Kindern von Suchtkranken Halt geben – durch Beratung und ...
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1.8 Hilfen für Erwachsene mit<br />
Erziehungsverantwortung<br />
Wenn Sie den Verdacht haben, dass es in einer<br />
Familie ein Suchtproblem gibt, sollten Sie folgende<br />
Punkte beachten <strong>–</strong> angelehnt an die Regeln<br />
für professionelle Helfer aus dem Konzept<br />
„Keine Gewalt gegen Kinder“ (in Zobel 2006):<br />
• Klären Sie zunächst Ihre eigene Gefühlslage<br />
Wenn einem Kind Unrecht <strong>und</strong> Leid zugefügt<br />
wird, löst dies verständlicherweise zuerst Wut<br />
<strong>und</strong> Empörung aus. Gleichzeitig entwickelt sich<br />
das Bedürfnis <strong>und</strong> ein Impuls, dem Kind sofort<br />
<strong>und</strong> unmittelbar helfen zu wollen <strong>und</strong>/oder offizielle<br />
Stellen einzuschalten.<br />
• Keine übereilten Aktionen!<br />
Überlegtes Vorgehen ist gefordert, denn ein<br />
ausschließlich gefühlsmäßig geleitetes Handeln<br />
schadet den betroffenen <strong>Kindern</strong> in der Regel<br />
mehr als es nützt. Nicht selten wird in gut gemeinten,<br />
aber übereilten Aktionen viel Porzellan<br />
zerschlagen, das im Nachhinein wieder mühsam<br />
zusammengesetzt werden muss. Ein entsprechendes<br />
Vorgehen sollte sorgfältig geplant <strong>und</strong><br />
<strong>durch</strong>dacht sein <strong>und</strong> die möglichen Hilfepersonen<br />
sollten professionellen Regeln folgen.<br />
• Weitere Informationen beibringen<br />
Informieren Sie sich über Suchterkrankungen<br />
<strong>und</strong> über die Situation <strong>von</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
in Suchtfamilien! Es mögen eine Reihe<br />
<strong>von</strong> Anzeichen darauf hindeuten, dass ein Kind<br />
mit suchtkranken Eltern zusammenlebt <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong><br />
dieser Umstände bestimmte Symptome<br />
zeigt. Diese Auffälligkeiten können allerdings<br />
auch andere Ursachen als eine familiäre Suchterkrankung<br />
haben.<br />
Möglicherweise hat sich der Helfer über Kinder<br />
suchtkranker Eltern informiert <strong>und</strong> beim Kind<br />
etwa großes Angstempfinden oder vermehrte<br />
Kontaktschwierigkeiten festgestellt, ohne jedoch<br />
einen konkreten Anhaltspunkt für eine elterliche<br />
Schrittweise vorgehen<br />
1. Die eigene Gefühlslage klären!<br />
2. Keine übereilten Aktionen!<br />
3. Weitere Informationen beibringen!<br />
4. Das weitere Vorgehen planen!<br />
5. Behutsame Kontaktaufnahme<br />
zum Kind!<br />
6. Kontaktaufnahme zu den Eltern!<br />
7. Kontakt zu weiteren Institutionen!<br />
Abhängigkeit zu haben. Vielleicht hat das Kind<br />
Bilder gemalt, in denen der Alkohol eine Rolle<br />
spielt oder es zeigt Anzeichen der beschriebenen<br />
Auffälligkeiten. Anzeichen allein reichen auf<br />
keinen Fall aus, um den Verdacht zu bestätigen.<br />
Vielmehr ist es notwendig, Verdachtsmomente<br />
mit konkreten Beobachtungen zu belegen. Bei<br />
entsprechenden Anzeichen sollten diese Beobachtungen<br />
schriftlich festgehalten werden <strong>–</strong> zum<br />
Beispiel: „Mutter holte das Kind am Donnerstagmittag<br />
<strong>von</strong> der Schule ab <strong>und</strong> roch stark nach Alkohol“.<br />
Oder: „Vater torkelte am ... <strong>und</strong> am ..., als<br />
er seine Tochter zur Kindertagesstätte brachte“.<br />
Diese Beobachtungen sollten anschließend mit<br />
Kollegen, Vorgesetzten <strong>und</strong> anderen Fachleuten<br />
besprochen werden. Auch wenn sich die<br />
Anzeichen für eine elterliche Suchterkrankung<br />
mehren, sollten andere Möglichkeiten noch berücksichtigt<br />
werden. Beobachtungen sollten sich<br />
weiter auf folgende Bereiche erstrecken:<br />
▶ Im Setting des Kindes: Kindergarten, Gr<strong>und</strong>schule<br />
etc.;<br />
▶ in der Interaktion mit den Eltern oder einem<br />
Elternteil;<br />
▶ in Leistungs- <strong>und</strong> Anforderungssituationen;<br />
▶ Verhalten gegenüber anderen <strong>Kindern</strong>, Lehrern,<br />
Aufsichtspersonen, Erziehern.<br />
Planen Sie dann das weitere Vorgehen. Nehmen<br />
Sie Kontakt zum Kind, zu den Eltern <strong>und</strong> zu weiteren<br />
Institutionen auf.<br />
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Praxishilfe