Vormonat

auf 3,5 Prozent. Im Oktober

waren 2708 Menschen arbeitslos

gemeldet, 246 weniger als im Vormonat

und 726 mehr als im Vorjahresmonat.

653 Menschen meldeten

sich neu oder erneut arbeitslos,

898 Menschen beendeten

die Arbeitslosigkeit. Es gibt

35,4 Prozent weniger freie Stellen

als im Vorjahresmonat.

NECKAR-ODENWALD-KREIS

Eine leichte Erholung um 0,2 Prozent

gab es auch hier. Im Oktober

betrug die Arbeitslosigkeit

hier 3,9 Prozent. 3194 Menschen

suchten einen Job, 180 weniger

als im Vormonat, 666 mehr als im

Vorjahresmonat. 694 Menschen

meldeten sich neu oder erneut arbeitslos,

880 Menschen beendeten

die Arbeitslosigkeit. Die Arbeitgeber

haben 160 Stellenangebote

gemeldet, der Bestand an

Stellenangeboten liegt bei 636;

43,6 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

Auch nach Personengruppen entwickelte

sich die Arbeitslosigkeit

recht unterschiedlich, allerdings

waren bei allen Anstiege gegenüber

dem Vorjahresmonat zu verzeichnen.

Die Spanne der Veränderungen

reicht im Oktober von

plus 28 Prozent bei den 50-Jährigen

und Älteren bis hin zu plus 41

Prozent bei 15-bis unter 25-Jährigen.

Es gibt viel Bewegung auf dem Arbeitsmarkt:

Im Oktober meldeten

sich 2729 Personen (neu oder erneut)

arbeitslos, gleichzeitig beendeten

3518 Personen ihre Arbeitslosigkeit.

Durch Aufnahme

einer Erwerbstätigkeit konnten

in diesem Monat 1285 Personen

ihre Arbeitslosigkeit beenden,

324 mehr als noch vor einem

Jahr.

Die meisten Arbeitslosen je gemeldeter

Arbeitsstelle gab es im

Bereich der Geisteswissenschaften,

Kultur und Gestaltung. Dort

kamen vier Suchende auf eine

Stelle. Im Bereich Bau, Architektur,

Vermessung und Gebäudetechnik

war das Verhältnis ausgeglichener:

Auf eine Stelle kommen

1,1 Suchende. pm/do

www.arbeitsagentur.de

20 Jahre gebündelte Kompetenz

Das Bildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer Heilbronn-Franken ist seit zwei

Jahrzehnten die Anlaufstelle für Aus- und Weiterbildung im Kammerbezirk.

Ständig gibt es neue Anforderungen

an Handwerker:

neue Maschinen, neue Software,

neue rechtliche Vorgaben.

Deshalb müssen Handwerker

stets auf dem neuesten Stand sein.

Seit zwei Jahrzehnten kommen

deshalb Auszubildende sowie

Fach- und Führungskräfte in

das Bildungs- und Technologiezentrum

der Handwerkskammer

Heilbronn-Franken (BTZ) nach

Heilbronn, das den Handwerkern

zwischen Crailsheim und Eppingen,

zwischen Wertheim und

Öhringen seit 2000 zur Verfügung

steht.

Die Leistungen des BTZ in den vergangenen

20 Jahren können sich

sehen lassen. In zehn Handwerksberufen

erfolgt die Überbetriebliche

Ausbildung (ÜBA), in sieben

Berufen wird die Vorbereitung auf

die Meisterprüfung durchgeführt.

160 verschiedene Lehrgänge stehen

für die berufliche Weiterbildung

dem Handwerk in der Region

zur Verfügung. So wurden seit

dem Bestehen des BTZ mehr als

61 461 Lehrlinge zu kompetenten

Handwerkern geschult. 4227 Gesellen

legten mit Erfolg ihre Meisterprüfungen

ab. 21 164 Fachkräfte

haben sich in Kursen weiterqualifiziert.

6901 Schüler aus

der Berufsorientierung kommen

noch hinzu.

Damit diese Erfolgsbilanz fortgeschrieben

werden kann, investiert

die Handwerkskammer mit der

Unterstützung durch Bund und

Land laufend in die Ausstattung

des BTZ. Derzeit wird eine Erweiterung

des Gebäudes geplant:

eine neue Werkstatt für die Meisterkurse

und Prüfungen der Zimmerer

soll entstehen. Auch weitere

Parkplätze und Büroräume. Da

auch die Zukunft des Handwerks

stark von der Digitalisierung beeinflusst

wird, erfolgte bereits

Besonders: Die U-förmige Anordnung des Werkstatttrakts wurde als Kernstück halbkreisförmig an den Seminar-,

Gastronomie- und Verwaltungstrakt angebunden.

Foto: HWK

eine Umrüstung der Kfz-Werkstätten.

Auch die Elektro-Werkstätten

erhielten eine professionelle

Smart-Home-Ausstattung.

Schluss mit den

aufwändigen Fahrten

Bis zur Eröffnung des BTZ gab es

an verschiedenen Berufsschulen

im Kammerbezirk und darüber

hinaus ÜBA-Kurse für die Bereiche

Metall, Elektro und Kfz. Einzelne

Ausbilder pendelten zwischen

den Kursorten. „Ich bin

froh, dass mein Vorgänger Gerhard

Pfander sich in den 90-Jahren

diesem Thema angenommen

hat. Mit der Zusammenführung

an einem Ort können Investitionen

gebündelt und die hochwertige

Aus- und Weiterbildung in der

Region gesichert werden“, so Ralf

Schnörr.

Im August 1998 begannen die

Bauarbeiten auf dem Areal im

Heilbronner Gewerbegebiet „Böllinger

Höfe“. Die Architektengemeinschaft

„Marohn, Fahlbusch

und Köhler“ aus Stuttgart hatte

sich eine besondere Form für das

Gebäude überlegt: Die U-förmige

Anordnung des Werkstatttrakts

wurde als Kernstück halbkreisförmig

an den Seminar-, Gastronomie-

und Verwaltungstrakt angebunden.

pm

www.heilbronn-franken.de

NEWSLINE

Jürgen Kuske gibt kaufmännische

Geschäftsführung bei Optima ab

SCHWÄBISCH HALL. Wie geplant hat Dr. Jürgen Kuske

Ende September

nach über 23 Jahren

im Unternehmen die

kaufmännische Geschäftsführung

der

deutschen Optima

Gesellschaften abgegeben.

Als Geschäftsführer

der Beratungsgesellschaft

Optima consulting

GmbH steht

er der Unternehmensgruppe

jedoch

als Berater weiterhin zur Verfügung und wird Optima bis

Ende 2022 in der Vollversammlung der IHK vertreten.

Bereits im Mai hatte Kuske seine Aufgaben an Jan Glass

übergeben. Die Geschäftsführung und seine Ämter in

den Auslandsgesellschaften wird Kuske in den nächsten

Monaten abgeben. pm

Varta baut Station für Roboter

ELLWANGEN. Das französische Unternehmen Naio

Technologies gilt als Experte für Agrarrobotik-Lösungen,

Varta bringt das Wissen um die Batterietechnologien

mit. Gemeinsam entwickeln die Firmen eine autonome

transportable Ladestation für Roboter, die Landwirten

leistungsstärkere Lösungen bieten soll. Der erste Prototyp

soll auf der Messe FIRA 2020 vom 8. bis 10. Dezember

vorgestellt werden.

Die Fernladestation benötigt keinen Anschluss an das

Stromnetz, sondern wird mit Solarstrom oder Strom aus

anderen regenerativen Energiequellen betrieben. Wenn

die Batterie der Roboter nahezu leer ist, navigieren sie

selbsttätig zu ihren Ladestationen. Varta sieht in der

Agrarrobotik einen Wachstumsmarkt. pm

Foto: Optima

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