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SeeMagazin 2020

Die Besonderheiten des Fünfseenlandes sammeln wir einmal jährlich mit schönen Bildern und Geschichten in unserem SeeMagazin. Dafür treffen wir interessante Menschen, die mit Begeisterung bei der Sache sind und ihre Leidenschaft zum Beruf machen. Das Motto der Ausgabe 2020: „Menschen, Missionen, Meisterwerke“ – denn es sind neben der einzigartigen Natur vor allem die Menschen, die die Region einzigartig machen.

Die Besonderheiten des Fünfseenlandes sammeln wir einmal jährlich mit schönen Bildern und Geschichten in unserem SeeMagazin. Dafür treffen wir interessante Menschen, die mit Begeisterung bei der Sache sind und ihre Leidenschaft zum Beruf machen. Das Motto der Ausgabe 2020: „Menschen, Missionen, Meisterwerke“ – denn es sind neben der einzigartigen Natur vor allem die Menschen, die die Region einzigartig machen.

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Durch einen verantwortungsvollen<br />

Umgang mit unseren Gewässern bleibt<br />

Raum für Mensch und Natur.<br />

Jeder kann einen Teil dazu beitragen!<br />

∙ Freiwillig verzichten<br />

Am Starnberger See und Ammersee sollte man sich an<br />

den freiwilligen Befahrungsverzicht im Winterhalbjahr<br />

halten, er gilt von November bis März. Denn nur durch<br />

eine allgemeine Rücksichtnahme bleiben die großen<br />

Voralpenseen langfristig als Rückzugsorte für rastende<br />

und überwinternde Zugvögel erhalten.<br />

Wie andere Wildtiere brauchen Wasservögel (hier: Reiherenten)<br />

im Winter vor allem Ruhe. Beim Auffliegen verbrauchen sie<br />

lebenswichtige Energiereserven<br />

∙ Winterruhe respektieren<br />

Am Starnberger See sollte man in jedem Fall konsequent<br />

die Winterruhezonen für Wasservögel (November–März)<br />

meiden. Sie liegen an der Roseninsel (Feldafing bis Garatshausen),<br />

im Karpfenwinkel, in der Nordbucht (nördl.<br />

Niederpöcking bzw. Berg), am Ostufer (nördl./südl. Ammerland)<br />

und in der Südbucht (ab Südende Bernrieder<br />

Park bzw. südlichem Ambacher Erholungsgelände).<br />

∙ Weiträumig umfahren<br />

Vogelansammlungen sollten immer mit größtmöglichem<br />

Abstand (mehr als 300 Meter) umfahren werden, um die<br />

sensiblen Zugvögel nicht aufzuschrecken.<br />

gebracht. Ab Ende August machen sie sich wieder auf den<br />

Weg nach Süden. Sie zählen zu den Langstreckenziehern<br />

und überwintern vor den Meeresküsten Westafrikas. Da<br />

sie über 20 Jahre alt werden können, legen sie im Lauf<br />

ihres Lebens viele Zehntausende Kilometer zurück. Den<br />

Winter verbringen Männchen und Weibchen allerdings<br />

getrennt. Erst im Frühjahr kehren sie in ihre angestammte<br />

Brutkolonie zurück und treffen dort auf ihren Partner, dem<br />

sie ein Leben lang treu bleiben.<br />

Völlerei im Herbst: die Kolbenente<br />

Das Hauptverbreitungsgebiet der farbenprächtigen<br />

und exotisch anmutenden Kolbenente liegt in Westeuropa<br />

(Iberische Halbinsel, Frankreich). Erst seit etwa hundert<br />

Jahren brütet sie in Deutschland. Auch am Starnberger<br />

See gibt es mittlerweile einzelne Brutpaare. Doch erst im<br />

Herbst, von September bis November, steigen die Kolbenentenzahlen<br />

deutlich an. Dann treffen über tausend<br />

Durchzügler ein. Sie rasten hier, fressen sich noch mal<br />

richtig satt und ziehen weiter, etwa an den Bodensee.<br />

Hier wie dort ist die Zunahme der Kolbenente vor allem<br />

auf die verbesserte Wasserqualität und den dadurch begünstigten<br />

Aufwuchs von Armleuchteralgen zurückzuführen.<br />

Diese Wasserpflanzen sind die Leibspeise der Kolbenente.<br />

Zudem liefern sie die Nahrungsgrundlage für<br />

zahlreiche andere rastende Wasservögel, die den aufgewachsenen<br />

Algenrasen im Winterhalbjahr buchstäblich<br />

abweiden. Während sich Kolbenenten jedoch rein<br />

vegetarisch ernähren, sind andere Entenarten weniger<br />

wählerisch. Bei ihnen bilden bzw. ergänzen Muscheln,<br />

Krebs tiere und Insekten den Speiseplan.<br />

∙ Abstand halten<br />

Auch bei Schilfgebieten heißt es: Abstand halten, und<br />

zwar mehr als 100 Meter, denn in den Schilf- und Verlandungsbereichen<br />

befinden sich die Fortpflanzungsstätten<br />

von Fischen und Vögeln.<br />

∙ Vorab informieren<br />

Teilweise sind Schutzgebiete ganzjährig für den Wassersport<br />

gesperrt, teilweise gelten räumliche oder saisonale<br />

Einschränkungen. Erkundigen Sie sich am besten vorab<br />

über frei zugängliche Einstiegsstellen und Befahrungsregeln.<br />

Eine Übersicht über die Befahrungsregeln bietet<br />

der Bayerische Kanuverband: www.kanu-bayern.de<br />

∙ Die Nacht Nacht sein lassen<br />

Bei Nacht sollte nach Möglichkeit Ruhe auf den Gewässern<br />

einkehren: Die Tiere (und vermutlich auch Mitmenschen)<br />

werden es danken. Einige Wasservögel suchen<br />

sogar nur nachts ihre Nahrungsgründe auf, um so den<br />

Störungen während des Tages zu entgehen.<br />

Dr. Andrea Gehrold ist Ornithologin und seit 2014 als Gebietsbetreuerin<br />

am Starnberger See aktiv. Die Gebietsbetreuer betreuen<br />

besonders wertvolle Lebensräume, Tier- und Pflanzenarten und<br />

vermitteln das Wissen über diese Schätze in zahlreichen Veranstaltungen:<br />

z. B. Exkursionen, Workshops, Vorträgen. Schwerpunkt<br />

der Arbeit Gehrolds ist der Schutz der Wasservögel. Infos sowie<br />

weitere Vogel-Porträts finden Sie auf www.starnberg.lbv.de<br />

Fotos: Andrea Gehrold (1), PR<br />

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